3755 Gordon der ihn erblickt. Es war ein Irrtum Es sind nicht die Schweden Er kommt zu spät. Buttler. Gordon stürzt an die Mauer. Gott der Barmherzigkeit ! Gräfin ahnungsvoll. 3760 Was ist zu spät? Wer wird gleich selbst hier sein? Zehnter Auftritt. Vorige. Seni. Dann Bürgermeister. Page. Kammerfrau. Bes diente rennen schreckensvoll über die Scene. Seni der mit allen Zeichen des Schreckens aus der Galerie kommt. Gräfin. Was ist 3765 Geschehen, Seni? Page herauskommend. 3770 O erbarmenswürd❜ger Anblick! Gräfin. Was ist's? Um Gottes willen! Seni. Fragt Ihr noch? Drin liegt der Fürst ermordet, Euer Mann ist Erstochen auf der Burg! Gräfin bleibt erstarrt stehen. Hilf! Hilf' der Herzogin! Bürgermeister kommt schreckensvoll. Was für ein Ruf Des Jammers weckt die Schläfer dieses Hauses ? 3775 Gordon. Verflucht ist Euer Haus auf ew'ge Tage! Bürgermeister. Das wolle Gott nicht! Stürzt hinaus. Uns alle! Erster Bedienter. Flieht! Flieht! Sie ermorden Zweiter Bedienter Silbergerät tragend. Da hinaus! Die untern Gänge sind beseßt. Hinter der Scene wird gerufen. Play! Plaß dem Generallieutnant! Bei diesen Worten richtet sich die Gräfin aus ihrer Erstarrung auf, faßt sich und geht schnell ab. Hinter der Scene. Besezt das Thor! Das Volk zurückgehalten! Elfter Auftritt. Vorige ohne die Gräfin. Octavio Piccolomini tritt herein mit Gefolge. Deverour und Macdonald kommen zugleich aus dem Hintergrund mit Hellebardierern. Wallensteins Leichnam wird in einem roten Teppich hinten über die Scene getragen. Octavio rasch eintretend. Es darf nicht sein! Es ist nicht möglich! Buttler ! Gordon! Ich will's nicht glauben. Gordon Saget nein ! shne zu antworten, weist mit der Hand nach hinten. Octavio sieht hin und steht von Entsezen ergriffen. 3780 Deveroux zu Buttler. Hier ist das goldne Vließ, des Fürsten Degen. Macdonald. Befehlt Ihr, daß man die Kanzlei · Buttler auf Octavio zeigend. Der jezt allein Befehle hat zu geben. Hier steht er, Deveroux und Macdonald treten ehrerbietig zurück; alles verliert sich still, daß nur allein Buttler, Octavio und Gordon auf der Scene bleiben. 3785 3790 3795 3800 3805 3810 3815 Octavio zu Buttlern gewendet. War das die Meinung, Buttler, als wir schieden? Nicht schuldig. Buttler. Eure Hand ist rein. Ihr habt Die meinige dazu gebraucht. Octavio. Ruchloser! So mußtest du des Herrn Befehl mißbrauchen Auf deines Kaisers heil'gen Namen wälzen? Ich hab' des Kaisers Urtel nur vollstreckt. O Fluch der Könige, der ihren Worten Mußt' es so rasch gehorcht sein? Konntest du Buttler. Was scheltet Ihr mich? Was ist mein Verbrechen ? Ich hab' das Reich von einem furchtbarn Feinde Und meinem Thun: Ihr habt den Pfeil geschärft, Und steht bestürzt, daß Blut ist aufgegangen. Zwölfter Auftritt. Vorige ohne Buttler. Gräfin Terzky tritt auf, bleich und entstellt. Ihre Sprache ist schwäch und langsam, ohne Leidenschaft. 3820 3825 Octavio ihr entgegen. O Gräfin Terzky, mußt' es dahin kommen? Es sind die Früchte Ihres Thuns — Der Herzog Ringt mit dem Tode, meine Nichte ist verschwunden. Octavio mit tiefem Schmerz. Gräfin, Auch mein Haus ist verödet! Gräfin. Wer soll noch Umkommen? Wer soll noch mißhandelt werden? 3835 3840 Octavio. Nichts von Mißhandlung! Nichts von Rache, Gräfin ! Drum keine Furcht mehr! Fassen Sie Vertrauen Der kaiserlichen Gnade. Gräfin mit einem Bliď zum Himmel. Der Gnade eines größern Herrn -Wo soll Der fürstliche Leichnam seine Ruhstatt finden? 3845 In der Kartause, die er selbst gestiftet, 3850 3855 3860 Gegründet, wünscht' er, dankbar, einst zu schlummern. Sie zittern, Gräfin Sie verbleichen - Gott! Gräfin sammelt ihre legte Kraft und spricht mit Lebhaftigkeit und Adel. Wir fühlten uns nicht zu gering, die Hand Nach einer Königskrone zu erheben Es sollte nicht sein — doch wir denken königlich Anständiger als ein entehrtes Leben. Ich habe Gift – Octavio. Orettet! Helft! Gräfin. Es ist zu spät. In wenig Augenblicken ist mein Schicksal 3865 Erfüllt. Sie geht ab. Gordon. Haus des Mordes und Entseßens! Gordon tritt ihm entgegen. Was giebt's? Das ist das kaiserliche Siegel. Er hat die Aufschrift gelesen und übergiebt den Brief dem Octavio mit einem Blick des Vorwurfs. Dem Fürsten Piccolomini. Octavio. erschrickt und blickt schmerzvoll zum Himmel. Der Vorhang fällt. |