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Vorbemerkungen.

Im Anschluss an die »Veröffentlichungen des Königlichen Museums für Völkerkunde« liegt es in Absicht, in zwanglosen Heften, je nachdem das Bedürfnis hervortritt, Notizen über neue Erwerbungen herauszugeben für vorläufig kurze Kenntnisnahme, vorbehaltlich späterer wissenschaftlicher Durcharbeitung, wofür die Hefte der seit dem Jahre 1889 herausgegebenen Museumsschrift bestimmt sind.

Eine Vermehrung periodisch erscheinender Publikationen für litterarische Besprechung beeinträchtigt leichtlich die Bequemlichkeit des sachlich interessierten Leserkreises, da Abhandlungen, deren er zum Nachschlagen bedarf, aus unübersichtlicher Zerstreuung zusammenzusuchen, mehr kostbare Zeit oft kostet, als der Mühe wert war, (wie experientia docet). Betreffs litterarischer Nachweise ist der Ethnologie eine ausnahmsweis weite Umschau aufgezwungen über fast sämtliche geographische Zeitschriften, viele medizinische, die biologischen und anschliessenden unter den Naturwissenschaften, die philologisch-linguistischen und archäologischen für mancherlei Rücksichtnahmen, kunstkritische, technische, volkswirtschaftliche, die der vergleichenden Rechtskunde u. s. w. Um so mehr wird in fachgenossentlich engerem Kreis eher Hinneigung zur Konzentrierung gefühlt werden, oder eine Fusion, wie sie neuerdings zwischen leitenden Blättern sich vollzogen hat, zur Empfehlung kommen (für die Benutzung). Gleichem Zwecke dienlich, ist von den beiden Organen, welche die zugehörige Fachwissenschaft vertreten, in ihrem allgemeinen Charakter und dem hiesig lokalen Zweig (das Archiv für Anthropologie und die Zeitschrift für Ethnologie), - von deren Gründungsbeginn ab ein (durch das Korrespondenzblatt vermitteltes) Zusammenarbeiten hergestellt und festgehalten worden für die deutschen Mitglieder und deren Leserkreis, während durch das internationale Archiv (auf dem neutralen Boden eines Koloniallandes) weitere Vereinigungen angebahnt sind; obwohl daneben dann allerdings der ethnische Polyglottismus zur Aussprache kommt in den vielsprachigen Zeitschriften, die durch die Bedürfnisse der Zeit aus jedem Kulturlande der beiden Hemisphären hinzugezogen werden müssen, und auf dem neuen Boden der Neuen Welt besonders einen rasch erstarkenden Litteraturzweig hervor

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gerufen haben, der alljährlich mit reichen Gaben wohlausgereifter Früchte die Forscherthätigkeit ernährt (aus den auf heimischem Boden gefüllten Speichern).

Bei derartig, aus der Sachlage, unvermeidlichen Zersplitterung der periodischen Publikationen liegt kein Verlangen vor nach mehr, ausser, wenn sich im Hinblick auf die internen Angelegenheiten der Museen untereinander ein Sprechsaal errichten liesse für Mitteilungen über Dublettenaustausch, Katalogisierungsweisen, Kundgebung von Novitäten etc., und es wird der geeignete Zeitpunkt, einem solchen Unternehmen näher zu treten, in der Hauptsache von der Fertigstellung der im Bau begriffenen Museen abhängig zu bleiben haben. In der Zwischenzeit wäre eine provisorische Aushilfe geboten durch Ausgabe loser Blätter, je nach dem lokalen Bedürfnisse der einzelnen Museen.

Der Pflicht prompter Mitteilung über neu einlaufende Erwerbungen, deren Kenntnisnahme den auf gleichem Forschungsfelde beschäftigten Mitarbeitern dienlich sein würde, kann selten nur nach Wunsch genügt werden; denn selbst hier in Berlin, wo bei dem Bestande unserer anthropologisch-ethnographischen Gesellschaft die Vorlage in den Monatssitzungen ermöglicht bleibt, stösst der direkte Anschluss der Publikationen aus redaktionellen Gründen manchmal auf Schwierigkeiten, die der Sachlage nach nicht wohl zu mindern sind.

Solch' unvermeidliche Hinzögerungen kommen besonders störend zur Empfindung, so oft durch wertvolle Erwerbungen die Verpflichtung zu baldiger Rücksichtnahme auferlegt ist, zumal wenn es gilt, hochsinniger Gönnerschaft die Anerkennung zu zollen, die für Förderung wissenschaftlicher Bestrebungen möglichst unverzüglich geschuldet wird. Im Unterschied von solchen Instituten, die sich in der Hauptsache durch geschäftliche Ankäufe zu komplettieren pflegen, sind die ethnologischen Museen, gleich anschliessend naturhistorischen, auf die wohlgeneigte Thätigkeit der Sammler vornehmlich hingewiesen, da nur durch ihre, aus eigenem Antrieb geleistete, Mithilfe die für den induktiven Aufbau der Menschenund Völkerkunde benötigten Materialien unter den, deren Brauchbarkeit für wissenschaftliche Verwertung garantierenden, Kautelen sich beschaffen. lassen.

Bei dem in rapiden Progressionen gesteigerten Hinschwinden der ethnischen Originalitäten kann nicht oft genug der Mahuruf wiederholt werden an rasche Handanlegung, um wenigstens das in letzter Stunde noch zu retten, was hier und da aus der fortbrausenden Zerstörung übrig sein mag, um dann das glücklich etwa Gesicherte fernerem Risiko zu entheben und ohne Zeitverlust dort niederzulegen, wo (vor Verzettelung und Verschleppung durch Aussenstehende, die den intrinseken Wert der

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