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auf diesen ganzen allerdings sehr wichtigen Gegenstand einzugeher, muss ich mir für jetzt versagen und kann zuvörderst nur im Allgemeinen auf Bachofen's Mutterrecht Stuttg. 1861 Sachregister s. v. Amazonen so wie dessen Sage von Tanaquil Heidelb. 1870 verweisen. No. 21: Reformationssagen. In Leutkirch soll zwei Jahre A. 1548 und 1549 kein Prediger mehr dagewesen sein, weil einer plötzlich des jähen Todes auf der Kanzel starb. Es ging die Sage, die Schwestern beten sie zu Tod." Mit dem „Prediger“ ist wohl ein protestantischer und mit den „Schwestern" Klosterschwestern gemeint. In Betreff des „Todtbetens" aber s. meine Bem. in der Germ. XIV, 399 (zur Zimmer Chron. IV, 78). Dazu füge ich nun noch folgende Stelle aus der Percy Anecdotes Lond. (1868) II, 37. „In Lesinsky's Voyage round the World" there is an account of a religious sect in the Sandwich Islands who arrogate to themselves the power of praying people to death. Whoever incurs their displeasure receives notice that the homicide litany is about to begin; and such are the effects of imagination that the very notice is frequently sufficient, with these poor people, to produce the effect." Dies ist jedenfalls eine sehr merkwürdige, wenn auch nicht alleinstehende Uebereinstimmung zwischen einem europäischen und einem australischen Aberglauben (vgl. oben 1873 S. 99 ff.) No. 57: Von St. Leonhard. . . . „Eine uralte St. Leonhardskapelle ist die Laupheimer, mit der eigenthümlichen Kette umzogen, die ganz volksthümlich geworden ist." S. hierüber oben Bd. V S. 83. - No. 65. Von der guten Betha in Reute. „Die Legende von den Fussstapfen Christi in den Fels, auf dem er bei der Himmelfahrt stand, ist im ganzen Mittelalter verwerthet." S. auch noch No. 291, 307, 334 und vgl. hierüber Tylor, Forschungen über die Urgeschichte der Menschheit. Deutsche Uebers. Leipz. 1866 S. 146 — 148. No. 134: Zauber mit ungebornen Kindern. „A. 1568 hat einer einem schwangern Weibe den Bauch aufgeschnitten und der Frucht das Aermlein abgehauen, um Zauberei damit zu treiben." S. die nihere Besprechung und Erklärung dieses Aberglaubens in der Ztschr. f. deutsche Mythol. 4,180; füge hinzu Heidelb. Jahrb. 1868 S. 86 ff. Kirchho's Wendunmuth Il, 167 (ed Oesterley für den Stuttg. Litter-Verein). No. 140: Zwei Zauberweiber. Erstere sind eine Art verhexter Vögel." Ein weitverbreiteter Glauben, der sich auch ausserhalb Deutschlands indet und darauf hinweist, dass diese Vögel ehedem für Göttinnen, die in ihrer Gestalt erschienen, angesehen wurden. S. hierüber meine Anzeige von Diez's Etymol. Wörterb. in Lemcke's Jahrb. f. röm. und engl. Lit. N. F. I, 232 s. v. Urraca. 151: Aus der Volkssprache. „Hexenringe heisst im Münsingischen eine auffallende Erscheinung des Bodens; man bemerkt sie auf hohen öden Plätzen und Weiden, besonders in der Nachbarschat von Münsingen." S. hierüber A. Kuhn, Westphäl Sagen 1,133-4no. 140,Hexentanzplätze"; Grimm. Myth. S. 438 ff. In Norwegen heisst ein solcher Hexenring oder Hexentanz „alvedans", dän. „elledands", schwed. „elfdans', engl. „fairy-ring", franz. „cercle

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de fées"

