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Vagabunden und Kochemer-Sprache von Gaunern und übte Wildthätigkeit und gute Werke, so weit er Mittel und Gelegenheit hatte. Er starb als Kardinal 1849 zu Rom. Das ist im Grunde genommen, seine ganze Lebensgeschichte.

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Schwächen auszuspüren. Wie groß der Umfang seiner Kenntnisse war, wie tief und gründlich er die Sprachen und den Sprachgeist überhaupt umfaßte, ist eine Sache, die sich aller Beurtheilung entzieht und die selbst bei Lebzeiten Mezzofanti's schwerlich hätte ausgemacht Das Urtheil über Mezzofanti und seine Sprachengabe ist natür- werden können. Wo war Derjenige, der ihn eraminiren konnte? lich bei der Verschiedenheit menschlicher Gesichtspunkte nicht immer Jene Sprachen, welche den Touristen geläufig sind und in welchen fie daffelbe, wenn man auch im Staunen über ein so ungeheures Ge- ihn auf das Glatteis zu führen suchten, reichen offenbar nicht aus, dächtniß und eine solche Fertigkeit im Auffinden der inneren Analogieen um ein Urtheil zu begründen, bei der fteten Uebung, die Mezzofanti nur einig sein kann. Mezzofanti war seit langen Jahren ein Gegen- feit langen Jahren hatte. Bei dem fortwährenden Verkehr, in dem er stand der Neugier geworden, der mit zu den Merkwürdigkeiten der mit Europäern aller Nationen stand, ist es gerade kein so großes ewigen Roma gehörte und eigentlich im Fremdenführer hätte stehen Wunder, wenn er ihre Sprachen geläufig sprach, ja, wenn er mehrere sollen; namentlich aber war er den Besuchen und Examinationen von - Mundarten derselben nachzuahmen verstand; denn das Leztere ist zum Seiten der weltlaufenden Lords und Ladies ausgesezt, die dabei viel guten Theile ein bloßes Kunststück der Sprachwerkzeuge, die Mezzofach ihre eigene Sprachfertigkeit an ihm zu messen Gelegenheit nah- fanti jedenfalls in der Gewalt hatte. Dann muß man hinzunehmen, men. Daß dabei der Kardinal bisweilen dem Sprachkenner im Wege daß Touristen, vornehme Herren und Damen, die meist von Kind auf war, daß vornehme Suffisance und englische Neberhebung hinterdrein in mehreren Sprachen erzogen sind, gewöhnlich keine gründlichere es nicht unter ihrer Würde hielten, nur die schwachen Seiten heraus- Kenntnisse vom Wesen der Sprache überhaupt haben und also mit zusuchen, die jedenfalls auch vorhanden waren, ist eine Sache, die einer oberflächlichen glatten Conversation zufrieden sind, namentlich sich von selbst versteht; jedenfalls wird der gute Mezzofanti dieser wenn sie mit einigem Accent geschieht - ferner, daß Staunen und Art von Besuchern, welche die Geißel jeder Berühmtheit sind, nur Bewundern unter Umständen Mode sein können kalifornisch, tamusehr die Oberfläche seines Geistes zugekehrt und sie mit dem ab- lisch, angolesisch 2c. hat wohl nicht so leicht Jemand mit Mezzofanti gespeist haben, was sie verdienten und auch erwarteten: er machte gesprochen. In seinem Verhältniß zur Propaganda hatte er täglich ihnen Späßchen im Dialektsprechen vor und so konnten sie denn Gelegenheit, von den Zöglingen ihre Muttersprache mündlich zu lergetrost zwei oder drei Anekdoten in ihre Reisebeschreibung sehen. nen und das ist Viel, das ist das Meiste, das ist ein Hauptgrund, Andererseits hat sich der fromme Eifer vieler Katholiken die weshalb er so einzig dafteht und alle anderen Linguisten so weit hinter größte Mühe gegeben, Mezzofanti als eine unerreichbare Größe auf ihm zurückbleiben — das muß man mehr in Anschlag bringen, als es den Schild zu heben, und ihn regelmäßig unter den heutigen Parade- geschehen ist. Mezzofanti hatte ganz Recht, wenn er sein gutes stücken der „Kirche" aufgeführt, wenn der Beweis geführt werden Ohr und sein Gedächtniß in den Vordergrund stellte; denn Lernen sollte, wie noch heutigen Tages in ihr Wissenschaft und geistige mit dem Ohre ist halbes Lernen: Ton, Geberde, Blick, Alles wirkt Thätigkeit herrsche. Das beweist allerdings Mezzofanti durchaus zum Verständniß mit, und das Wort kommt „allseitig“ verstanden in nicht. Die Sprachgelehrten von Fach bedauern es namentlich, daß die Seele, nicht als bloße Klang- und Begriffsformel, wie dies durch ein Mann, wie er, der so viele und verschiedenartige Sprachen von die Grammatik geschieht. Da allen Sprachen wesentlich dasselbe zu allen Ecken und Enden des Erdballs kannte und sprach, durchaus nichts Grunde liegt, da dieselben Grundbestandtheile, wenn auch in anderer hinterlassen habe, was der Wissenschaft von Vortheil sein könne. Zusammenstellung, wiederkommen, so mußte es einem Manne, wie Wenn je irgend Einer, mußte er die Mittel besigen, die unterscheiden- Mezzofanti, spielend leicht geworden sein, sich in den Hauptgesehen den Merkmale der einzelnen Sprachzweige und Familien herauszu zurechtzufinden und den allgemeinen Charakter zu erfassen, und es erkennen, die Verwandtschaft räumlich entfernter Mundarten auf handelte sich nur um ein paar tausend Vokabeln, die reines Gedächtnißzufinden, ein System der Classification aufzustellen; wenn je Einer, werk sind. Doch selbst dieses Vokabellernen mußte sich ihm mit der konnte er im Besiz der bedeutendsten ethnographischen Kenntnisse sein; Zeit erleichtern; sobald er in einer Hauptsprache nur den gehörigen bei seiner außerordentlichen Fertigkeit, sich in fremde Denk- und Wortvorrath hatte, konnte er fünf bis sechs verwandte daran knüpfen, Anschauungsweisen hineinzuleben, mußte er, der viele Sprachen von ohne mehr als bloße Lautübergänge, die sich endlich mechanisch von den theilweise aus wilden Stämmen entsproffenen Zöglingen der selbst finden, und mehr oder weniger Ausnahmen lernen zu dürfen. — Propaganda lernte, tiefe Blicke in die Seelen der verschiedenen Völker Wer deutsch kann, wird bei mündlichem Verkehr spielend holländisch gethan haben. Dieses Alles unterliegt keinem Zweifel, und es ist lernen, ebenso schwedisch, dänisch u. f. w., wenn er sich nur etwas daher zu bedauern, daß so große geistige Schäße mit ihm rettungslos Mühe giebt; so ist es mit den romanischen, den slavischen Sprachen; untergegangen sind. so mag es mit vielen afrikanischen, amerikanischen u. s. w. gewesen sein, die Mezzofanti erlernte: ein ungeheures Gedächtniß, ein scharfes Ohr, eine gefügige Zunge und ein lebendiger Sinn für Analogie das ist das Wunder bei Mezzofanti und bei allen ähnlichen Erscheinungen. Ueber den Gebrauch, den Mezzofanti von dieser staunenswerthen Gabe machte, möchten wir nicht ganz so geringschäßig denken, als Manche gethan haben, obgleich wir zugeben wollen, daß manche seiner Sprachen für ihn selbst bloßer Zeitvertreib geblieben. Mancher arme verwundete und sterbende Soldat, der, fern den Seinen, im fremdea Wälschland lag, mag in ihm einen Engel, einen Helfer in der Noth erblickt haben; manches arme deutsche, französische, spanische, flavisce Mutterkind hat von seinen Lippen den Trost der Religion, die Kunde der Vergebung, die Tröftungen in der leßten Stunde empfangen, und sind die Söhne der Wilden, die in der Propaganda zu Sendboten und Bekehrern ihrer Völker erzogen werden, nicht Menschen, war es eine vergebliche Arbeit, wenn er in ihrer Sprache, in ihrem Mutterlaute, den doch das Herz nur allein von allen wirklich versteht, zu ihnen redete und den Saamen des Guten in ihre Brust pflanzte? Wie mancher braune, gelbe oder schwarze Priester mag heutzutage in den Wildnissen Amerika's, Asiens, Afrika's mit Liebe des freundlichen weißen Mannes gedenken, der es nicht verschmähte, in die geistige Beschränktheit und Barbarei seines verachteten Stammes herabzusteigen! Gewiß hat er mit seiner Sprachkenntniß unendlic mehr Gutes geleistet, als die Salonwelt zu verstehen und zu würdi gen im Stande ist. — Mag er für sie eine Kuriosität bleiben; er verliert dabei nichts, wenn nur der Saame gefäet ist. Auch das große Bedauern, daß er so gar nichts für die Wissenschaft gefruchtet, scheint uns noch manchen Bedenken unterworfen. Wer weiß denn, ob nicht vielleicht der Nimbus, der ihn jest umgiebt, geschwunden wäre, ob er vielleicht gar nicht das Talent beseffen, seine geistigen Schäße zu verwerthen. Entweder würde er sich zersplittert haben, oder seine Arbeiten mußten so kolossal angelegt werden, daß ihm vielleicht die Zeit nicht zugereicht hätte, sie durchzuführen. Nur die Bedürfnisse der Wissenschaft, die nähere Stimmung der zu lösenden Problem, kennen zu lernen, erfordert ein bedeutendes Studium, und es ist sel

