Seit langem ist es mein Wunsch gewesen Ihnen, lieber Freund, ein Werk meiner Feder zu widmen, um auch in dieser Weise auszudrücken, was ich Ihnen in Wissenschaft und Leben verdanke. Wenn es nun blofs ein kleines Büchlein ist, das ich Ihnen überreiche, so hat es dafür eine besondere Beziehung zu Ihrer Person: es ist aus der Arbeit für Ihre Realencyklopädie herausgewachsen und soll begründen, erweitern und verbessern, was ich dort in dem Artikel über C. Cornelius Gallus angedeutet habe. Was bei Ihnen eine Entschuldigung braucht, die Kürze des Buchs, mag ihm bei anderen Lesern gerade zur Empfehlung gereichen. Ich hätte Fragen, die ich nur berühre, in ihrem ganzen Umfang aufrollen, hätte mit Polemik gegen die übliche Interpretation z. B. der Vergilischen Eklogen viele Seiten füllen können. Ich habe namentlich das letztere durchaus vermieden. Mag es mir der Leser damit vergelten, dass er mich nicht gar zu eilig liest. Nicht jeden wird alles gleich bei der ersten Lektüre überzeugen, umsomehr als nicht blofs die ersten Kapitel eine Voraussetzung für die folgenden sind, sondern auch umgekehrt die letzten zum Beweise der ersten dienen. Erst wer den ganzen Beweisgang in sich aufgenommen hat, kann urteilen. Die Exkurse sind mit dem Hauptteil minder eng verknüpft. Manchen Wohlwollens hat sich das Büchlein schon vor seinem Erscheinen zu erfreuen gehabt. Durch je eine wichtige Mitteilung haben mich die Herren Bücheler und v. Wilamowitz-Möllendorff zu Dank verpflichtet. Meine Freunde Norden und Wünsch haben meine Untersuchungen von ihrem Anfang an bis zum Abschluss des Druckes mit thätiger Teilnahme begleitet; zum Verständnis der vierten Ekloge haben Wünsch und ich uns gegenseitig verholfen, so dass im vierten Exkurse nur die Formulierung ganz mein Eigentum ist. Die Schritte auf das historische Gebiet, die ich in diesem Exkurs nicht vermeiden konnte, haben in liebenswürdigster Weise die Herren Cichorius und Kromayer kontrolliert. An der Druckkorrektur haben sich auch Kroll und Vollmer beteiligt und mir bei der Gelegenheit manches Förderliche bemerkt. Dem verehrten Herrn Verleger habe ich insbesondere dafür zu danken, dafs er sich bereit erklärte das Büchlein mit einem Abbild der jetzt in der vatikanischen Bibliothek befindlichen Scylladarstellung von Tor Marancio (Helbig Führer II 169) zu schmücken. Breslau 30. Juli 1901. |