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I-thungyü-thu etwa 47° N. B., 26° W. L.). Von hier, wo auch diePetermann'sche Karte nach Wenjukoff (wie das I-thung-yü-thu) einen Quellfluss Solbi des Uljungur hat, läuft die Grenze südlich, um auf dem von Barkul nach dem Kyzyl-Bash-See führenden Wege zwischen Kab-Dagh und BaiDagh den 45. Breiten-Grad zu überschreiten. Ha-pu ist nach des Verfassers Anmerkung im Türkischen »ein Sack«, muss also kab lauten, wegen Pai = Bai ist auf eine frühere Stelle verwiesen, vermutlich die, in welcher der Name der Stadt Bai als »reich« bedeutend erklärt ist. Die Petermann'sche Karte von 1872 hat Chabtak-ola und Baitak-ola, worin das ola also mongolische Wiederholung des türkischen tagh ist, ebenso wie shan in dem Ha-pu-tha-k'e-shan und Pai-tha-k'ě-shan an der entsprechenden Stelle des I-thung-yü-thu. Der Ulan-Ussu ist hier vermutlich der Nebenfluss des Kaidu-Flusses. Kas-Khou wird eine der Mündungen der westlichen Zuflüsse des Xas-omo sein (omo mandschu= »See«). Da diese Mündung die Grenze war, SO waren die Bewohner des Lob-Nur noch dsungarische Unterthanen, und da Viele infolge von Bedrückungen entflohen oder umkamen, waren von der früheren Anzahl von 2000 kaum mehr als 600 geblieben. Als 1758 Herzog A-Kuo-I die Shara und Maghus unterwarf, kam er bei Verfolgung des Tshinbayar am Lob-Nur vorüber. In seinem Berichte heisst es, er sei am 9. Tage des 2. Monats (also etwa im März) an den Lob-Nur gekommen; das Land sei sehr ausgedehnt und habe dichte Waldungen. Der türkische Häuptling Ha-shi-ha und andere hätten sich gezeigt und gesagt, sie seien jetzt über 600 Menschen, die von Fischfang und Jagd lebten. Vor 40 Jahren, als das grosse Heer Turfan unterworfen habe, hätte der Oberfeldherr sie mit Gaben von Seiden-Atlas, Baumwollenzeug und Thee zu beschwichtigen gesucht; nachdem aber die Truppen entlassen worden wären, hätten die Dsungaren Besitz ergriffen (vom Lande). Neuerdings nun hätten sie gehört, dass das grosse Heer die Dsungaren unterwerfe, da hätten sie im vorigen Jahre Störche als Tribut eingeschickt. Der Berichterstatter habe sich darauf erkundigt, nach was für Oertlichkeiten die Wege vom Lob-Nur aus führten. Ha-shiha habe gesagt, dieses Gewässer sei sehr gross; um es zu umgehn, brauche man über zwei Monate; die mehr als 60 Flüsse der Dsungaren-Länder Yarkand, Kashgar u. s. w. mündeten alle in dasselbe. Als der Berichterstatter mit seinen Begleitern sich längs des Weges auf eine Anhöhe

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am Altan-Shan an der Westgrenze von Xobdo. Liang Rückgrat" entspricht dem niro in Klaproth's Altaï-niro auf 46° N. B., 893 Ö. L., da niroghon im Mongolischen „Rücken“ und „Balken" bedeutet (vgl. Humboldt's Altaï alin toubé „extrémité de l'Altaï“; Asie Centrale S. 258, nach d'Anville). Uriangzai scheint dieselbe Bedeutung zu haben (vgl. türkisch ongurga).

*) Die Dsungaren zogen 1731 vom bunten Irtisch nach Solbi-Ulaktshin gegen die Xalya's, s. Si-yt-shui-tao-ki 5. Heft, S 19b

begab, um in die Ferne zu sehen, hätte er keine Ufer erblickt. Nachdem das grosse Heer für das Mal auf zwei Seiten eindringend sie ausgerottet hätte, werde es fortan Sache des Emin Xodzha sein, in gleicher Weise darüber zu wachen, dass nicht Räuberbanden dorthin flüchteten, und die Einwohnerzahl zu erforschen.

