Was? Diesen guten tapfern Degen Dank vom Haus Östreich! Er will gehen. Octavio läßt ihn bis an die Thüre gehen, dann ruft er. 1105 Buttler heftig auffahrend. Tod und Teufel! Octavio talt. Ihr suchtet darum nach. Man wies Euch ab. Buttler. Nicht ungestraft sollt Ihr mich höhnen. Zieht! Octavio. Steckt ein. Sagt ruhig, wie es damit ging. Ich will Buttler. Mag alle Welt doch um die Schwachheit wissen, Es that mir wehe, daß Geburt und Titel - Versagen konnte man's. Warum die Weigerung Octavio. Ihr müßt verleumdet sein. Vermutet Ihr Sei's, wer es will! Ein niederträcht'ger Bube, Der Junker irgend eines alten Hauses, Dem ich im Licht mag stehn, ein neid'scher Schurke, Octavio. Sagt, billigte der Herzog jenen Schritt? Buttler. Er trieb mich dazu an, verwendete Sich selbst für mich mit edler Freundeswärme. Durch Zufall bin ich im Besiz des Briefs, Ha! was ist das? Buttler. 1140 Octavio. Ich fürchte, Oberst Buttler, Man hat mit Euch ein schändlich Spiel getrieben. Buttler hat den Brief gelesen, seine Knie zittern, er greift nach einem Stuhl, sezt sich nieder. 1145 1153 1155 1160 Kein Feind verfolgt Euch. Niemand will Euch übel. Zum blinden Werkzeug wollt' er Euch, zum Mittel Buttler mit der Stimme bebend. Kann mir des Kaisers Majestät vergeben? Octavio. Sie thut noch mehr. Sie macht die Kränkung gut, Die unverdient dem Würdigen geschehn. Aus freiem Trieb bestätigt sie die Schenkung, Die Euch der Fürst zu bösem Zweck gemacht. will aufstehen, finkt zurück. Sein Gemüt arbeitet heftig, er versucht zu reden Was wollt Ihr? Faßt Euch! Buttler. Nehmt! Octavio. Wozu? Besinnt Euch! Buttler. Nehmt hin! Nicht wert mehr bin ich dieses Degens. 1165 Octavio. Empfangt ihn neu zurück aus meiner Hand Die Treue brach ich solchem gnäd'gen Kaiser! Octavio. Macht's wieder gut. Schnell trennt Euch von dem Herzog. Buttler. Mich von ihm trennen! Octavio. Wie? Bedenkt Ihr Euch? 1170 Buttler furchtbar ausbrechend. Nur von ihm trennen? O, er soll nicht leben! Octavio. Folgt mir nach Frauenberg, wo alle Treuen Buttler ist heftig bewegt auf- und abgegangen und tritt zu Octavio, mit entschlossenem Blick. 1180 Mit meinem Regimente laßt mich bleiben. Octavio. Ich darf Euch traun. Doch sagt mir, was Ihr brütet? Buttler. Die That wird's lehren. Fragt mich jezt nicht weiter! 1185 Bedienter bringt ein Billet. Ein Unbekannter bracht's und ging gleich wieder. Octavio liest. Ab. „Macht, daß Ihr fortkommt. Euer treuer Jsolan.“ So nah' dem Hafen sollten wir noch scheitern? Siebenter Auftritt. Beide Piccolomini. Max kömmt in der heftigsten Gemütsbewegung, seine Blicke rollen wild, sein Gang ist unstet; er scheint den Vater nicht zu bemerken, der von ferne steht und ihn mitleidig ansieht. Mit großen Schritten geht er durch das Zimmer, bleibt wieder stehen und wirft sich zulezt in einen Stuhl, gerad' vor sich hinstarrend. 1190 1195 1200 Octavio nähert sich ihm. Ich reise ab, mein Sohn. Leb' wohl! Da er keine Antwort erhält, faßt er ihn bei der Hand. Dein Weg ist krumm, er ist der meine nicht. |