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teilt er mehrmals Freunden mit, auch an seine Mutter schreibt er davon, und zwar am 28. Juni 1810:

,,I also passed a fortnight in the Troad: the tombs of Achille and Aesyetes still exist in large barrows similiar to those you have doubtless seen in the north“.1) V. 220 ff. Oft wird in Reisebeschreibungen erwähnt, dass einem fremden Schiffe beim Landen die Eingeborenen entgegenfuhren. So heisst es z. B. in Blighs „Voyage"

„As we drew near [d. i. Tahiti], a great number of canoes came off to us".") V. 238/243. Für die freundliche Aufnahme, welche Europäer bei der Landung durch Polynesier erfahren haben, lassen sich ebenfalls viele Beispiele anführen. Durchaus ist nicht anzunehmen, dass Byron an eine bestimmte Stelle in einer Reisebeschreibung gedacht haben muss. Z. B. berichtet Bligh über seine Ankunft auf der genannten Insel: ,,Several chiefs now came on board, and expressed great pleasure at seeing the women in a very obliging manner, came to me with a mat, and a piece of their finest cloth, which they put on me after the Otaheitean fashion“.3) V. 240 u. 246/247. Forster sagt einmal:

me

,,They [d. s. die Bewohner von Tahiti] admired our colour, pressed our hands, seemed to wonder that we had no punctures on them".4)

V. 244/245. Vergl. meine Bemerkung zu V. 272/273.

V. 248. Derselbe Schriftsteller schreibt weiter von seinem Aufenthalte daselbst:

we had great reason to be contented with .

roaming at pleasure through all parts of their delightful country“.5)

the liberty of

V. 249. Oft ist in Reisebeschreibungen von Beweisen der Gastfreundschaft die Rede, die Wilde Europäern erzeigt haben, so auch bei Forster: ,We did not pass a single hut, where we were not invited to come in and partake of some refreshment".")

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V. 260 ff. Zu dieser Stelle könnte wohl eine Aeusserung Dr. Johnsons mit Anlass gegeben haben, die Boswell in seinem „Life of Johnson" mitteilt.

,,I am well assured that the people of Otaheite who have the bread tree, the fruit of which serves them for bread, laughed heartily when they were informed of the process necessary with us to have bread; plowing, sewing, harrowing, reaping, threshing, grinding, baking".")

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Nicht unmöglich könnte der Einfluss dieser Stelle auf Byron sein, da Leigh Hunt in seinem Buche Lord Byron von des Dichters Aufenthalt in Genua u. a. sagt:

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We used to walk in the grounds of the Casa Saluzzi, talking for the most part of indifferent matters, We joked even upon our differences of opinion. It was a jest between us, that the only book that was unequivoqually a favourite on both sides, was Boswell's „Life of Johnson." I used to`talk of Johnson when I saw him out of temper, or wished to avoid other subjects“.8)

V. 272/273. Hamilton schreibt von den auf Tahiti zurückgebliebenen Empörern:

many of the prisoners were married to the most respectable chiefs daughters in particular one, who took the name of Stewart, a gentleman of that name belonging to the Bounty, having married his daughter") V. 370 ff. Wie Gillardon ausführt, ist die pantheistische Liebesschwärmerei vor allem dem Einflusse von Shelley wohl zu verdanken.

1) Letters and Journals.

2) Bligh, Kap. V, Seite 59.

3

Bligh, Kap. V, Seite 62.

4) Forster I, Seite 291.
5) Forster I, Seite 344.
6) Forster II, Seite 86.
7) Boswell II, Seite 374.
8) Hunt I, Seite 110/111.
9) Hamilton, Seite 33.

Ausgabe Prothero I, Seite 280.

In den Versen Byrons hier tritt die Anschauung hervor, dass wir durch
die Liebe über die Schranken der Persönlichkeit hinweggesetzt werden.
Dieser Vorstellung begegnet man öfters bei Shelley. So heisst es
Prometheus II, 5:

,,Common as light is love,
And its familiar voice wearies not ever
Like the wide heaven, the all-sustaining air,
It makes the reptile equal to the God".1)

oder Epipsychidion 128:

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,,The spirit of the worm beneath the sod
In love and worship blends itself with God".2)

Dass Byron diese Ideen Shelleys recht gut kannte, geht aus einer Anspielung desselben auf diese Stelle in seinem Sonnett „,to Byron" hervor.") V. 382/385 und V. 393/396. Diese Zeilen erinneren einen daran, was Galt von Byron einmal während dessen Aufenthalt in Genua berichtet: One day, as a friend of mine [d. i. von Galt], was conversing with his Lordship at the Casa Saluzzi, on the moral impressions of magnificent scenery, he happened to remark that he thought the view of the Alps in the evening, from Turin, the most sublimest scene as he had ever beheld. It is impossible said he, at such a time, when all the west is golden and glowing behind them, to contemplate such vast masses of the Deity, without being awed into rest and forgetting such things as man and his follies." 4)

