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li, lu ist es mit ly, welches theils wie dy, theils wie de ausgesprochen wird, wobei jedoch der d = Vorschlag meist so leicht ist, dass er fast verschwindet, wesshalb z. B. auch die englischen und französischen Sotho - Missionare y schreiben. Dass hier das nicht cerebral wird, sondern dental bleibt, rührt von dem folgenden palatalen Halbconsonanten her, der es verhindert. Die Verhärtung des vor i, u vor y hängt damit zusammen, dass es anceps ist, so dass unter Umständen das in ihm liegende explosive Element sich überwiegend oder wohl gar ausschliesslich geltend machen kann; und solche Umstände liegen in der grösseren Hebung der Zunge bei Bildung des i, n und y verbunden mit der Beschaffenheit des Sotho-Organes.1) Das ist identisch mit dem von Dr. Lepsius. Letzteres Zeichen ist zu unbequem; auch weist der Klang des Lautes, wenigstens im Sotho, mehr nach X, als nach . Ferner weist die Verstärkung in kh (nkhйelu von uelu) ihn den (Palatc-) Gutturalen zu. Auch wird vor e und i das mitunter wie ausgesprochen. Deutsche, die den Laut nicht zu bilden vermögen, geben ihn mit oder X, nie mit wieder. Im Sanskrit, Hindi, Gujarātī, Narāṭhī, Urīya ist das ein nach vorn gerücktes (-i) zu betrachten, indem (im Gujāratī, ◄ im Urīya) ursprünglich ist und im Sanskrit und Pašto noch heut zum Theil so gesprochen wird. (Vgl. die betr. Tabellen bei Lepsius a. a. O.) Dies Alles spricht für die Vertauschung von mit, welches letztere Zeichen mir von Herrn Dr. Lepsius selbst vorgeschlagen worden ist. Eine eigenthümliche Lautclasse bilden die Laterale, die meines Wisseus sonst noch von Niemand näher untersucht, geschweige richtig dargestellt worden sind. Die meisten Europäer vermögen besonders die explosiven nicht richtig zu bilden, weil sie sich durch den Klangeffect zu irriger Auffassung verleiten lassen. Im Ganzen gibt es vier Laterale, nämlich: lenis fricativa (1), tenuis (t), fortis fricativa (.) und aspirata (th).2) Von denen hat das Kafir, soweit ich es kenne, zwei, nämlich die beiden fricativen, und .7, die West Sotho die beiden explosiven, t und .th, dagegen die Ost- Sotho drei, nämlich die beiden explosiven at und .th und die fortis fricative Ihrer Entstehung nach sind wohl sämmtliche Laterale eine Verschmelzung

Dickere Zunge als die unsre.

als

In Ermangelung anderer Zeichen möchte ich die angegebenen empfehlen. Für die beiden fricativen hat Dr. Lepsius die Zeichen 7 und 7, von denen Grout (Zulu - Grammar) ersteres für die fortis, letzteres für die lenis anwendet. Der spir. asper bei beiden Zeichen erweckt die irrige Vorstellung von gleicher Stärke der betr. Laute, und der Palatalstrich bei dem einen verleitet zu der Meinung, dass beide Leute organisch verschieden, was nicht der Fall. Ferner erweckt der hinter dem 7 stehende Palatalstrich die irrige Vorstellung, dass in der Aussprache das palatale Element zuletzt anklinge, während es in Wirklichkeit zuerst anklingt, obgleich es der Entstehung nach das zweite ist. (Vgl. hierzu Lepsius a. a. O. p. 80 Anm. 2 das gegen Döhne Gesagte.) Die Bezeichnung hat sich zunächst nach der wirklichen Aussprache, nicht nach der Entstehung zu richten. Die Zeichen 7 und erscheinen also als unpassend; eher würden "7 (lenis) und 7 (fortis) passen, wenn diese Bezeichnungen nicht zu complicirt und unbequem wären Und dann würde man noch um Zeichen für die beiden ex-, plosiven Laterale verlegen sein. Daher ich die Zeichen, l, t, th, erfunden. Da dieselben jedoch in der Druckerei nicht vorhanden waren, sind sie durch 1, l, t, th ersetzt worden.