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Im Jahre 1761 setzte der Unterstatthalter (thsan-tsan) Herzog ShuWön-Siang, da am Lob-Nur zwei Stämme waren, der vom Kara-Kül und der vom Kara-Xodzho, und letzteres wieder aus 5 kleinen Weilern bestand, der Beg von Kara-Kül aber nicht so leicht alles in der Runde in Schranken halten konnte, drei neue Beg's ein über die Einwohner. Im Jahre liefern sie 100 ha-shi = Federn (kâz türkisch »Gans«?) und 9 Otterfelle (hai-lun =dem mongolischen alighun). Die Leute nähren sich nicht von Getreide, sondern von Fischen. In der Anmerkung führt der Verfasser folgende Stelle aus dem Si-yu-wön-kien-lu an: »Die Türken des Lob-Nur leben von Fischen. Sie gehen zuweilen nach Korla, nach anderen Orten getrauen sie sich nicht hinzugehen. Denn 60 li von dem neben der Ostgrenze von Korla liegenden Gebirge ist Kutshma; da dieses aber südlich an den Lob-Nur stösst, so müssen sie wider den Strom aufwärts fahren.<<

Sie weben Kleider aus wildem Hanf, machen Pelze aus den Daunen. der wilden Gänse und schlafen auf den Fittichen des Wassergeflügels. Ihre Sprache ist ganz und gar unverständlich für die Türken insgesamt(?). Nach der Anmerkung heisst es im Si-Thshui-Ki-Lio (» Abriss einer Geschichte der Westmarken«): »In dem Sumpfe (tsö) sind Berge (oder Inseln), welche von Türken (oder Muslims: hui) bewohnt sind, die Fische fangen und Rohrkolben-Staub') sammeln und essen. Von den Leuten sind viele über 100 Jahre alt. <<

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>> Jetzt besteht der Volksstamm aus 280 Häusern (bu »Sippen, Familien «) mit über 1260 Bewohnern beider Geschlechter unter 3 Beg's 5. Ranges und 7 Beg's 6. Ranges. Infolge einer abändernden Verfügung werden. die als Tribut (kung) dienenden 9 Otterfelle (»Otter« hier mit dem gewöhnlichen chinesischen Ausdrucke tha benannt) jährlich durch den > KünWang (eigentlich: kaiserlicher Vetter oder Neffe, Sohn eines thsin-wang oder kaiserlichen Prinzen ersten Ranges) von Turfan eingesandt, und es

1) p'u-huang; p'u Rohrkolben, typha. s. Porter Smith, Chinese Materia Medica, S. 223f, wo hiang-p'u, „scented flag" (Kalmus?) typha Bungeana genannt ist nach Professor Bunge, der über die Gewächse Nord-Chinas geschrieben hat; „eine Art Binsen (? bulrush), welche nicht sehr verschieden von der Typha latifolia Europa's ist. Die Wurzelstöcke werden zu Kuchen verarbeitet und zu einem Gemüse. Die Staubgefässe und der Blütenstaub, vermischt mit den haarigen Kelchblättern der blühenden Spike, werden verkauft als Arzeneimittel unter dem Namen p'u-huang. Es ist ein gelbes Pulver" (huang „gelb"). . . . .

ist befohlen worden, den Weg zum Empfange des Tributes über die zweite Ansiedelung Xara, 30 li südlich von der Stadt Turfan, einzuschlagen, dann erst in südlicher, später in südwestlicher Richtung über 500 li östlich vom grossen Kümüsh-See (Kümüsh-ta-tsö »grosser Silber-Sumpf«; kümüsh türkisch >>Silber<«<, ta chinesisch gross«, tsö chinesisch »Sumpf«) vorüberzugehn, dann weiter südwärts aus dem Gebirge zu treten und durch die an der Südseite des Gebirges befindliche menschenleere Sandebene in weiteren 3 Tagereisen bis an das Nordufer des kleinen »Nur« vorzudringen. Dort solle man Feuer anzünden und warten, bis die in der Mitte des >>Nur« befindlichen Türken auf einem hölzernen Flosse entgegenkämen <<. An den Namen des Kümüsh-Sees knüpft sich eine Anmerkung des Verfassers, der zufolge 520 li nordöstlich von der Stadt Xarashar die Festung Kümüsh-Akma liege (sie liegt in der That beinahe östlich mit geringer Abweichung nach Norden am Wege von Xarashar nach Turfan), der See aber sich 240 li südlich von der Festung befinde auf einem amtlichen Weidegrunde. An den »Austritt aus dem Gebirge ist die Bemerkung geknüpft, dass man von Turfan bis zu dem Orte, wo man das Gebirge verlasse, 6 Tage zu reisen habe.

Der kleine Nur« ist einige li breit, an sein Südufer stösst eine Sandebene. Wo in der Ferne die Meeresdünste brüten und die HuThung - Bäume sich zu Wäldern verdichten, da ist das Nord-Ufer des Lob-Nur. Der Fürst (Kün-wang) setzt sich wegen Abholung dieses Tributes ins Einvernehmen mit dem Befehlshaber der Truppen in Turfan.