V. 386/392. Hierzu führt Gillardon u. a. Shelleys Marenghi XXIII an:

,,And in the moonless nights, when the dim ocean
Heaved underneath the heaven

Communed with the immeasurable world

And felt his life beyond his limbs dilated

Till his mind grew like that it contemplated".5)

V. 406/407. Meiner Ansicht nach ist es noch nicht sicher, ob Byron nur an diese von Moore citierten Verse in Landors Gebir gedacht hat.") Dasselbe Motiv kommt noch an einer anderen Stelle derselben Dichtung vor und zwar I, V. 159 ff. 7)

Ich möchte lieber annehmen, Byron hat beide Stellen gekannt und überlässt es dem Leser, vor allem dem Kenner von Landors Dichtung, selbst zu entscheiden, welche von den zweien er, Byron, im Sinne gehabt hat, ob er die Worte der Anmerkung,,he will find in ,,Gebir" the same idea better expressed in two lines" ironisch gemeint hat oder nicht. Das erste Citat aus Landor ist ziemlich prosaisch, das zweite steht dichterisch höher. In den Ausgaben von Moore und von Coleridge wird noch aus Wordsworth's ,,Excursion" V. 113 ff. des vierten Gesanges angeführt. Byron kannte sicher wohl diese Zeilen. Allein meiner Ansicht nach hat er bei den zwei Versen,,The Ocean spoke louder. . ." einzig und allein von Landors,,Gebir" die Anregung bekommen. Offenbar hat er nach einem weiteren Anlasse gesucht, diesen Mann und auch Southey zu befehden und dafür in der Verwertung des Motivs von der Muschel einen Ausgangspunkt gefunden.")

Gillardon, Seite 50/51. Centenary Edition II, S. 145/146. 2) Centenary Edition III, Seite 49; Gillardon Seite 51.

3) Gillardon, Seite 50/51.

Galt, Seite 267; vergl. auch Donner, Seite 113.

5) Centenary Edition III, Seite 419;

Gillardon Seite 53.

6) Diese bei Moore angeführte Stelle steht Landor, Works Bd. VII, S. 28. 7) Abgedruckt in Island, Ausgabe Coleridge, Seite 613, Anm. 1; Landor, Works, Bd. VII, Seite 6/7.

8) Vergl. Blackwoods Magazine Bd. XIV, Seite 99. Über Byrons Verhältnis zu Landor, siehe Byronausgabe von Coleridge Bd. IV, Seite 484.

V. 419/421. Wie Gillardon ausführt, ist vor allem Shelleys Einfluss anzunehmen. Die Harmonie der Natur ist eine von den Lieblingsideen dieses Dichters. So findet man z. B. in Queen Mab II, V. 257: „nature's unchanging harmony.“1)

Ebendaselbst I, V. 52/53 heisst es:

„that strange lyre whose strings. The genii of the breezes sweep.") Strophe XXI. Bunting meldet die Ankunft eines Schiffes, das zur Bestrafung der Rebellen ausgesandt ist.

Der Dichter denkt wohl an die Landung der englischen Fregatte Pandora auf Tahiti. Hamilton berichtet davon:

on the morning of the 23rd of March anchored in Matavy bay, in the island of Otaheety".)

V. 447 siehe Island, Ausg. Coleridge Seite 615, Anm. 2.

V. 520. Vielleicht ist Byron eine Einzelheit aus dem Berichte bekannt gewesen, welchen Wilson über das Leben der auf Tahiti zurückgebliebenen Meuterer giebt.

„They . . . cleaned for him the arms" [d. i. für den König.]1)

Betrachten wir nun am Schlusse der Studie über den zweiten Gesang die Vorbilder für Charaktere, welche daselbst vorkommen. Hauptträger der Handlung sind Torquil und Neuha. Diese beiden Gestalten zu schaffen, dazu bot Byron wohl den Anlass eine Reminiscenz aus den Berichten über die Schicksale der Meuterer, die auf Tahiti zurückgeblieben waren. Ich meine die bereits auf Seite 31 angeführte Stelle.")

