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Die Gesetze der Tragödie, nachgewiesen an Shakespeares Macbeth. Von J. Seite Jekeli. Programm des Gymn. zu Mediasch 1874

214 Ceber den Einfluss des dreissigjährigen Krieges auf die deutsche Sprache

und Literatur, dargestellt auf Grundlage der staatlichen und gesellschaftlichen Zustände jener Zeit. II. Theil. Progr. des deutschen Obergymn. der Kleinseite zu Prag 1873. Von Joh. Walter

215 C. F. Drollinger. Von Prof. Dr. Theodor Löhlein. Programm des Gymn. zu Karlsruhe 1873

215 Ueber das Vaterländische in Klopstocks Oden. Vom Gymnasiallehrer Prediger G. Liebusch. Progr. des Gymn. zu Quedlinburg 1874

216 Einführung in Lessings Hamburger Dramaturgie. 1. Theil. Von Dr. Thümen. Progr. des Gymn. zu Stralsund 1873

216 Johann Georg Hamann. Ein Lebensbild von Prof. Dr. L. Francke. Progr. des Gymn. zu Torgau 1873

217 Joh. Heinr. Voss und seine Bedeutung in der deutschen Literatur. Von Dr. Iber. Progr. des Carolinums zu Osnabrück 1873. .

217 Parallele Charaktere und Zustände in Euripides Elektra und Göthes natür

licher Tochter. Von Andr. Neumeyer. Programm des Gymn. zu Amberg 1873

217 Zur Geschichte der niederdeutschen Mundarten. Von W. Gebert. Progr. des Gymn. zu Kreuznach 1873

218 Zar Etymologie nordrheinfränkischer Provincialismen. Von Dr. M. Fuss. Progr. der Rheinischen Ritterakademie zu Bedburg

218 Zur Vergleichung der Iliade und des Nibelungenliedes. Von Mil. Task. Progr. des evang. Gymnasiums zu Kronstadt 1873

219 Die Fundamentalsätze der Sittenlehre in Shakespeare'schen Stücken, vom Oberl. Dr. Th. Keller. Progr. der Realschule I. 0. Trier 1873

219 Simon Dach. Von P. Salkowsky. Progr. des Gymn. zu Memel 1873 220 Die Verkehrssprache in Sophiens Reise von Memel nach Sachsen. Von

Prof. Dr. Cholevius. Progr. des Kneiphöfischen Gymn. zu Königsberg 1873

220 Isaac Iselin. Vom Oberl. Dr. Edm. Meyer. Progr. der Königl. Realschule zu Berlin.

221 Urtheile Goethes über Dichter und Dichtkunst. Progr. der Studienanstalt

bei St. Stephan zu Augsburg. Von P. F. Steigenberger. 1873.. 222 Naive, ideale und reale Poesie. Vom Oberlehrer Emil Schumann. Progr. des Gymnasiums zu Spandau 1873

223 Deber Goethes Vögel. Beitrag zur Geschichte der komischen Literatur. Von

Prof. Dr. H. Köpert. Progr. des Gymnasiums zu Altenburg 1873 223 Ueber Schiller's Wallenstein. Vom Oberlehrer Friedrich Schindhelm. Progr. der Realschule zu Coburg 1873

224 Curiosa. (Hölscher.) .

225 Die Blütbezeit des englischen Drama's. Von Dr. G. H. Haring. Pro

gramm der Unterrichtsanstalten des Klosters St. Johannis in Ham-
burg 1875

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Seite Ueber Ducis in seiner Beziehung zu Shakespeare von Dr. Carl Kühn 431 The life and Poems of William Wordsworth. Von Dr. Albert Feis. Programm der Realschule des Johanneums zu Hamburg. (H.)

431 Maistre Pierre Patelin. Essai littéraire et grammatical, précédé d'un résumé

succinct de l'histoire du théâtre français, par 0. E A. Dickmann. Programm der Gelehrtenschule des Johanneums zu Hamburg. (A. Lüttge.) 432

Miscellen.

S. 104--124, 226—236, 434–475.

Bibliographischer Anzeiger.

Seite 125-126, 237–240, 476—477.

Berichtigungen.

Seite 240.

127

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Verzeichniss der Vorlesungen an der Berliner Akademie für moderne Philo

logio. Sommersemester 1875 Verzeichniss der Vorlesungen an der Berliner Akademie für moderne Phi

lologie. Wintersemester 1875/76 .

478

Francesco De Sanctis.

Von

Adolf Gaspary.

II.

aus

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Ausser den schon genannten enthält der zweite Band der Saggi noch folgende Schriften: „Ein Klosterdrama“, wo einer florentinischen Handschrift eines der ältesten sogenannten Mysterien abgedruckt ist, welches Gelegenheit zu fruchtbaren Bemerkungen für die Literaturgeschichte bot; „Settembrini und seine Kritiker“; „Die episch-lyrische Welt Manzoni's“. Die Kritik des Petrarca“ war schon einmal als Einleitung zum Saggio sul Petrarca gedruckt worden. Den letzten Theil des Bandes füllen Erinnerungen an Puoti's und an De Sanctis' eigene Schule bis 1848.

Wollen wir uns einen Begriff von den Resultaten dieser neuen Kritik machen, so fällt unser Blick unter den zahlreichen behandelten Gegenständen naturgemäss auf den, welcher als der bedeutendste ihr am besten als Prüfstein dienen konnte, und an dem sie sich um so glänzender bewährt hat, als die Aufgabe über alle schwierig war.

