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Erde und Himmel schweben, denn in den letzteren wird sie nicht aufgenommen.

Götter. Gott ist Bedo, sein Titel Gosain (von dem Sanskrit Goswami). Auch Nad wird gebraucht. Doch hat dies Wort die Nebenbedeutung des Satanischen.

Niedere Gottheiten sind:

1. Raxie. Wenn ein Tiger ein Dorf beunruhigt oder eine Epidemie ausgebrochen ist, so muss Raxie gesucht werden.') Mit Hilfe des Priesters. oder Beschwörers wird ein schwarzer Stein gefunden, welcher den Gott darstellt; der Stein erhält seinen Platz unter einem grossen Baum und wird mit Sidsch Sträuchern (Euphorbia) eingehegt.

2. Tschal oder Tschalnad wird bei einem Unglücksfall auch in einem schwarzen Stein gefunden und unter einem Makmam Baum aufgestellt.

3. Pau Gosain ist der Gott der Landstrassen und wird von allen Personen angerufen, welche auf Reisen gehen. Sein Altar steht unter einem BelBaum, (Aegle marmelos) und das Opfer besteht aus einem Hahn; die Wirkung des einen Opfers genügt für viele Reisen, erst wenn dem Geber ein Unglück zustösst, widmet er dem Gott einen zweiten Hahn.

4. Dwara Gosain (Dara oder Darha der Uraus) ist die Schutzgottheit des Dorfes. Ist sie zu versöhnen, so fegt der Hausvater einen Platz vor dem Hause und pflanzt einen Zweig des Makmam-Baums auf denselben. Dieser Baum scheint bei diesem Volk dieselbe Stelle einzunehmen, wie der Karm bei den Uraus. Neben den Zweig wird ein Ei gelegt und dann ein Schwein geschlachtet, welches die Freunde der Familie verzehren helfen. Nach Beendigung der Mahlzeit wird das Ei zerbrochen und der Zweig auf das Haus des Leidenden gelegt.

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5. Kul Gosain, die Ceres dieses Bergvolkes, wird jährlich einmal zur Saatzeit mit einem Ziegen-, Schwein- oder Hühner-Opfer bedacht. Das Familienoberhaupt bringt die Gabe unter einem Baume dar, neben welchen ein Makmamzweig gesteckt ist. Der Dorfpriester assistirt und trinkt etwas von dem Opferblut, ein Vorderviertel des geschlachteten Thieres fällt ihm zu.

6. Der Jagdgott ist Autga. Nach einer ergiebigen Jagdexpedition erhält er ein Dankopfer. Die Malers sind grosse Jäger und haben ihre strikten Gesetze. Wenn ein angeschossenes Wild sich verliert und der Jäger sucht Hülfe es zu suchen, so sind die ihm Beistehenden berechtigt, die Hälfte des Thieres zu verlangen. Wenn einer verwundetes oder todtes Wild zufällig findet und es sich aneignet, so verfällt er schweren Strafen. Der Mandschhi, das Oberhaupt des Dortes, darf die Hälfte des erlegten Wildes beanspruchen. Tödtung eines Jagdhundes wird mit 12 Rupies Strafe geahndet. Gewisse

1) Auch bei andern Aborigines findet sich der Usus, die Götter durch rohe Steine, welche unter Bäumen aufgestellt sind, zu repräsentiren, und da wir dasselbe bei den Hindus in Beziehung, auf die Verehrung des Ling finden, so liegt die Vermuthung nahe, dass die Hindus diese Art der Götterdarstellung von den Ureinwohnern adoptirten.

Theile des Wildes dürfen von Frauen nicht genossen werden, geschieht es doch, so ist Autga böse nnd das Wild wird rar. Die vom Augur aufgefundene Schuldige muss dann ein bedeutendes Versöhnungsopfer bringen. Die Malers gebrauchen vergiftete Pfeile und schneiden das Fleisch um die Wunde des erlegten Thieres heraus, weil es ungeniessbar ist. Katzen stehen unter dem Schutz der Jagdgesetze und wer eines dieser Thiere tödtet, muss als Strafe jedem Kinde im Dorf eine kleine Quantität Salz geben.