Vom Lob-Nur geht der Weg nach Osten zu nach Tun-Huang und Su-Tshou. Die neue Landesbeschreibung« (sin-tshi) sagt, von dem zu Sha-tshou gehörigen Xara-Nur komme man auf einem kleinen Pfade in genau westlicher Richtung an den Lob-Nur in nicht ganz einem Monat.

Das Shui-King-tshu sagt, indem es den Bericht von den Westlanden in der Geschichte der Han anführt, das P'u-Thshang-Hai sei über 1300 li vom Yü-mön-yang-kuan entfernt. Die Wasser des Nur flössen verborgen über 1500 li nach Sutosten und sprudelten dann am Abhange des Bayan-XaraGebirges hervor. Die Gegend heisse Altan-Ghadasu-Tshilau (Anmerkung des Verfassers: »Auf Mongolisch heisst der Nordstern Ghadasu, ein Stein tshilao, es weist darauf hin, dass der Stein ein Merkmal der Gegend ist.< In der That ist altan »Gold«, ghadasu[n] »Pfahl, Nagel«, tshilaghun >> Stein«<, altan-ghadasu »Nordstern«, eigentlich »goldener Nagel «). Die Lage ist angegeben zu 35° 5' N. B., 20° 35′ W. L. Da der Erdboden des Ufers gelbrot sei, werde durch den eiligen Lauf, das Hervorstürzen und Brausen die Farbe zu Gold. Das sei der Altan-Ghool (der goldene Fluss). Im Jahre 1782, als Artai von der kaiserlichen Leibwache die

Quelle des (Huang-)Ho untersuchte, berichtete er, an verschiedenen Stellen des Odun-Tala flössen Bäche, das Wasser der von Norden kommenden sowie der in der Mitte fliessenden sei grün, die von Südwesten kommenden aber gelb. (Anmerkung des Verfassers zu Odun-Tala: tala bezeichne im Mongolischen ein ebenes Feld, der Name bedeute also, dass auf dem ebenen Felde Quellen wie Sterne wären. In der Geschichte der Mongolenzeit heisse es Odun-Nur.) Der Berichterstatter (Artai), heisst es weiter, sei über 40 li am Bache entlang gegangen, da habe sich das Wasser unter der Erde verloren.') Den Spuren folgend, sei er über 20 li weiter gegangen, wo er es dann wieder gelb habe hervorfliessen sehn. Nach weiteren 30 li sei er nach der Gegend Ghadasu-Tshilau gekommen, wo die grosse Heerstrasse nach Tibet sei. Tibet sei. Am Fusse eines westlich liegenden Berges kämen zwei Quellen von gelber Farbe hervor. Nach Aussage der mongolischen Eingeborenen (Möng-Fan »Mongolen<< und SiFan, d. h. wohl Tanguten?) heisse das Gewässer Altan-Ghool. Dieses also sei die Quelle des (Huang-)Ho.

Im Jahre 1791 auf 1792 (es war am Ende des 56. Jahres KhienLung), als der Häuptling der Gorka's einen Einfall in Tibet machte, und der Oberfeldherr Fu-Khang-An, Herzog Kia-Yung, die Unterfeldherren Herzog Hai-Lan-Thsha und Herzog Huei-Ling zu ihrer Bewältigung Truppen herbeiführten, schlug man in Begleitung des Shao-Khing-An-Lu-Szě, des Herzogs Fang-Wei-Tien, des Unterstaats-Secretärs des Kriegsamtes (pingpu) Herzogs Thshang-Ling, des Tshu-Shi im Werkamte (kung-pu) Herzogs Pa-Ha-Pu und des Tshung-Shu im geheimen Rate (Nei-Ko) Yang-Kung-Po von Si-Ning in Kan-Su aus den Weg über den Küke-Nur ein, um in Tibet einzurücken. Es war im tiefsten Winter, bei heftiger Kälte kam man Angesichts des Süe-Shan (»Schnee-Gebirges «) am SingSu-Hai (»Sternenmeer<< Odun-Tala) vorüber. Herzog Kia-Yung berichtete im vorigen (57.) Jahre (Khien-Lung), er sei am 23., 24. und den folgenden Tagen des 12. Monats des vergangenen Jahres über den NgoLing- und den Tsha-Ling-Nur, das Sing-Su-Hai, Beltshir, Lama-Tologhoi2) u.s. w. hinausgegangen, in welcher Gegend der Huang-Ho entspringe; innerhalb

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1) Im I-thung-yü-thu überschreitet der nach Tibet führende Weg den Huang-Ho etwas unterhalb des Ngo-ring-Sees; es ist daselbst ein Küke-Aman oder „blaues Thor", noch etwas unterhalb dieser Stelle (und südlich von der, wo diese Karte einen TsaidamFluss sich östlich nach einem Dzhásun-See, westlich nach einem Alak-See gabeln lässt) sind Berge angedeutet, unter denen sich der Huang-Ho, wie die Rhône, verliert.

