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nen haben. Das Lesebuch selbst zerfällt in 4 séries, von denen die erste 12 Fabeln und kleine Erzählungen mit Interlinear - Uebersehung, die zweite und dritte Nebungen über die 12 ersten Zahlwörter, Anekdoten aus der alten Geschichte, Mythologie u. s. w. zu immer schwereren Stücken fortschreitend mit den nöthigen Vocabeln unter jedem Lesestücke, und die vierte längere Abschnitte mit angehäng tem alphabetischen Wörterverzeichniß enthalten. Am Ende einer jeden der drei ersten Abtheilungen befindet sich ein Verzeichniß der gelernten Wörter mit Angabe des Ortes, wo sie zuerst vorgekommen sind. Ueberall ist in besondern Anmerkun gen auf die Eigenthümlichkeiten des französischen Ausdrucks_aufmerksam gemacht. Als brauchbare Zugabe bringt der Anhang Sprichwörter, Sentenzen und Calemvours, deren Aufnahme der Verf. für eine Accommodation an das jugendliche Alter seiner Leser erklärt, ohne sie sonst zu billigen. Den Schluß bildet eine recht gute Auswahl kleiner Gedichte moralischen, religiösen und erzählenden Inhalts. Dr. G. Petri.

1) Exercices de Mémoire. Première partie, mise à la portée des enfants par C. Narbel. Berlin, A. Duncker.

2) Auswahl französischer Gedichte zum Ueberseßen und Memoriren von Dr. Fr. Ahn. Leipzig, T. Geibel.

3) Récueil gradué de poésies françaises, rédigé par F. Caumont. Bâle, J. Schweighauser.

Bei dem Unterrichte in den neueren Sprachen ist das Lesen, Aufschreiben, Ueberseßen und Memoriren zweckmäßig ausgewählter Gedichte außerordentlich bildend und Hr. Ahn hat ganz Recht, wenn er in der Vorrede zu seiner Sammlung fagt: „Das Ohr_gewöhnt sich dadurch an den Wohllaut der Sprache, dem Gedächtnisse wird eine Fülle von edlen Ausdrücken und schönen Wendungen eingeprägt, und Geist und Gemüth finden in solcher Lectüre eine reiche fruchtbringende Nahrung“. Von dieser Ueberzeugung durchdrungen lassen denn auch viele tüchtige Schulmänner regelmäßig jede Woche ein Paar Verse auswendig lernen, und besonders für die mittleren Glassen dürfte sich hier die Methode bewährt haben, Einzelnes zu dictiren. Einer der Schüler schreibt es an die Tafel, der Vers wird dann überseßt, gemeinschaftlich corrigirt und später in das Extemporalienheft eingetragen; der Lehrer besorgt hierauf die Revision und dann erst erfolgt das Memoriren. Es ist nicht zu läugnen, daß es zweckmäßig ist, neben derartigen Uebungen zugleich eine gedruckte Sammlung zu gebrauchen, und Lehrern, deren Lesebücher in dieser Hinsicht nicht ausreichen sollten, kann Ref. obige drei Sammlungen bestens empfehlen.

Nro. 1. ist eine sehr anmuthige Auswahl, die sich besonders für den Gebrauch in Märchenschulen eignet; wir finden hier Gedichte von Schriftstellern ersten und zweiten Ranges, aber mit wenigen Ausnahmen ist Alles recht geeignet und dem Inhalte nach vortrefflich.

Nro. 2. hält sich auf einem höhern Standpunkte. Hr. Dr. Ahn giebt zuvörz derst in einer recht populär gehaltenen Einleitung die Lehre von dem französischen Versbaue und dem Lesen franz. Berse und begleitet seine Sammlung im Anhange mit Anmerkungen, welche wohl geeignet sind, das Verständniß der Gedichte wesents lich zu erleichtern und eine gute deutsche Uebersetzung zu vermitteln. Die Lieder selbst sind nicht nur, (wie dies gewöhnlich der Fall ist) der sogenannten klassischen Periode entnommen oder den bekanntesten Producten von Lamartine, Béranger und B. Hugo; wir finden hier einen großen Kreis der neuern, beachtungswerthen Dichter Frankreichs, und das Gegebene zeichnet sich zugleich durch sittliche Würde und Wärme des Gefühls aus und ist sowohl wegen der vollendeten Form als auch der dichterischen Wahrheit höchst empfehlungswerth.

