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Ordnungszahl wird entweder wie die zweite bis vierte oder wie die sechste bis neunte behandelt; als: oa volano oder oa vofetžasea.ta resp. oa xo fetža sea. ta. ,,Der Zehnte" heisst oa lesome; u. s. w.

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Aus der Syntax führe ich noch Folgendes an: Directes Subject des Satzes ist stets das Primitivpronom, welches nie fehlen darf, auch wenn der betr. Gegenstand genannt ist, der dann als Nominativ absol. das indirecte Satzsubject bildet. Z. B Molimo o' a re rata = Gott, Er liebt uns. Das Object steht stets hinter dem Subject, und zwar vor dem Verb, wenn es durch das Primitivpronom, und hinter demselben, wenn es durch ein anderes Nom oder Pronom ausgedrückt ist; z. B. Molimo o' re lirile Gott, Er (hat) uns gemacht; Molimo o lirile vatho Gott, Er (hat) gemacht die Menschen. Von zwei Objecten steht das terminative stets vor dem 'transitiven; letzteres muss aber dann stets hinter das Verb gesetzt werden; z. B. ke mo neile lilyo ich (habe) ihm gegeben Essen; ke mo neile tžona' ich (habe) ihm gegeben sie, d. h. ich habe sie ihm gegeben. Wird der Gegenstand, der das Object bildet, vor dem Prädicat genannt, so steht er als Objectiv absol. (wie der Nom. absol.), für den dann hinter dem Subject sein Pronom folgen muss; z. B. Molimo ke a mo rata = Gott ich Ihn liebe, d. h. was Gott betrifft, ich liebe Ihn. Jede Beifügung folgt dem nom. regens. Ein Umstand steht in der Regel zu Ende des einfachen Satzes; jedoch kann er, wenn er nachdrücklich hervorgehoben werden soll, auch an die Spitze treten; z. B. ke a mo rata ka xoxolo ich ihn liebe sehr; ka roxolo ke a mo rata sehr ich ihn liebe. Ein Relativs atz, der stets Participialsatz ist, wird mit dem Hauptsatze verbunden durch das Relativpronom des Noms, auf welches er sich bezieht. Z. B. eo a lumelaxo o' ta volokexa = der welcher glaubend er wird selig werden, d. h. wer da glaubt, wird selig werden.

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Der Bildungsperiode nach steht das Sotho noch auf der agglutinativen Stufe, was die Etymologie sehr erleichtert, welche letztere zu dem Resultate führt, dass die Wurzeln der Sprache sämmtlich einsilbig sind. Dieses Resultat bestätigt die Ansicht, nach welcher die radicale Stufe der Sprachen überhaupt die der einsilbigen Wörter ist, auf welcher Stufe, wie ja bekannt, das Chinesische heut noch steht.

Literatur und Geschichte fehlt bei den Sotho noch, da ihnen die Kunst des Schreibens bisher gefehlt. Die historischen Ueberlieferungen sind sehr dürftig und reichen auf höchstens 300 Jahre zurück. Von Nationalliedern theile ich hier einige Proben mit.

Moxoera-thake.

Moxoera-thake: „Ke volotže le vanna!"

Freund-Genosse: „Ich bin ausgezogen mit den Mannen!"

Thake o' kae? Manakane a Lesiva, thaka'-marena.

Der Genosse er wo? Manakanealesiva, der Genosse der Herren.

Leoto le sela lexora
Ein Fuss übersteigt das Gehege der Freund - Genosse

Moxoera-thake -, len le lavana ntoa.

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kämpft den Krieg.

Erläuterung: Der ,,Freund - Genosse" ist der Häuptling, der in dem Liede besungen wird. Bei dem heisst es:,,Ich bin ausgezogen" u. s. w. (poetisch für:,,Er ist ausgezogen u. s. w.) Vgl. hierzu den Anfang von Ps. 36 im Hebräischen. Wo ist der Genosse?" so wird gefragt; d. h. wer ist der Genosse, der auszog? Die Antwort ist:,,(Es ist) Manakane a Lesiva, er ist der Genosse der Herren, d. h. der Häuptlinge (dies poetisch für: ,,Es ist M., der Häuptling"). Vgl. hierzu Ps. 24, 8. 10. Mit einem Fusse steht er innerhalb seines Kraalgeheges, er, der Freund-Genosse, mit dem anderen ist er im Kriege, d. h. er ist ebenso Regent daheim als Feldherr im Kriege.

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Monoxe.

Lyo, Monoxe! Monava o' eme ka mosela!

O weh, Schlange! Der Feind er hat sich aufgerichtet mit dem Schwanze! Mapalekoko to,, noxa lore. se ntome!

M.,

Schlange, Stab, nicht beiss mich!

Erläuterung: Monoye ist verblümte Bezeichnung des hernach unter dem poetischen Namen Mapalekoko, to wiederkehrenden Häuptlings, den man besingt als Einen, der kampfbereit ist wie eine auf dem Schwanze sich aufrichtende Schlange, die zu fürchten ist. ,,Stab" wird die Schlange gleichnissweise genannt, weil sie, wenn sie lang ausgestreckt im Wege still liegt, für einen Stab gehalten werden kann.

