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noch deutlicher gemacht wird. Sie lautet: Wenn es [nachdem davon die Rede gewesen, dass das Gewässer auf der Ostseite in die Stadt und auf der Südseite aus derselben trete und sich vereinige mit dem linken Arme des westlichen Thalstromes vor dessen Mündung in den (Tarim-) Fluss] heisst, das Gewässer habe zwei Quellen, welche sich dadurch vereinigten, dass der Si-thshuan nach Osten und an der Südseite der Stadt Kwei-tzě vorbei fliesse, so weist das deutlich darauf hin, dass von den besagten beiden Quellen, welche,,an der Stadt Kwei-tzě vorüber fliessen und sich südlich von ihr vereinigen", der Tung-thshuan die eine ist, und dass ein Arm des Tung-thshuan sich rechts mit dem Arme des Si-thshuan vereinigt haben soll. Das Gewässer fliesst südöstlich in den Tung-thshuan, und weiter südöstlich ergiesst es sich in den Ta-Ho (,,den grossen", d. h. den Tarim-,,Fluss"))«. » Als Li-Kün« (d. h. Li-Tao-Yüan aus der Zeit der nördlichen Wei zwischen 386 und 534 n. Chr.2)) »seine Erläuterungen << (tshu, d. h. Erläuterungen zum Shui-King, daher nunmehr Shui-King-tshu) >> verfasste, trennte sich der Si-thshuan in drei Arme, von denen zwei vorher in den grossen Fluss mündeten, ein Arm aber südlich von der Stadt vorbeifloss und sich mit einem Arme des Tung-thshuan vereinigte, um dann in den Tung-thshuan zu münden« (daher das Werder auf der Karte, welches von einem östlichen Arm und dem durch die alte Stadt Kwei-tze gehenden gebildet wird). »Der Tung-thshuan stand mit dem (Tarim-)Flusse in Verbindung. Der Ort seiner Mündung in denselben befand sich westlich vom Lande Khü-Li. Es ist derselbe Fluss, von dem es in der Geschichte der Han heisst, westlich von Khü-Li sei ein Fluss, der bis nach Kwei-tzě 580 li lang sei. Heutzutage mündet der Si-thshuan selber in den Fluss« (ho, d. h. Tarim-Fluss). Der Tungthshuan aber mündet in einen See, worauf es weiter keine Gewässer

der vom Westflusse nach Osten abgegebene Arm der jetzige bei Shayar fliessende Weikan-ho ist, hat ihn der Verfasser weiss gelassen, so dass nun das von den beiden Armen des Ostflusses gebildete Werder als vom Weikan-ho durchströmt erscheint, während es sich doch von selber versteht, dass der Arm des Westflusses damals nur sein Wasser dem weiter südlich mündenden Ostflusse zuführte. Neben der Stadt ist die Stelle aus dem Shui-King angeführt, der zufolge der Fluss rechts mit dem Arme des Shi-thshuan zusammentreffe, um dann in das Tung-thshuan-shui zu münden (daher wohl der östliche Arm der Karte!). Bei der Mündung (südwestlich von der des jetzigen Weikan) heisst es, nach dem Shui-King münde das Tung-thshuan-shui in den Ta-Ho (den grossen Fluss).

1) Auf das gross gedruckte Tung-Thshuan folgt hier eine klein gedruckte Anmerkung, der zufolge es sich um das Gewässer handelt, welches aus der vollständigen Vereinigung beider Arme entsteht. Diese Worte erläutern mehr die nachfolgenden Worte: „weiter südöstlich ergiesst es sich in den Ta-Ho“, als die vorhergehenden: „das Gewässer fliesst südöstlich in den Tung-thshuan“.

2) S. Wylie, Notes on Chinese Literature, S. 43.

giebt; mit dem ,,Flusse" aber steht er nicht in Verbindung.<< - » Weiter nach Osten kommt er« (der Tarim-Fluss) »südlich vom ,,Gute" Kurle (Korla) vorüber«.

