2970 2975 2980 2985 2990 2995 Herzogin. Jch, deine Mutter, aber will dabei sein. Thekla. Am liebsten spräch' ich ihn allein. Ich werde Wallenstein zur Herzogin. Laß es geschehn. Laß sie's mit ihm allein Wo gehst du hin? Ich hörte Terzky sagen, Wallenstein. Ja, ihr bleibt Dem Schuße wackrer Männer übergeben. Gräfin. O, nimm uns mit dir, Bruder! Laß uns nicht Wallenstein. Wer spricht von Unglück? Beßre deine Rede. So nimm uns mit. Gräfin. O, laß uns nicht zurück Denn schwer ist mir das Herz in diesen Mauren, Ich kann nicht sagen, wie der Ort mir widert. Wallenstein. Des Ortes böse Zeichen will ich ändern, Neubrunn kommt zurück. 3000 Der schwed'sche Herr! Wallenstein. Laßt sie mit ihm allein. Ab. Herzogin zu Thekla. Sieh, wie du dich entfärbtest! Kind, du kannst ihn Thekla. Die Neubrunn mag denn in der Nähe bleiben. Zehnter Auftritt. Thella. Der schwedische Hauptmann. Fräulein Neubrunn. 3005 3010 3015 Hauptmann naht sich ehrerbietig. Prinzessin ich muß um Verzeihung bitten, Mein unbesonnen rasches Wort - Wie konnt' ich Thekla mit edelm Anstand. Sie haben mich in meinem Schmerz gesehn, Ein unglücksvoller Zufall machte Sie Aus einem Fremdling schnell mir zum Vertrauten. Hauptmann. Ich fürchte, daß Sie meinen Anblick hassen, Thekla. Die Schuld ist mein. Ich selbst entriß es Ihnen, Thekla. Ich bin darauf gefaßt ich will gefaßt sein. 3020 3025 3030 Wie fing das Treffen an? Vollenden Sie. Hauptmann. Wir standen, keines Überfalls gewärtig, Aufstieg vom Wald her, unser Vortrab fliehend Die Pappenheimer den Verhack; schnell war Vorausgeführt den andern, weit dahinten War noch das Fußvolk, nur die Pappenheimer waren Thella macht eine Bewegung. Der Hauptmann hält einen Augenblick inne, bis fie ihm einen Wink giebt, fortzufahren. 3035 3040 3045 3050 Von vorn und von den Flanken faßten wir Sie jego mit der ganzen Reiterei Und drängten sie zurück zum Graben, wo Thekla, schwindelnd, faßt einen Seffel. Der Helmbusch kenntlich und das lange Haar, Das Regiment nach — doch — schon war's geschehn! Und hoch weg über ihn geht die Gewalt Der Rosse, keinem Zügel mehr gehorchend. Thella, welche die lezten Reden mit allen Zeichen wachsender Angst begleitet, verfällt in ein heftiges Zittern, sie will sinken; Fräulein Neubrunn eilt hinzu und empfängt sie in ihren Armen. 3055 3060 3065 3070 3075 Mein teures Fräulein Neubrunn. Und wo Hauptmann gerührt Thekla. Es ist vorüber Bringen Sie's zu Ende. Da ergriff, als sie den Führer fallen sahn, Ich entferne mich. Thekla mit zitternder Stimme. wo ist Sie sagten mir nicht alles. Heut' früh bestatetten wir ihn. Ihn trugen Thekla. Wo ist sein Grab? Hauptmann. In einer Klosterkirche Bei Neustadt ist er beigesezt, bis man Thekla. Wie heißt das Kloster? Hauptmann. Man kommt bei Tirschenreit Und Falkenberg durch unsre ersten Posten. Wer kommandiert sie? Thekla. Hauptmann. Oberst Seckendorf. Thekla tritt an den Tisch und nimmt aus dem Schmuckkästchen einen Ring. Sie haben mich in meinem Schmerz gesehn 3085 Und mir ein menschlich Herz gezeigt Empfangen Sie indem sie ihm den Ring giebt Ein Angedenken dieser Stunde Gehn Sie. Prinzessin Hauptmann bestürzt. Thekla winkt ihm schweigend, zu gehen, und verläßt ihn. Hauptmann zaudert und will reden. Fräulein Neubrunn wiederholt den Wink. Er geht ab. 3090 Elfter Auftritt. Thekla. Neubrunn. Thekla fällt der Neubrunn um den Hals. Jeßt, gute Neubrunn, zeige mir die Liebe, Neubrunn. Fort, und wohin? |