1315 Gräfin. Auch am Kaiser hängt er. Thekla. Nicht mehr, als Pflicht und Ehre von ihm fodern. Gräfin. Von seiner Liebe fodert man Beweise, Und nicht von seiner Ehre, — Pflicht und Ehre! Ihr sollt sie ihm auslegen, seine Liebe Soll seine Chre ihm erklären. 1320 1325 1330 Thekla. Wie? Gräfin. Er soll dem Kaiser oder Euch entsagen. Thekla. Er wird den Vater gern in den Privatstand Er soll sie nicht weglegen, ist die Meinung, Thekla. Sein Blut, Sein Leben wird er für den Vater freudig Ihr wollt mich nicht_erraten — Nun, so hört. Steht im Begriff, sich zu dem Feind zu schlagen Thekla. Omeine Mutter! Gräfin. 1335 Es braucht ein großes Beispiel, die Armee Ihm nachzuziehn. Die Piccolomini Stehn bei dem Heer in Ansehn; sie beherrschen 340 1345 1350 1355 Thekla. O jammervolle Mutter! Welcher Streich des Todes Gräfin. Sie wird in das Notwendige sich fügen. meine ahnungsvolle Seele Jebt Jezt ist sie da, die kalte Schreckenshand, Daß über mir die Unglückssterne stünden - Brecht nicht in eitle Klagen aus. Erhaltet Thekla. Gut werden! Was? Wir sind getrennt auf immer ! Gräfin. Er läßt Euch nicht! Er kann nicht von Euch lassen. 1360 Wenn er Euch wirklich liebt, wird sein Entschluß Thekla. Sein Entschluß wird bald Gefaßt sein, daran zweifelt nicht. Entschluß! Ist hier noch ein Entschluß? Gräfin. Faßt Euch. Ich höre Die Mutter nahn. 1 1370 1375 Es war niemand. Herzogin. Ich bin so schreckhaft. Jedes Rauschen kündigt mir Könnt Ihr mir sagen, Schwester, wie es steht? Dem Kardinal die Reiter senden? Sprecht, Gräfin. Nein, das hat er nicht. Herzogin. O, dann ist's aus! Ich seh' das Ärgste kommen. Gräfin. Nicht werden. Diesmal nicht. So wird's Thekla, heftig bewegt, stürzt auf die Mutter zu und schließt sie weinend in die Arme. 1380 Herzogin. O der unbeugsam unbezähmte Mann! Denn gleich wie an ein feurig Rad gefesselt, 1385 1390 1395 1400 1405 1410 1415 Das rastlos eilend, ewig, heftig treibt, Laß dir mein Leiden Den Stand, der dich erwartet, nicht verleiden. Thekla. O, lassen Sie uns fliehen, liebe Mutter! Schnell! Schnell! Hier ist kein Aufenthalt für uns. Herzogin. Dir wird ein ruhigeres Los! — Auch wir, Und was er anfing, das mußt' ihm geraten. Das ein Gespräch, womit wir ihn erwarten? Herzogin. Komm, mein Kind, 1420 1425 Komm, trockne deine Thränen. Dein holdes Auge Sie entstellen Was ich sagen wollte ? Ja, dieser Piccolomini ist doch Ein würd❜ger Edelmann und voll Verdienst. Beide folgen dem Fräulein und sind beschäftigt, sie zurückzuhalten. Wallenstein erscheint, im Gespräch mit Jllo. Dierter Auftritt. Wallenstein. Jllo. Vorige. Wallenstein. Es ist noch still im Lager? Jllo. Alles still. Wallenstein. In wenig Stunden kann die Nachricht da sein Aus Prag, daß diese Hauptstadt unser ist. |