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26. Ähnlich Stat. Theb. 2, 244 superosque in vota fatigant.

27. Die Vestalinnen hatten an bestimmten Jahresfesten für das öffentliche Wohl Opfer zu bringen und die herkömmlichen Gebete zu sprechen. Vesta selbst ist gegen ihre Bitten taub, weil der Pontifex Max. (Cäsar) ermordet war.

31. Vgl. Hom. II. XV 308 siuevos ὤμοιιν νεφέλην auch vom Apollo, der den Troern die Ägis vorträgt. ν 186 νεφέλη εἰλυμένος ὤμους von dem neben Diomedes unsichtbar stehenden Gotte. Quint. Smyrn. posthom. Χ 54 περὶ γὰρ νέφος ἄμφεχεν ὤμους αἱματόεν von der Eris, die Niemandem sichtbar ist, οὔ τινι φαινομένη. Übrigens s. krit. Anh. candens entspricht dem homerischen paiduos, das nicht nur allgemein von den Gliedern (yvia II. 6, 27), sondern auch speziell von den Schultern gebraucht wird. So Od. XI 128 u. XXIII 275 ἀνὰ φαιδίμῳ ὤμῳ. Daher wäre die von einigen Hsch. u. Schol. gebotene Lesart candenti zu verwerfen, selbst wenn sie nicht durch den Hiatus und die Endung ti (s. zu V. 2) verdächtig würde.

32. augur Apollo wie Verg. Aen. 4,376 als Gott der Augurien. Ähnlich iaroóuavris Aesch. Eum. 62. Agam. 1623. Suppl. 263. (Vgl. auspex I 7, 27). Apollo wurde erst

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durch Augustus, der sich nach Behauptung seiner Mutter Atia für seinen Sohn ausgab (vgl. Sueton. Aug. 94), zum römischen Nationalgott. 33. sive tu = vel tu si. Erycina vom Berge Eryx im Westen Siciliens, wo ein reicher Tempel der Venus, der Sage nach von Aeneas errichtet. S. Verg. Aen. V 759 ff. In Rom hatte sie einen prächtigen Tempel aufserhalb des Collinischen Thores, erbaut von Marcellus nach Eroberung von Syracus, nach anderen von Q. Fabius Maximus, wohin die Göttin vom Berge Eryx auf Mahnung der Sibyllin. Bücher hinübergeschafft sein soll. ridens wie pilouμedns und Hom. hymn. in Ven. 49 ἡδὺ γελοιήσασα. Sie ist auf Münzen, besonders des Iulischen Geschlechts, oft von dem geflügelten Amor begleitet, auf einer des L. Iul. Cäsar von 2 Amoretten, die H. wohl als locus u. Cupido ansah. A. Reifferscheid observ. crit. et archaeol. Breslau 1878/79.

36. respicio hat auch sonst bei H. eine mehr geistige Bedeutung. So I 15, 22. epist. I 1, 105, wo nicht respicientis mit Bentley in suspicientis geändert zu werden braucht. a. p. 317. Nur sat. Il 3, 299 heifst es einfach zurückblicken". In gleichem Sinne Verg. buc. 1, 27 u. 29. Ov. Pont. II 3, 93. pervig. Ven. 91 nec

heu nimis longo satiate ludo, quem iuvat clamor galeaeque leves acer et Mauri peditis cruentum voltus in hostem;

sive mutata iuvenem figura ales in terris imitaris almae filius Maiae patiens vocari Caesaris ultor:

serus in caelum redeas diuque

me Phoebus respicit. Geradezu für adspicere Lucan. Phars. 6, 778 Parcarum stamina respexi, wo wie auch 7,310 vom Zurückblicken nicht die Rede sein kann.

37. Der Vokativ satiate für den Nominat. durch Attraktion auf das in respicis steckende tu bezogen. Ähnlich Verg. Aen. 11, 856 huc periture veni. Theokr. 17, 66 ὄλβιε κοῦρε γένοιο. Soph. Phil. 760 δύστηνε . φανείς u. 828 εὐαὲς (nach Hermann für εὐαής) ἡμῖν ἔλθοις. Αi. 695 ἁλίπλαγκτε φάνηθι, wo der Vok. an ὦ Πάν in ähnlicher Weise angeschlossen ist wie hier an auctor. Das Spiel vom Kriege wie II 1, 3 von der Fortuna.

