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cui dabit partes scelus expiandi 30 Iuppiter? tandem venias precamur nube candentes umeros amictus, augur Apollo;

sive tu mavis, Erycina ridens,

quam Iocus circum volat et Cupido: 35 sive neglectum genus et nepotes respicis, auctor

heu nimis longo satiate ludo,
quem iuvat clamor galeaeque leves
acer et Marsi peditis cruentum

40 voltus in hostem;

sive mutata iuvenem figura

ales in terris imitaris almae

29-52. 29. partes]

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scelus] die Ermordung Cäsars. Konstr.: amictus umeros candentes (Akkus. als Objekt des medial gedachten Passivs amictus; nachdem er sich die Schultern umhüllt hat). Den Glanz der Schulter hüllend in Wolkennacht". 31. nube] vgl. Hom. E, 186. amictus gehört zu venias. Prosaisch: Komme in Menschengestalt! augur] steht bedeutungsvoll voran, damit der Seher" aus dem Wirrsal helfe. Apollo] Oktavian galt später nach seinem eigenen Wunsch für einen Sohn Apollos. 33. mavis] vel si mavis (venire). Erycina] ist Venus, die Stammmutter der gens Iulia, welche ihren Ursprung von Äneas herleitete. Durch die Erinnerung an seine Fahrten ist auch die Benennung Erycina veranlafst. ridens] qilouusins. φιλομμειδής. quam Iocus etc.] bezieht sich auf die Prägung einiger Münzen Julius Cäsars, auf denen Venus von zwei Liebesgöttern umflattert wurde. 35. genus et nepotes] Hendiadyoin Geschlecht der

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Enkel.

-

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37. sa

36. respicis] schon ein Blick der Götter bringt Hilfe. Cic. ad Att. J, 16, 6: Rei publicae statum, nisi quis dens nos respexerit, elapsum scito." auctor],, Ahn". tiate] Den leider nur langes Waffenspiel sättigen konnte. Er ist nämlich ατος πολέμοιο. - ludo] eigentlich nicht,,Waffenspiel", sondern ,, wechselvoller Kampf ohne endgültige Entscheidung". Dem Dichter schwebt Hom. P, 396-399 vor. 38. clamor] Konstr.: 39. acer vultus gr. ἀλαλά. peditis Marsi in cruentum hostem. Die Marser bilden das Kernheer Roms. Es gab ein Sprichwort: οὔτε κατὰ Μάρσων οὔτε ἄνευ Μάρσων γενέσθαι Joíaußov. Sie sind alle pedites. Der Blick kündet dem blutbespritzten Feinde Verderben. 41. iuvenem imitaris] ,, auf Erden als Mann wandelst". Oktavian, der damals 35 J. zählte, wurde thatsächlich als Merkur verehrt. Der Ursprung der Apotheose Cäsars und seiner Nachfolger knüpft an die mit priesterlichem Kult verbunden gewesene

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Vergötterung des Titus Tatius und des
Romulus an: Erneuerung einer alten
Tradition, begünstigt durch politische
Ähnlichkeiten. 43. filius] statt des
erwarteten Vokativs, weil der Dichter
einen Gegensatz beabsichtigt: du, der du
zwar der Sohn Majas bist, aber dennoch
es duldest ...
Maiae] almae; sie ist
also hier nicht als Tochter des Atlas,
sondern als befruchtende Naturgöttin
gedacht. patiens],, zufrieden ".
44.Caesaris ultor] So war der Rechtstitel,
dessen sich Oktavian zur Eroberung des
Reiches bediente. Auch gründete er später
einen Tempel dem Mars ultor, den er
in der Schl. bei Philippi gelobt hatte.
46. intersis],, weile". 47. nostris
vitiis iniquum] zürnend ob".

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inultos] Die Niederlage von Karrhae ist noch ungerächt. 52. Caesar] schliefst betont das ganze Gedicht, ist die Antwort auf die Frage des Themas nach Idem Nothelfer.

Cicero sagt De imperio Cn. Pomp. von Pompejus: natus quasi divino quodam consilio ad omnia bella bene conficienda". Mehr sagt auch der Dichter hier im Grunde nicht von dem zum Gott erklärten und als Merkur thatsächlich verehrten Oktavian.

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ventorumque regat pater

obstrictis aliis praeter Iapyga,

5 navis, quae tibi creditum

debes Vergilium: finibus Atticis
reddas incolumem precor

et serves animae dimidium meae.

illi robur et aes triplex

10 circa pectus erat, qui fragilem truci commisit pelago ratem

primus, nec timuit praecipitem Africum

decertantem aquilonibus,

nec tristes hyadas, nec rabiem noti,

15 quo non arbiter Hadriae

maior, tollere seu ponere volt freta.

