Billeder på siden
PDF
ePub

und dgl. bei den lateinischen Lustspieldichtern erklärt uns vielleicht, wie da zu der Verwendung für bei zu im Hause kommen konnte, und da bra vo , als" ist vielleicht eine weitere Ausbildung von plautinischen Wendungen wie a malo faciunt peculium.

Obgleich in dieser Art früh jener Kampf zu Gunsten von ad entschieden wurde, lebte doch die Erinnerung an denselben und Nachklänge des alten a ab noch fort in der alten italiänischen Litteratur und Sprache, wie ich durch jene Beispiele dargethan zu haben hoffe. Es ist vielleicht bemerkenswert, dass in jenen Beispielen sich nie die Nebenform ad für lateinisches a findet. Jacopone da Todi, Dante, Petrarca, Villani Boccaccio haben noch ab inizio, ab antico, ab eterno, ab esperto und bis in die neuste Zeit erhalten sich solche Formeln. Sollte dies ab wirklich nur etwas aus den Büchern entnommenes, dem damaligen Leben fremdes sein? Die etwas mehr am alten fest haltende sardische Mundart (Grammaticam tamquam simiae homines imitantur v. e. 1, 11) vermochte, als das neue da zu ihr drang, das alte a ab (* aba *ave) so wenig zu vergessen, dass es zupächst aus dem alten und neuen das eine daba da u e sich bildete, erst später das allgemeine da als dae dai für sich allein gelten liess.

Einen ähnlichen Kampf als ad und a ab kämpften übrigens super su und sub, über und unter. Da sub nach italiänischer Lautlehre ebenso wie ab sein b nicht halten konnte, musste sub schwinden, sich durch eine Verstärkung subtus, sotto ersetzen. Dass aber sub im 12. und 13. Jhdt. im Leben gar nicht mehr vorhanden wäre, dass sub Julio (conionto, iudicare u. ä. bei Cecco d'Ascoli) bei Dante, sub Costantino bei Fazio nur lateinischer Chronikenstiel wäre, scheint doch fraglich, wenn man im Quadriregio des Frezzi 1, 13, 4, 11 liest: Sub brevità questo rispose allora ; Cercando or vo colei da cui fu retto Si in pace il mondo, che sub suo governo Fu l'età d'oro e'l secol benedetto. Das Wort subbissare scheint so zu erklären, dass man sowol su b als ab noch hatte, und letzteres fälschlich in dem Worte abisso verstand. Wegen des bb kann man subbietto, obbediente vergleichen.

3. Gerundium.

Die grosse Ausbreitung der Praepositionen, namentlich di und a ging mit dem Verschwinden der Casusendungen Hand in Hand.

in Hand. Als aus der Zeit des Reichthumes gerettete Kleinodien betrachtet man

hier noch einige Casusformen der Fürwörter, welche zum Theil mit der Form auch den Inhalt, die Bedeutung des betreffenden Casus gewahrt haben. Manche haben nur die Form ohne die Bedeutung geo rettet; sie gehen jetzt als Nominativ und Accusativ, was sie beides eigentlich nicht sind, und mit Hülfe der Praepositionen stehen sie für jeden Casus, sie sind also casuslos. Andere haben umgekehrt die Bedeutung gerettet, scheinen aber der Form nach casuslos. Noch andere stehen auf einer Mittelstufe, zeigen die Form und die richtige Verwendung, daneben aber werden sie auch den übrigen casuslosen Formen gleichgestellt. So haben wir noch Dativ und Accusativ. Genitive singularis, bemerkte Blanc, sind nur noch in der alten Sprache bei Namen, den Vater zu bezeichnen, im Gebrauch. So lettere del sec. XIII scritte da Senesi S. 65 dei figliuoli ser Jachopi = di ser Jacopo, S. 4 Simoneto domini Odo da Castelo de Lago, wie S. 19 Nicholò di domino Nichola. Anfänge und Aufschriften von Briefen haben wol um der Feierlichkeit willen in jener Zeit leicht etwas lateinischen Beischmack, so dass man nicht recht weiss, wo hier die Grenze zu ziehen ist, was für Büchersprache und was für lebendig zu halten. In nomine domini amen, Viro e nobile domino domino Rogerio, Nobile prudenti viro domino Rugerio, A Jacomo Guidi Chaciachonti e non altrui detur, darf man wol nicht als Belege für Formenreichthum der altitaliänischen Sprache benutzen, * wenn man auch zugiebt, dass dergleichen in jener

, Zeit in jenem Volke dem Leben noch etwas näher steht als sonst. So wird man auch zugeben, dass solch ein schattenhaftes Nachleben des Lateinischen etwas dazu beitrag dem Fortschritt der Zersetzung noch etwas zu steuern, noch vorhandene und noch verstandene Formen festzuhalten. Manchen Genitiv wenigstens der Form nach in Eigennamen verdanken wir vielleicht jener Erhaltung des Lateins. Sonst ist eben

eser Casus ganz verschollen. Ablativformen scheinen vollends gänzlich zu fehlen, denn genere von genus und ähnliches kann auf einen fälschlichen Accusativ generem zurückgehen, da das Bewusstsein für sächliches Geschlecht früh schwand.