Der Tarim-Fluss fliesst von dem Landgute Yü-ku'r ab in östlicher Richtung. Die Entfernung des Ortes vom Flusse beträgt nach der begleitenden Karte über 300 li; aber der Umstand, dass dieser Ort an der grossen Heerstrasse nach Korla belegen ist, und der Mangel an An-· siedelungen, die dem Flusse nahe lägen, geben Anlass, über letzteren zu sprechen, wie es nun überhaupt weiter heisst, dass der Fluss südlich von dem oder jenem an dieser Heerstrasse gelegenen Orte vorbeifliesse, obgleich der Abstand sich nach Osten zu kaum verringern, gelegentlich sogar erheblich vergrössern möchte. Lange Zeit hindurch hat wohl kein menschlicher Fuss das Ufer des Flusses in dieser »Salz-Wüste< (yen ko-pi, d. h. ghobi), wie die Karte sie nennt, betreten. 320 li nordöstlich von Kutshe liegt nach unserem Verfasser die Feste Yü-ku'r und 10 li südlich davon das türkische Landgut gleichen Namens. Yü-ku'r ist das Gebiet des Lun-thai oder >Rad-Turmes<< der Han. Nach der zur Geschichte der Han gehörigen > Erzählung von den Westlanden« (Si-yü-thshuan) waren der Lun-thai und das Gebiet des Khü-Li einander nah. 40 li südlich von dem Landgute befand sich nach unserem Verfasser eine kleinere, noch 20 li weiter südlich eine grosse zerfallene Stadt, während über 100 li weiter südlich noch mehr alte Städte mit ihren Vorstädten lagen und angebautes Land, das kreuz und quer von Wasserrinnen und Dämmen durchzogen war, denen man nur zu folgen brauchte, um gerade auf das Ufer des Flusses zu gelangen; streitige Felder seien unter der Verwaltung der Beamten gewesen1).

200 li weiter nach Osten fliesst der Fluss südlich von der Festung Tshadyr vorbei, die nach der Anmerkung ihren auf Türkisch ein » Filzzelt<< bedeutenden Namen daher erhalten hat, dass in früheren Zeiten einmal ein Heerlager hier stand. Noch 160 li weiter östlich fliesst der

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1) Hinsichtlich der Bevölkerung von Yugor (s. Ritter, V, S. 445) sagt Grigorieff in seiner Anmerkung CCCLXXXII zu der Uebersetzung des Ostturkistan betreffenden Teiles von Ritters „Asien" Folgendes: „In Beziehung auf die Bevölkerung von Bugur erfahren wir aus derselben Quelle" (es war die Uebersetzung des Si-yu - wön-kien-lu durch Vater Jakinth vorher erwähnt, und am Schlusse findet sich der Hinweis auf des Letzteren Beschreibung Dsungariens", S. S. 119-120, übrigens teilweise ein selbständiges Werk), „dass dort keine Uiguren sind" (d. h. heutzutage), „da zur Zeit des Aufstandes der Xodzhas (1757-1758) alle Einwohner dieser Stadt auseinanderflohen und nach der Unterdrückung des Aufstandes 500 Familien „Dolanische Turkistaner" hierhergeführt wurden, um hier zu wohnen, wobei erklärt wird, das die „Dolaner“ einen abgesonderten Stamm in Turkistan bildeten, der den Xodzha's nahe stand: sie weideten ihre Pferde und zogen die Adler" (Falken?). Ueber Dolan s. bei Shaw a. a. O. und in den Anmerkungen.

Fluss südlich von der Feste Tshertshü (Tshartsbi), welche nach dem Verfasser ihren Namen (thshö'r-thshu) daher haben soll, dass dort viele alte Gräber seien, welche den Vorüberreisenden viele Krankheiten verursachten, der Name bedeute im Dsungarischen »scheuen. Ich habe ein genau entsprechendes mongolisches Wort nicht finden können; auf einer Karte in Petermann's Mitteilungen ist der Ort Tshartshi nach Kuropatkin genannt; nach Zenker's Wörterbuch bedeutet tshertshi einen wandernden Krämer, es ist daher die Ableitung von diesem türkischen Worte nicht so unwahrscheinlich, da derartige Benennungen bei den Türken nicht selten sind (vgl. Eltshi, Iltshi, »Gesandter<<, Beï Oglu Pera, eigentlich >>Sohn des Beg«).

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Zwischen Tshadyr und Tshartshi liegt nach unserem Verfasser eine fruchtbare Hochebene, deren südlicher, sich dem Flusse nähernder Teil früher zum Gebiete von Khü-Li, deren nördlicher Teil aber, welcher dem Gebirge nahe lag, zu Wu-Lei (Ului bei Richthofen, China, I, S. 460ff; Ulei bei Ritter, V, S. 614) gehörte. Da hier die Mitte der WestLande (Si-yü) war, wurde die Hauptstadt Tu-Hwo-Fu hier gegründet [60 v. Chr. durch Tshöng-Ki unter dem Han-Kaiser Hiao-Süan-Ti nach dem Kang Kien I Tshi Lu, wo indessen von einem Mo-Fu, einer »Lager-< oder >>Zeltstadt, die Rede ist, während das von ihm abhängige U-Lei eine Stadt (thshöng, auch »Stadtmauer« oder » Wall«) genannt ist, die über 2700 li vom Yang-Kuan bei Sha-Tshou entfernt sei].