Hr. Caumont, der Verf. von Nro. 3., liefert im Aubange zu seinem Berke ebenfalls einen Aufsatz über die Versification française. Das Buch zerfällt in 4 parties, von denen jede wieder in 2 sections cingetheilt ist, damit die nach einer Versehung in der Glasse sizenbleibenden Schüler nicht wieder dieselben Stücke zu memoriren brauchen. Die Auswahl ist äußerst geschmackvoll und beweist zugleich čen pädagogischen Tact des Verf., indem nicht nur alles Unpassende_glücklich vers mieden, sondern auch ein stetes Fortschreiten von dem Leichteren und Einfachen zum Schwierigen deutlich ersichtlich ist.

Die Ausstattung der drei Bücher ist sehr schön und der Preis billig.

Hg.

Schwedisches Lesebuch von A. Ekholz. Hamburg. PerthesBesser und Mauke. 1851. 8.

Dics Buch enthält fünf Erzählungen in schwedischer Sprache von Crusenstolse, Almqvist, Mellin, Carlén, Fredrika Bremer, und ist weder mit einem Vorworte noch mit Andeutungen über schwedische Aussprache, noch mit grammatischen Erlänterungen versehen.

inten auf jeder Seite sind die Vocabeln des Inhaltes derselben angebracht. Es ist das sich hiebei von selbst ergebende Princip, daß nur die Vocabeln aufge: führt werden, welche von dem Deutschen zu sehr abweichen, als daß sie aus Syracvergleichung erkannt werden könnten, nicht consequent durchgeführt, und es scheint der Verf. seltsamer Weise vorauszuschen, daß man Pronomina, Conjunctionen u. s. w. wissen müsse, um sein Buch zu benußen.

Jedenfalls hätten wir ein bei Weitem brauchbareres Buch, wenn (in Mahn's Weise) nur eine längere Geschichte gegeben worden wäre mit Andeutungen über die interessanten Erscheinungen der schwedischen Grammatik, z. B. dem suffigirten Artikel, mit sprachvergleichenden das Englische und Deutsche benußenden Annierkungen, wenn wir überhaupt nur irgendwie allgemeine Gesichtspunkte, nach welchen der Verf. lebrt oder Bücher macht, vorfänden.

Obgleich es schwerlich zu läugnen ist, daß man auch aus diesem Buche durc Sprachvergleichung viel lernen könne, und dasselbe, als Nebungsbuch benußt, gar ersprießliche Dinge leisten mag, so kann man es doch vom Standpunkte der beuti gen Lernmethode nur als ein Curiosum betrachten, das nicht den geringsten Anspruch auf Wissenschaftlichkeit macht.

Dr. Büchmann.

Abriß der französischen Syntar für höhere Schulen von Joseph Hägele. 138 S. Breslau 1852,

Dies Werkchen behandelt die franz. Syntax nach der Beckerschen Lehrweise. Bir sind nun zwar nicht der Ansicht, daß verschiedene Sprachen auf denselben Grundrig gestellt werden dürfen; allein hierüber gehen die Meinungen auseinander, und es läßt sich insbesondere für den Schulunterricht auch der Grundsaß geltend machen, daß die Schüler leichter die fremde Sprache erlernen, wenn sie sie in diejenige Form gießen, welche sie bereits für die Muttersprache sich angeeignet haben. Geht man von diesem Grundsaße aus, so ist der Versuch, das Beckersche Gebäude oder vielmehr Gestelle für die franz. Sprache zu benußen, um so mehr berechtigt, als Beckers Lehrgang sich einer weiten Verbreitung erfreut.