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sprünglich starke Bedeutung schon ein-
gebüfst. robur et aes triplex erat
circa pectus],, war mit Eiche und drei-
facher Erzschicht gepanzert das Herz“.–
fragilem truci] Diese entgegengesetzten
Begriffe sind mit Absicht aneinander-
gerückt, wie v. 11 pelago ratem, um
die Kühnheit auch augenfällig zu schil-
dern. 12. primus] steht an betonter
Stelle. nec timuit] ordne unter!
praecipitem] λάβρον ἐπαιγίζοντα „jäh
daherfahrend". Africus ist der „Süd-
13. decertantem um den
Sieg ringend". Dem Dichter sind die
Winde Raufbolde". 14. tristes]
trübe, weil ,, trübend". Hyadas]
von av gebildet, weil zur Zeit ihres
Aufganges im Mai Regenwetter einzu-
treten pflegt.
15. quo non arbiter
Hadriae maior (est) (seu) tollere seu
ponere volt freta. Die Heftigkeit der
Winde hat die Adria stets in Verruf
gebracht. 16. tollere],,heben“, po-
nere ebnen". Od. X, 22: » ἠμὲν
πανέμεναι ἠδ ̓ ὀρνύμεν ὅν κ ἐθέ

du, mein Schiff": doch ist statt des
Satzes mit ut, welches vor finibus
stehen müsste, in lebhafterer Weise
der Wunsch unabhängig mit precor aus-
gesprochen. - potens Cypri] Kúлoov
μεδέουσα. Hier liegen die Kultstätten
Amathus, Paphos, Idalia. Venus wurde
dort besonders als einλoía (Schutzgöttin
der Seefahrer) verehrt. 3. Vento-
rumque pater] Äolus.
west".
4. Tapyga]
Japyx ist der von Apulien (Japygia)
nach Griechenland wehende West-
wind. 5. creditum (,, Pfand") debes,
reddas] sind gewählt, weil der Dich-
ter mit dem Schiff wie ein Kaufmann
feilscht. 7. reddas] nicht,, zurück-
geben“; die Präposition re— ist ge-
setzt, weil das Schiff dort seiner Ver-
pflichtung ledig wird.

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-

3

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quem mortis timuit gradum, qui siccis oculis monstra natantia, qui vidit mare turbidum et 20 infames scopulos Acroceraunia? nequiquam deus abscidit prudens Oceano dissociabili terras, si tamen impiae

non tangenda rates transiliunt vada.

25 audax omnia perpeti

gens humana ruit per vetitum nefas.
audax Iapeti genus

ignem fraude mala gentibus intulit:
post ignem aetheria domo

30 subductum macies et nova febrium
terris incubuit cohors,

semotique prius tarda necessitas
leti corripuit gradum.
expertus vacuum Daedalus aera

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λῃσιν“. 17. quem gradum] Ändere
die Frageform! - gradum Mortis] ein
militärisches Bild: den,,Taktschritt". —
18. siccis oculis] wie es Odysseus that
und wir es gern von Äneas gethan
wünschten. Doch schämten sich die
Helden des Altertums nicht der Zähren.-
siccis oculis trockenen Augs".
20. scopulos] Die Pluralia giebt man
in der gewählteren deutschen Sprache
vielfach mit Kompositionen mit „ge"
(,, Geklipp", Geäst") wieder. - Acro-
ceraunia] Gemeint sind die keraunischen
Höhen in Epirus, welche für den nach
Griechenland in den Hafen Oricum fah-
renden Römer oft verhängnisvoll wurden.
21-40. ,,So war es also umsonst,
dafs".
22. prudens] betonte Stel-
lung: ,,in weiser Sorge“. disso-
ciabili] ,,ungesellig", mit dem sich
keine Gemeinschaft anknüpfen lässt.

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35 pennis non homini datis;

perrupit Acheronta Herculeus labor.

nil mortalibus arduist:

caelum ipsum petimus stultitia, neque
per nostrum patimur scelus

40 iracunda Iovem ponere fulmina.

IV.

Solvitur acris hiems grata vice veris et Favoni trahuntque siccas machinae carinas,

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Sterne Erhob ihn der Entwürfe Flug; Nichts war so hoch und nichts so ferne, Wohin ihr Flügel ihn nicht trug." 37. Nil mortalibus] Das ist der Schluss, zu dem der Dichter durch die Beispiele hindurch gelangt: „Ja, nichts.“ mit Absicht mortalibus (obwohl sie sterblich sind). 38. stultitia] nicht gerade tadelnd, ebenso wenig wie das Homerische vηé (Kurzsichtigkeit). 39. per] bei patimur wie in Prosa bei licet. 40. iracunda] Enall. des Adiect., wir ziehen es in Prosa zu Iovem:

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die Blitze seines Zornes". Die Enallage gehört auch bei deutschen Dichtern zu den häufigsten, beliebtesten Figuren, z. B. des Mondes volle Pracht, der Thränen weibliche Gewalt, des Pilgers armer Rock. Sie verschönt den Ausdruck und schafft ein neues Bild.

Das Gedicht ist des Adressaten würdig, weil es den dichterischen Gedanken

von der ringenden und dadurch ihr Los nur verschlimmernden Menschheit, den Titanen, in Beziehung zu dem gewaltigen Unternehmen des Freundes setzt, nämlich der Äneis. Ähnliche Gedanken finden sich nicht blofs in dem Sophokleischen Chorgesang: оllà τὰ δεινά in der Antigone, sondern auch in dem Gedicht von Geibel: ,,Junge Zeit", und Schillers,, Ideale".

Die drei ersten Gedichte scheinen wegen der Bedeutung der Adressaten den übrigen mit Absicht vorangestellt. Die Reise selbst hat Virgil erst viele Jahre später wirklich ausgeführt (im J. 20 v. C.).

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