Billeder på siden
PDF
ePub

Bemerkungen zu den „Körpermaassen Ost-Afrikanischer Volksstämme." I.

Zu Spalte I. Stamm: Obgleich die gemessenen Individuen (ausser No. 33) importirte Sclaven sind (nicht auf der Insel geborene), so ist dennoch ihre Nationalitäts-Angabe dadurch zweifelhaft, weil ja Vater oder (bes.) Mutter oder ein näherer oder fernerer, Vorfahr als Sclave aus einem NachbarStamme übergeführt sein kann. Solche Kinder werden dann im Innern" in den Stamm aufgenommen und erhalten sein Abzeichen (davon später). Der auf der Insel oder Küste Sansibar geborene, selbst wenn er von Aeltern gleichen binnenländischen Volkes herstammt, erhält deren Stammzeichen nicht und nennt sich Suaheli.

Zu II. Es ist natürlich keinem der hiesigen Eingeborenen möglich, sein Alter anzugeben. Mit dem Aelterwerden dieser Menschen nimmt die Schwierigkeit der Abschätzung zu.

IV.: Es ist oft unmöglich, den schlaffen Körper in eine gerade Stellung zu bringen.

V., welche als über Nasenspitze und Mund gezogen gedacht werden muss.
VI. Mit möglichster Niederdrückung der Haare.

VII. Darunter verstehe ich von der Nasenstirngrube, in deren Mitte sich gewöhnlich eine Falte befindet, bis zum Beginn des Haarwuchses.

VIII. Von der (V. VII.) genannten Falte bis zur Einwärts-Abplattung der Nasenspitze.

IX. Zahnlose Individuen kamen mir nicht unter das Maass.

XI. Ich sah mich genöthigt als solche die Höhe beim Sitzen vom Gesass bis zur Schulter, auf der Rückenseite gemessen, anzunehmen, da mir nicht gestattet wurde, ein Ende des Bandes zwischen die Beine zu halten. XII. An der Aussenfläche vom Beginn des Oberarmknochens bis zu einer der äusseren oder inneren Handfläche gegenüberliegenden Stelle. XIII. Auf der inneren Fläche.

XIV. Beinlänge oft zweifelhaft, da sich die Individuen das eine Ende des Maasses selbst hielten.

XV. Bei vollen Lungen und straffem Bande.

Sprachliches von West-Afrika.

Von den der Bantu-Familie des südlichen Afrika angehörigen Sprachen Niederguinea's war bisher nur das Bunda einigermassen bekannt, aus der früheren Bearbeitung Cannecattim's und neuerdings in der von Souzae Oliveira und Castro Francina herausgegebenen Grammatik.

Ich hatte Gelegenheit zu einigen Aufzeichnungen über den Dialect Kabinda, die sich später noch mit andern Abweichungen vergleichen liessen. Aus einer bevorstehenden Bearbeitung dieser Notizen folgen hier einige Parallelen:

[merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small]
[merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small]

Bücherschau.

Oberländer: Westafrika vom Senegal bis Benguela, Leipzig 1874.

Ein fleissig zusammengestelltes Buch, das bei der verdienten Aufmerksamkeit, die die lang vernachlässigte Westküste Afrika's jetzt zu finden beginnt, der Beachtung zu empfehlen ist. Die Veröffentlichung ist zunächst durch die deutsche Expedition in Afrika hervorgerufen, wo der Verfasser in der Vorrede sagt: „Der aus den Geographischen Gesellschaften hervorgegangenen deutschen Gesellschaft zur Erforschung Inner-Afrika's blieb es vorbehalten, einen nationalen Mittelpunkt für die bevorstehenden deutschen Forschungsunternehmen im aquatorialen Afrika zu schaffen, und während wir dies schreiben, sind die Bahnbrecher dieser Gesellschaft unterwegs, um eine neue Aera auf dem Gebiete der Entdeckungen heraufzuführen. Mit grossem Interesse verfolgt die ganze gebildete Welt dieses Unternehmen und sieht hoffend und erwartend seinen Resultaten entgegen." Wer sich also über die Verhältnisse der Westküste unterrichten will, wird in diesem Buche einen angenehmen Führer finden, das überall interessante Schilderungen liefert und nur über die Loango-Küste selbst, den Ausgangspunkt der jetzigen Reisenden, nicht viel zu sagen vermag, da sie, als bis soweit völlig unbekannt, erst der Erforschung bedarf.

Perty: Die Anthropologie als die Wissenschaft von dem körperlichen und geistigen Wesen des Menschen, I. Bd., Leipzig und Heidelberg 1874.

Eine fasslich gehaltene Darstellung des somatischen und psychologischen Theiles der Anthropologie, der wahrscheinlich in den nächster. Bånden (über deren Zahl nichts weiter vermerkt steht) der ethnographische zu folgen hat.

