1420 Max. Da liegen ihre Handschuh'! Sie haben Ihre Lust dran, mich zu quälen. Gräfin. Der Dank für meine Müh'! Max. O, fühlten Sie, Wie mir zu Mute ist! — Seitdem wir hier sind – Gräfin. Sie werden sich An manches noch gewöhnen, schöner Freund! Auf dieser Probe Ihrer Folgsamkeit Muß ich durchaus bestehn, nur unter der Bedingung 1425 Kann ich mich überall damit befassen. 1430 1435 1440 Max. Wo aber ist sie? Warum kommt sie nicht? Gräfin. Sie müssen's ganz in meine Hände legen. Max. Damit hat's nicht Not. Es ist -O Tante Terzky! Ist denn alles hier Wie unter fremden Menschen. Ich sehe mich Keine Spur Von meinen vor'gen Wünschen mehr und Freuden. In eben dieser Welt nicht unzufrieden. Der Vater selbst, ich weiß ihm nichts zu sagen, 1445 1450 1455 1460 1465 1470 1475 1480 Zu seinen Kinderspielen und Geschäften, Doch muß ich bitten, ein'ge Blicke noch Es geht hier etwas vor um mich, ich seh's Wenn's fertig ist, kommt's wohl auch bis zu mir. Ein schlecht Gemälde war's, doch war's der Freund, In ihrem Glanz, die Inbrunst der Verehrer- Die Welt um sich herum. Es soll die Freundschaft Nur sei'n Sie dann auch lenksam, wenn man Ihnen Max. Wo aber bleibt sie denn? goldne Zeit Der Reise, wo uns jede neue Sonne Vereinigte, die späte Nacht nur trennte! Da rann kein Sand, und keine Glocke schlug. In ihrem ew'gen Laufe stillzustehen. 1485 1490 1495 1500 1505 O! Der ist aus dem Himmel schon gefallen, Gräfin. Wie lang' ist es, daß Sie ihr Herz entdeckten? Max. Heut' früh wagt' ich das erste Wort. Gräfin. Wie? Heute erst in diesen zwanzig Tagen? Max. Auf jenem Jagdschloß war es, zwischen hier Die Prinzessin erscheint an der Thüre und bleibt stehen, von der Gräfin, aber nicht von Piccolomini bemerkt. Was nun geschehen, wissen Sie. Gräfin nach einer Pause mit einem verstohlnen Blick auf Thekla. Und sind Sie so bescheiden oder haben So wenig Neugier, daß Sie mich nicht auch Um mein Geheimnis fragen? 1515 Nun ja! Wie ich unmittelbar nach Ihnen Ins Zimmer trat, wie ich die Nichte fand, Was sie in diesem ersten Augenblick Des überraschten Herzens Max lebhaft. Nun ? 1520 1525 1530 Die Mutter weinte wieder so. Ich seh' sie leiden Max in ihren Anblick verloren. Jezt hab' ich wieder Mut, Sie anzusehn. Heut' konnt' ich's nicht. Der Glanz der Edelsteine, Thekla. So sah mich nur Ihr Auge, nicht Ihr Herz. Max. O, diesen Morgen, als ich Sie im Kreise 1535 1540 1545 1550 1555 1560 1565 Ihm um den Hals zu fallen, Vater ihn Die wie ein Kranz von Sternen Sie umgaben. O, still von dieser Mummerei! Sie sehn, Mag. Sie fanden sich, in Ihres Vaters Armen, Wär's auch durch Neuheit nur, Jhr Auge reizt. Thekla. Ja! Vieles reizt mich hier, ich will's nicht leugnen, Die vielfach mir ein liebes Bild erneuert, Mir an das Leben, an die Wahrheit knüpft, Max. Mir machte sie mein wirklich Glück zum Traum. Zurück mich bringt, trennt mich von meinem Himmel. Thekla. Das Spiel des Lebens sieht sich heiter an, Wenn man den sichern Schatz im Herzen trägt, Und froher kehr' ich, wenn ich es gemustert, |