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39. Marsi peditis Konj. von Tanaquil Faber für Mauri, bereits von Bentl. verteidigt. Wenn man selbst zugeben wollte, es könne ein maurischer Reiter gemeint sein, der vom Pferde geworfen zum Fufsgänger geworden sei, und es liege diesem Ausdrucke eine bildliche Darstellung zu Grunde, in der ein maurischer Soldat von einem Römer besiegt sei, so wird man doch nicht behaupten können, dafs Mars, der Beschützer und Stammvater des römischen Volkes, sich gerade an der Tapferkeit (acer voltus) und dem Trotze des maurischen Kriegers erfreue. Dazu waren maurische Reiter unter den Bundesgenossen der Römer nichts Ungewöhnliches; z. B. in der Armee des Antonius vor Mutina nach dem Bericht des

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Galba an Cic. (ad fam. X 30, 3). Die ganze Stelle wäre ein müfsiges Spiel mit Worten, wenn nicht in ihr zugleich eine Anrufung des Gottes liegt, den Italern beizustehen. Wie sehr dem Ahnherrn des römischen Volkes die Bürgerkriege zuwider sind, die bisher gewütet hatten, so sehr erfreut er sich an Kriegen der Italer mit auswärtigen Feinden.

43. Wie oben der Vokat. für den Nominat., so ist hier umgekehrt der Nom. für den Vok. eingetreten. Ähnlich Verg. Aen. 8, 77. 11, 464. Der Sohn der alma Maia ist selbst laetus, volens, propitius, ἀκάκητα, έριούνιος u. s. w. Wie also zuerst die Schutzgötter Roms, namentlich Apollo, Venus und Mars, zu Hülfe gerufen werden, so hier Mercur als Patron des Friedens, Verkehrs, Handels und Wandels, für die Octavian zu sorgen sich schon hatte angelegen sein lassen. Auch ist hier in der Darstellung ein merkbarer Unterschied von der Anrufung der vorigen Götter. Denn vom Mercur wird vorausgesetzt, dafs er als Cäsar bereits auf Erden anwesend sei (iuvenem in terris imitaris), und das ist wesentlich für dessen Einführung. Geflügelt heifst Mercur bekanntlich von den Flügelschuhen und den Fittichen, die er an seinem Reisehut (πέτασος) trug.

45. serus Adjekt. für Adverb. bei Zeitbezeichnungen überaus häufig, wie vespertinus, matutinus cet.

laetus intersis populo Quirini, neve te nostris vitiis iniquum

ocior aura

tollat; hic magnos potius triumphos, hic ames dici pater atque princeps, neu sinas Medos equitare inultos te duce Caesar.

III.

Sic te diva potens Cypri,

venio. Über diesen Gebrauch der Adj. s. Haacke grammat. stilist. Lehrbuch § 8.

46. Statt Quirini haben einige Hdschr. Quirino, so dafs populus Quirinus mit Romula gens IV 5, 1 u. Sulpiciis horreis IV 12, 18 zusammen zu bringen wäre; doch hat Bentl. die Unhaltbarkeit dieser Lesart hinlänglich nachgewiesen. Auch IV 15, 9 lanum Quirini, nicht Quirinum.

50. pater ist hier nicht auf den Beinamen des Augustus zu beziehen, den er erst 2 v. C. erhalten hat. Vgl. darüber Dio Cass. 53, 18. Es ist hier nur allgemein im ehrenden Sinne zu nehmen, wie III 24, 27 si quaeret pater urbium subscribi statuis. sat. II 1, 12 optime u. a. Ov. fast. 2, 127 ff. sagt gleichfalls, dafs Aug. thatsächlich schon so genannt sei, bevor er den Beinamen offiziell erhalten habe: res tamen ante dedit.

I, 3. An Vergil sind aufser diesem Gedichte, mit dem man Ov. am. 2, 11 u. Stat. silv. 3, 2 vergleiche, geschrieben I 24 u. IV 12; aufserdem ist seiner in den Satiren und Episteln öfter gedacht, mitunter mit grofser Herzlichkeit und Hochachtung. So sat. I 5, 40 ff. Varius...Vergiliusque... animae (wie hier V. 8), qualis neque candidiores terra tulit neque quis me sit devinctior alter. 16, 54 optimus Verg. epist. II 1, 247 dilecti

