1675 1680 Aus unsern Kriegsgeschichten werden dann Ich will denn doch geraten haben, Vetter, O! wäre sie mit Waffen zu gewinnen! Gräfin. Was war das? Hört ihr nichts? - Mir war's, als hört' ich Fünfter Auftritt. Thekla und Max Piccolomini. Thekla sobald die Gräfin sich entfernt hat, schnell und heimlich zu Piccolomini. Trau' ihnen nicht. Sie meinen's falsch. Max. Thekla. Sie könnten 1685 Trau' niemand hier als mir. Ich sah es gleich, Max. Zweck! aber welchen? Was hätten sie davon, uns Hoffnungen – Das weiß ich nicht. Ihr Ernst, uns zu 1690 Thekla. Doch glaub' mir, es ist nicht beglücken, uns zu verbinden. Max. Wozu auch diese Terzkys? Haben wir Nicht deine Mutter? Ja, die Gütige Verdient's, daß wir uns kindlich ihr vertrauen. Thekla. Sie liebt dich, schäßt dich hoch vor allen andern; Doch nimmer hätte sie den Mut, ein solch 1695 Geheimnis vor dem Vater zu bewahren. 1700 Auch das Geheimnis? Weißt du, was ich thun will? Er soll mein Glück entscheiden, er ist wahrhaft, Thekla. Das bist du! Max. 1705 1710 Du kennst ihn erst seit heut'. Ich aber lebe Thekla. Ich? Nichts- Nur zu beschäftigt find' ich ihn, Als daß er Zeit und Muße könnte haben, 1715 An unser Glück zu denken. Ihn zärtlich bei der Hand faffend. Folge mir! 1720 Laß nicht zu viel uns an die Menschen glauben, Max. O, werden wir auch jemals glücklich werden? Thekla. Sind wir's denn nicht? Bist du nicht mein? Bin ich Ein hoher Mut, die Liebe giebt ihn mir 1725 Ich sollte minder offen sein, mein Herz 1730 1735 Wo aber wäre Wahrheit hier für dich, Umschlungen, fest und ewig. Glaube mir, 1740 Sechster Auftritt. Gräfin Terzky zu den Vorigen. Gräfin preffiert. Mein Mann schickt her. Es sei die höchste Zeit. Da jene nicht darauf achten, tritt sie zwischen sie. Trennt euch! Fort, fort! Man vermißt Sie. Der Vater hat sich zweimal schon erkundigt. Thekla. Ei nun! der Vater! Gräfin. Das versteht Ihr, Nichte. Thekla. 1745 Was soll er überall bei der Gesellschaft? Es ist sein Umgang nicht; es mögen würd’ge, Für sie zu jung, taugt nicht in die Gesellschaft. 1750 Gräfin. Ihr möchtet ihn wohl lieber ganz behalten? Thekla lebhaft. Ihr habt's getroffen. Das ist meine Meinung. Gräfin. Habt Ihr den Kopf verloren, Nichte? — Graf! Max. Ich muß gehorchen, Fräulein. Leben Sie wohl. Er nähert sich ihr, ihre Augen begegnen sich; sie steht einen Augenblick schweigend, dann wirft sie sich ihm an die Brust, er drückt sie fest an sich. Gräfin. Weg! Wenn jemand käme! Ich höre Lärmen - Fremde Stimmen nahen. Mar reißt sich aus ihren Armen und geht, die Gräfin begleitet ihn. Thekla folgt ihm anfangs mit den Augen, geht unruhig durch das Zimmer und bleibt dann in Gedanken versenkt stehen. Eine Guitarre liegt auf dem Tische, sie ergreift sie, und nachdem sie eine Weile schwermütig präludiert hat, fällt sie in den Gesang. 1760 1765 Siebenter Auftritt. Thekla spielt und singt. Der Eichwald brauset, die Wolken ziehn, Das Mägdlein wandelt an Ufers Grün, Das Herz ist gestorben, die Welt ist leer, Und weiter giebt sie dem Wunsche nichts mehr. Achter Auftritt. Gräfin kommt zurück. Thekla. Gräfin. Was war das, Fräulein Nichte? Fi! Ihr werft Euch Thekla indem sie aufsteht. 1770 Was meint Jhr, Tante? Gräfin. Ihr sollt nicht vergessen, 1775 Wer Ihr seid, und wer er ist. Ja, das ist Euch Sprecht Ihr im Traum? Fürwahr, man wird ihn höflich noch drum bitten, Die reichste Erbin in Europa zu beglücken 1780 Mit seiner Hand. Thekla. Das wird nicht nötig sein. Gräfin. Ja, man wird wohl thun, sich nicht auszuseßen. Thekla. Sein Vater liebt ihn; Graf Octavio Wird nichts dagegen haben |