975 Isolani geheimnisvoll. Soll's losgehn? Will der Fürst was unternehmen? Octavio. Das kann geschehn. Isolani. Herr Bruder, ich bin nicht 980 Von denen, die mit Worten tapfer sind Und, kommt's zur That, das Weite schimpflich suchen. Weiß Gott, so ist's! Ich bin ihm alles schuldig. Auf meine Treue fann er baun. 985 990 Nehmt Euch in acht. Nicht alle denken so. Octavio. So? Nennt mir doch die Herren, die das meinen. Isolani. Zum Henker! Alle Deutschen sprechen so. Erklären jezt, man müss' dem Hof gehorchen. 995 Spaßt nicht. Es sind nicht eben schlechte Männer. Octavio. Gewiß nicht. Gott verhüte, daß ich spaße! Sehr ernstlich freut es mich, die gute Sache 1000 Isolani. Was Teufel! Wie ist das? Euch zu erkären, rund und nett, ob Ihr Ein Freund wollt heißen oder Feind des Kaisers. Darüber werd' ich dem Erklärung geben, Dem's zukommt, diese Frag' an mich zu thun. Octavio. Ob mir das zukommt, mag dies Blatt Euch lehren. Isolani. Wa-was? Das ist des Kaisers Hand und Siegel. Lieft. „Als werden sämtliche Hauptleute unsrer " 1005 Armee der Ordre unsers lieben, treuen, Des Generallieutnant Piccolomini, Wie unsrer eignen - Hum―Ja So― Ja, ja! Ich — mach' Euch meinen Glückwunsch, Generallieutnant! Das ist der Fall. Der Fürst ist ein Verräter, Will die Armee zum Feind hinüberführen. Erklärt Euch kurz und gut: Wollt Ihr dem Kaiser Abschwören? Euch dem Feind verkaufen? Wollt Jhr? 1020 1025 1030 Isolani. Was denkt Jhr? Ich des Kaisers Majestät Octavio. Noch habt Ihr's nicht gesagt. Noch nicht. Ich warte drauf, ob Ihr es werdet sagen. Isolani. Nun, seht, das ist mir lieb, daß Ihr mir selbst Er that mir Gutes — doch, wenn er ein Schelm ist, Octavio. Mich freut's, daß Ihr in Gutem Euch gefügt. 1040 Isolani. Es soll geschehn. Gedenkt mir's aber auch Ich werd' es rühmen. Octavio. Isolani geht, es kommt ein Bedienter. Oberst Buttler? Gut. Isolani zurückkommend. Vergebt mir auch mein barsches Wesen, Alter. 1045 Ich bin ein lust'ger alter Knab', und wär' Darüber keine Sorge! -Das gelang. Macht Euch Glück, sei uns auch so günstig bei den andern! 1050 1055 1060 Sechster Auftritt. Detavio Piccolomini. Buttler. Buttler. Ich bin zu Eurer Ordre, Generallieutnant. Octavio. Seid mir als werter Gast und Freund willkommen. Buttler. Zu große Ehr' für mich. Octavio nachdem beide Plaz genommen. Ihr habt die Neigung nicht erwidert, Buttler. Die Gleichgesinnten können es allein. Octavio. Und alle Guten nenn' ich gleichgesinnt, Dem Menschen bring' ich nur die That in Rechnung, Denn blinder Mißverständnisse Gewalt Drängt oft den Besten aus dem rechten Gleise. 1065 1070 1075 1080 1c85 Ihr kamt durch Frauenberg. Hat Euch Graf Gallas Er hat verlorne Worte nur gesprochen. Octavio. Das hör' ich ungern, denn sein Rat war gut. Buttler. Spart Euch die Müh' — mir die Verlegenheit, Die Zeit ist teuer, laßt uns offen reden. Das Bündnis mit dem Feind vor wen'gen Stunden. Spricht los das Heer von des Gehorsams Pflichten, Sich unter meiner Führung zu versammeln. Buttler steht auf. Sein Los ist meines. 1090 Octavio. Ist das Euer leßter Entschluß? Buttler. Er ist's. Octavio. Bedenkt Euch, Oberst Buttler. Noch habt Ihr Zeit. In meiner treuen Brust |