Aschendorffs Sammlung lateinischer und griechischer Klassiker. CATULL, TIBULL, Direktor des Kgl. Paulin. Gymnasiums in Münster. Münster i. W. 1910. Widmung als Vorwort. Hochverehrter Herr Geheimrat! Als ich noch als Anstaltsleiter in der Provinz Posen stand, kam auf der Direktorenkonferenz 1899 bei mehreren Direktoren, zu denen auch ich gehörte, der Wunsch zum Ausdruck, es möchte in Obersekunda den Schülern ein Einblick in die nicht-horazische Lyrik geboten werden. Den gleichen Gedanken sprachen Sie mir gegenüber im Winter 1908/9 bei Gelegenheit einer Probelektion aus, die ein Mitglied des hiesigen Königlichen pädagogischen Seminars an dem mir unterstellten Gymnasium abhielt. Unsre Anschauungen begegneten sich. Sie gaben mir die Anregung zur Ausführung des längst gehegten Planes, und darum geziemt es sich, Ihnen diese kleine Auslese zu widmen als ein geringes Zeichen meiner Verehrung. Möge sie nicht ganz Ihre Erwartungen. täuschen und der Schule einen kleinen Dienst erweisen. Wie schwer die Wahl auf dem Gebiete der lateinischen Lyrik ist, wissen Sie. Mein Grundsatz bei der Auswahl war: „Lieber wenig, als etwas Ungesundes." Das Unvollkommene in der Auslese und Erklärung erfahre schonende Beurteilung. Die Jugend erfreue sich an dem kleinen Blütenstrauße! Dr. Widmann. |