Billeder på siden
PDF
ePub

Antonio.

Gut! wenn du willst: der hohe Sinn des
Pabits.

Er sieht das Kleine klein, das Große groß.
Damit er einer Welt gebiete, gibt

Er seinen Nachbarn gern und freundlich nach.
Das Streifchen Land, das er dir überläßt,
Weiß er, wie deine Freundschaft, wohl zu
schäßen.

Stelien soll ruhig seyn, er will

In seiner Nähe Freunde sehen, Friede
Bey seinen Gränzen halten, daß die Macht
Der Christenheit, die er gewaltig lenkt,
Die Türken da, die Keßer dort vertilge.

Prinzessinn.

Weiß man die Männer, die er mehr als andre Begünstigt, die sich ihm vertraulich nahn?

Antonio.

Nur der erfahrne Mann besißt sein Ohr,
Der thätige sein Zutraun, seine Gunst. '

Er, der von Jugend auf dem Staat gedient,
Beherrscht ihn jezt und wirkt auf jene Höfe,
Die er vor Jahren als Gesandter schon
Gesehen und gekannt und oft gelenkt.
Es liegt die Welt so klar vor seinem Blick
Als wie der Vortheil seines eignen Staats.
Wenn man ihn handeln sieht, so lobt man ihn
Und freut sich, wenn die Zeit entdeckt was er
Im Stillen lang bereitet und vollbracht.

Es ist kein schönrer Anblick in der Welt
Als einen Fürsten sehn der klug regiert;
Das Reich zu sehn, wo jeder stolz gehorcht,
Wo jeder sich nur selbst zu dienen glaubt
Weil ihm das Rechte nur befohlen wird.

Leonore.

Wie sehnlich wünscht' ich jene Welt einmal

Recht nah zu sehn!

Alphons.

Doch wohl um mit zu wirken ?

Denn bloß beschaun wird Leonore nie.

Es wäre doch recht artig, meine Freundinn,

[ocr errors]

Wenn in das große Spiel wir auch zuweilen Die zarten Hände mischen könnten

Leonore zu Alphons.

Nicht?

Du willst mich reißen, es gelingt dir nicht.

Alphons.

Ich bin dir viel von andern Tagen schuldig.

Leonore.

Nun gut, so bleib' ich heut in deiner Schuld ! Verzeih' und störe meine Fragen nicht.

[merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors]

Ein Mächtiger, der für die Seinen nicht

Zu sorgen weiß, wird von dem Wolke selbst
Getadelt. Still und mäßig weiß Gregor
Den Seinigen zu nuken, die dem Staat
Als wackre Männer dienen, und erfüllt
Mit Einer Sorge zwey verwandte Pflichten,

Tasso.

Erfreut die Wissenschaft, erfreut die Kunst Sich seines Schußes auch? und eifert er Den großen Fürsten alter Zeiten nach?

Antonio.

Er ehrt die Wissenschaft, so fern sie nust,
Den Staat regieren, Völker kennen lehrt;
Er schäßt die Kunst, so fern sie ziert, sein Rom
Verherrlicht, und Pallast und Tempel
Zu Wunderwerken dieser Erde macht.*
In seiner Nähe darf nichts müßig seyn!
Was gelten soll, muß wirken und muß dienen.

Alphons.

Und glaubst du, daß wir das Geschäfte bald Bollenden können? daß sie nicht zulet Noch hie und da uns Hindernisse streuen?

Antonio.

Ich müßte sehr mich irren, wenn nicht gleich Durch deinen Nahmenszug, durch wenig Briefe Auf immer dieser Zwist gehoben wäre.

Alphons.

So lob' ich diese Tage meines Lebens

Als eine Zeit des Glückes und Gewinns.
Erweitert seh' ich meine Gränze, weiß

Sie für die Zukunft sicher., Ohne Schwert

schlag

Hast du's geleistet, eine Bürgerkrone

Dir wohl verdient.

Es sollen unsre Frauen

Vom ersten Eichenlaub am schönsten Morgen

Geflochten dir sie um die Stirne legen.
Indessen hat mich Tasso auch bereichert;
Er hat Jerusalem für uns erobert,
Und so die neue Christenheit beschämt;
Ein weit entferntes, hoch gestecktes Ziel

Mit frohem Muth und strengem Fleiß ers reicht.

Für seine Mühe siehst du ihn gekrönt. \\

Antonio.

Du lösest mir ein Räthsel. Zwey Bekränzte Erblickt' ich mit Verwundrung da ich kam..

« ForrigeFortsæt »