Mosenene.

Mosenene moramaɣa, mosela'- noka e tetže,

Kraalschlange bunte, Ueberschreiter des Flusses des vollen,

Molatelela'- marave a sa lye sa motho.

Streitsucher mit Puffotter der nicht isst das des Menschen.

,,Nka va khuiti, kaa runya, kaa raxaraxa mavyana,

,,Ich vermag zu sein eine Maulwurfsmaus, wühle (die Erde) auf, werfe

„Kaá tžoa ka xa vo-Namaneanare.“

,,Komm hervor zu N.'s Heim."

Vana va rena raa senya raa velexele maḥiva,

Steinchen auf,

Unsre Kinder, wir verderben wir gebären den Tiefen,

Maliva'-noka Oé a e lye,

(Dass) die Tiefen des Flusses Oeng (sie) verschlingen,

Molatzenoane noka ea vo-Maselaxanya

(Dass) der M., der Fluss von M.,

Noka ea xo seloa ka liphata a e lye.

Der Fluss, der zu überschreiten mit Stöcken, (sie) verschlinge.
Noana-Mokone:,,Ke la;" Mokone olaviloe laka.

Kind des Kone: „Ich weine"; der Kone ist geritzt einen Hautritz,

Mosenene moramaxa.

Kraalschlange bunte.

Erklärung: Der zu besiegende Häuptling ist eine bunte Kraalschlange, die zur Hochsommerzeit trotz vom Regen angeschwollener Flüsse,,Puffotter" in seinem Hause aufsucht, um mit ihm Streit anzufangen. Die Puffotter ist eine dicke, träge, langsam kriechende, sehr giftige Schlange. Hier kommt nur ihre Trägheit in Betracht, nach welcher sie das Bild abgibt für einen Häuptling, der die Ruhe liebt, nicht Krieg anfängt,,,der nicht isst das des Menschen," d. h. der nicht von Raub und Beute lebt. „Ich vermag u. s. w.. d. h. derselbe Mosenene, der nun redend eingeführt wird, versteht es, eine Maulwurfsmaus zu sein, die die Erde aufwühlt und Steinchen aufwirft, d. h. er weiss unbemerkt heranzuschleichen, bis er hervorkommt zu N.'s Heim, um da seine Beute zu holen. Nun kommt eine zweite Strophe. Es werden Weiber redend eingeführt. Wenn in der Regenzeit der Regen ausbleibt, so werden die unzeitigen Geburten im Morast am Ufer des Wassers begraben, damit der Regen komme. Darauf bezieht sich die Klage: „Unsre Kinder, wir verderben sie, indem wir sie den Tiefen gebären." Oén ist der Fluss bei Lijdenburg, Mo latzenoane einer östlich von diesem Orte; Maselaxanye ist ein früherer Peli-Häuptling, der dort gewohnt. Der Fluss, der an Stöcken überschritten werden muss, bedeutet einen solchen mit reissendem Wasser, durch welchen man nicht ohne die Stütze eines Stockes hindurchgehen kann, wenn man nicht will hinweggerissen werden. ,,Kind des Kone" ist poetische Bedeutung für ein Individuum des Kone-Stammes. Der Kone weint, er hat sich vor Trauer die Haut geritzt. Die rührende Klage soll wohl eine Bitte an den Häuptling (den,,Kraalschlange") um Regen für sein Volk ausdrücken, so dass darin zugleich wieder ein Preis des Häuptlings als Regenspender enthalten wäre. Der Schluss: Mosenene moramaya ist etwa soviel als: Das ist das Lied auf M. m.

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Häuptlinge zumal, nicht ihr gebt (ihr theilt nichts mit),

Lephala ke Ma'maale a vonyepo.

Der Uebertreffer ist Därmer des Räthsels.

,,Saa re xokoa ke re čalo: Noana'- tse.to.“

,,Es sagt, zu verstehen ich sage also: Kind des Honigkuckucks."

Thaven xa Ma'volepo sekokomoxa sevoela seitsematau',

Am Berg zu Schleimers Heim (ist) ein Aufwaller ein Zurückkehrer ein Sichgeberdender wie ein Löwe,

Se re'n? „Saa re xo koa ke re éalo: Noana-pelo."

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Was sagt's? Es sagt, zu verstehen sag ich also: Kind des Herzens."
Morakana- mma, laa luma, a moxale,

Mäuerchen der Mutter, es donnert, der zornigen,

Laa luma, likɣomo li a toxa,

Es donnert, das Vieh läuft weg.

Saa luma, laa kuruetža, laa toša matžema xo lema.

Es donnert, es knurrt, es vertreibt die Ackerer vom Ackern.

,,Saa re, o é kóa ke re ealo: Noana'- mma, noana-mokɣoši.“

Es sagt, du verstehst, ich sage also: Das Kind der Mutter, das Kind des

Xa o vone, nana - koena,

Wenn Du gesehen, Kind des Crocodils,

Se itže se le kana kana, saa yola saa va kɣoloxolo.