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Vergilius Variusque. Fast immer erscheint er in Verbindung mit den H. befreundetsten Männern, wie Maecenas, Varius, Plotius, Valgius, Viscus u. a. Nach Donat im Leben Vergils c. 13, 51 hatte derselbe im 52. Jahre seines Lebens, d. h. 19 v. C., um die letzte Hand an seine Aeneide zu legen, beschlossen nach Griechenland und Asien sich zu begeben und drei Jahre daselbst auf die Ausfeilung des Gedichts zu verwenden, und demnächst sein übriges Leben der Philosophie allein zu widmen. In Athen aber sei er mit Augustus zusammengetroffen (der 19 v. C. vom Friedensschlufs mit Phrahates aus Asien zurückkam) und habe sich bewegen lassen, mit ihm nach Italien zurückzukehren. In Megara sei er erkrankt, und als er dessenungeachtet die Reise fortgesetzt, sei er in Brundisium angekommen und daselbst den 22. September gestorben. Hiernach scheint dies Gedicht, in welchem Horaz die Reise des Freundes mit Glückwünschen begleitet, in das Jahr 19 oder 20 zu fallen, während sonst kein Gedicht der 3 ersten Bücher nach dem Jahre 24 oder 23 gesetzt werden kann. Dafs Vergil mehrere Jahre in Athen verweilt habe, bevor er mit Augustus zusammentraf, widerspricht den Angaben des Donat; und dafs wirklich die drei ersten Bücher Oden erst im J. 20 (bezw. 19) v. C. herausgegeben

sic fratres Helenae, lucida sidera,

seien, ist aus den in der Einleit. S. 8 f. angeführten Gründen nicht wahrscheinlich. Die Annahme Frankes, dafs statt Vergilium V. 6 Quintilium zu lesen sei, von dem I 24, 11 dieselben Worte non ita creditum gebraucht sind, ist unbewiesen. Versteht man aber mit Lachmann, wie auch IV 12 (s. das.), einen anderen Vergil, so wäre es sehr auffällig, wenn H. einen zweiten vertrauten Freund desselben Namens besessen hätte, von dem wir sonst nichts wissen. Hält man dagegen an der Identität mit dem Dichter fest, so könnte man das Gedicht auf eine frühere vielleicht gar nicht ausgeführte Reise Vergils beziehen; und dann wäre erklärt, warum die oben besprochene Absicht des Dichters in keiner Weise angedeutet ist. Einfacher ist indes die Vermutung, dafs dies Gedicht, wirklich ins Jahr 19 (oder 20) gehörig, erst später durch Versehen in die erste Sammlung hineingeraten sei. Es ist sonderbar, dafs IV 12 eine ähnliche, aber umgekehrte Schwierigkeit ergiebt. Gesetzt die beiden Gedichte wären vertauscht, so dafs dies in das 4., jenes in das 1. Buch gehörte, so wären alle wichtigeren Bedenken gehoben. Denn dafs der Aeneide nicht gedacht ist, kann im Ernst kaum dagegen geltend gemacht werden. Schwerlich hat H. von derselben, wie Prop. III 34, 66, ein maius Iliade erwartet. Hatte er selber doch ähnliche Zumutungen, die Thaten des Augustus oder die lulische Familie in einer Epopöie zu verherrlichen, beharrlich zurückgewiesen. Nirgends hat er Vergil sonst als Epiker genannt, ja sat. I 10, 45 dem Epiker Varius ihn als Dichter des Landlebens geflissentlich gegenübergestellt. Dafs endlich die beiden ersten Strophen auch als unecht verworfen sind, s. krit. Anhg. Jedenfalls bilden sie nur die kurze an sich entbehr

liche Einleitung zur Behandlung des eigentlichen Themas, in welchem das berühmte Chorlied des Sophokles Antig. 332 ff. (лrollà tà dɛivá) zum Vorbilde genommen ist: Der Mensch hat es gewagt, das ihm verbotene Element freventlich zu betreten; er achtet kein Natur- und kein Göttergesetz, seit Prometheus ihm das Feuer gebracht hat, und dafür Krankheit und früherer Tod über ihn gekommen ist. Übrigens vgl. epod. 10.

1. Venus, welche auf Cyprus berühmte Tempel hatte (s. 130, 2), ist die marina (III 26, 5 u. IV 11, 15), griech. ποντία, πελαγία, θα λασσία, εὐπλοία; woher auch ihr Name Apoodin erklärt wird. Zur Struktur des Satzes vgl. sat. II 3, 300: Stoice, post damnum sic vendas omnia pluris: qua me stultitia insanire putas? Sic bezeichnet also die Bedingung, unter welcher der Wunsch ausgesprochen wird; und diese Bedingung liegt in der Erfüllung der Bitte, welche wie dort nachgestellt ist und mit navis beginnt: „O Schiff, liefere den Vergil unversehrt ab; unter dieser Bedingung (dann) mögen die Götter dich lenken". Ähnlich ist Verg. buc. 9, 30-32 u. 10, 4 ff. Catull. 17, 5 ff. Martial. X 7, 3 ff., während die meisten sonst dafür beigebrachten Beispiele anderer Art sind, weil sich sic auf einen bereits ausgesprochenen oder leicht ergänzenden Gedanken bezieht. Der logische Fehler, den du Mesnil (Bremer Rundschau 1885 Nr. 258) darin findet, dafs im Wunsche das als Vergeltung ausgesprochen werde, was doch die notwendige Voraussetzung für die Erfüllung der Bitte sei, lässt sich nur durch die Annahme beseitigen, dafs der Schutz der Meeresgottheiten dem Schiffe dauernd, nicht nur für diese eine Fahrt, gewünscht wird.

