Billeder på siden
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Firmin. Verzeihen Sie der Wärme seines An- | sich legen, sobald es mit seiner Herrlichkeit aus sein theils; sein volles Herz vergreift sich im Ausdruck würde. seiner Gefühle!

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Sie mich für Jhresgleichen halten?

La Roche. Wie schändlich er eine edle That auslegte! Ich weiß alles aus dem Munde der Dame selbst. Dieses Frauenzimmer, für das er Ihnen eine strafbare Neigung andichtete es ist eine kranke, eine bejahrte Matrone, die Wittwe eines verdienstvollen Officiers, der im Dienst des Vaterlandes sein Leben ließ und gegen den Sie die Schuld des Staats bezahlten.

Firmin (drückt ihm leise die Hand). Lassen Sie's gut sein. Wir wollen ihn zu trösten suchen.

La Roche. Basta, ich bin dabei! Narbonne u Karln). Unser lebhafter junger Freund ist auf einmal ganz stumm geworden — J habe in Ihrem Herzen gelesen, lieber Firmin! Der Ueberraschung danke ich Ihr Geheimniß, und werde es nie vergessen, daß Ihre Neigung bei unserm Glüc bescheiden schwieg und nur laut wurde bei unserm Unglüc Charlotte! (Sie wirft sich schweigend in ihres Vaters Arme.) Gut, wir verstehen uns! Erwarte alles von deines Vaters Liebe.

La Roche. Und ich will darauf schwören, Karl
Firmin ist der wahre Verfasser des Gedichts.
Mad. Belmont. Wär's möglich?
Charlotte (mit einem zärtlichen Blick auf Karln). J
habe nie daran gezweifelt! (Karl küßt ihre Hand mit Feuer.)
Mad. Belmont. O der bescheidene junge Mann!
Gewiß, er wird unser Kind glücklich machen!

Narbonne. Bilden Sie sich nach Ihrem Vater, und mit Freuden werde ich Sie zum Sohn annehmen. (Halb zu den Mitspielenden, halb zu den Zuschauern.) Diesmal hat das Verdienst den Sieg behalten. Nicht immer ist es so. Das Gespinnst der Lüge um strickt den Besten; der Redliche kann nicht durchdringen; die kriechende Mittelmäßigkeit kommi weiter, als das geflügelte Talent; der Schein La Roche. Es thut mir leid um den armen regiert die Welt, und die Gerechtigkeit ist nur auf Schelm — Wohl wußt' ich's vorher, mein Haß würde | der Bühne.

Narbonne. Nichts mehr davon, ich bitte Sie! Zu Selicour.) Sie sehen, daß Sie hier überflüssig sind.

(Selicour entfernt sich still.)

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Die Scene ist ein Saal mit einer Thür im Fond, die zu einem Garten führt. Auf beiden Seiten sind Kabinetsthüren.

Erster Aufzug.

Erster Auftritt.

Valcour tritt eilfertig herein, und nachdem er sich überall umgesehen, ob niemand zugegen, tritt er zu einem von den Wachslichtern, die vorn auf einem Schreibtisch brennen, und liest ein Billet.

„Herr von Valcour wird ersucht, diesen Abend „um sechs Uhr sich im Gartensaal des Herrn von „Dorsigny einzufinden. Er kann zu dem kleinen „Pförtchen herein kommen, das den ganzen Tag ,,offen ist.“ Keine Unterschrift! Hi! Hm! Ein seltsames Abenteuer Ist's vielleicht eine hübsche Frau, die mir hier ein Rendezvous geben will? Das wäre allerliebst. Aber still! Wer sind die beiden Figuren, die eben da eintreten, wo ich hereingekommen bin?

Bweiter Auftritt.

Franz von Dorsigny und Champagne, beide in Mäns tel eingewidelt. Valcour.

Valcour. Was? Bist du's, Dorsigny? Wie kommst du hieher? Und wozu diese sonderbare Ausstaffierung diese Perrücke und diese Uniform, die nicht von deinem Regiment ist?