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Auch aus Russland wird berichtet: Where Rusalkas (Wassernixen) have danced, circles of darker and richer grass are found in the fields.“ Ralston, The Songs of the Russian People. 2 d. ed. Lond. 1872, p. 142. Auch manche andere unter dieser Nummer angeführte Volksausdrücke sind interessant, weil sie Benennungen für Dinge enthalten, die man oft aus frühester Jugend kennt, ohne zu wissen, wie sie eigentlich heissen; wie „Hexen. tanz." Man nennt so das an ein Hölzchen gespiesste Horn- oder Beinknopfstangen, Drillen. Hexen clavier. Bei dem werden über die hohle Hälfte einer Baumnussschale etwa in der Mitte mehrere Fäden gebunden und dann ein längliches Hölzchen hineingespannt, das nach der einen vertieften Seite niedergedrückt, klappernd auf der andern Seite anschlägt." Nicht minder bemerkenswerth ist der Ausruf,,Koty Mahra und a Hex!" da wir hier die althd. und alte Form,,mâra“ d. i. Mahr, Nachtmahr wiederfinden; vgl. Grimm Myth. 1194. No. 149: Die Geisterhochzeit bei Schramberg. „Auf dem Brautwagen sassen die Brautleute, die Näherin und die Köchin; letztere war hautnacket, wie der liebe Gott sie erschaffen hatte, trug einen kupfernen Kessel auf dem Kopfe und hatte ein Bund Kochlöffel hinten stecken." Hierher gehört das phantastische Nachtvolk im Montafun, das Gefolge einer weissen Frau mit schöner Musik und phantastischen Gestalten, zuletzt Eine mit einer Kochkelle im Hintern. Vonbun, Beiträge u. s. w. S. 8. Dieser Kochlöffel ist ohne Zweifel an die Stelle eines früheren Schwanzes getreten, wie er sich bei der norwegischen Huldra und Guró Rysserova d. i. Gudrun Stutenschweif vorfindet, s. Mannhardt German. Mythen S. 80 f. u. in der Zeitschr. f. d. Mythol. 4, 428, in welchen Wesen derselbe ein Bild der Wolke erkennt. No. 340: Von St. Hümernuss. Ueber diese wunderliche Heilige s. Wolfgang Menzel, Die vorchristliche Unsterblichkeitslehre 2, 275 ff., der den Ursprung derselben in dem alten Heidenglauben findet. No. 358: Der siebente ein Zauberer. Wenn sieben Leben nach einander geboren werden, so ist dem letzten von der Natur die Kraft verliehen, alle Schäden durch blosse Berührung curieren zu können, z. B. Gewächse, Ueberbein, Geschwulst u. s. w." Dieser Glaube herrscht auch im Vogtlande; s. Wuttke, Deutscher Volksabergl. § 479 (2. A.); s. auch Grimm Myth. 1. A. Aberglauben No. 786. Nach Morhof schrieb man dem siebenten Sohn einer Familie die Kraft zu, Kröpfe zu heilen. Paulus Cassel, Le Roit e touche. Berlin 1864, S. 17. Auch in England war ehedem dieser Glaube allgemein und ist es zum Theil noch jetzt; s. Henderson, Folk-Lore etc. Lond. 1866, p. 252. In Frankreich nennt man einen solchen heilkräftigen siebenten Sohn ,,marcou"; dergleichen Personen sind namentlich im Orléannais und Gâtinais häufig zu finden. Sie haben auf irgend einem Theile ihres Leibes das Zeichen einer Lilie und der Patient darf dasselbe blos berühren, so wird er geheilt, oder auch der marcou blässt auf den Knopf und der Erfolg ist der nämliche. Choice Notes from ,,Notes und Queries". Lond. 1859, p. 59. „Marcou“ ist deutsch,,Markolf"; so heisst mhd. und an einigen Orten auch jetzt noch der