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Indeffen giebt uns Mezzofanti selbst den Schlüssel zu seiner Beurtheilung. Unser Verfasser spricht sich darüber folgendermaßen aus. In der That besaß Kardinal Mezzofanti in einem ungemeinen Grade jene Schußwehr der christlichen Demuth, d. h. das bleibende Bewußtsein mehr deffen, was er nicht war, als ein selbstgefälliges Eingedenkbleiben deffen, was er war. Er pflegte sich über seine geistige Errungenschaft wie über etwas, das wenig Werth habe und woran er sich geringes Verdienst beimessen könne, frei auszusprechen: bloße natürliche Begabung eine Sache des Instinktes und fast der Gedankenlosigkeit. Gott, pflegte er zu sagen, hat mich mit einem guten Gedächtniß und einem schnellen Ohr begabt. Hierin lag das Hierin lag das Geheimniß seiner Erfolge.,,Ich bin ja nichts als ein schlecht eingebundenes Wörterbuch", sagte er öfter im Scherze. Er pflegte feine Talente gegen mich herabzuseßen", sagt Kardinal Wiseman,,, und er führte einmal einen der Katharina von Medici beigelegten Ausspruch an, welche, als man ihr erzählte, Scaliger kenne zwanzig Sprachen, bemerkt hatte:,,,,das heißt, zwanzig Worte für Einen Gebanken! ich meinerseits möchte lieber zwanzig Gedanken haben für Ein Wort.""Bei einer Gelegenheit, als Kardinal Wiseman's,,Borae Syriacae" eben erschienen waren, sagte Mezzofanti zu ihm: „Sie haben Ihre Sprachkenntniffe zu einem vernünftigen Zwecke verwandt. Wenn ich einmal scheide, werde ich keine Spur von dem hinterlassen, was ich wußte." Und als sein Freund bemerkte, daß es wohl noch nicht zu spät sei, schüttelte er mit dem Kopfe und sagte, es wäre allerdings zu spät. Daffelbe wiederholte er gegen Guido Görres, indem er ernstlich sein Bedauern darüber ausdrückt, daß seine Jugend in eine Zeit gefallen sei, wo Sprachen noch nicht von jenem wissenschaftlichen Gesichtspunkte aus fludirt wurden, von dem man sie jezt betrachtet. Mit Einem Worte, das dauernde Bestreben seines Geistes in Bezug auf sich und das, was er erlernt, war, Beides geringer anzuschlagen und lieber bei seiner Mangelhaftigkeit und Unzulänglichkeit zu verWeiken, als bei seinem Erfolge."

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Man würde also jedenfalls Unrecht thun, an Mezzofanti zu 'mäkeln und seine ungeheure Sprachkenntniß herabzuseßen, oder seine

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die Frage, ob er die dazu gehörige, ganz besondere Geistesanlage wirklich besaß. Wenigstens sind diese Studien bis jezt noch nicht ganz in Italien zuhause, und es dürfte noch einige Zeit vergehen, ehe die neueren Gesichtspunkte in Bezug auf diesen Gegenstand dort völlig gangbar werden.

Die Chronik des Giovanni Villani.
(Schluß.)

,,Aber was die Französischen noch mehr in Verwirrung brachte, war dieses, daß sie bei der Menge ihres Volkes, welche in so großer Zahl zu Pferde und zu Fuß waren und nur die Absicht hatten, mit ihren Pferden vorzubringen und zu stoßen, um die Engländer zu durchbrechen, sich selbst Einer den Anderen über den Haufen warfen, was ihnen auch zu Cortrai mit den Flamändern zukam, und vornehmlich hinderten sie die todten Genueser, von denen die Erde nach dem Bruche der ersten Bataille bedeckt war, und die Pferde der todten und gefallenen Soldaten, von denen das ganze Feld bedeckt war, und von den durch die Bombarden und Pfeile Beschädigten, so daß es kein Pferd der Französischen gab, das nicht beschädigt gewesen wäre, und unzählige Lodle. Die jammerhafte Schlacht dauerte von vor der Vesper bis über zwei Uhr in der Nacht. Als zuleht die Franzöfifchen nicht mehr aushalten konnten, warfen sie sich in die Flucht, und der König von Frankreich floh in der Nacht gen Amiens, verwundet, mit dem Erzbischofe von Rheims, und mit dem Bischofe von Amiens, mit dem Grafen von Alzurro (Auxerre?) und dem Sohne des Kanzlers von Frankreich, mit gegen sechzig Berittenen unter der Fahne des Delphins (Dauphin) von Vienne. Denn alle seine Banner und die königlichen Fahnen waren im Lager zu Boden geworfen zurückgeblieben. Und da die Abtheilung die Nacht hindurch zu Pferde und zu Fuß floh, so wurden sie von den Bauern ihres eigenen Landes, beraubt und er= fchlagen; und auf diese Weise kamen ihrer sehr viele um, ohne die andere Verfolgung.