De Sanctis' Untersuchungen über Dante würden allein für seinen Ruhm genügen. Eine so ausführliche Monographie wie über Petrarca hat er uns leider über den grössten italienischen Dichter nicht gegeben. Doch beschäftigt er sich mit ihm in mehreren Kapiteln der Literaturgeschichte und in den bereits erwähnten sechs Essays, welche ergänzend einzelne Punkte näher ausführen. Diese Arbeiten

Archiv f. n. Sprachen. LIV.

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sind für das Verständniss Dante's eine wahre Offenbarung geworden.

Die erste Frage ist nach dem Gehalte der göttlichen Komödie. Man hat dem Gedanken von Dante's Dichtung Neuheit und Originalität vindiziren wollen; gerade im Gegentheil liegt sein Hauptwerth darin, dass er im Leben der Geselischaft selbst wurzelte, dass er der allgemeine Gedanke des Zeitalters und seiner literarischen Produktionen war. Es ist die ascetische Idee des Mittelalters, die Auffassung der Erde als des Ortes der Verderbnise, des Leibes als Kerkers der Seele. Die andere Welt, das künftige Leben gilt als die wahre Realität, als die Welt der Tugend, und die Mysterien und Legenden stellen die Seele dar, wie sie im Kampfe mit den Sinnen sich vom Irdischen loslöst und befreit und zu ihrem reinen Ursprunge, zu Gott, zurückkehrt. Dies ist die Komödie der Seele. Die Literatur der gebildeten Klassen gab dieselbe Idee in Traktaten und philosophischen Canzonen, in denen sich die Wissenschaft der Zeit widerspiegelt. Dante's Lyrik enthält beide Elemente; im ersten Theile stellt sich in Beatrice das Leben der Heiligen dar, der Seele, die, nach kurzer Pilgerschaft auf Erden, rein in die Hände des Schöpfers zurückkehrt; im zweiten Theile wird Beatrice ganz zur Philosophie; die Poesie wird zu einer Wissenschaft.

Die göttliche Komödie bildet die wahre Zusammenfassung und Realisirung jener mittelalterlichen Idee. „Die Welt ist ein dunkler Wald, verderbt von Laster und Unwissenheit. Heil

. . mittel ist die Wissenschaft, deren Prinzipien gemäss sie gebildet sein sollte. Die Wissenschaft ist die ideale Welt, nicht wie sie ist, sondern wie sie sein sollte, und dieses Ideal findet sich realisirt in der anderen Welt, im Reiche Gottes, gemäss der Wahrheit und Gerechtigkeit. Um deshalb aus dem Walde den Ausgang zu finden, giebt es nur einen Weg, die Contemplation und die Vision des anderen Lebens. Auf diesem Wege findet die Seele, nachdem sie die Versuchungen der Sinne besiegt und sich gereinigt hat, ihren Frieden, ihre ewige Komödie, die Seligkeit“ ,,Dante ist die Seele, Virgil die Vernunft, Beatrice die Gnade, und die andere Welt ist diese Welt selber in ihrer ethischen und moralischen Gestalt; sie ist die realisirte

Ethik, diese Welt, wie sie sein muss gemäss den Vorschriften der Philosophie und Moral, die Welt der Gerechtigkeit und des Friedens, das Reich Gottes“ (Stor. let. I, p. 148 u. 52). Und Dante ist nicht allein die Seele, sondern zugleich das Bild der ganzen menschlichen Gesellschaft, die aus ihrer Verderbniss sich retten muss, indem sie sich einem Lenker, dem Kaiser unterwirft. Der rein ethische und der ethisch-politische Gedanke sind so eng verbunden, dass man die Allegorie stets auf beide Weisen erklären kann. Die Hölle, das Fegefeuer, das Paradies spiegeln die drei Zustände des Menschen auf Erden, den der Sünde, den der Reue und den der Gnade.

So fasste Dante in allegorischer Weise die populäre Tradition und erhielt dadurch die Möglichkeit, in seine Dichtung die ganze Cultur sein

Cultur seiner Zeit, Philosophie, Mythologie, Geschichte eingehen zu lassen. Aber die Allegorie ist an und für sich unpoetisch, und hätte Dante wirklich strikt seine Absicht ausgeführt, so hätte er einen Tesoretto, wie Brunetto Latini, einen Quadriregio, wie Fazio degli Uberti, geschaffen, keine göttliche Comödie. Allein mag Dante auch jenen traditionellen Gehalt allegorisch erklären, er hat ihm doch schon an und für sich Werth und Bedeutung, er ist ihm eine leben. dige, wahre Realität. Die religiöse Idee erfüllt ihm wirklich die Seele, die Gegenstände, die er schildert, machen ihm wirklich das Herz pochen. „Er wollte als Philosoph und Literat, befangen in den Formen und Begriffen seiner Zeit, eine ethische und wissenschaftliche Welt in allegorischer Form construiren, und kaum tritt er in diese Welt, so findet er nicht mehr das Figürliche. Gleich jenem Maler kniet er vor seinem S. Girolamo nieder; das Bild verwandelt sich vor seiner Phantasie in den Heiligen selbst; er sucht das Abbild und findet eine Realität voll Leben; er findet sich selbst“ (ib. p. 168). Man muss in Dante die Absicht und das Bewusstsein des Verfassers von dem unterscheiden, was sein Werk wirklich geworden ist. Er ist Dichter, und seine Inspiration trägt ihn über die blouse Allegorie hinaus; er schafft reale Gestalten, wo er nur Symbole schaffen wollte. Um sich zu rechtfertigen, behauptet er im Convito, der unmittelbare Sinn der Allegorie sei unabhängig vom figürlichen und müsse für sich verständlich sein. So ge

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