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Dorsigny. Meiner Sicherheit wegen. habe mich mit meinem Oberstlikutenant geschlagen; er ist schwer verwundet, und ich komme, mich in Paris zu verbergen. Weil man mich aber in meiner eigenen Uniform gar zu leicht erkennt, so habe ich's fürs sicherste gehalten, das Costume meines Onkels anzunehmen. Wir sind so ziemlich von einem Alter, wie du weißt, und einander an Gestalt, an Griße, an Farbe bis zum Verwechseln ähnlich und führen überdies noch einerlei Namen. Der einzige Unterschied ist, daß der Oberst eine Perrücke trägt, und ich meine eignen Haare Jetzt aber, seitdem ich mir seine Perrücke und die Uniform seines Regiments zulegte, erstaune ich selbst über die große Aehnlichkeit mit ihm. In diesem Augenblick komme ich an und bin erfreut, dich so pünktlich bei dem Rendezvous zu finden.

Valcour. Bei dem Rendezvous? Wie? Hat sie dir auch was davon vertraut?

Dorsigny. Sie? Welche sie?

Valcour. Nun, die hübsche Dame, die mich in

Dorfigny (seinen Mantel an Champagne gebend). Ei, einem Billet hieher beschieden? Du bist mein Freund,

guten Abend, lieber Valcour!

| Dorsigny, und ich habe nichts Geheimes vor dir.

Dorsigny. Die allerliebste Dame! Valcour. Worüber lachst du?

Dorsigny. Ich bin die schöne Dame, Valcour.
Valcour. Du?

Dorsigny. Das Billet ist von mir. Valcour. Ein schönes Quiproquo, zum Teufel! Was fällt dir aber ein, deine Briefe nicht zu unterzeichnen? - Leute von meinem Schlag können sich bei solchen Billets auf etwas ganz anders Rech nung machen Aber da es so steht, gut! Wir nehmen einander nichts übel, Dorsigny Also ich bin dein gehorsamer Diener.

Dorsigny. Warte doch! Warum eilst du so hinweg? Es lag wir viel daran, dich zu sprechen, ehe ich mich vor jemand anderem sehen ließ. Id brauche deines Beistands; wir müssen Abrede mit einander nehmen.

Valcour. Gut - Du kannst auf mich zählen; aber jetzt laß mich, ich habe dringende Geschäfte Dorsigny. So? Jezt da du mir einen Dienst erzeigen sollst? Aber zu einem galanten Abenteuer hattest du Zeit übrig.

Valcour. Das nicht, lieber Dorsigny. Aber ich muß fort; man erwartet mich. Dorsigny. Wo?

Valcour. Beim l'Hombre.

Dorsigny. Die große Angelegenheit! Valcour. Scherz bei Seite! Ich habe dort Gelegenheit, die Schwester deines Oberstlieutenants zu sehen Sie hält was auf mich; ich will dir bei ihr das Wort reden.

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Vierter Auftritt.

Borige. Frau von Mirville.

Fr. v. Mirville. Ah! find Sie es? Sei'n Sie von Herzen willkommen!

Dorsigny. Nun, das ist doch ein herzlicher Empfang !

Fr. v. Mirville. Das ist ja recht schön, daß Sie uns so überraschen! Sie schreiben, daß Sie eine lange Reise vorhätten, von der Sie frühestens in einem Monat zurück sein könnten, und vier Tage darauf sind Sie hier.

Dorsigny. Geschrieben hätt' ich und an wen? Fr. v. Mirville. An meine Tante! (Sicht den Champagne, der seinen Mantel ablegt.) Wo ist denn aber Herr von Lormeuil?

Dorsigny. Wer ist der Herr von Lormeuil?
Fr. v. Mirvifle. Ihr künftiger Schwiegersohn.
Dorsigny. Sage mir, für wen hältst du mich?
Fr. v. Mirville. Nun, doch wohl für meinen

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Fr. v. Mirville. Ist's möglich? laß dich herzlich umarmen, lieber Bruder Ja, nun fange ich an, dich zu erkennen! Aber die Aehnlichkeit ist doch ganz erstaunlich.