V. 214 wird ja Neuha als highborn bezeichnet.

Fassen wir zunächst diese Figur der Dichtung ins Auge. Den Namen hat Byron sicher aus Martin. Dieser teilt in seinem bereits genannten Werke einen Gesang von den Nuhainseln mit, und in einer Note macht er eine kurze Bemerkung über deren Lage u. s. w."). Endlich kommt in dem betreffenden Buche ein Häuptling Toobo' Nuha vor, von dem grosse Heldenthaten berichtet werden, der dann durch das Ränkespiel eines anderen Grossen ums Leben kam.)) Wie wir gesehen haben, hat ja der eben erwähnte Gesang als Quelle für das Lied der Tubuaiinsulaner gedient. Höchstwahrscheinlich ist Torquils Geliebte nach dem Namen der Nuhainseln genannt worden, und die Er-innerung an den tapferen Führer wird den Dichter noch mehr für die Wahl dieses Wortes eingenommen haben. Diese Annahme scheint mir das meiste für sich zu haben, wenn auch bei Martin niemals Neuha als weiblicher Name vorkommt. Nun erhebt sich die Frage: hat Byron, als er die Gestalt der Neuha schuf, Charakterzüge seiner Heldin von Personen entlehnt, sei es von solchen aus der Wirklichkeit oder von Phantasiegebilden?

Von Trelawneys ,,Adventures of a younger Son" sagt Bleibtreu in seiner Litteraturgeschichte:,,Alle diese Scenen [d. s., die sich in diesen ,,Adventures" finden] erinnern so lebhaft an Byrons Insel, dass die Vermutung nahe liegt, Trelawneys Erzählungen seien nicht ohne Einfluss auf diese herrliche Schöpfung geblieben so glauben wir

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1) Gillardon, Seite 43/44; Centenary Edition I, Seite 22.

2) Cent. Edition I, Seite 6.

3) Hamilton, Seite 24.

4) Wilson, Seite XXX.

5) Vergl. auch Island Ausg. Coleridge, Seite 605, Anmerkung.

6) Martin I, Seite 317, Anmerkung.

Vergl. Island, Ausg. Coleridge, Seite 609, Anmerkung 1. $) Martin I, Kap. 1.

in Neuha und Haidee, ganz abgesehen von dem Rousseauschen Naturzustand, doch Trelawneys Geliebte, die Araberin Zela wiedererkennen zu dürfen." 1)

Dieser Vermutung möchte ich nicht so ohne weiteres beistimmen.") ,,The Island" ist 1823 erschienen,,,The Adventures" wurden 1831 zuerst veröffentlicht. In diesem wird vom Verfasser eine Art Selbstbiographie gegeben. Wie bereits ausgeführt, dürften Trelawneys Erlebnisse den Dichter mit veranlasst haben ein Seeabenteuer poetisch zu behandeln. Allein, wieweit man die Erzählungen in „den Abenteuern" als Quelle für die Dichtung ansehen darf, lässt sich wohl nie feststellen. Wird doch im ,,Dictionary of National Biography" über dieses Werk Trelawneys gesagt, dass man nicht zwischen Erlebtem und Erdichtetem scheiden kann.) Beipflichten aber möchte ich Bleibtreu, dass Byron bei Neuha wie bei Haidee,,die Natürlichkeit und die skrupellose obwohl reine Leidenschaft der Gräfin Guiccioli poetisch verwertet hat."4)

Als der Dichter die Figur Neuhas schuf, dürfte ihm sicherlich auch die Gestalt der Haidee vorgeschwebt haben,,,jenes unschuldsvollen Naturkindes."5) Der Liebesbund zwischen Neuha und Torquil bildet ein Gegenstück zu dem Verhältnis zwischen Don Juan und Haidee.")

Es will mir scheinen, dass Byron wohl auch mit an Schilderungen gedacht hat, die in Reiseberichten so oft von Frauen Tahitis gegeben werden, und verschiedene Züge aus solcher Litteratur der Südseeinsulanerin beigelegt hat.) Indes, ob der Dichter gerade besondere Stellen in jedem einzelnen Falle im Auge gehabt hat, wage ich nicht zu entscheiden.

V. 131ff. Das Berückende der Frauen Tahitis wird oft in Reisebeschreibungen erwähnt. Dass Byron seine Heldin mit Aphrodite vergleicht, führt mich zu der Vermutung, es könnte die Stelle aus Hamilton nicht ohne Einfluss auf ihn gewesen sein:

,,This [d. i. Tahiti] may be called the Cytherea of the southern hemisphere from the beauty and elegance of the women“.“)

V. 149. Aehnlich heisst es bei Forster:

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cares, troubles, which untimely furrow our brows, cannot be supposed to exist in this happy nation".")