Geld geben und schickte fie fort. Die edlen Herren, die tøbt geblieben: und wieder aufgefunden worden waren, ließ er prächtig bestatten in einer nahen Abtei, und vor den Anderen erwies er große Ehre und Begängniß dem Leibe des Königs Johannes von Böhmen, als dem: Leibe eines Königs, und ihm zu Liebe, sich über seinen Tod beklagend, kleidete er und jeder seiner Barone fich in Schwarz und händigte höchst ehrenvoll seinen Leib dem Meffer Karl, seinem Sohne, ein, der in der Abtei Riscampo war; und von da führte ihn der Sohn nach Luxemburg in Deutschland.") Als dies geschehen, zog besagter König Eduard mit seinem glückhaften Siege, da nur wenige Leute von ihm daselbst umkamen, im Vergleich mit den Französischen, am dritten Tage von Creci ab und ging nach Mofteruolo. O sanctus, sanctus, sanctus Dominus Deus Sabaoth, das heißt im Lateinischen: Hochheilig ist unser Herr, der Gott der Heerschaaren, wie groß ist deine Macht im Himmel und auf der Erde, und ganz besonders in den Schlachten! welche bisweilen sehr oft bewirkt, daß geringes Volk und Macht die großen Heere besiegen, um seine Macht zu zeigen, den Stolz und Hochmuth niederzuschlagen und die Sünden der Könige, der Herren und der Völker zu bestrafen. In dieser Niederlage zeigt sich recht seine Macht, weil die Franzosen dreimal so stark waren, als die Engländer. Aber es geschah nicht ohne gerechte Ursache, und nicht von Ungefähr stieß diese Gefahr dem Könige von Frankreich zu; denn er hatte unter anderen Sünden lassen wir auch das dem Könige von England und seinen anderen Baronen zugefügte Unrecht sein, indem er ihre Güter und Herrschaften in Beschlag nahm mehr als zehn Jahre früher dem Papste Johannes geschworen und das Krenz genommen, mit dem Versprechen, innerhalb zweier Jahre über das Meer zu ziehen und das heilige Land wieder zu erobern, und die Zehnten und Hülfsgelder aus seinem ganzen Reiche genommen, worauf er damit ungerechten Krieg gegen die christlichen Herren anfing."

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Wenn wir in der Ueberseßung der meist italisirten Eigennamen nicht immer einen festen Grundsag bewahrt, so bitten wir um Entschuldigung, da es sich nicht füglich anders thun ließ. Wo wir nicht ganz sicher waren, enthielten wir uns einer Ueberseßung in den uns geläufigen Namen, zumal der Text selbst keinesweges ganz sicher steht, wie wir gezeigt haben. Alzurro, Loreno, Brois, Rondello u. f. w. entsprechen den Namen Auxerre, Lorraine, Blois, Arundel u. s. w. Dieses über G. Villani.

Was die Biblioteca Classica Italiana sonst betrifft, in welcher diese Chronik veröffentlicht worden, so bleibt fie ein Unternehmen, das auch in Deutschland der höchsten Beachtung werth ist und Freunden der italiänischen Literatur nicht genug empfohlen werden kann; es ist die Gelegenheit geboten, die italiänischen Klassiker aller Jahrhunderte in schön ausgestatteten und handlichen Ausgaben für einen mäßigen Preis zu erhalten. Ariosto's sämmtliche Werke find unter der Presse. Alle vierzehn Tage kommt ein Heft in Groß-Oktav heraus, fünf Druckbogen enthaltend, Preis 60 Centesimi. Jeder Autor wird mit einer Lebensbeschreibung eingeführt und der Text durch kurze Noten erläutert; bei jedem Jahrhunderte wird eine kurze Literaturgeschichte dieses Zeitraumes vorausgeschickt. Herausgeber des Ganzen ist der oben erwähnte Dr. A. Racheli. Das Abonnement geschieht beim Desterreichischen Lloyd in Trieft.

Ungarn.

,,Sonntags, am nächsten Morgen früh, hatte sich einiges Volk des Königs von Frankreich, das die Nacht geflohen war, nahe dem Orte, wo die Schlacht gewesen, auf einen Hügel bei dem Walde in Zahl an achthundert (and. 8000) zu Pferde und zu Fuß zurückgezogen, unter denen auch Messer Karl, erwählter Kaiser, war, der von dem ersten Durchbruche entkommen; und da er dort Kehrt machte, nicht wissend, wohin er fliehen sollte, so schickte der König von England den Grafen von Orbi (Derby) und Norentana (oder Chiarentana Clarence?) mit Volk zu Pferde und zu Fuße hin; und als diese angriffen, so leisteten jene, als abgemattete Lente, wenig Widerstand, und da fie flohen, wurden viele davon gefangen und getödtet, und der besagte Messer Karl von Böhmen floh mit drei Verwundeten zu der Abtei Niscampo, wo die Kardinäle waren. Und an demselben Sonntag Morgen traf der Herzog von Loreno (Lorraine, Lothringen), der Neffe des Königs von Frankreich, auf dem Felde ein, der mit drei tausend Reitern und viertausend Fußgängern seines Landes zu Hülfe kam, ohne etwas zu wissen von der Schlacht und der Niederlage dieser Nacht; auch wußte er nicht, wer gesiegt habe. Als er dieses Volk des Königs von Frankreich, das, wie wir gesagt haben, aus Furcht fich auf dem Hügel in Ordnung aufgestellt hatte, erblickt, so griff er an und stürzte sich auf die Engländer; aber alsbald wurde er durchbrochen, und der Herzog blieb dafelbft todt mit gegen hundert seiner Ritter; auch der größere Theil von denen zu Fuße blieb todt, und die Anderen flohen. Von dieser jammervollen und unglücklichen Niederlage des Königs von Frankreich sagen die Meisten, die daselbst anwesend waren, beinahe übereinstimmend, daß wohl an zwanzigtausend Menschen, theils zu Pferde, theils zu Fuße, todt blieben, und Pferde in unzähliger Menge, und mehr als tausendsechshundert von Grafen, Baronen und Rittern von Adel, ohne die Schildknappen zu Pferde, deren mehr als viertausend waren, und theils gefangen wurden, theils, von Pfeilen verwundet, geflohen waren. Unter anderen vornehmen Herren blieb todt der König Johann von Böhmen, mit fünf Grafen aus Deutschland, die in seiner Gesellschaft waren, und der König von Majolica (Majorká), der Graf von Lanzona, Bruder des Königs von Frankreich, der Graf von Flandern, der Graf von Brois, der Herzog von Loreno, der Graf von Sanfurro, der Graf von Allicorte, der Graf Herr Roß geht in seinem Vorurtheil so weit, daß er sogar die von Albemala (Albemarle?) und der Sohn des Grafen von Salerani, Sanskrit-Kenntniß Anderer ihnen abzusprechen wagt. Bei solchem der bei dem Könige von Böhmen war, und Messer Carlo Grimaldi Verfahren muß ihm jede Beweisführung verunglücken, auch den Fall und Ottone Doria aus Genua, und viele andere Herren, von denen gesezt, diejenigen, die er angreift, hätten sich überall geirrt. Die wir nicht wissen.. wahre Wissenschaft wäre dann genöthigt, ihr verdammendes Urtheil zu vertagen, bis Einer des Verfaffers einseitiges griechisches Wiffen

