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VII, 6 die Kälte der Ziege, zumal foetae, der trächtigen, durch Verderbung der Frucht schadet; und VIII, 11 von befruchteten Pfauhennen: bald die Zeit nach der Geburt, wie bei Plinius VIII, 19 leaena foeta, die Löwenmutter, für die Jungen kämpft, und bei Columella VII, 3 gravidae et foetae, trächtige und entbundene, sich entgegenstehn. Ohne dergleichen Bestimmung umfasst foeta die ganze Hervorbringung der Frucht, oder Mutterfrucht; so Arnobius II, p. 93 von Jupiters Kebsweibern, factae sunt Jovis compressionibus foetue, Zeugerinnen, Mütter. Der Stamm ist das alte feo, aus quo, ich bringe hervor, trage; woher auch das Intransitiv fio und fuo, imgleichen fero durch eingeschaltetes 7; wie das gleichbedeutende geo in gero, geno (gigeno, gigno) und genero überging. Deswegen leitet mit Recht Ovid. fast. IV, 631 forda bos, eine trächtige Kuh, von fero ab, und sagt, auch foetus komme daher. Dafs die ältesten Römer fetus, fenum (Wuchs, Heu), fenus (Anwachs, Wucher) schrieben, ist gewifs; die folgenden verwandelten das e den lezten in de Varr. VI, p. 80, jenem ersten in oe: so wie aus dem alten fidus, Bund, foedus ward. Von der gemeinschaftlichen Wurzel jenes feo und geo, aus welcher die ganze griechische, altlateinische und deutsche Sprache erwachsen ist, hoffen wir anderswo zu reden.

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5158. Du glücklicher weidest hier auf der heimischen Flur, und ruhst im Schatten an den hinabschlängelnden Bächen, und an ihren Bergquellen: im Frühlinge dort auf der Wiese, unter den Weiden der Feldgrenze; im Sommer und Herbst hier auf der felsigen Höhe, an deren Fufse weintragende Ulmen stehn. Jezt war es Herbst v. 72. Vertrauliche Bäche, die du so lange und so oft mit deiner Heerde besucht hast, wo jeder schattige Baum und Busch, jeder rauschende Fall, dir bekannt ist. Flumen, Bach V, 84. Lb. IV, 54. Wie konnte man an den Mincius denken, der bei Virgils Äckern ein See ist, oder gar an den entfernten Padus? Heilige Quellen hiefsen alle von selbst entspringenden, manales: man umpflanzte sie mit Bäumen, und schüttete ihren Gottheiten zur Ehre Blumen, Wein, Öl, Kuchen, kleine Münze, ́

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und Opferblut in die Quelle, Hinc v. 53 im Gegensaz von. hinc v. 56, dort unten, hier oben. Die Feldgrenzen, limites, wurden mit wilden, besonders rebentragenden Bäumen bepflanzt IX, 9. Lb. II, 389. Virgils Wiese, wo im Frühlinge geweidet ward III, 55. 111. VII, 11, sonderte sich von der benachbarten durch einen lebendigen Zaun von Weiden, die so lange sie blühten, beständig von Bienen sumsten. Zäune von Weiden und Genst, auch zum Honigbau, rühmt Virgil Lb. II, 436. Nach der alten Naturlehre sammeln die Bienen