7. Gumu Gosain wird durch Fasten verehrt, wer ihn sich geneigt machen will, darf Nichts im eigenen Hause Bereitetes essen, darf auch vom Opferfleisch Nichts geniessen.

8. Tschamda Gosain ist ein hoher Gott, nur reiche Leute können ihm opfern. Der Augur muss bestimmen, was zum jedesmaligen Opfer nöthig ist, und der Opfernde muss sich seinen Anordnungen durchweg fügen. Manchmal kostet's bis 12 Schweine und ebensoviele Ziegen nebst den entsprechenden Quantitäten Oel und Reis. Der Gott selbst besteht aus drei Bambusstangen, an welchen lange Streifen Rinde, welche an den Enden roth und schwarz gefärbt sind, als Fahnen befestigt werden, an der ersten 90, an der zweiten 60 und an der dritten 20, ausserdem sind sie mit Pfauenfedern geschmückt. Diese Stangen werden als der Gott vor dem Hause des Opfernden aufgestellt und Tschamda Gosain erhält nun die Opfergaben. Nach Beendigung des Festessens belustigen sich die Gäste mit Tanz und Spiel, aber drei von ihnen stützen abwechselnd die drei Stangen. Am Morgen werden im Hause und auf dem Felde des Opfernden besondere Sacrificien veranstaltet, um Segen auf das zu erflehen, was in beiden erzeugt wird, nämlich Nachkommen und Ernten. Wo die Altare standen, werden mit Blut besprengte Makmamzweige aufgsstellt und endlich die Bambusstangen innerhalb des Hauses am Dach aufgehaugen, zum Beweise, dass der Besitzer die von ihm verlangten Opfer vollständig dargebracht hat.

(Fortsetzung folgt.)

Kleine Mittheilungen.

Bacarisse. Du sacrum suivant le sexe et suivant les races. Thèse pour le doctorat en médecine. Paris, imp. Parent 1873.

Bei der Vernachlässigung, welche bei unsern anthropologischen Studien im Vergleich zum Schädel sämmtliche übrigen Knochen des Skeletts, auch das Becken nicht ausgeschlossen, im Allgemeinen erfahren haben, muss das Erscheinen jeder Arbeit über einen bisher nicht der Beachtung gewürdigten Knochen unsere aufrichtige Freude erwecken, selbst wenn dieselbe wie die

uns heute vorliegende nach der Ueberzeugung des Ref. nicht das leistet, was man mit Recht von derlelben hätte erwarten dürfen. Der Verf. hat sich die Aufgabe gestellt, das Kreuzbein nach seinen geschlechtlichen und RassenVerschiedenheiten möglichst eingehend zu studiren; dazu stand ihm das reiche Material der Pariser Museen (über 200 Kreuzbeine) zur Verfügung. Nach einer kurzen Schilderung der bekannten anatomischen Verhältnisse, wendet sich der Verf. der Frage zu, wieviel Wirbel gehen in die Bildung des Sacrums auf? und findet folgende Zahlen: unter 146 Kreuzbeinen von Erwachsenen waren 85 mit fünf Wirbeln, 45 mit sechs vollständigen Wirbeln und 8 mit fünf vollständigen und einem sog. Uebergangswirbel; bei den übrigen 8 war die Zahl der Wirbel nicht zu bestimmen. Es folgt darauf eine längere sorgfältige Auseinandersetzung über Uebergangswirbel. Unter 79 männlichen Sacra bestanden 37, d. h. nahezu die Hälfte, aus 6 Wirbeln, unter 53 weiblichen dagegen nur 13, d. h. ein Viertel. An diese mehr einleitenden Betrachtungen schliesst sich die Untersuchung der Rassen-Verschiedenheiten. Verf. nimmt eine Anzahl von Längen- und Breitenmaassen, berechnet aus diesen für die einzelnen Völker, mit Auseinanderhaltung der Geschlechter, die Mittelzahlen daneben giebt er auch die Maxima und Minima an, dagegen vermissen wir eine Tabelle mit den Einzelmaassen und vergleicht dann die so gewonnenen Zahlen mit einander, z. B. die Breite an der Basis mit der Höhe. Statt hier jedoch nach der aus der Craniometrie geläufigen Methode der Indices zu verfahren, statt also die einzelnen Werthe auf einander zu reduciren, werden nur absolute Differenzen berechnet und aus diesen die Verschiedenheiten zwischen den Geschlechtern einer Rasse wie zwischen den verschiedenen Rassen zu ermitteln gesucht. Ein Beispiel möge dies erläutern:

Unterschied zwischen der Breite an der Basis und der Breite am obern Beckeneingang: Beim Manne beträgt der mittlere Unter

schied765, der geringste + 3, der grösste 19.

Bei der Frau beträgt der mittlere Unterschied + 353, der geringste 00, der grösste + 9.

Schlussfolgerung:

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Ueberall, wo bei einem Kreuzbein (mit fünf Wirbeln) die Breite an der Basis weniger als 3 Millimeter kleiner ist als die Breite am obern Beckeneingang, kann man schliessen, dass das Sacrum einer Frau angehört hat. Umgekehrt kann man immer schliessen, dass man es mit einem männlichen Sacrum zu thun hat, wenn die Differenz mehr als 9 Millimeter beträgt." (S. 20).

Wegen der einzelnen Zahlen müssen wir auf das Original verweisen. Die Angaben beziehen sich ausser 78 europäischen Kreuzbeinen auf ein arabisches, 10 ägyptische, 8 amerikanische, 2 chinesische, 2 türkische, 2 polynesische, 2 lappländische, 2 tschudische, 17 melanesische, 3 australische, 4 ostafrikanische und 13 westafrikanische Neger, 2 Buschmann- und 2 Mulatten-Sacra.

Zum Schluss fasst Bacarisse seine Ergebnisse in folgenden Worten zu

sammen:

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1. Bei allen Rassen, einige Negerrassen ausgenommen, sind alle Dimensionen des Kreuzbeins, mit Ausnahme einer einzigen, durchgängig beim Manne grösser als beim Weibe. Diejenige, welche die Ausnahme macht, ist die Breite am obern Beckeneingang, die bei der Frau immer grösser ist als beim Manne.

2. Der Unterschied zwischen der Breite an der Basis des Sacrums und der Höhe ist bei der Frau grösser als beim Manne. Das Umgekehrte gilt von dem Unterschied zwischen der Breite an der Basis und der Breite am oberen Beckeneingang.

3. Die hintere Breite (Entfernung der Spitzen der Querfortsätze des ersten Sacralwirbels) ist beim Manne im Allgemeinen grösser als die untere Breite (Entfernung der tiefsten Punkte der facies auricularis des Sacrums). Umgekehrt ist es beim Weibe. Ferner sind die Querfortsätze des ersten Sacralwirbels beim Weibe einander mehr genähert als beim Manne.

4. Was die Autoren auch darüber gesagt haben mögen, im Allgemeinen ist bei allen Rassen das männliche Kreuzbein stärker gekrümmt als das weibliche. 5. Im Allgemeinen erreicht die Breite an der Basis ihr Maximum bei den weissen Rassen, besonders bei den Europäern; dann folgen die gelben Rassen und endlich die schwarzen.

6. In der Höhe besteht grosse Mannichfaltigkeit. Die afrikanischen Neger erreichen die grösste Höhe unter den Kreuzbeinen mit sechs Wirbeln, die Europäer unter solchen mit fünf.

7. Der Unterschied zwischen der Breite an der Basis und der Höhe (ich rede hier nur von Kreuzbeinen mit fünf Wirbeln) ist bei den weissen Rassen sehr gross, geringer bei den gelben, noch geringer und sehr gering bei den schwarzen Rassen, unter denen man auch Sacra trifft, wo die Höhe grösser ist als die Breite.