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eines dentalen und eines palatalen Elementes zu einem einfachen rein-palatalen Laute. Gewiss ist dies in Betreff von . (lenis fricativa), indem la (esse) des Kafir im Sotho dya oder lya (Passiv leča), in anderen NegerSprachen lia und dia lautet. Sonst ist des Kafir = = t des Sotho, dy des Hererò, t, dž des Nika, t des Imyambane; und thy im Pongwe, dy im Hererò. In der Aussprache sämmtlicher Laterale ist ein l = Element hörbar, wesshalb der Buchstabe die Basis der angegebenen vier Lateralzeichen bildet (wie ja auch aus ly entsteht). Jedoch ist dies blosser phonischer Effect, indem die Zungenspitze bei der Bildung dieser Laute gar nicht mitwirkt, sondern Fricatur wie Explosion nur am Palatalpunkte stattfindet. Dasselbe 7 Element ist hörbar, auch wenn man die Zungenspitze so weit als möglich niedersenkt. Bei den beiden explosiven Lateralen ist daneben auch ein wie t sich anhörendes Element zu vernehmen; es ist aber auch dieses aus demselben Grunde wie das / Element aufgefasst. Weil es hauptsächlich an t erinnert, so ist es in den Zeichen .t. th durch den Querstrich angedeutet. Die Schleife vor dem deutet aber überhaupt das dem 7 Element verbundene andere Element an. Laterale heissen die vier Laute, weil bei ihrer Bildung die Zunge sich gegen den Palatalpunkt presst, so dass der Hauch zu beiden Seiten derselben entweichen muss. existirt im Toana nicht; es wird dort durch h repräsentirt, welches in den meisten übrigen Dialekten fehlt. In einem Dialekte steht h an Stelle von ; in demselben fehlen auch die Laterale; das t wird dort durch t, und das 7 und dessen Verstärkung .th durch th repräsentirt, wogegen das t und th der übrigen Dialekte durch und th wiedergegeben wird. Das ist in den östlichen Dialekten zu Hause; die westlichen haben dafür theils h, theils f theils s, auch kh. Die Fortis erweicht in unbetonten, nicht die Anfangssilbe bildenden Silben zu y, wie z. B. axa (spr. aya), Perf. axile, xoya (spr. Xoya (Perf. xoxile. Hierzu vergl. im Deutschen die Aussprache von Hefen, Hafer, Ofen" als „Hewen, Hawer, Owen"; im Holl. dag, pl. dagen (spr. dayễn); weg, pl. wegen (spr. veyen); im Engl. knife, wife, pl. knives, wives etc. Ist eine fricativa resp. anceps Anfangs consonant einer Wurzel oder eines Stammes, so verstärkt sie sich in die entsprechende explosiva, sobald eine Pronominalpräfixe davortritt oder wenn der betr. Nominalstamm im Singular ohne Präfixe ist (wo alsdann diese letztere durch Verstärkung des Anfangsconsonanten gleichsam ersetzt wird. Es geht also über:

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f in ph; als fila (bergen, begraben), dav. philo (Begräbniss),
mphila (mich begraben), iphila (sich verbergen);
fs in ps1): als fsiela (ausfegen), dav. psielo, mpsiela, ipsiela;
r in th; als: rata (wollen lieben), dav. thato, nthata, ithata;
s in ts; als: senya (verderben tr.), dav. tsenyo, ntsenya, itsenya;
in t; als: sira (beschatten), dav. tiro, ntšira, itšira;

1) Das fs kommt als Anfangsconsonant nicht vor.

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Das f

in th; als: lava (stechen), dav. thavo, nrthava, ithava; X in kh; als: xuela (sterben für . . .), dav. nkhŭela, ikhuela;

v in p; als: vitža (rufen), dav. pitžo, mpitža, ipitža;

vy oder vž in på (resp. vz in pz); als: vyala oder vžala (säen), dav. pžalo resp. vyala, (dav. pzalo);

I in t; als: loma (beissen), dav. tomo, ntoma, itoma;

in k; als: axela (bauen für

r

.), dav. kaɣelo, nkaxela, ikaxela.