Alarms."

Es hat gesagt es ist so und so gross, es wächst, es wird sehr gross. ,,Noana'- motho, ke le vyan?"

„Das Menschenkind, wie bin ich?“

O'ȧ ka, motšana a xa rare,

Er versteht's, der Auszieher von meines Vaters Heim;

Ke lava nyepo, a nyeloal;

Ich gebe auf ein Räthsel, er löst's;

Ěá ka re lailoexo nae.

's ist als ob wir gelehrt worden mit ihm.

Nyeli: Lare se kva vórva, se mela phayo ka lipeli.

Räthsel: Ein Baum er im Süden, er treibt Astlöcher zwei.
Noana- nko, x'o e vone.“

„Das Kind der Nase, wenn Du sie gesehen."

Erläuterung: Im ersten Räthsel werden die Häuptlinge des Geizes beschuldigt; sie werden beschämt von Därmer (d. h. einem Individuum, welches Därme im Leibe hat) des Räthsels (d. h. der zu errathen ist). „Es sagt“ = es ist. „Kind des Honigkuckucks" = der Honigkuckuck selbst (dess Vater und Mutter ja doch Honigkuckucks waren); vgl. Menschenkind - Mensch. Das Räthsel bezieht sich darauf, dass der Honigkuckuck den Menschen zum Honig führt. Sobald er nämlich ein Honignest entdeckt hat und er sieht einen Menschen daherkommen, so fliegt er in dessen Nähe und sucht durch sein Gezwitscher seine Aufmerksamkeit zu erregen. Folgt ihm nun der Mensch, so fliegt der Vogel zwitschernd vor ihm her, ihm den Weg zum Honig zeigend. Hat der Mensch den Honig gefunden und ausgegraben, so setzt sich der Vogel in die Nähe und wartet auf die Abfälle, um diese zu fressen. Im zweiten Räthsel ist der Berg von M.'s Heim die Menschen

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brust. Xa Ma'volepu ist eine Gegend in einem dem Peli-Lande benachbarten Gebirge. Die Wahl des Namens, „Schleimersheim", deutet wohl auf die Schleimungsabsonderungen aus den Athmungsorganen. Das „Kind des Herzens" ist wieder das Herz selbst. Im dritten Räthsel ist Mutters Mäuerchen der Mund eines Weibes mit seinen Zahnreihen. Da donnert's oder lärmt wie vor Zorn, so dass das Vieh erschrocken nach Hause flieht; da donnerts und knurrt laut (wie ein Löwe), so dass die Ackerleute vom Felde nach Hause eilen. „Kind des Alarms" Alarm. Alarm. Wenn sich solcher erhebt (etwa ein Weibergeschrei, dass Feinde kommen), dann eilt Mensch und Vieh schnell nach Hause, um sich hinter schützenden Schanzmauern zu bergen. Im vierten Räthsel ist das „Wenn Du gesehen“, so viel als „weist Du?" Kind des Crocodils" ist poetische Bezeichnung Eines, der den Auszug (pollo) mitgemacht, was bereits erwähnt wurde. „Es ist, als ob wir gelehrt worden mit ihm", d. h. es ist, als ob wir zusammen gelernt hätten, zusammen in die Schule gegangen wären (so dass er die Räthsel so gut weiss wie ich selbst, der sie aufgiebt). Im fünften Räthsel ist „Kind der Nase" = Nase. Vor a bedeutet das Angesicht. Welche räthselhafte Beziehung in dieser Bezeichnung liegt, vermag ich nicht näher anzugeben. Vorua ist die Süd- und Südwestgegend. Vielleicht, dass das Angesicht deshalb vórða genannt ist, weil die Sotho vom Norden her gekommen, ihr Angesicht also gleichsam nach Süden gerichtet ist.

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Košian

Ko šia'n? Ko šia tau a malo a majuveļu,

Ich scheue was? Ich scheue den Löwen mit den Augen den rothen,

Ko sia molamo oa mox ane tževoxon.

Ich scheue die Wurfkeule von Moxoane an der Furt.

Erläuterung: Koša (Lied) der Weiber. Der Löwe ist das lüsterne Mannsbild, das dem Weibe nachstellt, das an der Furt etwa eine dort Schöpfende überfällt und durch Schläge mit der Wurfkeule von festem Moxoane-Holz nöthigt, ihm zur Unzucht zu Willen zu sein.

Ma'inam a.

Ma' inama, inama! vé! o' a inamoloxa;

Bücke Dich, bücke Dich! o! er (sie) richtet sich auf;

Mmaaxse ke molói oa thuri.

Seine (ihre) Mutter ist eine Hexe.

Erläuterung: Lied beim Umhacken des Ackers. Wer sich dabei, schnell ermüdet, aufrichtet um zu ruhen, dess Mutter soll Hexe heissen (weil er faul ist, sich nicht gern bei der Arbeit bückt).

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