Personen. Wallenstein, Herzog zu Friedland, kaiserlicher Generaliffimus im dreißigjährigen Kriege. Octavio Piccolomini, Generallieutenant. Mar Piccolomini, sein Sohn, Oberst bei einem Kürasfierregiment. Graf Terzky, Wallensteins Schwager, Chef mehrerer Regimenter. Illo, Feldmarschall, Wallensteins Vertrauter. Isolani, General der Kroaten. Buttler, Chef eines Dragonerregiments. Tiefenbach, Don Maradas, Götz, Colalto, Generale unter Wallenstein. Rittmeister Neumann, Terzkys Adjutant. Kriegsrat von Questenberg, vom Kaiser gesendet. Baptista Seni, Astrolog. Herzogin von Friedland, Wallensteins Gemahlin. Thekla, Prinzessin von Friedland, ihre Tochter. Gräfin Terzky, der Herzogin Schwester. Ein Kornett. Kellermeister des Grafen Terzky. 48 Erster Aufzug. Ein alter gotischer Saal auf dem Rathause zu Pilsen, mit Fahnen und anderm Kriegsgeräte dekoriert. Erster Auftritt. Jllo mit Buttler und Isolani. Jllo. Spät kommt ihr — doch ihr kommt! Der weite Weg, Jfolani. Wir kommen auch mit leeren Händen nicht! Jllo. Er kommt uns grad' zu paß, Buttler. Es ist schon lebhaft hier, ich seh's. Isolani. Ja, ja, Die Kirchen selber liegen voll Soldaten; sich umschauend. Schon ziemlich eingerichtet — Nun, nun! der Soldat Jllo. Von dreißig Regimentern haben sich 20 Ihr werdet manchen alten Freund begrüßen. Buttler. Auf Gallas wartet nicht. Jllo-ftugt. Wieso? Wißt Jhr – 25 30 35 40 Isolani unterbricht ihn. Max Piccolomini hier? O führt mich zu ihm! Jllo. Ihr sollt ihn heut' noch sehn. Er führt aus Kärnten Buttler. Auch Frau und Tochter ruft der Fürst hieher? Isolani. Desto besser. Erwartet' ich doch schon von nichts als Märschen Und Batterien zu hören und Attaken; Und, siehe da! der Herzog sorgt dafür, Daß auch was Holdes uns das Aug' ergöße. Jllo der nachdenkend gestanden, zu Buttlern, den er ein wenig auf die Seite führt. Wie wißt Ihr, daß Graf Gallas außen bleibt? Buttler mit Bedeutung. Weil er auch mich gesucht zurückzuhalten. Jllo warm. Und Ihr seid fest geblieben? Drückt ihm die Hand. Wackrer Buttler ! Buttler. Nach der Verbindlichkeit, die mir der Fürst Noch kürzlich aufgelegt 45 50 55 60 65 70 Jllo. Ja, Generalmajor! Ich gratuliere! Isolani. Zum Regiment, nicht wahr, das ihm der Fürst Nun, das ist wahr! dem ganzen Korps gereicht's Buttler. Ich bin verlegen, Ob ich den Glückwunsch schon empfangen darf, Isolani. Greif' zu, greif' zu! Die Hand, die ihn dahin So gar bedenklich wollten sein! Der Kaiser giebt uns nichts vom Herzog Herr Bruder, hab' ich's schon erzählt? Der Fürst Will selber mein Kassier sein künftighin, Zu einem ordentlichen Mann mich machen. Verderben rettet und zu Ehren bringt. Jllo. Könnt' er nur immer, wie er gerne wollte! Doch wie verkürzen sie in Wien ihm nicht den Arm, Da! diese neuen, saubern Forderungen, Die dieser Questenberger bringt! Buttler. Ich habe mir Von diesen kaiserlichen Foderungen auch Erzählen lassen 75 80 doch ich hoffe, Der Herzog wird in keinem Stücke weichen. Jllo. Von seinem Recht gewißlich nicht, wenn nur nicht Buttler betroffen. Wißt Ihr etwas? Ihr erschreckt mich. Isolani zugleich. Wir wären alle ruiniert! Jllo. Brecht ab! Ich sehe unsern Mann dort eben kommen Buttler den Kopf bedenklich schüttelnd. Ich fürchte, Wir gehn nicht von hier, wie wir kamen. 85 90 95 Zweiter Auftritt. Vorige. Octavio Piccolomini. Questenberg. Octavio noch in der Entfernung. Wie? Noch der Gäste mehr? Gestehn Sie, Freund, So vieler Helden ruhmgekrönte Häupter In eines Lagers Umkreis zu versammeln. In kein Friedländisch Heereslager komme, Und, siehe da! ein tapfres Paar, das würdig |