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1750

1755

1760

1765

1770

Elfter Auftritt.

Gräfin Terzky kommt aus dem Seitenzimmer.

Nein! ich kann's länger nicht — Wo sind sie? Allez
Ist leer. Sie lassen mich allein

- allein

In dieser fürchterlichen Angst Ich muß

Mich zwingen vor der Schwester, ruhig scheinen
Und alle Qualen der bedrängten Brust

In mir verschließen

Das ertrag' ich nicht!

- Wenn es uns fehlschlägt, wenn er zu dem Schweden Mit leerer Hand, als Flüchtling, müßte kommen, Nicht als geehrter Bundsgenosse, stattlich,

Gefolgt von eines Heeres Macht

- Wenn wir

Von Land zu Lande, wie der Pfalzgraf, müßten wandern,
Ein schmählich Denkmal der gefallnen Größe

Nein, diesen Tag will ich nicht schaun! und könnt'
Er selbst es auch ertragen, so zu sinken,

Ich trüg's nicht, so gesunken ihn zu sehn.

Zwölfter Auftritt.

Gräfin. Herzogin. Thekla.

Thekla will die Herzogin zurückhalten.

Oliebe Mutter, bleiben Sie zurück!

Herzogin.

Nein, hier ist noch ein schreckliches Geheimnis,
Das mir verhehlt wird Warum meidet mich
Die Schwester? Warum seh' ich sie voll Angst
Umbergetrieben? Warum dich voll Schrecken?
Und was bedeuten diese stummen Winke,
Die du verstohlen heimlich mit ihr wechselst?
Thekla.

Nichts, liebe Mutter!

Herzogin.

Schwester, ich will's wissen.

Gräfin.

Was hilft's auch, ein Geheimnis draus zu machen!

Läßt sich's verbergen? Früher, später muß

1775

1780

Sie's doch vernehmen lernen und ertragen.
Nicht Zeit ist's jezt, der Schwäche nachzugeben,
Mut ist uns not und ein gefaßter Geist,
Und in der Stärke müssen wir uns üben.
Drum besser, es entscheidet sich ihr Schicksal
Mit einem Wort Man hintergeht Euch, Schwester.
Ihr glaubt, der Herzog sei entseßt -
der Herzog
Ist nicht entsegt · er ist

Thekla zur Gräfin gehend.

Der Herzog ist

Wollt Ihr sie töten?

Gräfin.

1785

Thekla die Arme um die Mutter schlagend.

O standhaft, meine Mutter!

Gräfin.

Empört hat sich der Herzog, zu dem Feind
Hat er sich schlagen wollen, die Armee
Hat ihn verlassen, und es ist mißlungen.

Während dieser Worte wankt die Herzogin und fällt ohnmächtig in die Arme ihrer
Tochter.

1790

1795

Ein großer Saal beim Herzog von Friedland.

Dreizehnter Auftritt.

Wallenstein im Harnisch.

Du hast's erreicht, Octavio! Fast bin ich
Jezt so verlassen wieder, als ich einst
Vom Regensburger Fürstentage ging.
Da hatt' ich nichts mehr als mich selbst

doch was

Ein Mann kann wert sein, habt ihr schon erfahren.
Den Schmuck der Zweige habt ihr abgehauen,

Da steh' ich, ein entlaubter Stamm! Doch innen
Im Marke lebt die schaffende Gewalt,
Die sprossend eine Welt aus sich geboren.
Schon einmal galt ich euch statt eines Heers,
Ich einzelner. Dahingeschmolzen vor
Der schwed'schen Stärke waren eure Heere,
Am Lech sank Tilly, euer leßter Hort;
Jns Bayerland, wie ein geschwollner Strom,

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1800

1805

1810

1815

1820

Ergoß sich dieser Gustav, und zu Wien
In seiner Hofburg zitterte der Kaiser.
Soldaten waren teuer, denn die Menge

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Geht nach dem Glück - Da wandte man die Augen
Auf mich, den Helfer in der Not; es beugte sich
Der Stolz des Kaisers vor dem Schwergekränkten,
Ich sollte aufstehn mit dem Schöpfungswort
Und in die hohlen Läger Menschen sammeln.
Ich that's. Die Trommel ward gerührt. Mein Name
Ging wie ein Kriegsgott durch die Welt.
Der Pflug,
Die Werkstatt wird verlassen, alles wimmelt
Der altbekannten Hoffnungsfahne zu

Noch fühl' ich mich denselben, der ich war!
Es ist der Geist, der sich den Körper baut,
Und Friedland wird sein Lager um sich füllen.
Führt eure Tausende mir kühn entgegen,
Gewohnt wohl sind sie, unter mir zu siegen,

Nicht gegen mich — Wenn Haupt und Glieder sich trennen,
Da wird sich zeigen, wo die Seele wohnte.

Jllo und Terzky treten ein.

Mut, Freunde, Mut! Wir sind noch nicht zu Boden.
Fünf Regimenter Terzky sind noch unser
Und Buttlers wackre Scharen Morgen stößt

Ein Heer zu uns von sechzehntausend Schweden.
Nicht mächt'ger war ich, als ich vor neun Jahren
Auszog, dem Kaiser Deutschland zu erobern.

Vierzehnter Auftritt.

Vorige. Neumann, der den Grafen Terzky beiseite führt und mit ihm spricht.

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Zehn Kürassiere

Von Pappenheim verlangen dich im Namen

Des Regiments zu sprechen.

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