Wir finden nun, nach sorgfältiger Betrachtung des vorliegenden Buches, die ganze Ausarbeitung gediegen und vortrefflich, die Anordnung streng, die Uebersicht leicht, den Ausdruck sorgfältig gewählt, die Beispiele treffend. Es hat uns hierbei ganz besonders zugesagt, daß der Verf. sich nicht knechtisch an Becker bindet, sondern sich ganz genau an die Erscheinungen der franz. Sprache hält, und deren Bedeutung darstellt, ohne auf die Beckerschen Deuk- Spißfindigkeiten einzulassen,

deren sich der Sprechende niemals bewußt wird, und deren schärfere Beachtung den Ausdruck bei jedem Schritte ängstlich machen würde. Man findet hier die vier Satzverhältnisse der B.'schen Sprachlehre, die Lehre von Zeit und Sprechart (Modus) die von der Wortfolge und vom zusammengesetzten Saß, schön und klar dargestellt; und wir glauben, daß das Buch auch denen, welche auf andere Weise im Französischen unterrichtet worden, sehr lehrreich sein werde. - Angehängt ist eine Reihe schöner Stellen zum Auswendiglernen (Memoricstoff genannt); über de ren Wahl läßt sich nicht streiten, zumal der übergroße Reichthum des französischen Schriftwesens jede Wahl in Verlegenheit setzt. Doch wäre es wünschenswerth gewesen, irgend einen Gesichtspunkt angegeben zu sehen, wonach die Stellen besonders diesem Lehrgange sich anschließen.

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Einzelne Kleinigkeiten sind uns aufgestoßen, die wir nicht billigen möchten, wie z. B. S. 1. so wird es mit dem Subject auch im Geschlecht übereinge stimmt; S. 3. das Beispiel: Vous et lui savez la chose. S. 29. ist die Anm.: „Als örtliches Ziel nach à wird eine Person nur durch die pron. pers. absolus bezeichnet; in allen übrigen Fällen wird die Prép. à durch andere Wendungen, wie venir und aller voir, trouver und ähnliche erscht“, sehr undeutlich. Beispiele wären hier sehr nöthig, und wir meinen, auch die Darstellung bedürfe einer Berichtigung.

Wir zweifeln nicht, daß dies Buch sehr verbreiteten Anklang finden werde. In folgenden Auflagen wird sicherlich noch manche Vervollkommnung sich ergeben. Dr. J. M. Jost.

Dramatische Dichtungen von Friedrich Roeber. Elberfeld, Julius Bädecker. 1851. 477 S.

Enthält drei Trauerspiele: Kaiser Heinrich IV., Tristan und Isolde und Appius Claudius. Wenn dieses Archiv so manche Besprechung den älteren Dichtern neuerer Sprachen widmet, selbst wenn sie nicht classisch sind, so darf es wohl auch einige Zeilen über einen jungen deutschen Dichter sagen, der vor Kurzem mit sehr achtungswerthem Talente für das Drama_aufgetreten ist. Der Verf. vorliegender Trauerspiele hat sich als einen tüchtigen Kenner der Sprache gezeigt, die er nicht allein lyrisch, sondern auch dramatisch zu benutzen versteht, wobei wir allerdings Die romantische Tragödie von Tristan den beiden übrigen vorzuziehen kein Bedenken tragen, da sie ein wirklich aumuthiges Talent verräth, welches sich in der angemessenen Form zu bewegen weiß, indeß die beiden übrigen Stücke schon mehr TenDenz in sich tragen. Namentlich hat das leßte Stück so sehr den Anstrich neumodischer Tendenzen, daß wir die alten Römer darin wieder zu finden nicht ganz vermögen. Doch zeigt sich auch in diesem manches Vorzügliche und namentlich Kaiser Heinrich IV. läßt wünschen, daß solche vaterländische Stoffe recht oft bearbeitet würden. Hat sich der Dichter erst vom Anfluge momentaner äußerer Gindrücke befreit, so darf man von ihm noch manches bedeutende Bühnenstück erwarten.

I.

M. R.

Die Caninefaten. Historischer Roman von J. von Lennep. Aus dem Holländischen übersezt von I. H. F. Berg. Aachen und Leipzig, 1840.