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der Frühlingsgleiche Baumthränen zu Bienenharz, und Blütensaft zu Wachs Lb. IV, 53, auch aus Weiden Lb. IV, 38. 182. Aus den schuppigen Käzlein der Weiden beiderlei Geschlechts drängt sich bei uns im April die Blüte, die männliche eine Nektardrüse enthält, und die weibliche wolligen Samen in einer Kapsel trägt. Hybläische, die so würzigen Honig tragen, wie in den Thymianfeldern der sicilischen Stadt Hybla VII, 37. Virgils Hirten treiben zugleich Gärtnerei, Bienenzucht, Wein- und Ackerbau, und Jagd. Stets, während der Blüte; wie III, 62 und VII, 50 vom winterlichen Kienfeuer; oder wenn wir sagen: die Vögel naschen mir immer die Kirschen. Salictum, eigentlich ein Weidicht, ein mit Weiden bepflanztes Feld; hier die Weiden des Zauns: wie spineta II, 9 Dornzäune. Hinc tibi gehört zu suadebit; und quae sepes depasta steht poetisch für sepes, quae depasta est oder depascitur: so VIII, 24 qui passus; Lb. IV, 89 qui visus; siehe D. Mus. 1786. B. 2. p. 36. Oberhalb unter den waldigen Felsenhöhn, wo das Gespräch ist, waren Virgils Kornfelder, mit gereihten Weinulmen durchkreuzt: deren Abstand im diesseitigen Gallien, wenn Korn dazwischen gesäet ward von Norden nach Süden vierzig Fufs, und an den Seiten zwanzig enthielt, auf unbesäetem Boden aber nach allen Seiten nur zwanzig Fufs Lb. II, 275. Vom längsten Tage bis in den August wurden den gepaarten Bäumen, damit sie ihre Reben nicht verdumpften, von den stufenweis ausgestreckten Zweigen die jungen Laubsprossen, am besten Morgens und Abends, ja nicht in den Mittagsstunden (Plin. XVIII, 33. F. 76), abgeschoren, und

zur Futterung theils frisch gebraucht, theils für den Winter getrocknet: frondatio Lb. II, 400. 446. Plinius sagt XVIII, 28, s. 68, wann der Landmann das Ulmlaub zum Futter abschneide, und die Rebe lüfte; so erkenne er den längsten Tag, sowohl an den gewandten Blättern, die nach der Sonnenwende sich senken, als an dem Girren der brütenden Holztauben. Beide, die grofse Holz oder Ringeltaube III, 69 und die Turteltaube, sind Zugvögel der Ernte, und brüten zweimal, im Frühling und gegen den längsten Tag; die Jungen wurden gefangen und gemästet; auch in Taubenhäusern gezähmt brütete die Holztaube. Liebling, des Girrens wegen, dessen liebliches Getön auch bei Longus gelobt wird. Haec palumbis, gemeiner hic v. 15. Die Turteltaube, wozu die Lachtaube gehört, bleibt in Italien nur drei Monate, und liebt, wie Origenes sagt, die Höhn der Berge, und die Wipfel der Bäume. Zwar ward in Virgils Heimat die Weinulme wol nur funfzehn bis zwanzig Fufs hoch gezogen; aber was hindert uns, am Fufse des Felsenbergs, wo das Kornland aufhörte, höhere Weinulmen zu denken? Auch Theokrit VII, 141 hörte die girrende Turteltaube am Erntefest, da alles vom Sommer und reifenden Herbst duftete. Indefs dort der singende Laubscherer die Ulmen lichtet, läfst sich hier auf der hohen Ulme weder die Holztaube noch die Turtel im Girren stören.

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5963. Wahr! Auch soll eher das unmögliche möglich werden, als dafs wir Cäsars Wohlthat vergessen. Angehäufte Vergleichungen unmöglicher Fälle waren durch vielfachen Gebrauch schon in die Volkssprache übergegangen. Eher wird der Hirsch fliegen, und der Fisch auf dem Trocknen leben. Die Veränderung aequore für aethere, um einen völligen Gegensaz zu erkünsteln, geht schon deswegen nicht, weil aequor ohne nähere Bestimmung nur Ebene bedeutet. Für in litore hat die Kopenhagener A die merkwürdige Abweichung ad litora; wäre sie nicht einzeln, so dürfte man jenes für die Erklärung oder für einen durch in aethere veranlafsten Schreibfehler ansehn. Eher wird der östliche Parther v. 66 im Westen des Erdkreises, und der westliche

