2330 2335 Das Große, nur das Menschliche geschehe. Der Gastlichkeit, der frommen Freundestreue Und laß dein Herz entscheiden. 2340 2345 2350 2355 Das Rechte sein, was dieses zarte Herz Max. So muß ich dich verlassen, von dir scheiden! Thekla. Wie du dir selbst getreu bleibst, bist du's mir. Die Häuser Friedland, Piccolomini, Doch wir gehören nicht zu unserm Hause. Von unsrer unglückseligen zu trennen. Auf unserm Haupte liegt der Fluch des Himmels, Wird meines Vaters Schuld mit ins Verderben Mar faßt sie in die Arme, heftig bewegt. Man hört hinter der Scene ein lautes, wildes, langverhallendes Geschrei: Vivat Ferdinandus!" von kriegrischen Instrumenten begleitet. May und Thekla halten einander unbeweglich in den Armen. Wie? und sie gaben nichts auf seinen Anblick? 2365 Odie Pflichtvergessenen! Man ließ ihn nicht einmal zum Worte kommen. Mit kriegerischem Spiel betäubend ein. Dreiundzwanzigster Auftritt. Vorige. Wallenstein, begleitet von Jllo und Buttler. Darauf Kürassiere. 2370 Sich fertig halten, heut' noch aufzubrechen, Denn wir verlassen Pilsen noch vor Abend. Terzkh geht ab. Buttler. Mein General ? 2375 Wallenstein. Der Kommendant zu Eger Ist Euer Freund und Landsmann. Schreibt ihm gleich Buttler. Es soll geschehn, mein Feldherr. Wallenstein tritt zwischen Max und Thekla, welche sich während dieser Zeit fest umschlungen gehalten. Scheidet! Gott! Küraffiere mit gezogenem Gewehr treten in den Saal und sammeln sich im Hintergrunde. Zugleich hört man unten einige mutige Passagen aus dem Pappens heimer Marsch, welche dem Max zu rufen scheinen. Wallenstein zu den Kürassieren. Hier ist er. Er ist frei. Ich halt' ihn nicht mehr. Er steht abgewendet und so, daß Mar ihm nicht beikommen, noch sich dem Fräulein nähern kann. Max. 2380 2385 Du hassest mich, treibst mich im Zorn von dir. Er will seine Hand faffen. Wallenstein zieht sie zurück. Er wendet sich an die 2390 Gräfin. Ist hier kein andres Auge, Das Mitleid für mich hätte Base Terzky Sie wendet sich von ihm; er kehrt sich zur Herzogin. Ehrwürd'ge Mutter 2395 Herzogin. Die Pflicht Sie ruft Gehn Sie, Graf, wohin Ein treuer Freund, ein guter Engel werden Am Thron des Kaisers. Max. Hoffnung geben Sie mir, Sie wollen mich nicht ganz verzweifeln lassen. O täuschen Sie mich nicht mit leerem Blendwerk, Die Kriegsmusik beginnt wieder. Der Saal füllt sich mehr und mehr mit Bewaffneten an. Er sieht Buttlern dastehn. Ihr auch hier, Oberst Buttler 2400 Nicht folgen? 2405 --- Und Ihr wollt mir Buttler verweigert seine Hand. Des Kaisers Acht hängt über ihm und giebt Ich scheidend um ihn seh' Zweideutige Blicke auf Jllo und Buttler richtend. Jllo. Sucht die Verräter 2410 In Eures Vaters, in des Gallas Lager. Hier ist nur einer noch. Geht und befreit uns Von seinem hassenswürd’gen Anblick. Geht. Mar versucht es noch einmal, sich der Thekla zu nähern. Wallenstein verhindert es. Er steht unschlüssig, schmerzvoll; indes füllt sich der Saal immer mehr und mehr, und die Hörner ertönen unten immer auffordernder und in immer kürzeren Pausen. 2415 Max. Blast! Blast! - O, wären es die schwed'schen Hörner, Entblößt muß sehn, durchdrängen meinen Busen! Der Saal ist ganz mit Bewaffneten erfüllt. 2420 2425 Noch mehr Es hängt Gewicht sich an Gewicht, Ihr habt gewählt zum eigenen Verderben, Wer mit mir geht, der sei bereit, zu sterben! Indem er sich nach dem Hintergrund wendet, entsteht eine rasche Bewegung unter den Kürassieren, fie umgeben und begleiten ihn in wildem Tumult. Wallenstein bleibt unbeweglich. Thekla sinkt in ihrer Mutter Arme. Der Vorhang fällt. 2430 2435 2440 Vierter Aufzug. In des Bürgermeisters Hause zu Eger. Erster Auftritt. Buttler, der eben anlangt. Er ist herein. Ihn führte sein Verhängnis. Weit durch den Himmel einen Glanzweg ziehend, Nimm dich in acht! dich treibt der böse Geist |