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Heher. Ist unter diesem Vogel wie unter der Elster (s. oben zu No. 140) irgend eine Gottheit verborgen? Darauf weist vielleicht auch der Glaube, dass der Stein in seinem Neste unsichtbar macht; s. Zeitschr. für d. Myth. 1, 236. Die Kraft sich unsichtbar zu machen, ist aber nach mehreren Mythologien eine besondere Eigenschaft göttlicher Wesen; vgl. Grimm Myth. 431 f. Die Ableitungssylbe,,olf“ dient gleich „olt" für ungeheure geisterhafte Wesen s. ebend. 721 f., war aber ohne Zweifel ursprünglich ein Substantiv und identisch mit,, Wolf" dem unheimlichen, zauberkräftigen Thiere, dessen Namen sogar man sich auszusprechen scheute. Vgl. Grimm D. Gramm. 2, 330 ff. Reinhart Fuchs XXXVII. LIII. ff. Myth. 411, Anm. *** Weiter auf diesen Gegenstand, einzugehen, wäre hier nicht am Ort und will ich nur noch bemerken, dass bei den Cherokesen jeder siebente Sohn als Prophet geboren wurde. Bastian, Die Rechtsverhältnisse bei deu versch. Völkern der Erde, S. 209. No. 359: Drei Köpfe. Die Leichname (Erhängter im Dienger Amt) mussten unter der Hausschwelle durch oder durch eine hinausgeschlagene Riegelwand entfernt werden, damit der Selbstmörder nicht geiste." Ueber diese Vorstellung und die sich daran knüpfenden Gebräuche in vielen Ländern, s. oben 1873, S. 101. Weiteres habe ich hinzugefügt in der Academy IV., 345, cf. 342; hier noch folgende Stelle aus Vincent. Bellov. Spec. Hist. 31, 7 (nach Plano Carpini), an welcher es sich von den Tartaren handelt: „,,Si alicui morsellus imponitur, quem deglutire non possit, at illum de ore suo dejicit, foramen sub statione fit, per quod extrahitur ac sine ulla miseratione occiditur." Offenbar wird der Verbrecher auch hier unter dem Zelt durch ein Loch durchgezogen, damit nach seiner Hinrichtung sein Geist nicht in das Zelt zurückkehre; denn dergleichen Oeffnungen können leicht wieder gemacht werden, was bei der Thür nicht der Fall ist. So heisst es von den Tuski (in Alaska). ,,Stirbt Jemand eines natürlichen Todes, so pflegt man die Leiche durch ein im hintersten Theile der Hütte gemachtes Loch hinauszutragen. Dieses wird alsogleich sorgfältig vermacht, damit der Geist des Verstorbenen nicht zurückkehren könne." Fr. Müller, Handbuch der Ethnogr. S. 209. Hier werden also, wie gewöhnlich, alle Geister, nicht blos die der Hingerichteten als Wiedergänger gefürchtet. No. 362: Der Oholder u. s. w. „Truttenweg" auch Hexenweg, heisst ein Waldweg auf dem Emerberg bei Zwiefalten. Ein ,,Truttensteg" wird neben dem Herweg zu Mühlhausen im Elsass genannt. Man vergl. dazu die Flurnamen,,Elbenweg, Heimen weg". (Heimen Heimchen, Elben. Grimm Myth 414. German. 6, 129 ff. Simrock, Myth. im Register 1 v. Heinchen). Von dem nordengl. und schott. Ausdruck,,elritch, eldritch" u. s. w. (deutsch: elbisch, ölgarisch) sprechend, bemerkte ich zu Gervas. S. 82 Anm. ,,Wenn, wie ich überzeugt bin, die Strasse zwischen Deping und Spalding in Lincolnshire, welche,,Elricherode" hiess, nicht erst von dem Abt „Egelricus", der sie anlegen liess, ihren Namen erhielt (5. Ingalphi Hist. Croydon. p. 397 Savile), sondern diese Strecke schon vorher genannten Namen führte (und um so passender, da sie in dichten Wäldern und