Rajacsich: Das Leben, die Sitten und Gebräuche der im Kaiserthum Oesterreich lebenden Südslaven (aus dem Serbischen übersetzt), Wien 1873.

Mit Wärme und Liebe, wiewohl mitunter etwas unbehülflich, geschriebene Schilderungen aus dem südslavischen Volksleben, die, wie man sieht, grösstentheils auf eigenen Anschauungen und Erlebnissen basiren.

Lubbock Sir John: Die Vorgeschichtliche Zeit, erläutert durch die Ueberreste des Alterthums und der Sitten und Gebräuche der jetzigen Wilden (übersetzt von A. Passow), I. Bd., Jena 1874.

Ein hinlänglich bekanntes Werk, das unserer Empfehlung nicht bedarf, zumal es bei seiner jetzigen Einführung in die deutsche Literatur die des Herrn Prof. R. Virchow im einleitenden Vorwort an der Spitze trägt. Es genügt hier, sich an seinen dort ausgesprochenen Wunsch anzuschliessen.,,Möge denn das vortreffliche Werk, welches in der Wissenschaft schon viel Nutzen gestiftet hat, in der fleissigen Uebersetzung und der sauberen Ausstattung, in der es dem deutschen Leserkreis vorgeführt wird, recht viel Eingang finden.'

Baer (Wilhelm) und Hellwald (Friedrich von): Der Vorgeschichtliche Mensch, Leipzig 1874.

Ein unter kundigen Händen zusammengestelltes Buch, das nach dem Tode des ersten Herausgebers in Fräulein Mestorf ebenso geschickte Bearbeitung für die Bronce- und Eisenzeit gefunden hat, wie für die vorgeschichtlichen Funde und Alterthümer Amerika's und Oceanien's in Herrn von Hellwald. Die Illustrationen sind zahlreich und in passende Stellen eingefügt. Dass die Tonbilder einiges Bedenken haben, ist in der Vorrede selbst ausgesprochen, da zu wenig sichere Anhaltspunkte für die Ausführung der Einzelheiten gegeben sind und wären die Darstellungen vielleicht besser aus der Ethnologie gewählt, wo sich für die verschiedenen Stadien der Vorgeschichte entsprechende Anschauungen bieten.

Zum westafrikanischen Fetischdienst.

(Fortsetzung.)

Ursprünglich war das Land am Zaire von Affen (Msonse) bewohnt, die dorfweise im Walde zerstreut lebten (wie in Mayombe). Da sie aber die Verehrung Gottes (Zambi's) vergassen und ihn sogar schmähten, indem sie, unter Emporkehrung ihres Gesässes, die Verwünschung Kindia anguaka ausstiessen, so gerieth derselbe in Zorn und verwandelte sie in zottige Thiere mit wackelndem Gange, die jetzt behausungslos in den abgelegenen Theilen des Waldesdickicht hausen. Dann beschloss Zambi Menschen 1) zu schaffen und rief zunächst zwei Paare ins Leben, Nomandamba und Mandele oder Mundele, jeden mit einem Weibe als Gattin und wies ihnen ihren Wohnsitz neben einen Brunnen an. Dann übergab er ihnen zum Hausthier einen Hahn (Susu-ambakala), und als derselbe am Morgen früh zu krähen begann, erwachte zuerst der jüngere Bruder, der sich rasch vom Lager erhob und in den Brunnen sprang, in dem er sich weiss wusch (als Mundele). Als der Langschläfer später aufstand, fand er nur noch schmutziges Wasser im Brunnen und blieb dasselbe schwarz (als Noman-damba). Alles auf der Erde im Pflanzen- und Thierreich ist von Zambi geschaffen, und die stets erneuten Keime dieser organischen Wesen kommen mit dem Regen auf die Erde herab.

Der Himmel (Usulu) ist in drei Zimmer getheilt, von denen das eine durch Sa-Manuela (die Muttergottes Santa Maria) bewohnt sind, die andern beiden durch ihre Söhne, Deso (deva-Su der Gott des Himmels) und Zambiapungu. Anfangs starben die Menschen nur für einen Monat, indem sie in einen langen Schlaf fielen, und dann mit der Verjüngung des Mondes wieder auflebten. Als jedoch die Mutter Zambi-apungu's gestorben war, und Deso die Bitte ihres Sohnes, sie wieder aufzuwecken, nicht erfüllen wollte, erzürnte sich Zambi-ampungu und entschied nun, dass fortan auch alle gestorbenen Menschen im Tode verbleiben sollten.

1) Die Kanga und Loango haben eine Tradition von einer allgemeinen Vertilgung des menschlichen Geschlechts (durch Himmelseinsturz), worauf ein neues Geschlecht geschaffen wurde (Oldendorp).

Zeitschrift für Ethnologie, Jahrgang 1874.

6

« ForrigeFortsæt »