Billeder på siden
PDF
ePub

Von der Menschheit du kannst von ihr nie groß
genug denken;
Wie du im Busen sie trägst, prägst du in Thaten
sie aus.

Auch dem Menschen, der dir im engen Leben begegnet,
Reich' ihm, wenn er sie mag, freundlich die hel-
fende Hand.

Nur für Regen und Thau und fürs Wohl der

Licht und Farbe.

Wohne, du ewiglich Eines, dort bei dem ewiglich
Einen!

Farbe, du wechselnde, komm freundlich zum Men-
schen herab!

Schöne Judividualität.

Menschengeschlechter | Einig sollst du zwar sein, doch Eines nicht mit dem

[merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small]

Ganzen. Eins, einig mit ihm durch das Herz.

Stimme des Ganzen ist deine Vernunft, dein Herz bist du selber:

Wohl dir, wenn die Vernunft immer im Herzen dir wohnt.

Die Mannichfaltigkeit.

Viele sind gut und verständig; doch zählen für Einen

nur Alle,

Denn sie regiert der Begriff, ach! nicht das lie

Traurig herrscht der Begriff,

bende Herz. aus tausendfach wechselnden Formen

Aber von Leben rauscht es und Lust, wo bildend die
Bringet er dürftig und leer ewig nur eine hervor;

Schönheit

Herrschet; das ewige Eins wandelt sie tausendfach neu.

Die drei Alter der Natur.
Leben gab ihr die Fabel, die Schule hat sie entseelet,
Schaffendes Leben aufs neu gibt die Vernunft ihr
zurück.

Der Genius.

Wiederholen kann zwar der Verstand, was da schon
gewesen;

Was die Natur gebaut, bauet er wählend ihr nach.
Ueber Natur hinaus baut die Vernunft, doch nur in
das Leere.
Du nur, Genius, mehrst in der Natur die Natur.

Der Nachahmer.

Gutes aus Gutem, das kann jedweder Verständige bilden;

Aber der Genius ruft Gutes aus Schlechtem hervor. An Gebildetem nur darfst du, Nachahmer, dich üben; Selbst Gebildetes ist Stoff nur dem bildenden Geist.

Genialität.

Wodurch gibt sich der Genius kund? Wodurch sich der
Schöpfer

Kund gibt in der Natur, in dem unendlichen All.
Klar ist der Aether und doch von unermeßlicher Tiefe;
Offen dem Aug, dem Verstand bleibt er doch ewig
geheim.

[blocks in formation]

Alles will jezt den Menschen von innen, von außen In dem Gürtel bewahrt Aphrodite der Reize Geheimniß: Was ihr den Zauber verleiht, ist, was sie bindet, die Scham.

ergründen;

Wahrheit, wo rettest du dich hin vor der wüthenden

Jagd?

Dich zu fangen, ziehen sie aus mit Neßen und Stangen;
Aber mit Geistestritt schreitest du mitten hindurch.

Die schwere Berbindung.

Warum will sich Geschmack und Genie so selten vereinen ?
Jener fürchtet die Kraft, dieses verachtet den Zaum.

Correctheit.

Frei von Tadel zu sein, ist der niedrigste Grad und
der höchste;
Denn nur die Ohnmacht führt oder die Größe dazu.

Das Naturgeseh.

So war's immer, mein Freund, und so wird's bleiben: die Ohnmacht

Hat die Regel für sich, aber die Kraft den Erfolg.

Wahl.

kannst du nicht allen gefallen durch deine That und dein Kunstwerk,

Mach' es Wenigen recht; Bielen gefallen, ist schlimm.

Confuust.

Dilettant.

Weil ein Vers dir gelingt in einer gebildeten Sprache,
Die für dich dichtet und denkt, glaubst du schon
Dichter zu sein?

Die Kunstschwäßer.

Gutes in Künften verlangt ihr! Seid ihr denn würdig
des Guten,
Das nur der ewige Krieg gegen euch selber erzeugt?

Die Philosophieen.

Welche wohl bleibt von allen den Philosophieen? Ich
weiß nicht.
Aber die Philosophie, hoff' ich, soll ewig bestehn.

Die Gunst der Musen.

Mit dem Philister stirbt auch sein Ruhm. Du, himm-
lische Muse,
Trägst, die dich lieben, die du liebst, in Mnemosy-
nens Schooß.

Der Homeruskopf als Siegel.

Leben athme die bildende Kunst, Geist fordr' ich vom Treuer alter Homer, dir vertrau' ich das zarte Ge

[merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small]
[blocks in formation]

Eine Tugend genüget dem Weib; sie ist da, sie erscheinet Siehe, wir hassen, wir streiten, es trennet uns NeiLieblich dem Herzen, dem Aug lieblich erscheine

sie stets!

Die schönste Erscheinung.

Sahest du nie die Schönheit im Augenblicke des Leidens,
Niemals hast du die Schönheit gesehn.
Sahst du die Freude nie in einem schönen Gesichte,
Niemals hast du die Freude gesehn.

Forum des Weibes.