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>> 170 li weiter ostwärts fliesst der Fluss an der Nordeite des Gutes Ku'r-lö vorbei. Mit diesen Worten setzt der Verfasser den von ihm verfolgten Weg, aber nicht den Lauf des Tarim-Flusses fort, was ein handgreifliches Versehen ist, da hier der Hai-tu-Fluss, und zwar in ganz anderer Richtung fliesst. Dennoch lässt er sich auf eine Erklärung des Namens Ku'r-lö an dieser Stelle ein, und in der That scheint der Fehler in einer späteren Ausgabe verbessert zu sein, wenn Uspenski dieses nicht stillschweigend gethan hat, indem er der dem Werke beigegebenen Karte und der Ueberschrift des Abschnittes folgte, die allerdings sagt: >weiter östlich fliesst er (der Tarim-Fluss, wie Uspenski in dem Falle richtig ergänzt) südlich von dem Landgute Ku'r-lö vorbei«. Der Name soll im Türkischen hinschauen« bedeuten; dieses ist westtürkisch gör(mek), osttürkisch kör(mäk), kür(mäk), es wäre daher zu vermuten, dass es sich um eine Aussprache wie Körle handelte. (Zenker hat einmal auch korunmak, S. 771 des türk. Wörterbuches.) Es ist aber kein anderer Ort gemeint, als das bekannte Korla des Obersten Przewalski. Der Name soll nach unserem Verfasser daher kommen, dass die Gegend die Gestalt eines Balkon's hätte, von dem man eine Aussicht geniessen könne; der

Name laute auch Ku-lung-lö (Körükle, Körüngle, Körümle?)') Das Gebiet von Korla grenzt östlich an die Stadt Xarashar, westlich an Yugur, im Südosten sind es über 500 li bis zum Lob-Noor, im Norden 200 li bis zum Dolo-Joche. Yugur (Yi-ku'r) grenzt westlich an Kutshe, östlich an Korla, südlich sind es 240 li bis zum Tarim-Flusse, nördlich 70 li bis zum Ai-Kumushí-Gebirge (nach der Anmerkung ist ku-mu-shi im Türkischen >Silber<; im Westtürkischen ist dieses gümüsh, im` Osttürkischen nach Shaw kumush, ai ist »Mond«, ai-kumushí ist daher >> Mondsilber<<, man hätte sich darnach einen Namen wie Ai-kumushí-taghí zu denken). Alle diese Ortschaften standen unter Hakim-Beg's dritten Ranges, aber unter einem Oberen. 1767 wurden über 600 Familien von Korla nach Gadshama versetzt, ihr Beg blieb aber in Korla, von WO aus er beide Landgüter (tshuang, obgleich es sich doch im Falle Korla's um eine Stadt handelt) verwaltete, die zum Gebiete von Xarashar gehörten. Das Land ist fruchtbar. In der Erzählung von Suleiman, die (in der amtlichen Reichsgeschichte) der von Emin Xodzha angefügt ist, heisst es, dass im Jahre 1760 Muslims aller Stände von Suleiman aus Xarashar nach Yugur und Korla geschafft wurden, wo Felder und Wasser zur Bewässerung zugemessen wurden. Diejenigen, welche sich ansiedeln wollten, mussten sich in der Nähe der beiden Güter halten. An den gleichmässigen Aeckern, bunten Hügeln, grünem Lauch u. s. w. kam der Verfasser gegen Sommersanfang vorüber. In dieser feuchten Jahreszeit antworteten sich aus dem Weizen die Rufe der Fasane (thien-tshi>Himmels-Fasan «), die Bitterbohnen blühten u. s. w.

Der Xaidu-Fluss.