8. Die Breite am obern Beckeneingang erreicht ihr Maximum bei den weissen Rassen, dann folgen die gelben und darauf die schwarzen, zuletzt die ostafrikanischen Neger.

9. Die Krümmung des Sacrums ist bei den weissen Rassen am stärksten, besonders bei den Europäern, dann folgen die gelben Rassen; und die flachsten Sacra findet man bei den schwarzen.

Miscellen und Bücherschau.

v. A. B.

Oesterley: Romulus, die Paraphrasen des Phädrus und die aesopische Fabel im Mittelalter. Berlin 1870.

Parallel mit der, durch mindestens fünf Jahrhunderte hindurchgehenden, Entwicklung der im engern Sinne als das Werk des Romulus zu bezeichnenden Sammlung, (der Paraphrasen des Phädrus) hat noch eine bei weitem reichere und mannigfaltigere Ausgestaltung dieses Grundwerks statt gefunden, eine Ausgestaltung, die den Romulus gradezu als den Vater der Aesopischen Fabel im Mittelalter erscheinen lässt.

Hettinger: Die kirchliche Vollgewalt des apostolischen Stuhl's. Freiburg i. B. 1873.

Sehen wir auf den letzten Grund der Unfehlbarkeit, so kann dieser überhaupt kein anderer sein, als die Thätigkeit des heiligen Geistes, betrachten wir die Wirkung derselben, so ist diese der Ausschluss jedweden Irrthums bei dem, dem die Unfehlbarkeit auf einem bestimmten Gebiete zukommt. Unter diesem doppelten Gesichtspunct fällt die Unfehlbarkeit des kirchlichen Lehramtes mit jener, welche die Inspiration verleiht, zusammen.

Lubbock: Die vorgeschichtliche Zeit (übersetzt von Passow), Bd. 5, Jena 1874.

Im Anschluss an die prähistorischen Funde werden die ethnologischen Verhältnisse be sprochen, um aus den Zuständen der jetzigen Wilden die correspondirenden Daten in der vergangenen Zeitläuften zu finden. Auf den ersten Band dieses genugsam bekannten und in der jetzigen Uebersetzung durch Prof. Virchow eingeleiteten Werkes ist bereits aufmerksam gemacht.

Dufour: La dance macabre des S. S. Innocents de Paris. Paris 1874. In der „Journal d'un Bourgeois de Paris sous Charles VII." betitelten Chronik heisst es: L'an 1425 fut faicte la Dance macabre à Saint-Innocent, et fut commencée le moys d'aoust et achevée au carême ensuivant"; machabé, qui signifie la chair quitte les os", (dans l'hebreu) a son derivé en arabe, maqbarah, maqbourah et maqhaber.

Jubainville: La déclinaison latine. Paris 1872.

La cause qui a motivé la création de la plupart des formes de la déclinaison latine a cessé d'exister dès le commencement de la période mérovingienne, car la seule raison d'être d'un organe, c'est la fonction à laquelle il est destiné, cependant les formes grammaticales inutiles subsistèrent pendant les trois siècles que dura la période mérovingienne. Ce fut seulement pendant la période carlovingienne que la simplification des formes mit le matérial grammatical en harmonie avec la simplification des idées. Alors le français naquit.

Moos: Beiträge zur normalen und pathologischen Anatomie und Physiologie der Eustachischen Röhre. Wiesbaden 1874.

Der musculus levator veli palati ist wesentlich für ein Verengerer der Tuba zu halten.

Labrosse: Indicateur des routes maritimes de l'océan pacifique, des mers de Chine et de l'Australie etc. Paris 1874.

Der Aequatorial-Strom des Pacific wurde durch Duperrey s Arbeiten festgestellt (§. 27), le contre-courant équatorial est un courant fort peu régulier, portant vers l'Est (§. 26).

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