Germaner im Osten wohnen. Fines, Enden des Erdkreises, wie bei Nemesian cyneg. 65 geminis sub finibus. Welche Umtauschung so verschiedener Heimaten, auch bei Eroberung oder Umgehung des römischen Reichs, noch undenkbar wäre. Beide Völker waren die berühmtesten Feinde des' römischen Volks, die, mit ihren dunkel bezeichneten Hauptflüssen, durch grofse Schlachten und zurückkehrende Soldaten dem gemeinsten Römer bekannt sein mufsten. Der Arar oder Araris, nachmals Sauconna, jezt Saone genannt, der bei Lugdunum, dem heutigen Lyon, in den Rhodanus oder Rhone fliefst, gehört zwar Gallien, nicht Germanien an. Aber wol bei gelehrteren Zeitgenossen des Tityrus schwankt die Grenze dieser seit kurzem gesonderten Länder, die sonst unter dem dunkelen Namen, bald des westlichen Celtenlandes, bald des nördlichen Scythiens, umfafst wurden. Noch mehr, auf der damals geltenden Karte des Eratosthenes verband den Rhodanus der Araris mit dem Rhenus Lb. I, 481, und konnte demnach, wie jener, als Grenzflufs der Celten und der Germaner betrachtet werden. Der Tigris, von der Pfeilschnelle so genannt, entspringt in Grofsarmenien, bestreicht die Ostseite Mesopotamiens, dessen westlicher Strom Eufrates das parthische Reich begrenzte, und fällt mit diesem vereinigt in den persischen Meerbusen. Bei Seneca Med. 373, wo es heifst:

Der Indier trinkt den kalten Araxes,

Die Albis der Pers' und des Rhenus Flut:

stehn Indier als südliche Äthiopen Lb. II, 116 dem nördlichen Araxis entgegen, und die westlichen Ströme Germaniens den östlichen Persern. Diese Stelle verleitete Schradern auch hier Ararin in Albim zu verwandeln. Als ob die Römer schon damals die Elbe gekannt hätten! Die griechische Endung Ararin und Tigrin hat Lengnichs Handschrift.

64—66. Wir dagegen werden aus der Heimat in alle vier Weltgegenden verjagt. Eine leidenschaftliche Vergröfserung, wie Calp. IV, 38. Afern, die Völker Afrika's, welches auf dem eiförmigen Erdkreise vom überägyptischen Äthiopien gegen Hispanien sich bog Lb. III, 339. Ibimus

Afros, Scythiam etc. ohne in ist alte Einstimmung mit dem Griechischen, wovon domum, rus, und villam venire bei dem alten Fannius (Charis. I, p. 99) Acheruntem recipere bei Plautus in Mostellaria, Nachbleibsel sind; Cyprum tendens hat selbst Livius XXXIII, 41. Scythien, die Nordseite des Erdkreises bis um den 54 Grad, zwischen Nordwest, wohin man den Rhenus sezte, und Nordost in Asien, wo die Indier anfingen Lb. II, 115, 116. Oares hiefs ohne Zweifel in der Volkssprache der Orus, ein berühmter Strom im Osten des Erdkreises, den die Unwissenheit, samt den äufsersten Indiern, der Oberherschaft der Parther unterwarf Lb. II, 170. III, 27. Mit dem selbigen Oaxes (denn diese Lesart vertheidigt Barth unwidersprechlich) bezeichnet Claudian XV, 31 das entfernte Morgenland: dafs also Oxus in Oaxes, wie Orion in Oarion (Catull. c. Ber, Nicand. Rutil. I, 637) überging. Der Oaxes oder Oxus fliefst nach Strabo zwischen den Baktriern und Sogdiern dem Ostufer des kaspischen Meeres zu; wo er, wie Polybius erzählt, von solchen Höhen sich stürzt, dafs sein Fall über ein Stadium (125 Schritt) abspringt, und Menschen unter dem Strom hinreiten. Nach anderen bei Strabo, stürzen mehrere Ströme über das niedrige Ufer des hyrkanischen Meers von unterhöhlten Felshängen mit solcher Gewalt hinweg, dass Kriegsheere unbesprengt untendurch gehen, und oft die Einwohner, zu Festen versammelt, bald unter den Höhlungen der Felsen sich lagern, bald unter dem Stromfall im Sonnenschein; indem sie rechts und links, auf dem gefrischten Ufer voll Gras und Blumen, die Aussicht auf das Meer haben, Curtius sagt, der Oxus sei beständig vom Leim trübe. Diesen Leim nennt Tityrus creta, weifslichen Töpferthon Lb. II, 215; rapidus cretae, wie das gemeinere rapax. Durch den Feldzug des Pompejus gegen den grofsen Mithridates 687-690 erfuhr man, wie Varro bei Plinius lehrt, dafs indische Waaren zu den Baktrern, und dann auf dem Oxus nach dem kaspischen Meere gebracht würden, woher sie den Cyrus hinauf schiften, und, nach einer fünftägigen Landreise, den Phasis hinunter in das schwarze Meer gingen. Die heimkehrenden

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