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Ein ungarisches Urtheil über L. Rof':
,,Italiker und Gräken. “**)

Daß ein solches Werk in unserer Zeit, und obendrein in Deutschland, ans Licht treten würde, hätten wir beinahe, für unmöglich gehalten. Herr Roß beweist die Möglichkeit, und darum ist sein Werk merkwürdig. Er fragt: Haben die Römer Sanskrit oder Griechisch gesprochen? und beantwortet die Frage so, daß er, die Sanskritsprache ganz über Bord werfend, die Lateinische nur aus der Griechischen erklärt. Solche Einseitigkeit konnte geduldet werden, als man vom Sanskrit noch nichts wußte; wenn jezt Einer damit prahlt, so, wird die Prahlerei lächerlich. Wer Etwas widerlegen will, der muß eben aus dem zu widerlegenden Etwas seine Gründe schöpfen, sonst umarmt er, statt der Juno, eine Wolke.

"Der König Eduard blieb zwei Tage auf dem Felde und ließ daselbst feierlich die Messe des heiligen Geiftes fingen, indem er Gott für seinen Sieg dankte; ebenso die Messe und das Todtenamt, und ließ den Ort einweihen und die Todten bestatten, sowohl Feinde als Freunde, und die Verwundeten unter den Todten**) palle, 1858. Bur Bollständigkeit des Titels gehört noch: Sprachen hervorziehen und sie pflegen, und dem geringen Volke ließ er sein die Römer Sanskrit oder Griechisch? In Briefen an einen Freund."

*) a Luzimborgo nella Magna ist vielleicht zu lefen in Allamagna, wie oben cinque conti della Magua, lies d'Allamagna. So schreibt Villani auch sonst.

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mit Kenntniß des Sanskrit ergänzend, wahrhaft befähigt würde, das gestellte Problem zu lösen. Dies gilt jedoch nur Herrn Roß und denen, die eine ebenso einseitige Richtung genommen; für alle Uebrigen hat seine Frage etwas Komisches. Gewiß haben die Römer weder Griechisch noch Sanskrit gesprochen, sondern Lateinisch, und könnte man auch jedes Einzelne ihrer Wörter mit irgend einem griechischen Worte identifiziren; denn was eine Sprache zur individuellen Sprache macht, das sind die Formen und ihr Gebrauch, nicht die Wortstämme. Herr Roß vergißt, zu zeigen, wie das Latein eine größere Anzahl Casus bekommen hat, als das Griechische, da doch andere abgeleitete Sprachen nicht eben mehr aufweisen, als ihre Mutter besessen hat. Er sagt nicht, durch welches Wunder aus dem griechischen eïdw lateinische Formen, wie videbam, videbo, dann wieder sidus u. f. w., fich gebildet haben.

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Beim Sanskrit so bemerkt Herr Roß seßt uns schon in Verlegenheit, daß wir weder von der Sprache selbst, noch von ihrer Literatur wiffen, ob sie vor oder nach Homer existirte, und nicht eine einzige historische Spur von Einflüffen Indiens auf Griechenland nachweisen können, eher das Umgekehrte. Daher können wir nicht wiffen, ob Griechisch und Latein aus dem Sanskrit stammen und nicht eher das Leßtgenannte aus dem Griechischen. Aber Herr Roß vernachlässigt merkwürdiger Weise den alleinigen Weg, über diese und andere Fragen Aufklärung zu erhalten das Erlernen der das Erlernen der Sanskritsprache! *)

Kann das Zeitalter einer Literatur dem Zeitalter der Sprache feine Gränze anweisen? Kann nur soviel und nicht mehr auf Erden geschehen sein, als man in griechischen Büchern verzeichnet sindet? Herr Roß muß auch von Abstammung einer Sprache sonderbare Begriffe befißen; er scheint anzunehmen, man habe die Sprachen aus dem einen Lande in das andere transportirt und der Transport habe bei Gelegenheit von Kriegszügen stattgefunden. Um die Zeit der Heerfahrten Sesoftris des Großen existirten schon längst alle Keime der Völker und Sprachen, welche nachmals in der Geschichte aufgetreten find: die Entstehung Beider geht über alle kennbare Geschichte weit, weit hinaus. Aber die Sprachen selbst find historische Denkmäler, deren gegenseitige Vergleichung uns viel lehren kann, wenn wir sie nicht stolz von uns weisen. Thun wir dies jedoch, so sollten wir auch nicht verurtheilen wollen, was wir kennen zu lernen verschmähen.

Da der Verfaffer über die wichtigsten Dinge sich hinwegseht, so ist es kaum ein Wunder, wenn er von geographischen Verhältnissen so spricht, als hätte er nur die neuere Völker- und Länderkunde aus irgend einem Unterhaltungsblatte kennen gelernt. So giebt er dem Lefer an vielen Stellen zu verstehen, daß die vergleichende Sprach kunde die Griechen und Römer aus Hinter-Indien (!!!) ftam men laffe, und belustigt sich über die vorgebliche Unterstellung, wonach Scipio's Vorältern, statt aus Griechenland, von Insel zu Insel rudernd, in wenigen Tagen auf trockenem Lande aus Hinter Indien nach Italien gewandert seien. Den Ergebnissen der vergleichenden Linguistik gemäß, sind die arischen (mit dem Sanskrit verwandten) Sprachen nie auch nur in Hinter-Indien eingebracht worden; selbst nach Vorder- Indien kam die Sanskritsprache aus Nordwesten, und zwar anfänglich in die Gegenden am Judus, erst später in die am Ganges. Aus einer gemeinsamen Urheimat verbreitete sich das Sanskrit südöstlich, die übrigen arischen Sprachen aber westlich. Nicht Hinter-Indien und nicht einmal Vorder- Indien, sondern jener nordwestlichen Urheimat entßammen das Griechische und das Latein, aber auch das Germanische und Slavische.

Nun sollte man denken, Herr Roß sei geneigt, die Griechen für Autochthonen ihrer europäischen Heimat zu erklären. Ohne Zweifel thäte er dies, fielen nicht seine Blicke auf Aegypten. Unter nimmt er es also, den Zauber zu lösen, der Aegyptens Denkmäler noch immer gebannt hält? O nein, er wartet, daß ein Anderer es thue, der mit der verborgenen Weisheit dieses Wunderlandes beffer Bescheid weiß. Herr Roß steht also vor zwei unbekannten Weltender sanskritschen und der ägyptischen. Er kennt die eine so wenig wie die andere, und doch will er darüber entscheiden, zu welcher von beiden die griechische Welt, und im Schlepptau derselben die römische, gehöre!!

