Schillers WallensteinMacmillan, 1901 - 446 sider |
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Side 175 - Den letzten Schritt, den äußersten, zu meiden ; Doch eh ich sinke in die Nichtigkeit, So klein aufhöre, der so groß begonnen, Eh mich die Welt mit jenen Elenden Verwechselt, die der Tag erschafft und stürzt, Eh spreche Welt und Nachwelt meinen Namen Mit Abscheu aus, und Friedland sei die Losung Für jede fluchenswerte Tat.
Side 293 - Verschmerzen werd ich diesen Schlag, das weiß ich, Denn was verschmerzte nicht der Mensch ! Vom Höchsten Wie vom Gemeinsten lernt er sich entwöhnen, Denn ihn besiegen die gewalt'gen Stunden. Doch fühl ich's wohl, was ich in ihm verlor. Die Blume ist hinweg aus meinem Leben, Und kalt und farblos seh ich's vor mir liegen.
Side 183 - Eng ist die Welt, und das Gehirn ist weit. Leicht bei einander wohnen die Gedanken, Doch hart im Räume stoßen sich die Sachen; Wo eines Platz nimmt, muß das andre rücken. Wer nicht vertrieben sein will, muß vertreiben ; Da herrscht der Streit, und nur die Stärke siegt.
Side 224 - Da hatt ich nichts mehr als mich selbst - doch was Ein Mann kann wert sein, habt ihr schon erfahren. Den Schmuck der Zweige habt ihr abgehauen, Da steh ich, ein entlaubter Stamm!
Side 47 - Trifft's heute nicht, trifft es doch morgen, Und trifft es morgen, so lasset uns heut Noch schlürfen die Neige der köstlichen Zeit. Von dem Himmel fällt ihm sein lustig Los, Braucht's nicht mit Müh' zu erstreben; Der Fröner, der sucht in der Erde Schoß, Da meint er den Schatz zu erheben.
Side 164 - Nicht, was lebendig kraftvoll sich verkündigt, Ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's, das ewig Gestrige, Was immer war und immer wiederkehrt Und morgen gilt, weil's heute hat gegolten! Denn aus Gemeinem ist der Mensch gemacht, Und die Gewohnheit nennt er seine Amme.
Side 177 - Vielmehr — du hast dich furchtbar stets gezeigt. Nicht du, der stets sich selber treu geblieben, Die haben unrecht, die dich fürchteten Und doch die Macht dir in die Hände gaben. Denn recht hat jeder eigene Charakter, Der übereinstimmt mit sich selbst; es gibt Kein andres Unrecht, als den Widerspruch.
Side 181 - Krieg! Ist das der Name? Der Krieg ist schrecklich, wie des Himmels Plagen, Doch er ist gut, ist ein Geschick, wie sie.
Side 147 - Mal und berstend Auffliegt und alle Mannschaft, die es trug, Ausschüttet plötzlich zwischen Meer und Himmel, Wird er uns alle, die wir an sein Glück Befestigt sind, in seinen Fall hinabziehn. Halte du es, wie du willst! Doch mir vergönne, Daß ich auf meine Weise mich betrage. Rein muß es bleiben zwischen mir und ihm, Und eh der Tag sich neigt, muß sich's erklären, Ob ich den Freund, ob ich den Vater soll entbehren.
Side 268 - Geborene sich ehret oder schändet, Wenn nur der Fürstliche gerettet wird. - Ein jeder gibt den Wert sich selbst. Wie hoch ich Mich selbst anschlagen will, das steht bei mir. So hoch gestellt ist keiner auf der Erde, Daß ich mich selber neben ihm verachte. Den Menschen macht sein Wille groß und klein, Und weil ich meinem treu bin, muß er sterben. GORDON O einen Felsen streb ich zu bewegen!