Richard Wagner und die Homosexualität: Unter besonderer Berücksichtigung der sexuellen Anomalien seiner Gestalten

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H. Barsdorf, 1903 - 278 sider
 

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Side 37 - Sonnenschein sich abzutrocknen, glaubt' ich meine Augen von einer dreifachen Sonne geblendet, so schön war die menschliche Gestalt von der ich nie einen Begriff gehabt. Er schien mich mit gleicher Aufmerksamkeit zu betrachten. Schnell angekleidet standen wir uns noch immer unverhüllt gegeneinander, unsere Gemüter zogen sich an und unter den feurigsten Küssen schwuren wir eine ewige Freundschaft.
Side 15 - Und eine Lust ist's, wie er alles weckt Und stärkt und neu belebt um sich herum, Wie jede Kraft sich ausspricht, jede Gabe Gleich deutlicher sich wird in seiner Nähe!
Side 237 - s ist Zeit! 's ist Zeit! Dies Lied ist aus, — der Sehnsucht süßer Schrei erstarb im Munde: ein Zaubrer tat's, der Freund zur rechten Stunde, der Mittags-Freund — nein! fragt nicht, wer es sei — um Mittag war's, da wurde eins zu zwei . . Nun feiern wir, vereinten Siegs gewiß, das Fest der Feste: Freund Zarathustra kam, der Gast der Gäste! Nun lacht die Welt, der grause Vorhang riß, die Hochzeit kam für Licht und Finsternis . . [178] Nach neuen Meeren.
Side 119 - Weib, das — die Liebe nicht kennt. Hiermit ist alles, und zwar das Furchtbarste, gesagt. Ihr Wesen ist Politik. Ein politischer Mann ist widerlich, ein politisches Weib aber grauenhaft: diese Grauenhaftigkeit hatte ich darzustellen. Es ist eine Liebe in diesem Weibe, die Liebe zu der Vergangenheit, zu untergegangenen Geschlechtern, die entsetzlich wahnsinnige Liebe des Ahnenstolzes, die sich nur als Haß gegen alles Lebende, wirklich Existierende äußern kann.
Side 42 - Wesens, daß wir in dem höchsten Augenblicke des Genusses wie in dem tiefsten der Aufopferung, ja des Untergangs eine unverwüstliche Gesundheit gewahr werden.
Side 42 - Diejenigen Parteien, in welche sich die christliche Religion teilt, waren ihm völlig gleichgültig, indem er, seiner Natur nach, niemals zu einer der Kirchen gehörte, welche sich ihr subor5 dinieren.
Side 38 - Verwirrung dacht' ich ihm Atem einzublasen, aber die Perlenreihen seiner Zähne waren fest verschlossen, die Lippen auf denen der Abschiedskuß noch zu ruhen schien, versagten auch das leiseste Zeichen der Erwiderung. An menschlicher Hülfe verzweifelnd wandt...
Side 200 - Was Du mir bist, kann staunend ich nur fassen, wenn mir sich zeigt, was ohne Dich ich war. Mir schien kein Stern, den ich nicht sah erblassen, kein letztes Hoffen, dessen ich nicht bar: auf gutes Glück der Weltgunst überlassen, dem wüsten Spiel auf Vortheil und Gefahr, was in mir rang nach freien Künstlerthaten, sah der Gemeinheit Loose sich verrathen.
Side 36 - Ich veranlaßte Ferdinanden zu baden im See; wie herrlich ist mein junger Freund gebildet! welch ein Ebenmaß aller Teile! welch eine Fülle der Form, welch ein Glanz der Jugend, welch ein Gewinn für mich, meine Einbildungskraft mit diesem vollkommenen Muster der menschlichen Natur bereichert zu haben! Nun bevölkre ich Wälder, Wiesen und Höhen mit so schönen Gestalten; ihn seh ich als Adonis dem Eber folgen, ihn als Narciß sich in der Quelle bespiegeln!
Side 169 - Ich hörte, wieder einmal zum ersten Male — Richard Wagners Ouvertüre zu den Meistersingern: das ist eine prachtvolle, überladne, schwere und späte Kunst, welche den Stolz hat, zu ihrem Verständnisse zwei Jahrhunderte Musik als noch lebendig vorauszusetzen: — es ehrt die Deutschen, daß sich ein solcher Stolz nicht verrechnete! Was für Säfte und Kräfte, was für Jahreszeiten und Himmelsstriche sind hier nicht gemischt! Das mutet uns bald altertümlich, bald fremd, herb und überjung an,...

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