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1645

1650

Jllo.

Die Tiefenbacher, als ich die Ordre gab,
Sie abzulösen

Pflichtvergeßzne Schelmen!

Terzky.

Nun ?

Wallenstein.

Was denn?

Jllo.

Sie verweigern den Gehorsam.
Terzky.

So laß sie niederschießen! O, gieb Ordre!

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1660

Terzky.

Jllo.

Auch Montecuculi, Caraffa
Und noch sechs andre Generale werden
Vermißt, die er bered't hat, ihm zu folgen.
Das hab' er alles schon seit lange schriftlich
Bei sich gehabt vom Kaiser und noch jüngst
Erst abgeredet mit dem Questenberger.

Wallenstein sinkt auf einen Stuhl und verhüllt sich das Gesicht.
Terzky.

O, hättest du mir doch geglaubt !

1665

1670

1675

1680

Neunter Auftritt.

Gräfin. Vorige.

Gräfin.

Ich kann die Angst — ich kann's nicht länger tragen,
Um Gotteswillen, sagt mir, was es ist.

Jllo.

Die Regimenter fallen von uns ab.
Graf Piccolomini ist ein Verräter.

Gräfin.

O meine Ahnung! Stürzt aus dem Zimmer.

Terzky.

Hätt' man mir geglaubt!
Da siehst du's, wie die Sterne dir gelogen!

Wallenstein richtet sich auf.

Die Sterne lügen nicht, das aber ist
Geschehen wider Sternenlauf und Schicksal.
Die Kunst ist redlich, doch dies falsche Herz

Bringt Lug und Trug in den wahrhaft'gen Himmel.
Nur auf der Wahrheit ruht die Wahrsagung;
Wo die Natur aus ihren Grenzen wanket,
Da irret alle Wissenschaft. War es

Ein Aberglaube, menschliche Gestalt

Durch keinen solchen Argwohn zu entehren,
O, nimmer schäm' ich dieser Schwachheit mich!
Religion ist in der Tiere Trieb,

Es trinkt der Wilde selbst nicht mit dem Opfer,
Dem er das Schwert will in den Busen stoßen.
Das war kein Heldenstück, Octavio!

Nicht deine Klugheit siegte über meine,

Dein schlechtes Herz hat über mein gerades

Den schändlichen Triumph davongetragen.

1685 Kein Schild fing deinen Mordstreich auf, du führtest Ihn ruchlos auf die unbeschüßte Brust,

Ein Kind nur bin ich gegen solche Waffen.

Zehnter Auftritt.

Vorige. Buttler.

Terzky.

Osieh da, Buttler! Das ist noch ein Freund!
Wallenstein

geht ihm mit ausgebreiteten Armen entgegen und umfaßt ihn mit Herzlichkeit. Komm an mein Herz, du alter Kriegsgefährt'!

1690

1695

1700

So wohl thut nicht der Sonne Blick im Lenz,
Als Freundes Angesicht in solcher Stunde.

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Wallenstein sich auf seine Schultern lehnend.
Weißt du's schon?

Der Alte hat dem Kaiser mich verraten.
Was sagst du? Dreißig Jahre haben wir
Zusammen ausgelebt und ausgehalten.
In einem Feldbett haben wir geschlafen,
Aus einem Glas getrunken, einen Bissen
Geteilt; ich stüßte mich auf ihn, wie ich
Auf deine treue Schulter jezt mich stüße,
Und in dem Augenblick, da liebevoll
Vertrauend meine Brust an seiner schlägt,
Ersieht er sich den Vorteil, sticht das Messer
Mir listig lauernd, langsam in das Herz!

Er verbirgt das Gesicht an Buttlers Brust.

Buttler.

Vergeßt den Falschen! Sagt, was wollt ihr thun ?
Wallenstein.

1705 Wohl, wohl gesprochen. Fahre hin! Ich bin
Noch immer reich an Freunden; bin ich nicht?
Das Schicksal liebt mich noch, denn eben jeßt,

1710

Da es des Heuchlers Tücke mir entlarvt,

Hat es ein treues Herz mir zugesendet.

Nichts mehr von ihm. Denkt nicht, daß sein Verlust
Mich schmerze! o, mich schmerzt nur der Betrug!
Denn wert und teuer waren mir die beiden,
Und jener Max, er liebte mich wahrhaftig,
Er hat mich nicht getäuscht, er nicht — Genug,

1715

1720

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Genug davon! Jezt gilt es schnellen Rat
Der Reitende, den mir Graf Kinsky schickt
Aus Prag, kann jeden Augenblick erscheinen.
Was er auch bringen mag, er darf den Meutern
Nicht in die Hände fallen. Drum geschwind,
Schickt einen sichern Boten ihm entgegen,

Der auf geheimem Weg ihn zu mir führe. Julo will gehen.
Buttler hält ihn zurück.

Mein Feldherr, wen erwartet Ihr?

Wallenstein.

Den Eilenden, der mir die Nachricht bringt,

Wie es mit Prag gelungen.

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Wallenstein.

Und ich weiß es nicht?

Buttler.

Die Wache fing ihn auf.

Jllo stampft mit dem Fuß.

Verdammt!

Buttler.

Sein Brief

1730

1735

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Verhehlt mir nichts! Ich kann das Schlimmste hören.
Prag ist verloren? Ist's? Gesteht mir's frei.

Buttler.

Es ist verloren. Alle Regimenter

Zu Budweis, Tabor, Braunau, Königingräß,
Zu Brünn und Znaym haben Euch verlassen,
Dem Kaiser neu gehuldiget, Ihr selbst

Mit Kinsky, Terzky, Jllo seid geächtet.

Terzky und Jllo zeigen Schrecken und Wut. Wallenstein bleibt fest und gefaßt stehen.

1740

1745

Wallenstein nach einer Pause.

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Es ist entschieden, nun ist's gut - - und schnell
Bin ich geheilt von allen Zweifelsqualen;
Die Brust ist wieder frei, der Geist ist hell,
Nacht muß es sein, wo Friedlands Sterne strahlen.
Mit zögerndem Entschluß, mit wankendem Gemüt
Zog ich das Schwert, ich that's mit Widerstreben
Da es in meine Wahl noch war gegeben.
Notwendigkeit ist da, der Zweifel flieht,

Jezt fecht' ich für mein Haupt und für mein Leben.
Er geht ab. Die andern folgen.

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