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Dorsigny. Mein Onkel ist also abwesend? Fr. v. Mirville. Freilich, der Heirath wegen. Dorsigny. Der Heirath? Welcher Heirath? Fr. v. Mirville. Sophiens, meiner Cousine. Dorsigny. Was hör' ich? Sophie soll heirathen? Fr. v. Mirville. Ei freilich! Weißt du es denn nicht?

Dorsigny. Mein Gott! Nein!

Champagne (nähert sich). Nicht ein Wort wissen wir.

Fr. v. Mirville. Herr von Lormeuil, ein alter Kriegskamerad des Onkels, der zu Toulon wohnt, hat für seinen Sohn um Sophien angehalten — Der junge Lormeuil soll ein sehr liebenswürdiger Mann sein, sagt man; wir haben ihn noch nicht gesehen. Der Onkel holt ihn zu Toulon ab; dann wollen fie eine weite Reise zusammen machen, um ich weiß einem Monat denken sie zurück zu sein, und wenn nicht welche Erbschaft in Besitz zu nehmen. In du alsdann noch da bist, so kannst du zur Hochzeit mit tanzen.

Redlicher ausführbar Meine Tante wird mich wohl für

Dorsigny. Ach, liebe Schwester! Champagne! Rathet, helft mir! Wenn ihr mir nicht den Onkel ansehen! beisteht, so ist es aus mit mir, so bin ich verloren!

Fr. v. Mirville. Was hast du denn, Bruder? Was ist dir?

Fr. v. Mirville. Habe ich's doch!
Dorsigny. Ja, im ersten Augenblicke.
Fr. v. Mirville. Wir müssen ihr keine Zeit

Champagne. Mein Herr ist verliebt in seine lassen, aus der Täuschung zu kommen. Wenn wir

Cousine.

Fr. v. Mirville. Ah, ist es das! Dorsigny. Diese unglückselige Heirath darf nun und nimmermehr zu Stande kommen.

Fr. v. Mirville. Es wird schwer halten, sie rückgängig zu machen. Beide Väter sind einig, das Wort ist gegeben, die Artikel sind aufgesetzt, und man erwartet bloß noch den Bräutigam, sie zu unterzeichnen und abzuschließen.

Champagne. Geduld! Hören Sie (Tritt zwischen beide.) Ich habe einen sublimen Einfall! Dorfigny. Rede:

Champagne. Sie haben einmal den Anfang gemacht, Ihren Onkel vorzustellen! Bleiben Sie dabei! Führen Sie die Rolle durch.

Fr. v. Mirville. Ein schönes Mittel, um die Nichte zu heirathen.

die Zeit benutzen, so brauchen wir auch nur einen Augenblick Es ist jetzt Abend, die Dunkelheit kommt uns zu statten; diese Lichter leuchten nicht hell genug, um den Unterschied bemerklich zu machen. Den Tag brauchst du gar nicht zu erwarten — du erklärst sogleich daß du noch in der Nacht wieder fortreisen müssest, und morgen erscheinst du in deiner wahren Person. Geschwind ans Werk! wir haben keine Zeit zu verlieren Schreibe den Brief an unsere Tante, den dein Champagne als Kourier überbringen soll, und worin du um Sophien anhältst. Dorsigny (an den Schreibtisch gehend). Schwester! Schwefter! du machst mit mir, was du willst.

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Champagne (fich die Hände reibend). Wie freue ich mich über meinen klugen Einfall! Schade, daß ich schon eine Frau habe; ich könnte hier eine Hauptrolle spielen, anstatt jetzt bloß den Vertrauten zu machen.

Fr. v. Mirville. Wie das, Champagne? Champagne. Ei nun, das ist ganz natürlich. Mein Herr gilt für seinen Onkel, ich würde den Herrn von Lormeuil vorstellen, und wer weiß, was mir amEnde nicht noch blühen könnte, wenn meine verdammte Heirath —

Fr. v. Mirville. Wahrhaftig, meine Cousine hat Ursache, sich darüber zu betrüben!