Frauen, richtet mir nie des Mannes einzelne Thaten; Aber über den Mann sprechet das richtende Wort!

Weibliches Urtheil.

Männer richten nach Gründen; des Weibes Urtheil ist seine

Liebe: wo es nicht liebt, hat schon gerichtet das Weib.

gung und Meinung; Aber es bleichet indeß dir sich die Locke, wie mir.

Menschliches Wirken.

An dem Eingang der Bahn liegt die Unendlichkeit offen, Doch mit dem engesten Kreis höret der Weiseste auf.

Der Vater.

Wirke, so viel du willst, du stehest doch ewig allein da, Bis an das All die Natur dich, die gewaltige, knüpft.

Liebe und Begierde.

Recht gesagt, Schloffer! Man liebt, was man hat. man begehrt, was man nicht hat; Denn nur das reiche Gemüth liebt, nur das arme begehrt.

Güte und Größe.

Nur zwei Tugenden gibt's. D, wären sie immer vereinigt, Immer die Güte auch groß, immer die Größe auch gut!

Die Triebfedern.

Immer treibe die Furcht den Sklaven mit eisernem Stabe;

Freude, führe du mich immer an rosigtem Band!

Naturforscher

unb

Transcendental-Philosophen.

Feindschaft sei zwischen euch! Noch kommt das Bündniß zu frühe:

Wenn ihr im Suchen euch trennt, wird erst die Wahrheit erkannt.

Deutscher Genius.

Ringe, Deutscher, nach römischer Kraft, nach griechischer Schönheit!

Beides gelang dir; doch nie glückte der gallische Sprung.

Kleinigkeiten.

Der epische Hexameter.

[merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small]

Schwindelnd trägt er dich fort auf rastlos strömenden Wie verfährt die Natur, um Hohes und Niedres im

Wogen,

[blocks in formation]

Menschen

Zu verbinden? Sie stellt Eitelkeit zwischen hinein.

Der Beitpunkt.

Eine große Epoche hat das Jahrhundert geboren; Aber der große Moment findet ein kleines Geschlecht.

Deutsches Luftspiel.

Thoren hätten wir wohl, wir hätten Fraßen die Menge; Leider helfen sie nur selbst zur Komödie nichts.

Buchhändler-Anzeige.

Nichts ist der Menschheit so wichtig, als ihre Bestimmung zu kennen: Um zwölf Groschen Courant wird sie bei mir jetzt verkauft.

Gefährliche Nachfolge.

Freunde, bedenket euch wohl, die tiefere, kühnere Wahrheit Laut zu sagen: sogleich stellt man sie euch auf den Kopf.

Griechheit.

Kaum hat das kalte Fieber der Gallomanie uns verlassen, Bricht in der Gräkomanie gar noch ein hißiges aus. Griechheit, was war sie? Verstand und Maß und Klarheit! Drum dächt' ich,

Etwas Geduld noch, ihr Herrn, eh' ihr von Griech heit uns sprecht! Eine würdige Sache verfechtet ihr; nur mit Verstande, Bitt' ich, daß sie zum Spott und zum Gelächter nicht wird.

Die Sonntagskinder.

Jahre lang bildet der Meister und kann sich nimmer genug thun;

Dem genialen Geschlecht wird es im Traume beschert. Was sie gestern gelernt, das wollen sie heute schon lehren; Ach, was haben die Herrn doch für ein kurzes Gedärm!

Die Philosophen.

Lehrling.

Gut, daß ich euch, ihr Herrn, in pleno beisammen
Hier finde;
Denn das Eine, was noth, treibt mich herunter zu euch.
Aristoteles.
Gleich zur Sache, mein Freund! Wir halten die
Jenaer Zeitung
Hier in der Hölle und sind längst schon von allem
belehrt.

Lehrling.
Desto besser! so gebt mir, ich geh' euch nicht eher vom Halse,
Einen allgültigen Satz, und der auch allgemein gilt.
Erster.
Cogito, ergo sum. Ich denke, und mithin so bin ich!
Ist das Eine nur wahr, ist es das Andre gewiß.
Lehrling.
Denk' ich, so bin ich. Wohl! Doch wer wird immer
auch denken.

Oft schon war ich, und hab' wirklich an gar nichts gedacht.

[blocks in formation]
[blocks in formation]

Ein bedenklicher Fall! Doch die erste Possession scheint
Für dich zu sprechen, und so brauche sie immerhin fort!
Gewissensscrupel.

Gerne dien' ich den Freunden, doch thu' ich es leider
mit Neigung,
Und so wurmt es mir oft, daß ich nicht tugendhaft bin.
Entscheidung.

Da ist kein anderer Rat!, du mußt suchen, sie zu verachten,
Und mit Abscheu alsdann thun, wie die Pflicht dir

gebeut.

6. 6.

Jeder, sieht man ihn einzeln, ist leidlich klug und

verständig;

Es gibt kein Ding als mich selber;

Sind sie in corpore,

gleich wird euch ein Dumm

kopf daraus.

[blocks in formation]

als Blase nur auf.

« ForrigeFortsæt »