Wenn wir die oben genannte Schrift jezt noch mit einigen Worten besprechen, so haben wir dabei eine doppelte Absicht. Der Verf. will ein Bild des Landes und Lebens der Caninefaten zur Zeit ihrer Kämpfe mit den Römern entwerfen, und es ist ihm vielfach gelungen, das historisch Gewisse mit den wahrscheinlichen Bildern seiner Phantasie zu einem ansprechenden Gemälde zu vereinigen. Solche Schriften sind sehr geeignet, in das innere und äußere Leben eines Volkes die Jugend einzuführen, und wir würden das Werk für Schülerbibliotheken empfehlen,

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wenn es uns nicht zu üppig und zu lüstern mitunter vorgekommen wäre. Züch; tigkeit und Reinheit des Herzens und Wandels müssen uns aber für die Jugend und fürs ganze Leben über Alles gehn. Dann ist aber die Uebertragung, sei es durch die Schuld_des_Sehers, sei es durch die Nuwissenbeit des Uebersezers, so voll von Fehlern, daß wir sie auch deshalb der Jugend nicht empfehlen dürfen. Thl. 1 S. 16 steht z. B. Hütten, die sich.. hervorragten: €. 17: Ambivariten, Eburoven; S. 72: Die centurio primi pili oder primus pilus bieß so, weil sie die älteste centurio ter pilani war; S. 91: daß sie die freie Luft noch die Feldarbeit nicht scheuete; Thl. 2 S. 83: ein Lager auführen; S. 222: behutsam und fortwährend in Gefahr zu stürzen; 244: Haupt: ráth elsführer; 232: Bande, welche die Völker an einander fetteten und die.. gebrochen wurde. Vgl. noch S. 243; 245; 251; 175; Thl. 1, 137; 72; 70; 52; 22. Andere Wendungen wollen wir zwar nicht loben, aber man findet he doch auch bei andern Schriftstellern. So heißt es Thl. 1 S. 89: Aq. war nicht unwürdig... die Augen vor ihm niederzuschlagen. Aehnlich sagt Höltv: „Wunderschön ist Gottes Erde und werth, darauf vergnügt zu sein“ und Matthisson's Erinnerungen (1817) V, 187: Sie führte Reste... um beigesezt zu werden“. Thl. 1 S. 85 steht: Sie sahen ihr Land durch breite Wege turch schnitten, ihren Boden tauglich gemacht, Gräser hervorzubringen oder in Lachende Wiesen umzuschaffen“, ein jedenfalls schlecht construirter Sap. Bir wollen bei dieser Gelegenheit auf eine Verbindung_besserer Schriftsteller aufmerksam machen. Niebuhr schreibt (Lebensbeschreibung S. 399): Mir daucht zu erin nern; Grimm (Mythologie Ausg. 1 S. 485): daraus scheint herzuleiten; Rückert (Gesammelte Gedichte B. 4 S. 137): Mir scheint nichts Besseres zu thun; Wieland (B. 2 S. 208); Er deucht mir zu vergleichen; Hagedorn (Johann der muntre Seifensieder): Er schien fast glücklicher zu preifen, als die berufnen sieben Weisen, als manches Haupt gelehrter Welt, das sich schon für den achten hält; Johann Elias Schlegel (Brief an den Herrn von Hagedorn B. 35 ff.): Mir aber scheint die Mühe noch hoch genug zu schäßen, durch kinger Verse Geist die Leser zu ergößen." Für gewöhnlich würden wir schreiben: Mir däucht, es sei zu erinnern; daraus scheint herzuleiten zu sein oder bergeleitet werden zu können; mir scheint nichts Besseres zu thun zu sein; er däucht mir zu vers gleichen zu sein; er schien fast glücklicher zu preisen zu sein; mir scheint die Mühe noch hoch genug zu schäßen zu sein. Aber es ist eine active Construction gewählt: zu erinnern däucht mir, scheint mir gut; das Herleiten scheint mir; er daucht mir, scheint mir gut zum Vergleiche; er schien zum Preisen, fürs Preisen glücklicher. Sonderbar ist die Bemerkung von Heinsius (Teut, Thl. 2 S. 519), die er zu der oben angeführten Stelle aus Hagedorn giebt. „Preisen“, sagt er, ,,ist immer ein thätiges Zeitwort, hier aber ganz ungewöhnlich als ein unthätiges behandelt. Man kann wohl sagen: ich bin zu preisen, aber nicht: ich scheine zu preisen". Teipel.

Neber die Anwendung von sogenannten Gesprächbüchern ist viel gestritten_wors den; für eine gewisse Sphäre werden sie indessen, ohne Zweifel troß aller Widers rede, beachtungswerthe Mittel des Unterrichts bleiben. Die beiden neuesten Bücher der Art:

1) Do you speak english; englisch-deutsche Gespräche. Leipzig, bei E. Wengler.

