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1) Dass die Neustettiner Schädel ihren Maassen und Verhältnisszahlen nach vollständig mit dem germanischen Typus Hölder's übereinstimmen, dass sie den Verhältnisszahlen nach fast alle

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nur I, V und IX zeigen einen höheren Längen-Höhen-Index - auch mit der Eckerschen Reihengräberform zusammen treffen;

2) Dass dieselben sich besonders durch eine niedrige grösste Länge A und relativ grosse Breite B und Höhe C gegenüber der Ecker'schen Reihengräberform auszeichnen;

3) Dass daher der Volksstamm, welchem diese Menschen angehört haben, nach der Beschaffenheit des Schädels den Menschen der süddeutschen Reihengräber nahe verwandt, wenn auch nicht mit denselben ganz gleichschädlig gewesen sei.

Auch die Capacität der Neustettiner Schädel stimmt gut zu der Reihengräberform. Nimmt man nämlich mit Ecker und Hölder an, dass der His'sche Hohbergtypus mit der Reihengräberform identisch ist, so lehrt die folgende Tabelle, dass unsere Schädel, soweit sie gemessen werden konnten, die diesem Typus zukommende Capacität wirklich besitzen.

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1) Die Buchstaben haben dieselbe Bedeutung wie in der vorhergehenden Tabelle.

Wenn ich nun oben noch den Klosterschädel (S. 198.) aus dem 13. bis 16. Jahrhundert beschrieben habe, so war meine Absicht nur die, denselben mit den alten Schädeln aus der Heidenzeit zu vergleichen. Gleichviel aus welchem Theile Europas er eigentlich herstammt, das steht fest, dass er im Mittelalter bei Neustettin, wahrscheinlich im Kloster, gestorben ist. Kraniologisch bietet er sehr prägmant die Karaktere des His'schen Siontypus dar und würde nach der Hölder'schen Nomenklatur also dem germanischen Typus angehören.

Es ergiebt nun jene Vergleichung das weitere Resultat, dass dieser christliche Schädel aus dem 13. bis 16. Jahrhundert viel breiter ist, sowohl an und für sich als auch im Verhältniss zur Länge und dass seine Capacität ebenfalls bedeutend grösser erscheint sie beträgt 1563 C. C. als die der alten Heidenschädel aus den Hügelgräbern derselben Gegend.

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B. Die anthropologische Sammlung der Naturforschenden Gesellschaft zu Danzig. Dort, wo der uralisch - baltische Hügelzug allmählich zu einer Höhe von 1021 Fuss ansteigt, rings um den Thurmberg beim Dorfe Schöneberg, liegt ein von N.O. nach S. W. sich hinziehendes wald- und seenreiches Plateau, welches südlich sich über Neustettin hinaus nach Pommern hinein, nördlich bis an's Meer hin erstreckt. Der Neustettiner Kreis grenzt hier nordöstlich an den Kreis Schlochau, dann folgt immer nordöstlich der Kreis Conitz, dann Berent, dann Carthaus, zuletzt Neustadt. Während wir nun aus allen diesen westpreussischen Kreisen vielfach Urnen- und andere prähistorische Funde zugeschickt erhalten, sind alte Gräber, in welchen die Leichen unverbrannt bestattet worden, bisher fast ausschliesslich in dem Kreise Carthaus entdeckt worden; ob diese Thatsache allein aus dem regen Interesse, welches der zeitige Landrath des Carthäuser Kreises für anthropologische Forschungen bethätigt, zu erklären ist, oder eine wirklich ethnologische Bedeutung hat, wird die fortgesetzte Erforschung der Gegend erst lehren müssen. Bisher steht soviel fest, dass wir an den verschiedensten Punkten des Kreises Carthaus, speciell in Krissau und Meisterwalde nach der Danziger Kreisgrenze zu, in Fitschkau nach der Berenter Kreisgrenze, in Jamen nach der Bütower Kreisgrenze zu alte heidnische Gräber gefunden haben, in denen die Leichen unverbrannt beerdigt worden waren.

1) Das Gräberfeld in Krissau1), von Herrn Walter Kauffmann entdeckt, liegt auf einer ziemlich flachen Anhöhe, nahe am Fusse eines westlich gelegenen grösseren Berges. Früher sind dort oft Urnen mit verschiedenen Bronzesachen gefunden worden; jetzt ist die Stätte stark mit Wachholdersträuchern bewachsen und zeigt an mehreren Stellen es sind im Ganzen

1) Dieses Gräberfeld ist genau beschrieben in meinen „altpommerellischen Schädeln“ in den Schriften der Naturforschenden Gesellschaft zu Danzig. 1872. Neue Folge III. 1.