V. 151. Cook sagt einmal:

„Their tears, indeed, like those of children, were always ready to express any passion and like those of children they also appeared to be forgotten as soon as shed". 10)

Wie Neuha, so ist auch der Name Torquil in den Berichten über das weitere Schicksal der Meuterer nicht zu finden. Ebenso kommt er nicht in der Liste vor, in welcher Bligh die Rebellen anführt. 11) Wie bereits gesagt, bot den Anlass zu dieser Figur die Ehe des Auf

1) Bleibtreu, Seite 111/112.

2) In Bezug auf Haidee ist Bleibtreu im Unrecht. Don Juan II wurde 1819 schon veröffentlicht, Byron und Trelawney aber lernten sich erst 1822 kennen, nicht 1818, wie Bleibtreu angiebt!

3) Band LVII, Seite 175.

4) Bleibtreu, Seite 212.

5) Büchner II, Seite 326.

6) Englische Studien, Bd. XXVI, Seite 93.

7) Eine Charakteristik von Frauen Tubuais ist meines Wissens nach bis Ende 1822 in Reisebeschreibungen noch nicht gegeben worden.

8) Hamilton, Seite 38.

9) Forster I, Seite 290.

10) Cook, Hawkesworth-Ausgabe II, Seite 103/104.

11) Bligh „Voyage", Seite 159/160.

rührers George Stewart mit einer Häuptlingstochter.) Vielleicht haben nun das Wort Stewart oder die Namen von den anderen Gefährten Christians dem Geschmacke des Dichters nicht entsprochen, und so wählte er eine andere Benennung. Woher Byron die Bezeichnung Torquil hat, glaube ich mit ziemlicher Sicherheit angeben zu können. ,,Torquil" kommt in Scott's ,,Lord of the Isles" vor. Daselbst heisst es II, 17:

,,Brave Torquil from Dunvegan high
Lord of the misty hills of Skye".2)

Skye ist eine von den Hebrideninseln an der Westküste Schottlands. Nun nennt Byron den Geliebten Neuhas in V. 165: „the . offspring of the Hebrides". Meiner Ansicht nach liegt nur eine Entlehnung des Namens vor, Züge hat der Dichter nicht von Scotts Herrscher von Skye genommen.,,Lord of the Isles" II, 273) wird dieser,,old Torquil" genannt, ebenso III, 164), und,,fiery" heisst er II, 20.5)

Warum hat Byron diesen Namen für seinen Helden gewählt? Vielleicht hat er gerade damals ,,den Herrn der Inseln" gelesen, oder er ist auf dieses Werk im Gespräche mit Leigh Hunt gekommen, als er sich mit ihm über Boswells,,Life of Johnson" unterhielt. Daselbst ist auch von Johnsons Reise nach den Hebriden die Rede "), und das Scottsche Gedicht hat diese Inseln als Schauplatz der Handlung. In der Charakteristik nun, die der Dichter von Torquil giebt, ist er original.') Die Angaben in Blighs Berichte über George Stewart konnten ihm dafür wenig Anhalt geben. Es heisst da:

,,Stewart was a young man of creditable parents, in the Orkneys; at which place, on the return of the Resolution from the South Seas, in 1780, we received so many civilities, that, on that account only, I should gladly have taken him with me; but independant of this recommendation, he was a seaman, and had always borne a good character“.8)

Höchstens ist V. 209: ,,a blooming boy" durch ,,Stewart was a young man" veranlasst worden.

Neben Torquil und Neuha tritt noch Ben Bunting handelnd auf und zwar von Strophe XVIII an. Diese Figur ist sicher vom Dichter frei erfunden. Der Name, der ja in England vorkommt, findet sich nicht auf der Liste Blighs. Byron hat wohl an das Hauptwort bunting Flaggentuch gedacht. Da im Seemannsleben Flaggen immerhin eine grosse Rolle spielen, so hat er dem Matrosen einen solchen Namen gegeben.

=

1) Über George Stewart siehe Näheres Island, Ausgabe Coleridge, Seite 360. Poetical Works, Seite 444.

3) Ebenda, Seite 448.

Poetical Works, Seite 458.

Ebenda, Seite 448.

z. B. Boswell II, Seite 54 u. 354.

Hervorgehoben sei in ,,The Island" II, v. 165/166 ein Fehler. Das Pentland Firth trennt doch Schottland von den Orkneyinseln und nicht von den Hebriden. Dem Dichter scheint eben George Stewarts und des alten Torquils Heimat zu gleicher Zeit vorgeschwebt zu haben, als er diese Zeilen schrieb. 8) Bligh,,Voyage" XIII, Seite 161.

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