2) Parlez-vous français; franz.-deutsche Gespräche. Ebendaselbst. welche bereits in der 4ten Auflage erschienen sind, gehören zu den besseren Hilfss büchern der Art, und verdienen auch wegen des wirklich Neuen und Originalen in den Gesprächen gerühmt zu werden. Wir finden hier einmal etwas anderes als das gewöhnliche abgedroschene Gewäsch.

Programmensch a u.

Deutsche Aufgaben und poetische Ergößlichkeiten, von dem Prorector Stein. Progr. des Evang. Gymnasiums in Glogau 1851.

Wir begegnen hier einem alten Lehrer, der seit etwa 40 Jahren den deutschen Sprachunterricht ertheilt hat und mit großer Bescheidenheit nun vor seinem Scheiden eine Art Rechenschaft ablegt und die Ansichten und Grundsäße entwickelt, welche ihn bei der Wahl der Aufgaben, bei Correctur der Aufsäße und bei Beurtheilung und Vervollständigung derselben durch Nachträge geleitet haben. Wir ers halten nicht gerade viel Neues, aber es wird gewiß manchem jüngeren wißbegierigen Lehrer äußerst erwünscht sein, einen so einfachen und wirklich anziehenden Rechenschaftsbericht eines alten würdigen Collegen zu lesen, und Ref. empfiehlt dess halb die Abhandlung recht sebr. Ueber die Wahl der Themata bemerkt der Verf. mit weiterer Ausführung, daß sie nicht über den Gesichtskreis der Schüler hinausgehen und ferner nicht zu Blicken in das Leben veranlassen müssen, die dem Wesen der Jugend fremd sind; sie müssen Gelegenheit geben, die erworbenen Kenntnisse zu combiniren, kurz und bestimmt ausgedrückt sein und die Form genau bestimmen. Jeder dieser Punkte wird näher erläutert, und man findet darunter eine Reihe guter Winke, die von recht Vielen beherzigt werden sollten. Bei der Be sprechung der Correctur und Rückgabe der Auffäße sehen wir, daß wir es mit einem äußerst gewissenhaften Manne zu thun haben, und auch hier könnte mancher Lehrer recht viel lernen. Als ganz eigenthümlich möchten wir noch die von dem Verf. 1 gelieferten Nachträge bezeichnen; nachdem er nämlich alle Hefte zurückgegeben, dictirt er entweder eine vollständige Disposition, welche in das Buch geschrieben wird, wozu er wo möglich alles Gute benußt, was die Schüler irgend in ihrer Arbeit vorgebracht haben und nur Jedem der richtige Plaß und der passende Ausdruck gegeben wird. Zuweilen führte er aber auch den Aufsay ganz aus, großentheils mit den gegebenen Gedanken und las dieses dann vor als eine gute Schülerarbeit. Das ist für den Schüler ein erreichbares Muster und eine zweckmäßige Stufe, an welcher sich über die gewaltige Kluft leichter zu höhern Mustern binanklimmen läßt. Man darf erwarten, daß dergleichen Nachträge, welche gleichsam zum Abschiede vor dem bearbeiteten Gegenstande vorgelesen werden, auf die Schüler ermunternd und belebend wirken müssen. Nach den theoretischen Mittheilungen bringt nun die Abhandlung eine Reihe von Aufgaben_theils mit einigen Winken, theils mit vollständigen Dispositionen, theils mit Proben einer Bearbeitung von Seiten des Verf., und es zeigt sich dabei recht deutlich, wie von ihm durch das Pikante der Aufgaben eine geniale Auffassung und Behandlung angeregt und durch eignes Mitarbeiten der Fleiß und die Nacheiferung der Schüler gefördert sein muß.

Ueber das Lateinische auf höheren Bürgerschulen, von Dr. Schmidt. Progr. der höheren Bürgerschule in Memel. 1851.

Die Lateinfrage in Beziehung auf die höhere Bürgerschule ist bereits so oft und so gründlich behandelt worden, daß sich eigentlich wenig Neues mehr darüber sagen läßt. Der Verf. vorliegender Abhandlung stellt die Gründe pro und contra zusammen, weist dann auf das Buntscheckige in den Unterrichtsplanen so manArchiv f. n. Sprachen. XII.

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