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sogenannte Steinkreise, mehr oder weniger vollkommen erhalten, in deren Mitte je ein Grab war. Unter einer mit Kohle vermischten Erdschicht und einem Pflaster von kleinen Steinen lagen hier nämlich die menschlichen Knochen in einer Tiefe von 3 bis 4 Euss. Nur ein Skelett A1) war vollständig, während von einem zweiten B1) und D1) nur grössere oder kleinere Schädelfragmente erhalten sind. Der Schädel A lag übrigens ganz auf der Brust zwischen den beiden Oberarmen und beide obere Extremitäten lagen höher als die unteren, so dass die Leiche offenbar in halb sitzender Stellung und zwar mit den Füssen nach Westen, mit dem Kopf nach Osten gerichtet beerdigt worden war. An dem linken Darmbein befand sich ein stark verrostetes, eisernes Messer und dicht am Schädel ausser vielen Kohlenstücken der Zahn eines Schweines, und zwar nach der Bestimmung des Herrn Professor v. Siebold in München „ein unterer Schneidezahn eines Schweins von sehr kleiner Race, vielleicht des Sumpfschweins.“

Untersuchung der Schädel.

Der Schädel A (Fig. 11) ist von gelbbrauner Farbe, sehr leicht und an vielen Stellen der lamina externa beraubt; es fehlt ihm der grösste Theil der Basis und der linke Oberkiefer. Die arcus superciliares sehr hervorragend, die Muskelleisten stark ausgeprägt, die Zähne bis an den Hals abgenutzt. Die Nähte sind undeutlich, sagittalis posterior obliterirt. Mann von 50 Jahren. Norma frontalis: Stirn schmal und niedrig, Nasenwurzel tief und breit, der obere Augenhöhlenrand ragt über den untern hervor, Gesicht schmal und lang, deutliche fovea intermaxillaris. Norma verticalis: elliptisch.

Norma temporalis: Die Mittellinie steigt schräg und langgestreckt nach hinten zum vertex, dann gerade nach hinten und unten zur kleiner Fontanelle, wo das Hinterhaupt einen Absatz und eine kleine Ausladung bildet, um dann von der grössten Hervorragung, welche über der spina occipit. externa liegt, mehr horizontal nach vorn zu laufen. Auf dem Scheitel deutlicher Kamm; intermaxillare Prognathie. Norma occipitalis: stehendes Fünfeck mit deutlichem Dach auf den senkrecht abfallenden Seiten.

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Das Schädelfragment B (Fig. 12) besteht aus dem Stirnbein, beiden Scheitelbeinen und fast der ganzen Hinterhauptsschuppe, dazu gehört ein

1) Dies sind die Bezeichnungen der Schädel in der Danziger Sammlung.

Stück vom Keilbein und ein Stück vom Unterkiefer mit Zähnen. Der Knochen ist sehr brüchig, ebenfalls gelbbraun, die Nähte beginnen zu obliteriren, die Leisten sind stark ausgeprägt, die Zähne stark abgenutzt. Mann von 30-50 Jahren. (?)

Die Norma frontalis zeigt starke arcus superciliares, welche über der tief eingesunkenen Nasenwurzel verschmelzen; der obere Rand der Augenhöhle wölbt sich dachförmig über, so dass das foramen supraorbitale 3 Millimeter hinter dem eigentlichen Rande liegt; Stirn schmal und niedrig.

Norma verticalis: elliptisch, auch die N. temporalis und occipitalis ganz wie bei A.

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Das Schädelfragment D der Sammlung, welches nur aus einem Theil des Stirnbeins und den beiden Scheitelbeinen besteht, bietet zum Messen keinen festen Punkt. Die Stirn ist niedrig und die Profillinie lang nach hinten gestreckt.

2) Aehnlich verhält sich ein Schädelstück C, welches bei Meisterswalde von Herrn Sanitätsrath Dr. Berent schon im Jahre 1842 ausgegraben wurde. Hier lagen nämlich mitten im Walde auf einem Hügel etwa 30 bis 60 flache Steinkreise von verschiedenem Durchmesser; früher waren hier schon zerfallene Urnen mit Knochenasche gefunden worden. Zufällig entdeckte ein Förster, dass unter diesem, etwa 3 Fuss unter der Oberfläche befindlichen Aschenheerde noch aufgeschüttete Erde sei und fand beim Graben etwa 4 Fuss tief 2 Skelette, neben ihnen ein schmales, eisernes verrostetes Messer. Die allen Anwesenden ganz fremdartig erscheinenden Schädel wurden zerschmettert und wieder verscharrt, so dass Herr Dr. Berent nur mit Noth ein Schädelstück zusammen setzen konnte, welches er so beschreibt:

„Der Kopf ist lang und schmal, als wäre er von den Seiten zusammengedrückt, die Stirn überaus flach, die Augenhöhlen mehr viereckig als oval."

