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DR. K. P. SCHULZE,

ORD. LEHRER AM FRIEDRICHS-WERDERSCHEN GYMNASIUM ZU BERLIN.

BERLIN,

WEIDMANNSCHE BUCHHANDLUNG.

1879.

VORREDE.

Der Verfasser dieses Bandes ist der Ansicht, dass man den römischen Elegikern ein bescheidenes Plätzchen bei der Lectüre in den obern Classen eines Gymnasiums einräumen sollte. Liest man in Tertia Ovid, in Untersecunda ausschliesslich Vergil, so darf man wohl in der Obersecunda neben letzterem ein Semester den Elegikern widmen. Einmal wird dadurch die zuletzt eintönige Lectüre der Epiker angenehm unterbrochen, und dann ist kein Grund vorhanden, weshalb man dem Schüler gerade die besten Werke römischer Poesie vorenthalten sollte. Jedenfalls wird derjenige, welcher die Elegiker nicht kennen gelernt hat, nur ein unvollständiges, und nicht gerade sehr vortheilhaftes Bild von der römischen Dichtkunst erhalten. Denn das Epos und die Lyrik der Römer stehen weit hinter den griechischen Vorbildern zurück, in der Elegie hingegen haben jene eigenartiges und vorzügliches geleistet. Ich meine also, dass man in der Obersecunda die Elegiker in einem Semester lesen sollte, und würde auch noch dem Primaner dieselben zum Privatstudium empfehlen.

Diese Lectüre dem Schüler zu erleichtern, ist der Zweck des vorliegenden Bändchens. Aus dem reichen Schatze dessen, was bisher zur Erklärung dieser Schriftsteller beigetragen worden ist, habe ich mich bemüht das beste auszuwählen. Neuen Erklärungen, oder Conjecturen im Text wird man nur selten begegnen; ich glaube, dass dergleichen zunächst in wissenschaftlichen Abhandlungen den Fachgenossen zur Beurtheilung vorgelegt werden muss und nicht sofort Aufnahme in ein Schulbuch finden darf. Gleichwohl wird der Kundige leicht sehen, dass einige neue Erklärungen und gar manche Beweisstelle vom Verfasser selbstständig hinzugefügt worden sind.

Bei der Begründung des Textes habe ich die neuerdings von Ellis und Baehrens entdeckten Handschriften sorgfältig benutzt, für Catull namentlich 0, und für Tibull AVG; da im

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