2545 2550 Octavio. Max. O, dann bedarf es dieses Blattes nie! Du selbst. Ich hab' dein Wort, du wirst nicht eher handeln, Octavio. Ist's möglich? Noch — nach allem, was du weißt, Max lebhaft. Dein Urteil kann sich irren, nicht mein Herz. Der Geist ist nicht zu fassen wie ein andrer. Alles wird Sich lösen. Glänzend werden wir den Reinen Octavio. 2555 Ich will's erwarten. Zweiter Auftritt. Die Vorigen. Der Kammerdiener. Gleich darauf ein Kurier. Was giebt's? Octavio. Kammerdiener. Ein Eilbot' wartet vor der Thür. Octavio. So früh am Tag! Wer ist's? Wo kommt er her? Kammerdiener. Das wollt' er mir nicht sagen. Octavio. Führ' ihn herein. Laß nichts davon verlauten. Kammerdiener ab. Kornett tritt ein. 2560 Seid Jhr's, Kornett? Ihr kommt vom Grafen Gallas? Er läßt Euch sagen — Darf ich frei hier sprechen? Octavio. Mein Sohn weiß alles. Kornett. Wir haben ihn. Octavio. Wen meint Jhr? Kornett. 2565 Den Unterhändler, den Sesin! 2570 Im Böhmerwald erwischt' ihn Hauptmann Mohrbrand Zum Schweden unterwegs war mit Depeschen. Und die Depeschen — Octavio. Kornett. Hat der Generallieutnant Sogleich nach Wien geschickt mit dem Gefangnen. Octavio. Nun endlich! endlich! Das ist eine große Zeitung! Das wicht'ge Dinge einschließt — Fand man viel? Octavio. Und der Sesina ? Kornett. 2580 2585 Der that sehr erschrocken, Als man ihm sagt', es ginge nacher Wien. Octavio. Ist Altringer bei Eurem Herrn? Ich hörte, Kornett. Schon seit drei Tagen In wenig Tagen kann sich viel ereignen. Kornett. Ich wart' auf Eure Ordre. Octavio. Bleibt bis zum Abend. Kornett. Wohl. Will gehen. Octavio. Sah Euch doch niemand? Kornett. 2590 2595 Kein Mensch. Die Kapuziner ließen mich Octavio. Geht, ruht Euch aus und haltet Euch verborgen. Muß ein entscheidend Los gefallen sein. Kornett geht ab. Dritter Auftritt. Beide Piccolomini. Octavio. Was nun, mein Sohn? Jezt werden wir bald klar sein, Mag der während des ganzen vorigen Auftritts in einem heftigen innern Kampf gestanden, entschlossen. 2605 2610 Wenn du geglaubt, ich werde eine Rolle In mir verrechnet. Mein Weg muß gerad' sein. Ich geh' zum Herzog. Heut' noch werd' ich ihn Mit einem graden Schritte zu durchreißen. Der die wohlthät'gen Hände würde segnen, und einen 2620 Verblendeten entdeck' ich, den zwei Augen 2625 2635 2640 2645 2650 Der Staatskunst mühevolles Werk vernichtet. Mar. O diese Staatskunst, wie verwünsch' ich sie! Ja! ihr könntet ihn, Weil ihr ihn schuldig wollt, noch schuldig machen. Die unglückselige Entwicklung nahen. Denn dieser Königliche, wenn er fällt, Und wie ein Schiff, das mitten auf dem Weltmeer Halte du es, wie du willst! Doch mir vergönne, Rein muß es bleiben zwischen mir und ihm, |