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Aus dem hier Angeführten ergiebt sich, dass r die der lenis entsprechende Fortis ist (in t, r in th), was durch die genaue Beobachtung beider Laute bestätigt wird. Mit dem Charakter des r als Fortis (mit inhärirendem h spiritus asper) hängt auch zusammen, dass in ihm das fricative Element überwiegender ist als in l, daher vor i und n sich bei das explosive Element nicht geltend macht wie bei . Doch wird das Vorhandensein des letzteren Elementes, wenn man vom Sotho aus schliesst, nicht geleugnet werden können, da das vocalisirt wird, die vocalisirten Consonanten des Sotho aber entweder rein explosiv oder mindestens ancipites sind (m, ,,,). Und obwohl das unter die fortes zu rechnen, so ergiebt sich doch aus dem Umstande, dass sonst nur lenes vocalisirt werden, dass das r die weichste der Fortes ist. Mit dieser Weichheit des r correspondirt die Härte der lenis 7. Den spiritus lenis behandelt das Sotho als fricativa, nicht als explosiva, als welche Dr. Lepsius ihn bezeichnet (a. a. O. p. 68). Dass dieser Laut als fricativa zu betrachten, darauf führt auch, dass er dem fricativen spiritus asper (h) als lenis entspricht; ebenso, dass er nicht vocalisirt wird wie und , also nicht einmal als anceps gilt. Was die nasales betrifft, so behandelt das Sotho das m' wie eine anceps. Dies geht aus Folgendem hervor: Ein Substantiv der einen Nominalclasse des Sotho fängt nie mit einer anceps oder fricativa an. Da nun ein solches Substantiv auch nie mit m anfängt, so gilt dem Sotho das m als anceps. Dies kommt daher, dass das nasale Element und dasselbe ist ja continuirlich wie die Fricatur der fricativen Consonanten bei m am stärksten ist. Man versuche es nur, ein starkes stummes, nicht vocalisirtes m und n hervorzubringen, und man wird bei dem ersteren in der Nase ein stärkeres Geräusch wahrnehmen als bei n. Hierzu kommt, dass die Organe, welche den oralen m-Schluss bilden, weicher sind als die, welche den n- und n - Schluss bilden, so dass das explosive Element in m am schwächsten ist. Wird aber das m durch sein nasales Element zur anceps, so werden n und n ebenfalls wegen desselben Elementes wenigstens vom Sotho aus zu den ancipites zu rechnen sein, bei denen jedoch das explosive Element als das hauptsächliche zu betrachten ist. Neben den wirklichen Consonanten hat das Sotho auch noch halbconsonantisches e, i, o, und y (letzeres in vy, my, ly, ny, entstanden aus vẻ und vo, aus mě, lẽ, ně).

Zeitschrift für Ethnologie, Jahrgang 1874.

Die Schnalzlaute des Kafir

hat das Sotho nicht.1) Des Einflusses von i und u auf vorhergehendes /

wurde schon gedacht. Ein i hat auch oft auf vorhergehendes oder ph einen assibilirenden Einfluss, so dass fsi und psi für fi und phi gesprochen wird.2) Das o und u wirken assibilirend auf einen voranstehenden Zischlaut (s, ts, tz); soara wird soara, tsoano wird tščano, tzoala wird tzoala gesprochen. Wird an ein Nom die Deminutivendung ana resp. ane angehängt, so wandeln sich folgende Endungen:

Ve, vi, vo, vu in vy, resp. lyō (dyo); z. B. kolove (Schwein), dav. kolovyana, resp. kolodyčana;3)

pe, pi in tzo; als: selepe (Beil), dav. seletzŏana; vupi (Mehl) dav. vutzŎana;

po, pu in pž oder tz; z. B. molapo (Schlucht), dav. molapžana resp.

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fi in fs oder ƒs, auch so; als: lexofi (flache Hand), dav. lexofsana; lefifi (Finsterniss), dav. lefifšana; lesufi (dass.), dav. lesusŏana;

fo in fs; als: pheto (Wind, Kälte), dav. phefšana;

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le in ly (dy); als: kyole (Ferne), dav. kyolyana (kxodyana);
li in tz, resp. tz; als mali (Blut), dav. matžana;

lu in tžo, resp. tzo; als: malelu (Bart), dav. maletžňana;

--

ti theilweise in t resp. tz, theilweise in ty; als: lemati (Planke), dav. lematżana oder lematyana;

re, ri in , resp. ts oder ts; als: nare (Büffel), dav. našana resp. natšana oder natsana;

mo in no; als: kyomo (Rind), dav. kɣončana;

ni, n in ny; als: mo. lavani (Kämpfer), dav. molavanyana; non (Aar), dav. nonyana (Vogel).