Champagne. Sie sollen mit mir zufrieden

Champagne. Nur gemach! Lassen Sie mich meinen Plan entwickeln. Sie spielen also Ihren Onkel! Sie sind nun Herr hier im Hause, und Ihr erstes Geschäft ist, die bewußte Heirath wieder aufzuheben Sie haben den jungen Lormeuil nicht mitbringen können, weil er weil er gestorben ist Unterdessen erhält Frau von Dorsigny einen Brief von Ihnen, als dem Neffen, worin Sie um Dorsigny (fiegelt den Brief und gibt ihn an Cham, die Cousine anhalten Das ist mein Amt! Ich pagne). Hier ist der Brief. Richt' es nun ein, wie bin der Kourier, der den Brief von Straßburg du willst! Dir überlass' ich mich. bringt Frau von Dorsigny ist verliebt in ihren Neffen; sie nimmt diesen Vorschlag mit der besten sein In wenig Augenblicken werde ich damit Art von der Welt auf; sie theilt ihn Ihnen als als Kourier von Straßburg ankommen, gespornt ihrem Eheherrn mit, und Sie lassen sich's, wie billig, und gesticfelt, triefend von Schweiß. Sie, gnägefallen. Nun stellen Sie sich, als wenn Sie aufs diger Herr, halten sich wacker. Muth, Dreistigkeit, eiligste verreisen müßten; Sie geben der Tante un- Unverschämtheit, wenn's nöthig ist. Den Onkel bedingte Vollmacht, diese Sache zu Ende zu bringen. gespielt, die Tante angeführt, die Nichte geheirathet, Sie reisen ab, und den andern Tag erscheinen Eie und, wenn alles vorbei ist, den Beutel gezogen und in Ihren natürlichen Haaren und in der Uniform den redlichen Diener gut bezahlt, der Ihnen zu allen Ihres Regiments wieder, als wenn sie eben sporn- | diesen Herrlichkeiten verholfen hat. streichs von Ihrer Garnison herkämen. Die Heirath geht vor sich; der Onkel kommt stattlich ange- | wird dich für den Onkel ansehen. Thu', als wenn du zogen mit seinem Bräutigam, der den Platz glücklich nothwendig mit ihr zu reden hättest, und schich' mich weg. besetzt findet, und nichts Besseres zu thun hat, als Dorsigny. Aber was werd' ich ihr denn sagen? umzukehren und sich entweder zu Toulon oder in Fr. v. Mirville. Alles, was ein galanter Ostindien eine Frau zu holen. Mann seiner Frau nur Artiges sagen kann.

Dorsigny. Glaubst du, mein Onkel werde das so geduldig

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Champagne. O er wird aufbrausen, das versteht sich! Es wird heiß werden am Anfang Aber er liebt Sie! er liebt seine Tochter! Sie geben ihm die besten Worte, versprechen ihm eine Stube voll artiger Enkelchen, die ihm alle so ähnlich sehen sollen, wie Sie selbst. Er lacht, besänftigt sich, und alles ist vergessen.

Fr. v. Mirville. Ich weiß nicht, ist es das Tolle dieses Einfalls, aber er fängt an mich zu reizen. Champagne. O er ist himmlisch, der Einfall! Dorfigny. Lustig genug ist er, aber nur nicht Schiller, sämmtl. Werke.

(Ab.)

Fr. v. Mirville. Da kommt die Tante. Sie

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Fr. v. Dorsigny. Wie? So bald?

Dorsigun. Das ist einmal der Dienst! Was ist zu machen? Jeßt auf unsere Tochter zu kommen

Fr. v. Dorsigny. Das liebe Kind ist sehr niedergeschlagen und schwermüthig, seitdem Sie weg waren. Dorfigny. Wissen Sie, was ich denke? Diese Partie, die wir ihr ausgesucht, war nicht nach ihrem Geschmack.

Fr. v. Dorsigny. So! Wissen Sie? Dorsigny. Ich weiß nichts Aber sie ist fünfzehn Jahre alt Kann sie nicht für sich selbst schon gewählt haben, eh wir es für sie thaten? Fr. v. Dorsigny. Ach Gott ja! Das begegnet

alle Tage.

Dorfigny. Zwingen möchte ich ihre Neigung nicht gern. Fr. v. Dorsigny. Bewahre uns Gott davor!

Dorfigny. Aus dieser Heirath wird — nichts.
Fr. v. Dorsigny. Wie? Haben wir nicht das | Vater
Wort des Vaters?

