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1940

Neumanu.

Ich hab' sie Zeil' um Zeile nachgemalt,
Nichts als die Stelle von dem Eid blieb weg,
Wie deine Excellenz es mir geheißen.

Terzky.

Gut! Leg' sie dorthin, und mit dieser gleich Jns Feuer! Was sie soll, hat sie geleistet. Neumann legt die Kopie auf den Tisch und tritt wieder zum Schenktisch.

1945

1950

1955

Dritter Auftritt.

Jllo kommt aus dem zweiten Zimmer. Teraty.

Jllv.

Wie ist es mit dem Piccolomini?

Terzky.

Ich denke, gut. Er hat nichts eingewendet.

Jllo.

Er ist der einz'ge, dem ich nicht recht traue,
Er und der Vater - Habt ein Aug' auf beide!

Terzky.

Wie sieht's an Eurer Tafel aus? Ich hoffe,
Ihr haltet Eure Gäste warm?

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Ganz kordial. Ich denk', wir haben sie.
Und wie ich's Euch vorausgesagt — schon ist
Die Red' nicht mehr davon, den Herzog bloß
Bei Ehren zu erhalten. Da man einmal
Beisammen sei, meint Montecuculi,

So müsse man in seinem eignen Wien
Dem Kaiser die Bedingung machen. Glaubt mir,
Wär's nicht um diese Piccolomini,

Wir hätten den Betrug uns können sparen.

Terzky.

Was will der Buttler? Still!

1960

1965

1970

1975

1980

1985

Dierter Auftritt.

Buttler zu den Vorigen.

Buttler von der zweiten Tafel kommend.

Laßt euch nicht stören.

Ich hab' Euch wohl verstanden, Feldmarschall,
Glück zum Geschäfte und was mich betrifft,
geheimnisvoll So könnt Ihr auf mich rechnen.

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Mit oder ohne Klausel, gilt mir gleich!
Versteht Ihr mich? Der Fürst kann meine Treu'
Auf jede Probe sezen, sagt ihm das,

Ich bin des Kaisers Offizier, so lang' ihm
Beliebt, des Kaisers General zu bleiben,
Und bin des Friedlands Knecht, sobald es ihm
Gefallen wird, sein eigner Herr zu sein.

Terzky.

Ihr treffet einen guten Tausch. Kein Karger,
Kein Ferdinand ist's, dem Ihr Euch verpflichtet.
Buttler ernst.

Ich biete meine Treu' nicht feil, Graf Terzky,
Und wollt' Euch nicht geraten haben, mir
Vor einem halben Jahr noch abzudingen,
Wozu ich jezt freiwillig mich erbiete.
Ja, mich samt meinem Regiment bring' ich
Dem Herzog, und nicht ohne Folgen soll
Das Beispiel bleiben, denk' ich, das ich gebe.

Jllo.

Wem ist es nicht bekannt, daß Oberst Buttler
Dem ganzen Heer voran als Muster leuchtet?

Buttler.

Meint Ihr, Feldmarschall? Nun, so reut mich nicht
Die Treue, vierzig Jahre lang bewahrt,

Wenn mir der wohlgesparte gute Name
So volle Rache kauft im sechzigsten !

Stoßt euch an meine Rede nicht, ihr Herrn.
Euch mag es gleichviel sein, wie ihr mich habt,

Und werdet, hoff' ich, selber nicht erwarten, Daß euer Spiel mein grades Urteil krümmt Daß Wankelsinn und schnell bewegtes Blut, Noch leichte Ursach' sonst den alten Mann 1990 Vom langgewohnten Ehrenpfade treibt.

1995

2000

2005

2010

2015

Kommt! Ich bin darum minder nicht entschlossen,
Weil ich es deutlich weiß, wovon ich scheide.

Jllo.

Sagt's rund heraus, wofür wir Euch zu halten ·
Buttler.

Für einen Freund! Nehmt meine Hand darauf,
Mit allem, was ich hab', bin ich der Eure.
Nicht Männer bloß, auch Geld bedarf der Fürst.
Ich hab' in seinem Dienst mir was erworben,
Ich leih' es ihm, und überlebt er mich,

Ist's ihm vermacht schon längst, er ist mein Erbe.
Ich steh' allein da in der Welt und kenne
Nicht das Gefühl, das an ein teures Weib
Den Mann und an geliebte Kinder bindet,
Mein Name stirbt mit mir, mein Dasein endet.

Jllo.

Nicht Eures Gelds bedarf's ein Herz, wie Euers,
Wiegt Tonnen Goldes auf und Millionen.

Buttler.

Ich kam, ein schlechter Reitersbursch, aus Irland
Nach Prag mit einem Herrn, den ich begrub.
Vom niedern Dienst im Stalle stieg ich auf
Durch Kriegsgeschick zu dieser Würd' und Höhe,
Das Spielzeug eines grillenhaften Glücks.
Auch Wallenstein ist der Fortuna Kind,
Ich liebe einen Weg, der meinem gleicht.

Jllo.

Verwandte sind sich alle starken Seelen.
Buttler.

Es ist ein großer Augenblick der Zeit,
Dem Tapfern, dem Entschloßnen ist sie günstig.
Wie Scheidemünze geht von Hand zu Hand,
Tauscht Stadt und Schloß den eilenden Besizer.
Uralter Häuser Enkel wandern aus,

Ganz neue Wappen kommen auf und Namen;

2020

2025

2030

Auf deutscher Erde unwillkommen wagt's
Ein nördlich Volk, sich bleibend einzubürgern.
Der Prinz von Weimar rüstet sich mit Kraft,
Am Main ein mächtig Fürstentum zu gründen;
Dem Mansfeld fehlte nur, dem Halberstädter
Ein längres Leben, mit dem Ritterschwert

Landeigentum sich tapfer zu erfechten.

Wer unter diesen reicht an unsern Friedland?
Nichts ist so hoch, wornach der Starke nicht
Befugnis hat die Leiter anzuseßen.

Terzky.

Das ist gesprochen wie ein Mann!

Buttler.

Versichert Euch der Spanier und Welschen,
Den Schotten Leßly will ich auf mich nehmen.
Kommt zur Gesellschaft! Kommt !

Terzky.

Wo ist der Kellermeister?

Laß aufgehn, was du hast, die besten Weine!
Unsre Sachen stehen gut.
Gehen, jeder an seine Tafel.

2035

Heut' gilt es.

fünfter Auftritt.

Kellermeister mit Neumann vorwärts kommend. Bediente gehen ab

2040

und zu.

Kellermeister.

Der edle Wein! Wenn meine alte Herrschaft,

Die Frau Mama, das wilde Leben säh',

In ihrem Grabe kehrte sie sich um!

Ja, ja! Herr Offizier! Es geht zurück
Mit diesem edeln Haus. — Kein Maß noch Ziel!
Und die durchlauchtige Verschwägerung

Mit diesem Herzog bringt uns wenig Segen.

Neumann.

Behüte Gott! Jezt wird der Flor erst angehn.

Kellermeister.

Meint Er? Es ließ' sich vieles davon jagen.

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