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Die Passivendung oa wandelt sich mit vorhergehendem v, p, f, ph in vya (resp. lyža, dyňa), pža, jša, pša; als: Vavya, vapża, lefša, kɣapša von vava, vapa, lefa, kyapha. Vorhergehendes m wandelt sich in n, als: ronča von roma (senden). Der Accent der Wörter ruht bei allen mehr- als einsilbigen Wörtern auf penultima. Zur Unterscheidung von sonst ganz gleichlautenden Wörtern werden die drei Töne angewendet, welche neben den Tönen des Chinesischen eine Eigenthümlichkeit der Negersprachen zu sein scheinen. Wenigstens habe ich sie im Kafir beobachtet, und Dr. Lepsius hat sie (a. a. O.) als im Ibo, Yoruba, Ee,4) Akra vorhanden notirt; in

1) Für die Schnalzlaute des Kafir lassen sich im Sotho keine Repräsentanten aufweisen, was doch in Betreff der übrigen Consonanten der Fall ist. Dies führt zu der Vermuthung, dass die Schnalzlaute ein ursprünglich fremdartiges, von den Hottentotten oder Buschmännern herübergekommenes Element sind.

2) Vgl. Lepsius a. a. O. p. 127. 214 über den assibilirenden Einfluss des i in anderen Sprachen. 3) cf. bellum, duellum.

Soll vermuthlich Eve oder Efe mit reinlabialem v oder ƒ sein, nach der bei Dr. Lepsius (a. a. O. p. 279. 280) gegebenen Beschreibung des betr. Lautes zu urtheilen.

Das Adjectiv, welches stets hinter dem betreffenden Nom steht, bekommt dieselbe Präfixe wie dieses; Bindeglied zwischen Nom und Adjectiv ist das Relativpronom des ersteren. Z. B. motho e moxolo Mensch der grosser, d. h. grosser Mensch; vyan vyo votala Gras das grüne, grünes Gras.1)

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Das Verb, der wichtigste Theil der Sprache, hat im Sotho eine überraschende Reichhaltigkeit an Formen. Zunächst ist zu bemerken, dass ein Grundverb nie mehr als zwei Silben hat, sowie dass, bis auf einige wenige Ausnahmen, jedes Verb in der Grundform auf a endigt. Durch die Verbalspecies ist es möglich, die Bedeutung des Grundverbs auf mannichfache Weise zu modificiren. Sie werden gebildet durch Anhängung von gewissen Endungen an den Stamm des Grundverbs. Auf diese Weise entstehen z. B.: Causativ durch Anhängung von iša oder ea; als: lirisa -thun machen, von = lira tönen machen, von la = ertönen. Relativ (oder Directiv) durch Anhängung von ela; als: irela

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thun; letža

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Reciprok durch Anhängung von ana; als ratana

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thun

einander lieben. Neuter-Activ (oder Depon ens) durch Anhängung von ala; als: vonala erscheinen (in den Zustand des Gesehen werdens treten),

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Neuter-Passiv (oder Subjectiv) durch Anhängung von exa; als: vonexa sichtbar sein (im Zustande des Gesehen werdens sich befinden).

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Inversiv, und zwar a) intransitiver durch Anhängung von oxa; als: toxa weggehen, von ta kommen.

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Stativ durch Auhängung von ama; als: inama = gebückte (eintauchende
Stellung einnehmen, von ina = eintauchen.
Iterativ wird durch Verdoppelung gebildet; als: opaopa wiederholt

klopfen mit der Hand (z. B. anklopfen an die Thür); upalupa schnüffeln.

Die Species werden auch theils verdoppelt, theils zusammengesetzt, wodurch wieder eine neue Fülle von Bildungen entsteht. Beispiele: išiša gehenmachen verursachen (von ea = gehen wohin, dav. caus. isa = wohin gehen machen); lirelana thun für einander. Durchgreifende Regel dabei ist (wie überhaupt im Sotho), dass das Bestimmende hinter dem zu Bestimmenden liegt.

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1) Der Adjectiv-Stamm tala' bedeutet beides ,,blau“, und „grün", welche Farben der Sotho als eine fasst; höchstens unterscheidet er,,votala' vya beɣ olimo das Tala' des Himmels, votala' vya vyaŋ = das Tala' des Grases.

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