Um so mehr erregt die Beobachtung Erstaunen, dass der Ablativ seiner Bedeutung nach ohne besondere von dem Casuslosen unterschiedliche Form fortlebte. Loco = in loco, ivi erklärte Nannucci mit Vergleichung des spanischen luego für ein Adverb von illac (illic).

* Etwas anders sieht schon aus der Anfang des 22. Briefes von Guirtone: Desiderio diletto mio figliuolo, Messer Giovanni Legista.

umane

Der Gebrauch steht fest durch die trefflichsten Beispiele a. O. und bei demselben im Manuale 1, S. 152. Ich füge hinzu Guittone R 1, 15 Si che tuo viso veggia e tua voce auda Loco, cve gandio tutto eternal sia. Lateinischen Ablativ loco bei Seite zu lassen (Diez hält ihn) scheint mir deshalb misslich, weil loco eine zur Zeit sehr beliebte Nebenform zu luogo ist; in der commedia zähle ich z. B. nach Blancs Wörterbuch 35 luogo und 37 loco. Hierzu kommen andere Beispiele von einem fehlenden in oder per. Lettere del sec. XIII S. 4 sono pagati primo mese. Die Herausgeber vergleichen suo loco im Inferno (?) und aus den Statuti Senesi adirato animo. Letzteres scheinen freilich casus absoluti. Aber als ob per zu ergänzen wäre zu colpa erklärt schon Blanc im Wörterbuche pg. 32, 32 und par. 1, 30. Si passeggiando l'alta selva vota Colpa di quella ch’al serpente crese, Temprava i passi un' angelica nota. Si rade volte, Padre, se ne coglie Per trionfare o Cesare o poeta Colpa e vergogna delle voglie ... Also culpā et verecundiā, scelere. Das zum Adverbium gewordene, heute gebräuchliche ora jetzt ist schwerlich anders als = horā nämlich hac zu erklären. Ebenso ist es mit allen Adverbien, welche mit mente gebildet sind. Aehnlich jenem colpa e vergogna bei Dante findet man auch bei neueren casus absoluti, welche durch Ergänzung einer Praeposition aufzuklären, sich als Ablative darzustellen scheinen, Ariost Orl. f. 6, 64 Un ch'avea umana forma i piedi e'l ventre. Prom. sposi 3 M'ha confessato che gli era stato proibito, pena la vita, di far questo matrimonio.

Der eigentliche Wohnsitz, auf welchen sich der lateinische Ablativ zurückgezogen hat, ist nach allgemeiner Uebereinstimmung der Grammatiker das Gerundium. Hier haben wir in der Form auf o nicht das auf den Accusativ zurückgehende Casuslose zu erkennen, heisst es; sondern nach der Syntax, welche diese Formen ausschliesslich ablativ verwendet zeigt, muss man glauben, dass hier keine Abschleifung aus einer anderen lateinischen Casusform vorliege. Unzweifelhaft haben wir in dem heutigen Gebrauche diess im grossen und ganzen anzuerkennen. Das instrumentale tritt zurück; selten wird man wie in Gaittones Briefen, wo es von der strafenden Gottheit 9 S. 25 heisst colpando sana, diese Formen auf ando, endo im Deutschen mit durch auflösen, meistens vielmehr mit indem, das gleichzeitige zu bezeichnen. Beides berührt sich auch leicht und es ist ohne weiteres zuzugeben, dass somit vielleicht der wichtigste Gebrauch des Gerundiums erhalten

[ocr errors]

ist, wie in Homines ad deos nulla re propius accedunt quam salutem hominibus dando und in quis talia fando temperet a lacrumis? Bei Lesung der Schriftsteller des ersten Jahrhunderts aber, besonders Guittones, überzeugt man sich bald, dass ursprünglich das Italiänisché sich durchaus nicht anf diesen Ablativ des Werkzeugs und der Gleich. zeitigkeit oder Begleitung beschränkte. Zunächst ist noch der eigentliche Forttragefall festzustellen,

wie man ihn lateinisch besonders mit der Praeposition a, aber auch ohne dieselbe findet, wie bei Cicero deterruit a scribendo, bei Livius Appius non abstitit continuando magistratu. So Guittone R 1, 2 E gli occhi perchè mai finan piangendo ? Ablassen vom weinen. Aehnlich Cecco d'Ascoli Acerba 1, 8 Muovesi il vento, e foco accende in nero, Tuono fa grande, e non rompendo cessa. Guittone R 1, 24 acerbe pome Misero fugge e non venen gastando, leiblicho geringe Schmerzen meidet der Mensch, aber vom das Gift kosten flieht er nicht. 2, 203 Perchè ti parti in tutto lei amando, damit du ganz davon weg gehest sie 21 lieben. Dante Cz. 2 parve veder – Cader gli augelli volando per l'are; heisst das die Vögel fielen von ihrem Fluge oder etwas ungenau indem sie flogen?