Das Fragment nun, welches ich aus dem Nachlass des Herrn Berent erhalten, besteht aus einem grössern Stück (Stirnbein und ein Theil beider Scheitelbeine) und mehreren kleinen, welche alle leider zum Messen wenig Anhaltspunkte liefern. Indess ist das Stirnbein flach, schmal und niedrig, der obere Augenhöhlenrand ebenfalls hervorragend mit der Bildung eines foramen supraorbitale, die Mittellinie lang gestreckt; der Oberkiefer zeigt ebenfalls eine fovea intermaxillaris; die arcus und Muskelleisten sind nicht so stark ausgeprägt wie bei A und B.

3) Im Herbst 1871 wurden beim Chausseebauen in der Nähe von Fitschkau 2 Skelette gefunden, welche die Arbeiter leider sehr beschädigten und dann zertrümmert wieder vergruben. Es stammen daher die Schädelfragmente E und F

der Sammlung; von den andern Umständen konnte nur festgestellt werden, dass das Grab sich durch nichts von der Umgebung markirt habe. E besteht aus der rechten Hälfte des Stirnbeins, dem rechten Scheitelbein, einem Theil des linken und dem grössten Theil der Hinterhauptsschuppe, während F nur ein kleines Stück des Stirnbeins, beide Scheitelbeine und nur den oberen Theil der Hinterhauptsschuppe zeigt.

Beide Schädel sind, soweit sich dies beurtheilen lässt, sehr schmal, sehr lang und haben ganz senkrecht abfallende Seitenwände; an F ist die Ausladung des Hinterhaupts deutlich. An E allein konnten einige Maasse genommen werden, und zwar:

A 184, Stirnbogen

=

111, Scheitelbogen

121.

4) Das Gräberfeld in Jamen. Nachdem der Chausseebauaufseher Gotzmann bereits im Jahre 1871 beim Dorfe Borrotschin unmittelbar in dem jetzt bebauten Acker liegend, ohne jede weitere Beigabe, ein menschliches Skelett gefunden, von dem uns die Schädelhaube Q erhalten ist, stiess derselbe etwa 1 Meile weiter beim Durchschnitt der fortgeführten Chaussee hinter dem Dorfe Jamen auf 4 Skelette, von denen M, N, O dicht nebeneinander, P etwa 4-5 Fuss davon entfernt lagen. Auch diese Gräber besassen nichts, was sie äusserlich von dem umgebenden Acker unterschied, weder Steinkreise noch ein Hügel markirte sie, auch im Innern fand sich keine Beigabe. Dagegen beweist eine starke Imprägnirung des Schädels M mit Kupfersalzen, dass um denselben bei der Beerdigung irgend ein Bronzeschmuck befestigt war und da dieser sich bei der jetzigen Entdeckung nicht vorfand, so ist es wahrscheinlich, dass das Grab schon früher einmal geplündert worden ist. In weitem Umkreise um diese Grabstätte liegen nun etwa 30 grössere oder kleinere Hügel, aus Erde und Steinen aufgethürmt, von denen etwa 10 untersucht worden, indess nur unvollständige Steinkisten mit Urnen- und Knochen asche, ohne jede Beigabe enthielten, daher uns hier nicht weiter interessiren..

Untersuchung der Schädel.

Der Schädel M (Fig. 13) ist schmutzig weiss und vielfach abgeschürft die Schläfenschuppe, der processus zygomaticus und mastoideus linkerseits sind von Kupfersalzen stark imprägnirt und grün gefärbt; es fehlen die Zähne, der Unterkiefer und ein Theil des Oberkiefers, über der rechten Augenhöhle und auf der Hinterhauptsschuppe sind 2 runde Löcher; die Muskelleisten sind wenig entwickelt, die Nähte fast alle obliterirt, nur die Lambdanaht und sagittalis posterior noch zu kennen. Frau von 50 Jahren.

Norma frontalis: Stirn ziemlich breit und hoch, Nasenwurzel flach und breit.

Norma verticalis: Annähernd elliptisch.

Norma temporalis: Die Mittellinie steigt auf der Stirn etwas gerade an, setzt sich dann mehr winklig an den Scheitel, wo sie fast horizontal bis zum vertex vorläuft, dann sich schräg nach hinten senkt,

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