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omgedraaid, kwamen en het beeld van de zon met twaalf stralen in 't midden van 't bovenvlak èn de vier kikvorschen en relief voor den dag. De verbazing der Letineezen was groot, toen zij mijne voorspelling bewaarheid zagen . . . . Het vinden van dit voorwerp in een land, waar nu nog de vereering van Oepoe-lera in volle kracht is, maakte mijn vermoeden tot zekerheid, dat ik hier werkelijk te doen hat met een altaar of offertafel, gewijd aan zonnecultus, en dat vroeger, toen de kunstvaardigheid op deze eilanden nog grooter was, dergelijke altaren gebezigd werden voor het doel, waarvoor nu de groote platte steenen onder den heiligen waringin boom zijn bestemd. Mogelijk werden zij ook wel door Brahmanen op Java en Bali vervaardigd en herwaarts overgebracht « 1).]

Katschin.

[Birmanischer Name eines Volkes, welches sich selbst Tschinpå (= Menschen) nennt. Die Grenzstämme von Assam nennen dieses Volk Singfo, eine Verstümmelung aus Tschinpa2).]

Objekte:

Frauenjacke.

Frauenrock.

Frauenkopftuch aus Bhamo. [NB. Dieser Ortsname ist in dieser fehlerhaften Form bei uns eingebürgert, die Birmanen schreiben und sprechen Bammå, die Katschin: Man må, die Schan: Man' må'].

Taschen.
Schwert.

Lawa. [Schan: Lawa, Siamesisch: La: wa].

[Über den Volksstamm der Låwå vergl. Bastian, die Völker des östlichen Asien, 1866, Index s. v. Lava. Neuerdings hat Conrady, Geschichte der Siamesen, 1893, p. 17, die Lawă zu den Tai gerechnet. Dem gegenüber ist es nicht überflüssig, an die folgenden Bemerkungen Cushings, des bekannten Tai-Forschers, zu erinnern: »The Lewas [d. h. Lewa, Lawă] who inhabit the mountains of the territory mentioned [d. h. >the vicinity of Kaingtung«] are wild savages, only a part of whom have been brought to pay any tribute to the Tsawbwa of Kaingtung Their language is entirely distinct from the Shan . . . The Shan. of Kainghong and the adjacent districts called themselves.

...

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1) Tijdschrift etc. 1889, p. 211–212.

2) Vergl. Symington, Kachin vocabulary 1892.

Leû [sprich: Li, Lǎ]. The confounding of Lewa and Leû doubtless arose from the fact that the vowel eû [d. h. ï] does not exist in Burman and a Burman interpreter would use au [d. h. ō] as an equivalent in speaking of the Leû and call them Lau. Both the fact of the Tai Leû and the Lewa living to the north, and the similarity of Lau and Lewa in sound probably helped to produce the mistake. . . . The Lewa have no more connexion with the Shan than the Kakhyeng etc«. British Burma Gazetteer 1880, I, p.176-177.]

Objekte:

....

Zwei Pfeifen [s. Abbild. I, No. 4 u. 6. Beide aus Bambus. Eine Anzahl No. 6 u. 7 fast gleichender Pfeifen, von den Bonōng (>Beunong<) stammend, sind im hiesigen Museum vorhanden. No. 4 ist wohl chinesischen Ursprungs, wenigstens finden sich in der Formosa - Sammlung zwei ähnliche vor. Mundstück und Ende von No. 4 sind aus Silber

hergestellt].

Schlingen zum Taubenfang.

Schleuder.

Viehglocke.

[Auf die aus Birma, Siam und Tongking herrührenden Gegenstände

werde ich noch gelegentlich zurückkommen.]

F. W. K. Müller.

Die grossen Steinskulpturen des Museo

Nacional de México.

Unter den Staaten, die in besonders hervorragender Weise an der historisch-amerikanischen Ausstellung des Jahres 1892 in Madrid sich beteiligt hatten, muss die Republik México in erster Linie genannt werden. Nicht weniger als fünf grosse Säle hatte dieser Staat mit Altertümern und Modellen gefüllt, die von den verschiedenen Kulturen, die auf dem Boden des alten Mexico erwachsen sind, ein ziemlich anschauliches Bild gaben. Unter anderem hatte für diese Ausstellung die Verwaltung des Museo Nacional de México von den grossen Steinskulpturen, die teils auf dem Boden der alten Stadt México selbst, teils anderwärts im Lande gefunden sind, und die jetzt einen der grössten Schätze des Museo Nacional de México bilden, Abformungen in Originalgrösse aus Papiermaché anfertigen lassen, die mit der natürlichen Farbe des Steins bemalt alle Einzelheiten der Originale in vorzüglicher Weise wiedergeben. Von diesen Abformungen ist es gelungen, einen Teil für das Königliche Museum für Völkerkunde zu erwerben. Seit einen Jahre sind diese in dem grossen Oberlichtsaal ausgestellt.

Drei der grössten und schönsten Stücke der Sammlung des Museo Nacional de México entstammen, wie Antonio de Leon y Gama in dem bekannten Buche »Descripcion Histórica y Cronológica de las Dos Piedras etc.<< (2. Ausg. México 1832) des Näheren beschreibt, den Kanalisationsarbeiten, die in den Jahren 1790 und 1791 auf dem grossen Platze von México vorgenommen wurden. Es sind der sogenannte Kalenderstein (calendario azteco), der sogenannte quauhxicalli des König Tiçoc und die Kolossalstatue der sogenannten Teoyaomiqui. Das Modell des Kalendersteins gelangte leider in zerstörtem Zustande nach Madrid. Die beiden andern sind wohl angekommen. Und sie befinden sich auch unter den Stücken, die für das Königliche Museum erworben worden sind.

