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Für das aus den zusammengekommenen Belagstücken in seiner ethnischen Bedeutung hervorgetretene Institut der Geheimbünde knüpft sich eine älteste Reminiscenz in ethnologischer Litteratur an Erwähnung des Purrah, und seine (der Freundlichkeit Herrn Konsul Vohsens zu dankende) Vertretung, die in der Juni-Sitzung der Gesellschaft für Anthropologie und Ethnologie zur Vorlage kam (cf. Verhdlg., Zeitschrift für Ethnologie, 1893 S. 317), hat deshalb doppelt schätzbar zu gelten.

> Die fünf Völkerschaften der Fulhas-Susus oder Susos bilden eine verbündete Republik unter der als Purrah bezeichneten Einrichtung, indem jede Völkerschaft einen Bezirkspurrah hat, unter dem obersten Purrah, der sich beim Kriege auf neutralem Gebiet versammelt, um Einhalt zu gebieten (unter Aussendung von Geheim-Emissären zur Vollziehung der gefällten Urteile); aus den Ältesten der Bezirkspurrah werden die Mitglieder des Ober-Purrah gewählt (s. Golberry). La société secrète (chez le peuples des bords du Rio-Nuñez) a un chef, qui est magistrat et que

l'on nomme le Simo; il dicte les lois, elles sont mises à exécution par ses ordres; cet homme se tient dans les bois et reste toujours inconnu à ceux, qui sont étrangers à ses mystères; il a pour acolytes des jeunes gens, qui ne sont qu'en parties initiés dans ses secrets (s. Caillié). Wie Egungun, (mit Botschaft aus dem Totenland), auf den Strassen Yoruba's tanzt (als Popanz), schwirrt es mit der (auch in Australien und Amerika) bekannten Stimme des Bull-roarer's (oder Rhombos) aus den Wäldern hervor, wenn die Logen der Ogboni oder (bei Yebus) Ogbosho ihren Oro-Tag proklamieren, unter der Grossmeisterschaft des Alafin, der, obwohl ein Alaye oder «Owner of the world« (s. Ellis) desspektierlichste Behandlung zu erdulden hat, vor der Krönung, unter Prüfungen, wie dem Thron-Kandidaten des Zipa auferlegt (und vielfach sonst). The whole of the old Calabar country is governed (under the Duke, as Eyamba) by the Egbo laws (in the Egbo-Assembly), with the degrees of Abungo, Aboko, Makaira, Bakimboko and (as the step, bought with the highest price) Yampoi (cf. Rechtsverhältnisse, Berlin 1872, S. 402).

Für ausserdem Zugehöriges ist zu vergleichen:

Der Fetisch an der Küste Guineas, Berlin 1884, S. 8 u. ff.
Besuch in San Salvador, Bremen 1859, S. 294.

Allgemeine Grundzüge der Ethnologie, Berlin 1889, S. 29.
Controversen, II, Berlin 1894, S. 30, u. A. m.

Die Mitteilungen der im Jahre 1879 in San Salvador begründeten Mission bestätigen aus Bentley's Veröffentlichungen (»Dictionary and Grammar of the Kongo language«) über den Geheimbund Ndembo oder Nkita fast wörtlich genau dasjenige, was auf kurzer Durchreise im Jahre 1857 in Quindilu erkundet war (cf. Besuch in San Salvador, S. 82), nach dem Antreffen des Versteckes auf dem Wege zur Hanptstadt (cf. S. 50). Von der Geheimsprache der Nkimba heisst es: >>Until quite lately no white man could get any collection of words, but now we are in possession of more, them 200 words and some sentences<< (1887), was eine willkommene Ergänzung abgeben wird, zu dem aus der Geheimsprache der Quimbe bei Boma (im Jahre 1873) Aufgezeichneten (cf. >> Deutsche Expedition der Loango-Küste« II. S. 21).

A. B.

Miscellen.

Zufolge einer Mitteilung Herrn Dr. Uhles, der im Auftrage des Museums für Völkerkunde durch die schätzbare Unterstützung des Ethnologischen Hilfs-Komitee's für seine archäologische Reise ausgerüstet worden ist, wird derselbe einen Abklatsch von dem auf Tafel 35 des von ihm und Herrn Dr. A. Stübel (auf Grund der durch dessen Forschungen beschafften Vorlagen) herausgegebenen Werkes - (»Die Ruinenstätte von Tihuanaco im Hochlande des alten Peru«, eine kulturgeschichtliche Studie auf Grund selbständiger Aufnahmen, von A. Stübel und M. Uhle) - abgebildeten Steinkopfes (der sich gegenwärtig im Museum zu La Paz befindet) nach Berlin übersenden, wofür ursprünglich (nach den von Herrn Künne im Jahre 1879 eingeleiteten Schritten) das Original bestimmt gewesen war, aber zwischengetretener Hindernisse wegen nicht hat rechtzeitig beschafft werden können. Schon bei Anwesenheit Herrn Dr. Hettner's, der im Jahre 1888/89 für das Museum dort thätig war, zeigte es sich zu spät, da die Überführung nach Bolivien bereits stattgehabt hatte.

