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Lila. Ihr Götter hab' ich recht ver

muthet?

Almaide. Allein er ist in der Gewalt. eines neidischen Dämons, der ihn mit süßen Träumen bändigt und gefangen hält.

Lila. So ahndet' ich's.

Almaide. Er kann nie wieder erwachen, wenn du ihn nicht weckst.

Lila So ist er nicht todt? Gewiß nicht todt? Er ruht nur auf einem weichen Lager, in keiner Gruft, ein herrlicher Thronhimmel wölbt sich über dem Schlafenden? Leise will ich an seine Seite treten, erst ihn ruhen sehn und mich seiner Gegenwart erfreuen. Träumt er denn wohl von mir? Dann fang' ich leise, leise nur an: Mein Lieber, erwache! Ers wache mein Bester! Sey wieder mein! Richte dich auf! Höre meine Stimme, die Stimme deiner Geliebten ! Wird er denn auch

hören, wenn ich rufe ?

Almaide. Er wird.

Lila. O führe mich zur Stäte, wo er sein Haupt niedergelegt hat!

Und wenn

er nicht sogleich erwachen will, faß' ich ihn an und schüttl' ihn leise und warte bescheiden, und schütil' ihn stärker und rufe wieder: Erwache! Nicht wahr, es ist ein tiefer Schlaf, in dem er begraben liegt?

Almaide. Ein tiefer Zauberschlaf, den deine Gegenwart leicht zerstreuen kann.

Lila. Laß uns nicht verweilen!

Almaide. Die Stäte seiner Ruhe ver: mögen wir nicht sogleich zu erreichen; es liegt noch manche Gefahr, manches Hinderniß da: zwischen.

Lila. Himmel!

Almaide.

Dein, Zaudern selbst war

Schuld, daß sich diese Gefahren, diese Hins dernisse nur vermehrtett. Nach und nach hat

jener Dämon alle deine Berwandte, alle deine Freunde in seine Gewalt gelockt; und wenn du säumst, wird er auch dich überlisten, denn auf dich ist gezählt.

Lila. Wie kann ich ihm entgehen? Wie fe befreyen? Komm! Hilf mir! Komm!

Almaide. Ich kann dich nicht beglei: ten, dir nicht helfen. Der Mensch hilft sich selbst am besten. Er muß wandeln sein Glück zu suchen, er muß zugreifen es zu fas sen; günstige Götter können leiten, segnen. Vergebens fordert der Lässige ein unbedingtes Glück. Ja, wird es ihm gewährt, so it's zur Strafe.

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Lila. So fahret wohl! Ich gehe allein auf dunkelm Pfade.

Almaide. Verweile diese Nacht. Mit dem fröhlichen Morgen sollst du einen glück Lichen Weg antreten,

Lila. Nein, jeßt! jeßt! Auf dem Pfade des Todes gleitet mein Fuß willig hinab.

Almaide. Höre mich!

Lila.

Vom Grabe her fäuselt die Stim:

me des Windes lieblicher, als deine süße Lippe mich locken kann.

Almaide für sich. O weh! Sie fällt zurück! Ich habe zu viel gesagt! Laut. Hier in dieser Laube steht für dich ein Ruhebette. Bediene dich sein, indessen wir unsre stille Weihungen vollenden. Wir wollen dich vor ber Kühle der Nacht, vor dem Thau des Morgens bewahren, schwesterlich für dich for: gen und deine Pfade segnen.

Lila. Es ist vergebens, ich kann nicht ergreifen was ihr bicthet.

Güte fließt mir wie klares

faffenden Hände.

Eure Liebe, eure

Wasser durch die

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Almaide.

Sie verliert sich in die

Büsche. Sie entfernt sich nicht weit. Auf Schwestern, singt ihr ein Lied, teß der Ton des Troßtes um ihren Busen schalle.

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