Viel stärker an Zahl und Beweiskraft sind die Beispiele, durch welche man das umgekehrte, die Richtung wohin, den Dativ gerundii (statt ad mit Accusativ) belegen kann; also das fortleben solcher Wesdungen wie solvendo non est, scribendo adfuerunt, X viri legibus scribundis. Guittone lettere 3, 17 Che comechè grave sia il camnino camminando a vertů, tenere il può chi vuole, e a beatitudine pervenire

. S. 18 Adonque Amico, – se buono siete, tempo è da parere megliorando, emendando, e dove grava più doglia più confortare. Zuletzt ein Infinitiv, nachdem das Dativverhältnis durch die Gerundien klar genug ist. 10, 29 d'ogni parte avete ladroni furtando (zum stebler, nämlich bereit). S. 30 Onde il mondo fuggendo ed essi propj, fatti furo monisterj; potendo sposo con sposa giugnersi in uno loco, e ogni altro lungiando in ogni guisa, vedendo bene Dio, e bene da lui esser veduta, e piacere ad esso e d’esso portare piacere. Daher sind die Klöster gemacht, damit man die Welt und ihr Eigenthum fliehe; damit Brant und Bräutigam sich treffen können, und man alles andere auf alle Art fern halte, damit man Gott richtig sehe und von ihm richtig gesehen werde, ihm zu gefallen und von ihm Gnade zu erhalten. Dass wieder zuletzt in Infinitive übergegangen wird, ist durchaus kein Beweis, dass diese Gerundien den Infinitiven gleich ständen. Unmöglich wäre es dem Schriftsteller gewesen mit blossen Infinitiven anzufangen. Nachdem er durch viele Gerundien den Sinn deutlich gemacht, reichen die Infinitive zuletzt aus. Der Uebergang aber wird durch einen passiven Infinitiv esser veduta gemacht, weil die Gerundien activ sind; ohne eine solche Veranlassung wäre er vielleicht nicht von den Gerundien abgekommen. 25, 69 E voi che grande siete, amico mio, grandemente molto tenuto siete male fuggendo e seguendo bene, gehalten an, verpflichtet zu. 40, 92 Le suoie piaghe non piaghe piagando sono, ma medicina sanando d'ogni piaga, zeigt ebenfalls den Zweck. Auch die Folge angebend nach einem tanto steht dieser Dativ. Rime 1, 11 O buon Gesù, apri el core Nostro crudel duro tanto, Ritenendo a far di te pianto, Com' aigua in spungia, dolore; das Herz ist so grausam, dass es den Schmerz davon zurück hält um dich zu weinen, ähnlich wie man im Schwamm das Wasser vom fliessen zurück hält. 17 Non studiar molto bon bon respondendo, sich nicht bemühen gutes mit gutem zu vergelten. Man vergleiche 2, 115 Studianosi a fare me perdire. 1, 23 quant'è nom maggio, Maggio a

è esser dea bono ben seguendo, „a seguitare il bene“ erklärt der Herausgeber. 24 Non già dico spegnando („a spegnere") esser leggero Acceso forte in uom d'amore foco. Ma Dio donando intendo, Sanando esso („a sanare esso“) podere. Dies podere ist mit jenem puote des Fazio (oben 1) zusammenzustellen, unpersönlich aufzufassen: mit Gottes Hülfe halte ich es für möglich es zu heilen. Donimi Dio curando (zur Heilung) ogni intelletto E ad infermi retto Voler sanando (zur Heilung) e cor forte seguendo (zur Befolgung). Tropp' è laid' uom posare, Dio volendo lavori Fornendo (zur Vollendung, Befriedigung) i suoi misteri (mestieri). 54 Messer Corso Donati Persona, abito e atto Mi sembra in voi ben atto (aptus) Pugnando valoroso in ver (vero) valore. Das Komma vor Pugnando in allen Ausgaben ist wol besser zu tilgen. 58 E parvo ad Attavian sarebbe stato Esto mondo lassando E servir Deo se dando. Wie nach buono, leggiero, grave haben wir hier nach parvo diesen Dativ, danach, was freilich auch möglich, Infinitiv. Oder ist weiter zu construiren: und sich Gott zu ergeben, um zu dienen? Dando auch Dativ? Es ist wahr. scheinlicher. Jacopo da Lentino PPS 1, 255 E non ao cui vi mande Per messagger parlando, um zu sprechen. Pannuccio del Bagno a. 0. 1, 362 Ed altro in me poder già non ritenni che sol servendo, Ver

« ForrigeFortsæt »