Der letzte Brief des Reisenden, Herrn Vaughan Stevens, den das Museum (ebenfalls durch die vom Ethnologischen Hilfskomitee gewährten Mittel) mit Erforschung der Halbinsel Malakka hat beauftragen können, datiert soweit Juli 1894, und stand er damals im Begriff auf sein Arbeitsfeld zurückzukehren, so dass eine Fortsetzung seiner wertvollen Sammlungen und Berichte entgegengesehen werden kann, im Anschluss an die bisherigen Verarbeitungen derselben, in den Veröffentlichungen des »Museums für Völkerkunde< (Heft II, 3/4).

> Anliegend beehre ich mich, Ihnen Zeichnung einer Trommel, wie ich sie bei Stammeshäuptlingen im Togogebiet gesehen habe, zu übersenden.

>> Ich bemerke ausdrücklich, dass diese Trommeln nur im Besitze von Stammeshäuptlingen sich befinden, nicht der Dorfhäuptlinge und nur mit den Schädeln im Kriege getöteter Feinde geziert sind. Meist sind in Togo im westlichen Gebiete die Trommeln mit Schädeln erschlagener Aschantis geschmückt.

»Da der Aschanti-Krieg (1869/74) die letzte grosse Sklavenjagd im südlichen und westlichen Gebiete darstellt, sind daher meist nur aus dieser Zeit Kriegs-Trophäen in Form von Schädeln vorhanden.

>>Nach drei Jahren 1874 war Ruhe im Lande, die lediglich 1888 durch den englischen Tafieve-Krieg gestört wurde. Aus diesem Kriege brachte der Häuptling Kwadjo De von Peki Schädel-Trophäen heim. Ich sah Trommeln von der Art der in der Zeichnung gegebenen bei den Stammeshäuptlingen von Ho und Nkonya.<<

(Aus einem Briefe des Herrn Hauptmanns Herold, April 14., 1894.)

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>> Besagte Trommel in Ho habe ich sehr oft gesehen; sie ist mit 9 Menschenschädeln behangen. Die Hoeer haben diese im Aschantekrieg (1868-1874) erbeutet, daher Eigentum des Ho-Stammes.

>> Nicht alle Stammeshäuptlinge besitzen eine derartige Kriegs-Trophäe; auf meinen vielen Reisen (in Nkonya war ich nicht) habe ich nie eine zweite gesehen. Die Hoeer haben im Aschantekrieg tapfer gekämpft und sind sie dadurch in den Besitz eines noch anderen interessanten MusikInstrumentes gekommen. Dies ist nämlich eine Trompete mit 18 Menschenkiefern (9 untere, 9 obere) geschmückt.<

(Aus einem Briefe des Missionars Herrn Fies in Bremen, Juni 6., 1894.)

Zu dem aus dem Dünensand bei Tanger ausgewehten Thonkopf, im mexikanischen Typus (des Gottes Xipe), der bei letzter Sitzung der Anthropologischen Gesellschaft (Juli 1894) zur Vorlage gelangte, ist seitdem, bei Anwesenheit Herrn Dr. Seler's auf dem Amerikanisten- Congress eine interessante Illustration von den Pueblos (durch Güte des Herrn Prof. Retzius in Stockholm) hinzugekommen. Anschliessende Abbildungen werden folgen (mit weiteren Mitteilungen darüber).

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Die graphische Darstellung des buddhistischen Weltsystems, die Herrn De Zilva Wickramasinghe zu danken ist, findet sich, in Uebersetzung der im Original englisch eingesandten Erklärung (Indonesien, Heft V), den Verhandlungen der Anthropologischen Gesellschaft beigefügt (April 1894). In der aus Anuradhapura (Januar 17., 1893) datierten Anzeige der Uebersendung heisst es: »The drawings were executed with much care and labour under the constant supervision of an eminent Pali Scholar. He derived all the information contained in the Text and in the drawings by wading through many commentaries on the Buddhist scriptures in their original Pali«, so dass hier einer authentischen Unterlage vertraut werden kann (für die genauere Durcharbeitung, welche anschliesslich in Hand zu nehmen ist). Bei gegenwärtiger Anwesenheit Herrn de Zilva's in Europa, wird die Gelegenheit, auf diese für das Verständnis der buddhistischen Kosmologie bedeutsame Forschungsfrage eingehender zurückzukommen, voraussichtlich schon baldigst geboten sein (unter seiner Mitarbeit).

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