zu

2. Die Brüder der Helena, die Dioskuren Kastor und Pollux, sind

ventorumque regat pater obstrictis aliis praeter lapyga: navis, quae tibi creditum

debes Vergilium, finibus Atticis reddas incolumem precor

et serves animae dimidium meae. illi robur et aes triplex

echte Seegottheiten, den Schiffern gnädig, denen sie im Sturm durch elektrische Flammen an den Spitzen der Masten und Segel ihre hülfreiche Nähe beweisen. S. I 12, 25-32. lucida sidera wie IV 8, 31 clarum sidus. Hel. selbst Eur. Or. 1647 ναυτίλοις σωτήριος. 1700 μεδέουσα θαλάσσης.

4. obstrictis Nachahmung von Hom. Od. 5, 383 ἤτοι τῶν ἄλλων ἀνέμων κατέδησε κελεύθους und 10, 20 ἔνθα δὲ βυκτάων ἀνέμων κατέδησε κέλευθα, an beiden Stellen ebenfalls vom Aeolus. Der Iapyx nach Serv. zu Verg. Aen. 8, 710 ventus, qui de Apulia flans optime ad Orientem ducit; Iapygia enim Apulia dicta est. III 27, 20 albus, entsprechend III 7, 1 candidi Favonii, weil er den Himmel von Wolken reinigt, oder nach anderen wegen der weifsschäumenden Wogen, die er aufrührt; griech. ähnlich λευκός und ἀργεστής Hom. Il. 11, 306. 21, 334 vom Notus, Hes. theog. 379 u. 870 vom Zephyrus. Jedenfalls ist er ein West- oder Nordwestwind, zuerst ohne Zweifel von griechischen Schiffern so genannt, denen er bei der Überfahrt nach Italien entgegen wehte. Gell. n. A. II 22, 21 ff. lapyx selbst wird als Sohn des Daedalus aufgeführt, der sich in Süditalien niedergelassen habe. Strabo 6, 279.

5. Mag man Vergilium zum Relativsatz oder zu der folgenden Mahnung ziehen, in jedem Falle ist man genötigt, entweder zu incolumem oder zu creditum ein Objekt (eum) zu ergänzen. Diese

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Unklarheit vermeidet man durch die leichte Änderung von quae in quem, wonach natürlich Vergilium zu reddas zu ziehen wäre, der Relativsatz aber Bestimmung zu Vergilium werden würde.

6. finibus ist der Dativ: liefere ihn ab wie ein anvertrautes Pfand an den Empfänger; reddere wie άлоdоvvαι. Ähnlich redde II 7, 17. reponens I 9, 6. reponis I 10, 17. revocant IV 1, 8. redit IV 5, 31. rediret epist. II 2, 22. An allen diesen Stellen heifst es: abtragen, aufstellen u. s. w., wozu man verpflichtet ist, nicht aber zurücktragen u. s. w.

8. Stat. silv. III 2, 7 ist mit der Hälfte nicht zufrieden: er nennt den Freund animae partem nostrae maiorem.

9. robur et aes triplex nicht wörtlich von einem Panzer zu verstehen; dazu würde zwar aes passen, aber nicht robur, das man doch, wenn es nicht übermäfsig matt oder (wie Verg. Aen. 7, 609 aeterna ferri robora) für robur aeris (so lani) gesetzt sein soll, im eigentlichen Sinne für Eichenholz nehmen mufs. Wie záλ×εov ἦτορ bei Hom. Il. 2, 490. ὄψ ΙΙ. 18, 222. лvos Il. 11, 241.

σι

δηρόφρων τε κἀκ πέτρας εἰργαouevos Aesch. Prom. 242 u. a., so erinnert auch robur an das homer. οὐ γὰρ ἀπὸ δρυός ἐσσι παλαιφάτου οὐδ ̓ ἀπὸ πέτρης Od. 19, 163. Vgl. auch Verg. Aen. 8, 315 gensque virum truncis et duro robore nata. Stat. Theb. 3, 560 scopulisque satae vel robore gentes.

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