»Der Xaidu-Fluss mündet von Norden«, diesen Satz gebrauchte der Verfasser als Ueberschrift eines neuen Abschnittes. »Der Xaidu-Fluss ist ein Gewässer des Gebietes von Xarashar«, mit diesen Worten leitet der Verfasser einige Bemerkungen ein, die sich auf die Geschichte dieses Gebietes beziehn. Xarashar war nach ihm unter den Han das Gebiet der beiden Länder Yen-Khi und Wei-Sü und gehörte später türkischen Stämmen. Ueber die Ureinwohner ist noch vieles unsicher; A-ki-ni, mit welchem Lande des Si-yü-ki beginnt, war nach Vivien de Saint-Martin (s. S. 264 f. des im Anhang zu Julien's Uebersetzung des Si-yü-ki herausgegebenen Mémoire Analytique sur la carte de l'Asie centrale et de l'Inde construite d'après le Si-Yu-Ki) dasselbe Land, und er warf die Frage auf, ob hier eine Abänderung des sonst ziemlich allgemein für die

1) Ritter war erst zweifelhaft, ob „Kurli“, („Kurla“) und „Kurungli" denselben Ort bezeichneten, gelangte aber mit dem Fortschreiten seines Werkes zu immer grösserer Gewissheit (s. Asien, V, S. 330, S. 444; Grigorieff, Anmerkung XLII).

Gegend vorkommenden Namens Yen-Ki vorliege (letzterer erinnert beiläufig an das türkische yengi »neu«). Der Wallfahrer Hüan-Tshuang sagt von der in Akini gebräuchlichen Schrift, dieselbe sei aus Indien geholt mit wenigen Zuthaten und Auslassungen, was auch auf die etwa zur selben Zeit in Tibet eingeführte tibetische Schrift passt. Es möge hier jedoch über Xarashar und Yen-Khi eine Berichtigung Grigorieff's zu Ritter's » Asien « erwähnt werden. Ritter sagt nämlich S. 445 des 5. Bandes seines > Asiens<<: »Jenes Kharaschar, von dem oben im Lande der einstigen Uiguren die Rede war, ist, nach einer Stelle der chinesischen Reichsgeographie vom Jahre 1790, die Klaproth56) citirt hat (56 J. Klaproth, Observations critiques sur les Recherches etc. in Mém. relatifs à l'Asie. T. II, 1826, p. 346), eine alte Capitale der Uiguren gewesen, welche Yankhi hiess.<< Dazu sagt Grigorieff, Anm. CCCLXXXI: >> Dass der heutige Kreis Xarashar mehr oder weniger zusammenfällt mit den Grenzen des Landes, welches beständig seit den Zeiten des Herrscherhauses der Han bis zu denen der Thang einschliesslich, oder vom 1. Jahrhundert vor Christus bis zum 10. nach Christus bei den Chinesen Yan-tsi genannt wurde« (die russische Umschrift stützt sich auf die neuere Aussprache), »daran ist kein Zweifel; aber dass die chinesische Reichsgeographie, d. h. das Dai-Tsing-i-tun-čži< (Ta-Thsing-i-thung-tshi), gesagt hätte, die Stadt Xarashar selber sei Yan-tsi genannt worden und habe den Uiguren als Hauptstadt gedient, das kann nicht so sein: das äussert Klaproth irrtümlich als eigene Behauptung (ot swojego litsa), Ritter aber, indem er Klaproth's Irrtum wiederholte, schrieb denselben zum Ueberfluss noch den Chinesen zu.<< Uebrigens wird in der Geschichte der früheren Han eine Stadt Yüan-Kü als Herrschersitz in Yen-Khi genannt (s. Bitschurin, Sobranie swjedjenii und Grigorieff in den Ergänzungen zu Ritter's Asien S. 31). Die Lage »in der Nähe eines fischreichen Sees« und die auf der Karte verzeichneten Trümmer einer alten Stadt zwischen dem oberen und dem unteren Xaidu-Flusse könnten allerdings im Allgemeinen für die Oertlichkeit sprechen, als deren Entfernungen angegeben sind: 7300 li von Thshang-an, 400 li S. W. bis zum Sitze des Statthalters (Tu-Hwo-Fu), 100 li S. Yü-Li, im Norden Wu-Sun (Usun, s. Grigorieff a. a. 0.). Zur Zeit der Dsungaren schied nach unserem Verfasser der »kleine Tsö-Ling (Dzeren) Dundobu westlich vom Xaidu-Flusse die beiden Stämme (otok) der Shala (Shara, Shira »Gelben« ?) und Maghos (»die Schlechten «?) ab. Nach einer Anmerkung gab es 24 solcher otok der Dsungaren. Die genannten Stämme eigneten sich aber auch das Gebiet von Korla an (auf dem linken Ufer des Flusses), und Setik, der Sohn des Tokto Kietti Abdullah, Beg's von Korla, begab sich mit dem ihm

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