Dorsigny. Freilich wohl! Aber der Sohn kann unsere Tochter nicht heirathen.

Fr. v. Dorsigny. So? Und warum denn nicht? Dorsigny (mit starkem Ton). Weil weil er todt ist.

Fr. v. Dorsigny. Mein Gott, welcher Zufall! Dorfigny. Es ist ein rechter Jammer. Dieser junge Mann war, was die meisten jungen Leute find, so ein kleiner Wüstling. Einen Abend bei einem Balle fiel's ihm ein, einem artigen hübschen Mädchen den Hof zu machen; ein Nebenbuhler mischte sich drein und erlaubte sich beleidigende Scherze. Der junge Lormeuil, lebhaft, aufbrausend, wie man es mit zwanzig Jahren ist, nahm das übel; zum Unglück war er an einen Raufer von Profession gerathen, der sich nie schlägt, ohne seinen Mann zu tödten. Und diese böse Gewohnheit behielt auch jezt die Oberhand über die Geschicklichkeit seines Gegners; der Sohn meines armen Freundes blieb auf dem Platz, mit drei tödtlichen Stichen im Leibe. Fr. v. Dorsigny. Barmherziger Himmel! Was muß der Vater dabei gelitten haben!

Dorsigny. Das können Sie denken! Und die

Mutter!

Fr. v. Dorsigny. Wie? Die Mutter! Die ist ja im letzten Winter gestorben, so viel ich weiß. Dorfigny. Diesen Winter ganz recht! Mein armer Freund Lormeuil! Den Winter stirbt ihm seine Frau, und jetzt im Sommer muß er den Sohn in einem Duell verlieren! Es ist mir auch schwer angekommen, ihn in seinem Schmerz zu verlassen! Aber der Dienst ist jetzt so scharf! Auf den zwanzigsten müssen alle Officiere beim Regiment sein! Heut ist der neunzehnte, und ich habe nur einen Sprung nach Paris gethan und muß schon heute

Siebenter Auftritt.

Die Borigen Sophie.

Sophie (beim Anblick Dorsigny's stugend). Ah! mein

Fr. v. Dorsigny. Nun, was ist dir? Fürchtest du dich, deinen Vater zu umarmen?

Dorsigny (nachdem er sie umarmt, für sich). Sie haben's doch gar gut, diese Väter! Alles umarmt fie! Fr. v. Dorfigny. Du weißt wohl noch nicht, Sophie, daß ein unglücklicher Zufall deine Heirath getrennt hat?

Sophie. Welcher Zufall?

Fr. v. Dorsign y. Herr von Lormeuil ist todt.
Sophie. Mein Gott!

Dorsigny (hat fie mit den Augen fixiert). Ja, nun
was sagst du dazu, meine Sophie?
Sophie. Ich, mein Vater?

Ich beklage aber ich

diesen unglücklichen Mann von Herzen
kann es nicht anders als für ein Glück ansehen, daß -
daß sich der Tag verzögert, der mich von Ihnen trennt.
Dorsigny. Aber, liebes Kind! wenn du gegen
diese Heirath etwas einzuwenden hattest, warum
sagtest du uns nichts davon? Wir denken ja nicht
daran, deine Neigung zwingen zu wollen.
Sophie. Das weiß ich, lieber Vater
die Schüchternheit

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aber

Dorsigny. Weg mit der Schüchternheit! Rede offen! Entdecke mir dein Herz.

Fr. v. Dorsigny. Ja, mein Kind! Höre deinen Vater! Er meint es gut! Er wird dir gewiß das Beste rathen.

Dorsigny. Du haßtest also diesen Lormeuil zum voraus rect herzlich?

Sophie. Das nicht aber ich liebte ihn nicht. Dorsigny. Und du möchtest keinen heirathen als den du wirkich liebst?

Sophie. Das ist wohl natürlich.

Dorsigny. Du liebst also — einen andern?
Sophie. Das habe ich nicht gesagt.
Dorfigny. Nun, nun, beinahe doch — Heraus

Abend wieder nach meiner Garnison zurückreisen. mit der Sprache! Laß mich alles wissen.

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