Indem Herr Roß griechische und römische Wörter zusammen wirft, legt er die Aussprache der heutigen Griechen zum Grunde, die, nach ihm, kürzestens seit Inachus, (!) die allein echte sein foll. So leichtfertig handeln die Verwerfer der vergleichenden Sprachkunde; sie urtheilen aus dem, was sie nicht wiffen, gegen das jenige, was sie, so zu sagen, mit Augen sehen und mit Ohren hören. *) Sollte man sich über dergleichen noch verwundern? Lebt nicht im Menschen ein fast unbesiegbarer Hang, über Dinge abzusprechen, von denen nichts versteht? Es scheint, als hätte die Hoffnung, durch bloßen Glücksfall das Rechte zu treffen, für Viele den Reiz eines Hazardspiels. Anm. d. Uebers.

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Mit dem Auge sehen sie, mit dem Ohre hören sie, wie die Aussprache der Sprachen sich verändert: das Griechische wäre also, nach ihnen, die einzige Sprache auf Erden, deren Aussprache feit mythischer Zeit unverändert geblieben?! Ferner weiß der Verfasser, welch schmaler Raum den Peloponnes, besonders aber Ithaka, von Italien trennt; dennoch hätte das, ihm zufolge, in wenigen Tagen auf die andere Halbinsel hinübergewanderte Griechische dort nicht blos in der Aussprache,, sondern auch in seinem ganzen Bau soweit sich verändert, daß es eine ganz neue Sprache geworden! Er weiß, wie sehr auch die griechischen Dialekte der Aussprache nach von einander abweichen — wie kann er also die obige Behauptung aufstellen? Er sage uns doch, wo Dialekte und Mundarten hergekommen sind? warum die Aussprache des Griechischen in Italien anders geworden? Kann eine ungeheure Zeitdauer ganz ohne Einfluß bleiben, wenn ein unbedeutender räumlicher Abstand von so gewaltigem und dabei verhältnißmäßig so schnell wirkendem Einflusse ist!.....

Soviel im Allgemeinen über die neueste Arbeit des sonst so rühmlich bekannten Mannes. In das Besondere wollen wir uns nicht einmengen, d. h. nicht nachweisen, ob Herr Roß die Identität der griechis schen und lateinischen Wörter ohne Kenntniß des Sanskrit, dafür aber mit Hülfe der neugriechischen Aussprache, wirklich nachgewiesen. Dies mögen die deutschen Sprachforscher thun, im Falle fie es der Mühe werth erachten. Wenn ich gleichwohl ein paar Beispiele anführe, so will ich damit nur anschaulich machen, daß die größte eingebildete Befugniß ohne historische Sprachforschung in Läuschungen geräth. Roß leitet das lateinische juvenis von dem griechischen dioyɛvýs: „Denn die urfreien und edlen Geschlechter (gentes, yɛvɛtý) sahen sich gern als von den Göttern abstammend an, wie die dioɣɛvɛis ßuotλeïs deß Epos, und so wurde dioyɛvýs in den italischen Mundarten gleichbedeutend mit adeliger Jugend." Diese Folgerung beurkundet gänz lichen Mangel an historischem Sinne noch abgesehen von ihre stofflichen Haltlosigkeit. Hat man den nicht adeligen Sohn Italiens anders genannt, als juvenis?! Die stoffliche Haltlosigkeit springt in die Augen. Das griechische dios und Sɛus findet sich, wie wir wissen, in dem Sanskritstamme div wieder; ebenso entspricht dem sanskr. juvan das lat. juven-is; zwischen div und juvan besteht aber nicht der Nerus, den Roß zwischen dioɣevýs und juvenis erdichtet. Und woher hätte denn die neupersische Sprache ihr dschuvân (=juvan=juvenis)? Etwa von den Römern? Dies würde Herr Roß nicht zu behaupten wagen. Also von den Griechen, allenfalls in Themistokles Zeitalter? Aber Themistokles sagte reavías und réos für jung und Jüngling: wie hätten sonach die Perfer von ihm gelernt, daß es besser sei, dschuvân, d. h. dioyevns, zu sagen?!! Aus dag (Gefährtin) foll soror entstanden sein. Betrachten wir neben dag das sanskritische svasr: von welchem dieser beiden läßt sich soror (und das deutsche Schwester) am be= quemsten ableiten? Dag mag man mit ɛlow und dieses mit dem lat. sero in etymologische Verbindung bringen: aber schon zwischen soror und sero ist es schwer, einen Nerus zu finden. Nach Roß ist aus euswvos (wohlgegürtet) im Lateinischen jejunus (nüchtern) geworden. „Wer noch nüchtern ist oder fastet, der kann sich am knappe ften gürten." Hierauf sagen wir nur, daß es eher doiría (Mangel an Effen) gegeben hat, als die Sun (den Gürtel), und daß solcher gestalt jejunus bei den Lateinern eher vorhanden war, als evłwvos.

Roß fragt: à quoi bon das Studium des Sanskrit? Wir ank> worten: unter Anderem kann man daraus den Nugen ziehen, daß es die Einseitigkeit seines Werkes offenbar macht, und daß mit Hülfe dieser Sprache seine Argumentationen sich gründlicher widerlegen lasfen, als ohne sie... (P. H. im M. Nyelvészet).

Mannigfaltiges.

-Aus der Krim. Wie die Times berichtet, ist die impro visirte Stadt Kamysch auch nach dem Abzüge der Alliirten nicht ganz verschwunden. - Namentlich sind dort viele französische Kaufleute zurüc geblieben, die indeß mit ihren russischen und tatarischen Kunden nicht sehr zufrieden sind, und wahrscheinlich nur durch die Aussicht auf künftigen Gewinn dort festgehalten werden. Einer von ihnen, der unlängst von der russischen Regierung die Erlaubniß erhalten hat, nach Sebastopol überzusiedeln, erzählt, daß der Wiederaufbau die ser Stadt nur langsam von Statten geht; nach ihrer Vollendung werde sie jedoch äußerst schön sein. Noch längere Zeit dürfte die Wiederherstellung der herrlichen Gärten erfordern, welche einst die Umgegend schmückten, aber durch den Krieg bis auf die leßte Spur vertilgt wurden. Mehrere Dampfböte, mit dem nöthigen Apparat versehen, sind beständig damit beschäftigt, den Hafen von den Ueberresten der verfenkten Schiffe zu reinigen, die ihn noch versperren. Der Briefsteller fügt hinzu, daß er vor kurzem den franző sischen Friedhof besucht habe, der mit einer steinernen Mauer um geben ist und von den Einwohnern Sebastopols streng respektirt wird.

Wöchentlich erscheinen 3 Nummern. Breis jährlich 3 Thlr. 10 gr., balbjibrlich 1 Tölt. 20 Sgt, und viertel jährlich 25 Sgr., wofür das Blatt im Inlande portofrei und in Berlin frei ins Haus geliefert with.

No 101.

für die

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Literatur des Auslandes.

Rußland.

Berlin, Dienstag den 24. August.