2) Ngo-Ling soll nach chinesischer Erklärung (s. Uspenski, Strana Kuke-Noor S. 27) ,der schwarze, lange", Dzha-Ling „der weisse lange" bedeuten in der Landessprache. Im Tibetischen ist nach Schmidt's Wörterbuche [s]ngo „blau, grün“, ring „lang“, skya (sprich tsha, nicht dzha, wie nach der chinesischen Umschrift zu vermuten gewesen wäre),,weisslich, bleich, ins Graue spielend". Mit (m)t'so „See" wäre also (M)tso (S)ngo

einiger 100 li gebe es sehr viele Bäche, deren Quellen ein Wirrsal bildeten; im Winter friere es hier überall, und fern und nah, hoch und tief seien keine Wege. Herzog Tshang sei später Oberfeldherr (und Statthalter) von Ili gewesen. So oft er dem Verfasser den damaligen Gedanken erläutert habe, nach Odun-Tala hinzureiten, hätte ihm das Eis auf den Teichen wie ein Spiegel entgegengeglänzt, sodass sie sich in einer Anzahl in der Ferne vor ihm lagerten, die er nicht im Gedächtnisse behalten könne. Odun-Tala sei von Norden nach Süden 100 li weit, es sei lang in dieser Richtung, aber schmal von Osten nach Westen. Quellen gebe es einige Hunderte, wie die Sterne, weshalb man es >Sternen-Meer<< (Sing-Su-Hai) nenne. Der Altan-Ghool fliesse 300 li nach Nordosten, worauf er mitten unter sie trete; wie er dem grünen Wasser begegne, werde seine gelbe Farbe etwas heller. Weiter nach Osten trete er aus dem Odun-Tala hervor, und 130 li weiter nach Südosten fliessend, komme er zum Stehn als Tsha-Ling-Nur, der auch Alak-Nur1) heisse, dann trete er aus dem See, fliesse nach Südosten, mache eine Wendung nach Süden und komme nach 50 li zum Stehn als Oling-Nur, auch Tsheke-Nur genannt. Nachdem er an der Nordost-Ecke aus dem See getreten, fliesse er nach Osten 50 li, dann, sich nach Südosten wendend, 140 li, weiterhin südwärts 260 li und nach einer Wendung nach Südosten 300 li, worauf er am Südabhange des Amie-Muldzhin-Müszün(-Ula) vorbeifliesse (nach den Anmerkungen soll es für Amie auch Amunai, für Maldzhin auch Maldzhan heissen können, amie tibetisch [tangutisch ?] für »Grossvater<, maldzhin mongolisch für »Kahlkopf«, müsün für >>Eis<< sein. Vielist aber emüne »vorn, Osten, Süden«, ein mongolisches Wort, das mit amunai gemeinte?)

Nach weiterem ostwärts gerichteten Laufe wende sich der Fluss nach Norden, dann nach Nordwesten, insgesamt in einer Strecke von über 1600 li, komme am östlichen Abhange des Gebirges vorbei bis an die Mündung der Furt von Khe-thshou (Khe-thshou-tu-khou); das sei der Ta-Tsi-Shi(-Shan) des Altertums, welcher jetzt Ta-Süe-Shan (»grosser Schneeberg «) heisse (ta »gross«, tsi »anhäufen«, shi »Stein<< shan > Berg, süe >>Schnee<), und von dem die Verfolgung der Spuren des (gelben) Flusses im Yü-Kung ausgehe. Dieses ist nach der Anmerkung des Verfassers derjenige Tsi-Shi-Shan, welcher nach der Landesbeschreibung in der Geschichte der Han unterhalb Ho-Kuan-Hien im Kin-Thshöng-Kün ring und (M)tso-Skya-ring zu vermuten. Sing-Su-Hai ist chinesisch und bedeutet „Sternenmeer", beltshir im Mongolischen „Kreuzung von Wegen oder Flüssen, Lamayin Tologhoi tibetisch-mongolisch Kopf eines Lama's."

1) Der Alak-Nur hat, wie Uspenski bemerkt, sein eigenes Becken. Das I-thung-yüthu lässt einen Tsaidam-Fluss weiter nördlich nach Süden zu links in den Dzhasun-, rechts in den Alak-See münden.

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