Über den sogenannten Kalenderstein, von dem in den Anales del Museo Nacional de México, Vol. II. eine allerdings wohl nicht ganz zu

verlässige Abbildung gegeben ist, ist viel geschrieben und viel phantasiert worden. Kalenderdaten sind auf ihm angegeben. Aber richtiger ist er als Sonnenstein zu bezeichnen. Die Skulptur zeigt ein Sonnenbild, aus einem verzierten Ring und zweimal vier Strahlen bestehend, zwischen denen augenartige Gebilde eingeschaltet sind. Dieses ist umgeben von zwei Feuerschlangen, zwischen deren Schwanzenden das Zeichen matlactli omei acatl = 13 Rohr angegeben ist. Die Schlangen sollen ohne Zweifel ein Jahr bedeuten. Und »13 Rohr ist, wie wir aus der >> Historia de los Mexicanos por sus pinturas« wissen 1), das Jahr, in

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das als Zeichen der gegenwärtigen Sonne, als der für ihr Geschick bestimmende Tag galt. Und auf den Flügeln desselben sind die Zeichen der vier prähistorischen Zeitalter eingeschrieben: rechts oben naui ocelotl »vier Tiger<, das Zeichen der Erd- oder Tigersonne; links oben naui eecatl »vier Wind«, das Zeichen der Windsonne, links unten naui quiyauh »vier Regen«, das Zeichen der Feuerregensonne, rechts unten naui atl »vier Wasser«, das Zeichen der Wassersonne 2).

Fig. 2.

Im Centrum des Bildes ist das Gesicht des Sonnengottes zu sehen - kenntlich insbesondere durch die zwei Linien, die den äussern Augenwinkel umziehen, und die genau in gleicher Weise bei dem Sonnengott des Tonalamatl der Aubin-Gonpilschen Sammlung und des Codex Borgia zu sehen sind (vgl. Fig. 2). Die vier Symbole, die in die Zwickel neben die vier Flügel

1) Anales del Museo Nacional de México II. p. 90.

2) Statt der betreffenden Bilder sind in der beigegebenen Abbildung Fig. 1 nur die Ziffern I-IV den Flügeln des olin eingeschrieben.

des Olin-Zeichens eingeklemmt sind, sind nicht alle in ihrer Bedeutung klar. Neben der Erd- oder Tigersonne (rechts oben) sehen wir das Zeichen ce tecpatl »eins Feuerstein«. Das ist das auf »13 Rohr« (das Geburtsjahr der Sonne) folgende erste Jahr der gegenwärtigen Sonne oder des gegenwärtigen Weltalters, d. h. das erste historische Jahr. Von ihm aus rechnen daher auch die Historien der Mexikaner. In dies Jahr verlegen die Geschichtsbücher den Auszug aus der Urheimat Aztlan. Neben der Windsonne (links oben) ist die Krone und die Brustplatte des alten Himmelsgottes, des Feuergottes zu sehen. Links unten, neben der Feuerregensonne das Zeichen ce quiyauh »>eins Regen«. Rechts unten, neben der Wassersonne ein Zeichen, das mir allerdings nach den Photographien nicht ganz deutlich ist, das vielleicht chicome oçomatli »sieben Affe« zu lesen ist.

Der zweite der grossen Steine, der sogenannte quauhxicalli des Königs Tiçoc, ist in klassischer Weise von Manuel Orozco y Berra in dem ersten Bande der Anales del Museo Nacional de México beschrieben worden. Während frühere Beschreiber durchgängig geneigt gewesen waren, in diesem Stein einen temalacatl zu erkennen, d. h. den Stein, auf welchem am Tlacaxipeualiztli, dem Feste Xipes, das sogenannte Sacrificio gladiatorio stattfand, sieht Orozco y Berra in ihm ein quauhxicalli, d. h. den auf seiner Oberseite napfartig ausgehöhlten Stein, der bei gewissen Opfern an die Sonne eine Rolle spielte. Als ausschlaggebend für Orozco y Berra ist der Umstand, dass der temalacatl, seinem Namen »steinerner Spinnwirtel entsprechend, übereinstimmend nur in der Mitte durchbohrt beschrieben wird, und dass durch dieses Loch in der Mitte das Seil (aztamecatl) geführt worden sein sollte, das den auf dem Steine kämpfenden Gefangenen am Fusse fesselte. Ich gebe indes zu bedenken, ob nicht die eigentümliche Rinne, die auf dem Steine Tiçocs, das Sonnenbild auf der Oberfläche durchschneidend, genau an der Hinterseite desselben, d. h. der Relieffigur des Königs gerade entgegengesetzt, angebracht ist, vielleicht als Führung für ein Seil zu denken ist, für ein aztamecatl, das dem auf dem temalacatl mit unbewehrten Waffen kämpfenden Opfer erlaubte, nach vorn (von wo vermutlich doch der Angreifende kam) bis an den Rand des Steines vorzugehen. Die Beschreibung, die Torquemada von dem temalacatl giebt, passt in mancher Beziehung recht gut auf unseren Stein. Temalacatl und quauhxicalli waren Genossen. Beide sind rund, flach walzenförmig, mit dem Bilde der Sonne oder auf sie bezüglichen Darstellungen geschmückt, augenscheinlich als Bilder der Sonne gedacht, als das Idol, das bei bestimmten Ceremonien die Opferpapiere und die Papierkleider der Opfer, bei anderen Ceremonien das Blut und die Herzen der Geopferten und wieder bei anderen die Opfer selbst in

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