Die Altgläubigen der russischen Kirche.*) Unter den zahlreichen Sekten), die der orthodoren Kirche ein Dorn im Auge sind und von ihr fanatisch bekämpft werden, hat die Sekte der Altgläubigen", welche zwar die Dogmen jener Kirche bekennt, aber deren Bräuche und die durch den Patriarchen Nikon in die heiligen Terte eingeführten Abänderungen verwirft, troß aller Verfolgungen, eine überwiegende Macht gewonnen. Dringt man nun in die Geschichte derselben tiefer ein, so ist nicht zu verkennen, daß ihre Lehren im Ganzen auf einer wesentlich sittlichen Grundlage ruhen. Glühende Liebe zur religiösen Wahrheit, unbedingte Hingebung an die Pflichten, die sie auflegt, tiefe Verehrung gegen die Formen, unter denen sie versinnbildlicht wird das sind die vorherrschenden Gefühle bei diesen Sektirern. Damit vereinigen sich Mißtrauen und nur zu gerechtfertigte Verachtung gegen die Popen der orthodoren Kirche. Von allen Beschuldigungen, deren sie bezüch tigt werden, sind sicherlich die ungerechtesten: starres Festhalten an dem Buchstaben und stumpffinnige Abneigung gegen alle beleuchtende Erörterung religiöser Fragen. Gerade im Gegentheil ist die Be wegung ihr Wesen. Während die sie umgebende Bevölkerung ein stilles Leben in ihren Dörfern führt, ohne sich im geringsten um die religiöse Finsterniß zu kümmern, unter der man sie hindämmern läßt, besprechen die Altgläubigen unter sich und verkünden muthig aller Welt ihren Glauben, nicht nur auf dem Lande, sondern auch in den Städten. Nicht aus Furcht vor Verfolgungen suchen sie bisweilen die Einsamkeit auf, sondern der Wunsch, nach ihren Lehren frei zu leben, treibt sie fern von den Menschen, deren blinde Anhänglichkeit an die im Allgemeinen auf Erpressungen erpichte und lüderliche orthodore Geistlichkeit, ihnen tiefen Abscheu einflößt. Den Tod fürchten sie nicht; sie scheuen keine Verfolgung, keine Leibesstrafe, und oft, um die Märtyrerpalme zu verdienen, zerfleischen sie sich mit eigenen Hän den. Ihre Geschichte bietet ohne Zweifel manche strafbare Verirrung, vor Allem aber begegnen wir einem lebhaften Protest gegen religiöse Lauheit und gegen das Einschreiten einer despotischen Gewalt in Dinge, die ausschließlich vor den Gerichtshof des Gewissens gehören. Werfen wir einen Blick auf den Ursprung und den Gang dieser religiösen Bewegung.

Lange, bevor Deutschland auf Luther's Stimme gegen die Unordnungen und Mißbräuche des Katholizismus sich erhob, hatten die Unwissenheit, die Mißleitung, der Pfründenschacher, der Erpressungsgeist der Priesterschaft, besonders der Landgeistlichen, einen tiefen Unwillen im russischen Volke erweckt, in diesem Volke, das für einen religiösen Aufschwung so empfänglich ist. Zum ersten Male machte sich diese Stimmung Luft 1391; ein Diafonus und ein Laie, Schaffcheerer (strigolnik) feines Gewerbes, traten an die Spiße der Bewegung zu Pskov, und ihre Anhänger erhielten den Namen: Strigolniki. Sie bekannten sich fast zu denselben Grundsägen, wie die heutigen Altgläubigen. Erst 1406 wurden Kirchenbann und weltliche Verfolgungen mit ihnen fertig. Ueber ein Jahrhundert verging nun, ohne daß die russische Kirche geistliche Kämpfe zu bestehen hatte, indeß gährte der Zwiespalt, den die Strigolniki hervorgerufen, in ihrem Schoße fort. Ein zweiter Protest, nicht minder furchtbar, als der erste, brach Die neuen Dissidenten bekannten für das Alte Testament und gewisse jüdische Ceremonien eine bis jezt noch nicht ergründete Ehrfurcht. Sie hießen: Jidovischiny (die Judaisirenden). Sie wurden verfolgt und im Jahre 1503 bis auf den Namen ausgerottet. In deffen blieb in den unteren Volksschichten eine dumpfe Aufregung. Der russische Klerus selbst war über gewiffe Glaubenspunkte nicht

aus.

*) Nach: Тубернскiе Очерки (Provinzielle Skizzen), vom Hofrath Schtschedrin (M. E. Saltykov). Moskau, 1857. **) Man schlägt sie auf beiläufig sechs bis acht Millionen durch das ganze russische Reich an.

1858.

einig: ein 1551 zusammenberufenes Konzil trennte sich, ohne diesem geistlichen Zerwürfniß Heilung zu bringen.

Beim Beginn des siebzehnten Jahrhunderts schwiegen die kirchlichen Zwiste vor dem Lärm des Bürgerkrieges; als aber die Ruhe hergestellt war, legte der Metropolit Nikon, Liebling des Zars Aleris, Hand an die Verbesserung des Kultus. Das Volk und ein Theil der Geißftlichkeit mißbilligten die von ihm eingeführten Neuerungen, der Patriarch selbst verdammte sie; Nikon nahm keine Rücksicht auf diese Opposition, und als der Tod des Patriarchen ihm den Siß der höchsten kirchlichen Würde räumte, faßte er den Entschluß, feine Reformen zu vervollständigen und die heiligen Bücher einer Durchsicht zu unterwerfen. Der Zweck war ein zwiefacher. In Nikon vereinigten sich der Kirchenreformator und der Politiker. Der Erstere wollte, nicht mit Unrecht, die seit dem Einfall der Tataren und den dadurch unterbrochenen Verkehr zwischen dem ruffischen und byzantinischen Klerus mehr oder weniger verfälschten Bräuche und heiligen Terte der griechischen Kirche auf ihre ursprüngliche Reinheit zurückführen. Als Politiker zielte er darauf ab, das durch strengere Kirchenzucht kräftig organisirte Patriarchat zu einer in der weltlichen Ordnung, wie in dem Gebiete des Gewissens, überwiegenden Macht umzuschaffen. Die Entschiedenheit, mit der Nikon das Ersprießliche seiner Reformen darzuthun suchte, das Mißtrauen, das seine Beziehungen zu den gelehrtesten Mitgliedern der ukrainischen Geistlichkeit, die eine annähernde Richtung zum Katholizismus zu nehmen schien, hervorrief, erklären hinlänglich den Unwillen, den sein kühnes Unterfangen im Lande erregte. Umsonst berief er sich auf zwei Konzilien und auf den Patriarchen von Konstantinopel; — die Bestätigung der beiden Konzilien und des Patriarchen vermochten weder seine Gegner zu überführen, noch ihre Gereiztheit zu besänftigen. Nicht nur Laien, sondern eine große Zahl Priester und selbst der Bischof vou Kolomna reiheten sich zu den Dissidenten, die sich den Namen Starowjery (Altgläubige) beilegten und alle Veränderungen Nikon's im Gottesdienst und den heiligen Büchern verwarfen.