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zwischen tiefen Sümpfen lag), so hätten wir hier auch die Form ,,elrich", zugleich aber auch einen in England liegenden ,,Schratweg" (elrich road); vgl. Grimm Myth. 476." Man vergleiche mit dem eben Gesagten den,,Abbot's Way" in Sommerset, besprochen in Macmillan's Magazine für Juni 1867, wo es heisst:,,This is what the American's would term a corduroy road of birchpoles (Knäppeldamm), now buried below the soil, a path for the ancient Celtic inhabitants among the morasses which formerly engrossed this part of the country." Also auch hier die Anlage dieses durch Moräste führenden Weges einem Abte zugeschrieben, dessen Name aber leider nicht angegeben ist; auch er würde vielleicht zur Erklärung jener Benennung und wie sie früher gelautet, beitragen. Ein Tschankerlweg d. i. Elbenweg im Gebirge bei Presburg (Zeitschr. f. d. Myth. 2, 426, No. 9); ein Unholdenweg (tröllazata) und ein Unholdenreitweg (tröllaskidh) in Island; s. Konrad Maurer's Isländ. Volkssagen S. 37; ein Feienpat (Feenpfad) bei Honef; s. Simrock Myth. S. 337 (3. A.) - Seite 393:,,Viêle glauben, wenn sie ihre Kinder mit Koth an der Stirne bestreichen, solches bewahre sie vor Neid und Zauberei." Auch ein französ. und sich schon bei den Alten vorfindender Aberglauben; s. Gervas. von Tilb. S. 237, No. 212. Seite 409: Milchzauber. ,,Dr. Lutherus ziehet in seinen Tischreden im II. Theil Nachfolgendes an. Aber spricht er: Dr. Pommers Kunst ist die beste, dass man sie (die Teufel) mit Dreck plaget und den oft in der Milch rühret, so stinket ihr Ding aller; denn als seinen Kühen die Milch auch gestohlen wurde, streifte er flux die Hosen ab und brocket dem Teufel einen Wächter in einen Asch voller Milch und rührets um und sagt: „Nun fret (friss) Teufel!" Drauf war ihm die Milch nimmer entzogen." Wie kommt der auch jetzt noch (in Sachsen) gebräuchliche Ausdruck,,Wächter" zu der Bedeutung,,gramus merdae?" Mir wurde einmal zu Berlin vor länger denn dreissig Jahren von einem aus Westpreussen gebürtigen Freunde erklärt, warum man bei gewaltsamen Einbrüchen fast immer vor der Thür des betreffenden Hauses oder sonstigen Gebäudes einen solchen Haufen finde; nicht etwa, wie man gewöhnlich glaube, in Folge des Hohns und der Frechheit der Diebe, sondern weil unter diesen der Glaube herrsche, dass so lange jener rauche, sie gegen Entdeckung gesichert seien. Den Ausdruck,,Wächter" brauchte mein Freund nicht, wenn ich mich recht erinnere; jedoch vermuthe ich, dass derselbe aus jenem Aberglauben herstamme.

Diese angeführten Beispiele werden genügen, um von dem werthvollen Stoff der vorliegenden Sammlung Zeugniss abzulegen, deren Reichthum ich hier eben nur berührt habe und der schon äusserlich aus dem Umfange des ersten Bandes hervorgeht, wenn sich auch nicht leugnen lässt, dass manches darin Enthaltene minder wichtig scheint und daher hätte übergangen werden können. Indess auch das Unscheinbarste bringt oft mehr, als der erste Anblick verheisst, wie aus dem oben Angeführten z. B. aus No. 20 erhellt, und daher wollen wir lieber alles Dargebotene mit bestem Danke annehmen. Der zweite Band wird hoffentlich nicht lange auf sich warten lassen. Felix Liebrecht,

Lüttich.

Einige Körpermaasse Ost-Afrikanischer Volksstämme.

I. Ausgeführt in Sansibar 1873 von J. M. Hildebrandt.

Mit dem Bande gemessen. Die Zahlen drücken Meter und dessen Bruchtheile aus.

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VII. VIII. IX. X. XI. XII. XIII. XIV.

XV.

Jam Hinterhaupt.

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20 M'Gindo

20

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29

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30 M'Niamuési

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weibl. 1,475

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