Bald nahm der Kampf einen furchtbaren Charakter an. Der wilde Stenko Rafin, der, wie fast alle Kosaken, an dem alten Glauben hielt, brachte die Provinzen in Aufstand, die Pugatschev ein Jahrhundert später mit Feuer und Schwert verwüstete. Eine dieser Banden bemächtigte sich des berühmten, auf einer Insel im Weißen Meeré belegenen Klosters von Soloweß, und die Altgläubigen dieser Gegenden nahmen Besig davon. Die Großfürstin Sophie beging die Unklugheit, die Dissidenten im Geheimen in ihre ehrgeizigen Pläne zu ziehen. Stark durch diese Stüße, eilten sie aus ihrem Schlupfwinkel herbei, vereinigten sich mit den Strelizen der Hauptstadt, fanatisirten den Pöbel und erschreckten die Bewohner Moskau's durch Mord und Plünderung. Die Ruhe wurde nicht eher hergestellt, bis das politische Haupt der Unzufriedenen, der Fürst Chowanski und die bloßgestelltesten seiner Bekenntnißgenoffen die von ihnen geftifteten Unordnungen mit dem Leben büßten. Diese Hinrichtungen schlugen die Altgläubigen, die sich in Moskau befanden, mit solchem Entfeßen, daß sie sich zur Flucht entschlossen. Von diesem Augenblick an brachen die Verfolgungen nicht mehr ab; allein der Geist der Diffidenz wurde dadurch nur um so gewaltsamer. Die Herrschaft Peter's 1. trug nicht wenig dazu bei, die Abneigung der Starowjery gegen das Zarenthum zu stei gern. Da dieser Monarch die geistliche Gewalt an sich geriffen, so trugen sie natürlich den Groll, den sie gegen seinen Vorgänger Aleris empfanden, auf ihn über. Das erbarmungslose Reglement, dem sie Peter unterwarf, mahnt übrigens an die blutigen Edikte der römischen Kaiser gegen die ersten Chriften.

Die Altgläubigen hatten aber nicht blos gegen die orthodore Kirche zu kämpfen; der Zwiespalt, durch einen Gewissenspunkt hervorgerufen, drang auch in ihre eigenen Reihen. Darf man sich in geistlichen Angelegenheiten an einen Priester wenden, der nach Nikon's Reformen ordinirt worden? Ein Theil der Altgläubigen bejahete, ein anderer verneinte die Frage. Jene Partei nannte sich Popovtsching (Gemeinden mit Priestern), die ihren Mittelpunkt in Wetka, einem polnischen Dorfe, hatten. Einige Zeit duldete die Regierung diesen

Keßerheerd; 1735 aber drang eine Division russischer Truppen in Wetka ein und schleppte die Einwohner, 40,000 an der Zahl, nach Rußland, wo sie im Lande zerstreut wurden. Diese Expedition hatte nicht den ganzen Erfolg, den die Regierung davon erwartete. Die Haupt-Ansiedler von Wetka baten um die Erlaubniß, ihre Kirche nach Starodub in der Ukraine zu verlegen, einem Gebiete, das von ihren Glaubensgenossen bevölkert worden war. Es wurde ihnen bewilligt, und bald erblühte die Kolonie Starodub aufs kräftigste. Sie zählte ein Kloster, viele Kirchen und über 50,000 Seelen. Auch die Gemeinde Wetka erstand wieder in kurzer Zeit; fünf Jahre nach ihrer Verwüstung hatte sie von neuem ihre ganze Bedeutung gewonnen.

Der andere Abzweig der Spaltung, die Altgläubigen, die von den nach Nikonschem Ritus geweihten Priestern nichts wissen wollten, hatten den Namen Bespopovtsching (Priesterlose) angenommen. Sie entwickelten sich nicht minder rasch und breiteten sich nördlich bis an die Küften des Eismeeres aus. Ihr Mittelpunkt war das berühmte, 1694 gegründete Kloster von Wygorezk. Anstatt der Priester, wählten sie aus ihrer Mitte Männer von fittenstrengem Leben, denen eine Art geistlicher Gewalt übertragen wurde; sie konnten aber, als Laien, nur Ein Sakrament, die Taufe, austheilen; auf die Austheilung der anderen Sakramente mußten sie daher natürlich verzichten. In der düsteren Einsamkeit, die sie bewohnten, wuchs ihr Fanatismus und bald brachen zahlreiche Zersplitterungen unter ihnen aus. Die berüchtigtste ist die der Theodofianer, 1706, die sich über alle Provinzen des Reiches bis nach Polen verbreitete. (Fortsetzung folgt.)

Frankreich.

Frau von Nehra und Mirabeau.

Henriette Amélie, unter dem Namen „Madame de Nehra" bekannt, war die natürliche Tochter Onno Zwier van Haren's, der zu den politischen und literarischen Berühmtheiten Hollands im achtzehnten Jahrhundert gehörte, und am 15. Mai 1765 geboren. Vierzehn Jahre alt, verlor sie ihren Vater, von dem sie bis zu seinem Tode mit großer Sorgfalt erzogen worden war; allein da er Kinder aus rechtmäßiger Ehe hatte, so konnte er ihr nur ein sehr mäßiges Einkommen hinterlassen. Die Waise, nicht berechtigt, den Namen des Mannes zu führen, der sie in die Welt gesezt, nahm den Namen Nehra, ein Anagramm aus Haren, an. `In Folge nicht bekannt gewordener Umstände, kam sie als freie Koftgängerin in ein Kloster zu Paris. Hier lernte sie im Anfang des Jahres 1784 Mirabeau kennen; sie war damals 19 Jahr alt und nach einem Miniaturbilde, das Mirabeau's Neffe und Pflegefohn, Luc de Montigny, aufbewahrt hat, von bezaubernder Schönheit, Frische und Anmuth.

Als Einleitung zu dem weiter unten folgenden Bekenntniß von eigener Hand, in welchem sie ihr Verhältniß zu Mirabeau schildert, hören wir, wie Personen, die mit ihr in näherer Berührung standen, über sie geurtheilt haben.

Der erwähnte Luc de Montigny äußerte gegen einen Freund: ,,Von allen Frauen, die Mirabeau geliebt haben, oder die er geliebt hat, war ihm Frau von Nehra am aufopferndsten ergeben. Verwaist und unverheiratet, hatte sie sich ihm angeschlossen, ohne irgend ein anderes Band zu verlegen. Fünf volle Jahre lebte sie nur für ihn; alle Freunde Mirabeau's, die es mit angesehen, wie sie sich den Intereffen, dem Glück, dem Ruhm des geliebten Mannes geweiht, sprachen von ihr mit Hochachtung und Ehrfurcht. Die unheilbare Veränderlichkeit Mirabeau's trieb fie, die tief in ihrem Stolz Verleßte, endlich aus seiner Nähe, ohne daß sie jedoch aufhörte, ihn zu lieben. Sie hat ihn lange überlebt und, soviel ich weiß, kein anderes Band geknüpft. In meiner ersten Jugend war sie, die Fremde, mir die zärt lichste Mutter, und ihr Gedächtniß wird mir ftets theuer bleiben."

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Etienne Dumont aus Genf widmet ihr in seinen „,Souvenirs" folgende Zeilen:,,Unverheiratet, jung, schön, voll Zucht und Anmuth, war sie dazu geschaffen, die Tugend zu zieren und die Nachsicht für ihre hingebende Liebe zu verdienen. Alle, die sie gekannt, haben es Mirabean nie verziehen, daß er dieses herrliche Weib einer Megäre geopfert, die in der Schamlosigkeit des Lasters mit ihrer Schande prunkte. Frau Lejay, intrigant, verschmigt, boshaft, benußte ihren durch Schmeichelei und Leidenschaftlichkeit auf Mirabeau gewonnenen Einfluß, seine natürliche Heftigkeit zu reizen und zu ihrem Vortheil aus. zubeuten. Seine Freunde errötheten für ihn, ihn einem Weibe preisgegeben zu sehen, das seine sittlichen Blößen durch keine einzige gute Eigenschaft zuzudecken vermochte.“

Mirabeau selbst hat von ihr ein Bild zurückgelassen, das in allen Zügen mit Dumont's Schilderung übereinstimmt. Wir heben aus feinen Briefen an Champfort einige bezügliche Stellen heraus: „Ich habe eine Gefährtin meines Looses, eine liebenswürdige, sanfte und gute Gefährtin, die durch ihre Schönheit unfehlbar zu Reichthum gelangt wäre, wenn ihr ihre hohen, sittlichen Eigenschaften nicht im

gesehen haben, schön, sanft, gut, stets gleichgestimmt, muthig, von jenem Zauber des Gefühls beseelt, der Alles, selbst die Uebel erträglich macht, die es erzeugt“..... „Sie werden es sehen, dieses Engelgesicht mit der herzgewinnenden Sanftmuth, mit dem hinreißenden Zauber, der es umstrahlt"..... Ich schwöre Ihnen, mein Freund, ich schwör's Ihnen in aller Aufrichtigkeit meiner Seele, daß ich sie nicht werth bin, und daß diese Seele mit ihrer Liebe, ihrem Zartsinn, ihrer Güte einer höheren Wesenordnung angehört“.

"

Wir geben nun aus ihren Bekenntniffen dasjenige, was sie 1806 an Cabanis gerichtet hat. Die Erinnerung an Mirabeau ist darin noch immer lebendig, aber unter dem Einfluß der Jahre etwas getrübt.

Ich habe unter allen Menschen am längsten mit Mirabeau vertraulich gelebt, litt aber auch und erfreute mich am meisten unter den zwei einander widersprechenden Charakteren, die sich in ihm fanden und die sich so oft bemerklich machten. Als wenn Ormuzd und Ahriman einen Bund geschlossen hätten, dieses außerordentliche, von anderen so verschiedene Wesen zu bilden und ihn um die Wette mit einem Theil ihrer Eigenthümlichkeiten auszustatten. Ich muß aber zur Steuer der Wahrheit hinzufügen, daß seine Vorzüge bei weitem seine Fehler überwogen. Seine Erziehung war nicht von der Art, wie sie diese Feuerseele be. durfte, sie hatte nichts gemildert, nichts geregelt; im Gegentheil hatte zu große Strenge das ohnehin reizbare Temperament noch mehr gereizt, und das Zerwürfniß seiner Aeltern, von dem er in der ersten Kindheit Zeuge war, blieb ein gefährliches Beispiel für seine ganze Lebenszeit.

,,Ich lernte Mirabeau im Anfange des Jahres 1784 kennen; alle Gefahren der Verfolgung, alle Widerwärtigkeiten des Mangels waren über ihn hereingebrochen; entzweit mit seiner ganzen Familie, bot ihm kein Mensch die kleinste Hülfe, kein Freund den leisesten Troft. Er schloß sich damals mit der ganzen ihm eigenen Gluth mir an, und obgleich ich wohl fühlte, daß er nicht der Mann sei,) wie ihn mein Herz brauchte, so gewann ihm sein Unglück meine Theil-` nahme; ich glaubte, daß er zu Höherem berufen sei, und daß es mir, bei der Gewalt, die ich über sein Herz hatte, gelingen werde, die Heftigkeit seiner Leidenschaften zu mildern. Gern wäre ich ihm nur Freundin geblieben; als man uns schon längst vereint glaubte, zauverte ich noch immer, bis endlich Freundschaft und Mitleiden den Ausschlag gaben. Diese Gefühle vertraten bei mir die Liebe; oft wußte er es mir Dank, leider aber befriedigten ihn diese sanften Neigungen nicht immer, und das machte mich zweimal so unglücklich, als er sich mit leidenschaftlichen Frauen einließ. Da stellte er Vergleichungen an, die ihn rasend machten, und es fiel dann dem Weibe, **) dem sehr daran lag, uns zu entzweien, nicht schwer, die Ruhe unserer Häuslichkeit zu stören, einen ohnehin heißen Kopf in Flammen zu seßen und mich zu dem unglücklichsten Geschöpf zu machen.

,,Nachdem ich die fünf schönsten Jahre meines von Land zu Land pilgernden Lebens verbracht hatte, ohne eine andere Freude zu genießen, als die mir die Erziehung des kleinen Luc gewährte, unablässig bemüht, die Lücken, welche eine die Einnahme stets übersteigende Ausgabe in unseren Haushalt brach, auszufüllen, die Gläubiger, die er immer an mich wies, bald durch einiges erspartes Geld, bald durch gute Worte zu beschwichtigen, so wird man sich wundern, daß ich Mirabeau habe verlassen, oder, besser fliehen können. Viele Leute fragten mich, warum ich nicht in aller Freundschaft von ihm geschieden sei? Ich habe es oft gewollt, habe es unzählige Mal vorgeschlagen, dann war ich aber den gewaltsamsten Stürmen ausgeseßt, ja, der Tod stand mir drohend vor Augen. Ich weiß recht gut, daß es nicht leicht bis zum Aeußersten gekommen wäre, aber wenn ich erschöpft auf meinem Sopha lag, in Thränen erstickend, ihm zusah, wie er, seiner nicht mehr mächtig, nach dem Pistol griff — ein Ruck, eine unfreiwillige Bewegung in einem Wuthanfall konnte ihn tødt zu meinen Füßen hinstrecken! So verlebte ich nahe an sechs Monate. Ich hatte mich nach Paffy zurückgezogen: dieselben Schrecken folgten mir dahin, obendrein vermehrt durch eine unbändige Eifersucht, die, durch schwanke, lügenhafte Gerüchte hervorgerufen, keinen bestimmten Gegenstand hatte, da er mich auch nicht des geringsten verdächtigenden Schrittes zeihen konnte. Diese stürmischen Auftritte wechselten stets mit anderen reumüthigen Ausgängen: er bekannte Alles, bat mich auf den Knieen um Verzeihung, nannte mir die Person, die ihn wider mich aufreizte, versprach, sie nicht wiederzusehen - und des anderen Tages ging der Tanz von neuem an.

,,Bei diesem Stande der Dinge verlangte ich von ihm, und wohl mit Recht, sich von dem Weibe, das unsere häusliche Eintracht störte, völlig loszusagen und gewiffe Durchstechereien mit Schuldverschreibungen aufzugeben; das hätte damals mit dem Risiko von hundert Stück Louisd'or abgemacht werden können, die auch nicht ganz

*) In einer anderen Schrift an Cabanis sagt fie:,,Als ich ihn zum ersten Mal sah, machte sein Gesicht einen so widrigen Eindruck auf mich, daß ich entsegt zurückträt."

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