Tum caedes hominum generi, tum proelia nata, Arma nec audissem corde micante tubam: Nunc ad bella trahor, et iam quis forsitan hostis Sed patrii servate Lares: aluistis et idem, Tum melius tenuere fidem, cum paupere cultu vgl. zu Cat. Nr. XIX, 20. Die Allitteration war im älteren Latein sehr häufig, bei den späteren Dichtern ist sie nur noch in formelhaften Verbindungen erhalten. 3. Bei sorgfältigen Dichtern steht vor Consonanten tum, vor Vocalen tunc. 4. mortis via] der Weg zum Tode, ähnlich gr. ἄστεως ὁδός: Eurip. Phoen. 849; πατρῴας γῆς ὁδός: Iph. 1066. Verg. georg. 3, 482: via mortis; Hor. od. 1, 28, 16: via leti; Prop. Nr. XXX, 31 s. 5. nos] mit Nachdruck am Anfang des Satzes: „sondern wir.“ miser] weil er fälschlich beschuldigt wird. 8. Buchene Gefässe, wie Thongefässe, als Zeichen der alten, einfachen Zeit; so bei Ovid met. 8,659 s.: fabricataque fago pocula; fast. 5, 521 s. nunc dape, nunc posito mensae nituere Lyaeo: terra rubens crater, pocula fagus erant. 9. Wie unterscheiden sich vallus, vallum und vallis von einander? 10. varias oves] verschiedenfar Röm. Elegiker. 5 10 15 20 bige Schafe in einer Herde vereint, nach alter Sitte; später sonderte man sie nach den Farben. 11. foret] man erwartet fuisset; der Gedanke ist: hätte ich damals gelebt und lebten wir jetzt in einem solchen Zeitalter! vulgi arma] beim Aufruhr des Volkes. 12. tubam] im Kriege; vgl. Ovid a. a. 3, 722: pulsantur trepidi corde micante sinus; fast. 6, 338: fert suspensos corde micante gradus. 13. trahor] die Silbe wird vor der Caesur verlängert. 15-44. Ihr Laren, rettet mich aus der Kriegsgefahr; wie glücklich lebt es sich auf dem Lande"; Idem friedlichen Landleben werden die Schrecken der Unterwelt gegenübergestellt; der Dichter spricht den Wunsch aus, dass diese ihm lange fern bleiben mögen. 17. Die Bilder der Laren standen, aus Holz verfertigt, über dem Herd im Lararium, einem für sie bestimmten Schrein. Hic placatus erat, seu quis libaverat uvam, Hostiaque e plena rustica porcus hara. Miles et in mensa pingere castra mero. 25 30 Non seges est infra, non vinea culta, sed audax 35 Illic percussisque genis ustoque capillo Quam potius laudandus hic est, quem prole parata Ipse suas sectatur oves, at filius agnos, Et calidam fesso conparat uxor aquam. Sic ego sim, liceatque caput candescere canis, Funderet ut nato testa paterna merum: 23. ipse] im Gegensatz zu filia parva v. 24. 27. canistra] Körbe mit Opfergeräth, Weihrauch, Kuchen und Mehl. pura] vgl. Nr. V, 11. 31. Vgl. Cat. Nr. V, 6s. 37 s. Die Todten irrten in derselben Gestalt in der Unterwelt umher, in welcher man sie zuletzt auf Erden, auf dem Todtenbett oder auf dem Scheiterhaufen, gesehen hatte. 45-68. Lob des Friedens; Schil 40 45 Rusticus e lucoque vehit, male sobrius ipse, 50 55 At lascivus Amor rixae mala verba ministrat, Ah, lapis est ferrumque, suam quicumque puellam 60 Sit satis e membris tenuem rescindere vestem, Sit lacrimas movisse satis: quater ille beatus Sed manibus qui saevus erit, scutumque sudemque At nobis, Pax alma, veni spicamque teneto, Nr. III (c. 3). Ibitis Aegaeas sine me, Messala, per undas, 50. Nach diesem Vers ist eine Lücke von einem Distichon anzunehmen; der Sinn ist: möchte doch der holde Friede kommen und mit ihm die ländlichen Feste, in deren Schilderung wir mit V. 51 mitten drinnen sind. 51. que] an das dritte Wort angehängt aber e luco ist gleichsam nur ein Wort. Die Tempel der Götter waren mit Hainen umgeben; vgl. Prop. Nr. XLII, 71. 58. lentus] gelassen; vgl. Prop. 3, 14, 14: nec mihi ploranti lenta sedere potest. 63. quater] so bei Ovid a. a. 2, 447 s.: o quater - felicem, de quo laesa puella dolet; trist. III, 12, 25: o quater beatum. 67. Pax ward auf Münzen oft mit einem Aehrenbündel in der Hand oder mit Obst im Schooss dargestellt. 65 Caes. Germ. Arat. 95: virginis inde subest facies, cui plena sinistra fulget spica manu, maturisque ardet aristis. III. Tibull, welcher nach der Schlacht bei Actium den Messala nicht nur nach Aquitanien begleitet hatte, sondern ihm auch nach dem Orient folgen wollte, wohin Octavian seinen Vertrauten zur Regelung der Zustände in Cilicien, Syrien und Aegypten schickte, blieb erkrankt auf Corcyra zurück: dies geschah im Herbst des J. 30. Während ihn am Anfang des Gedichtes traurige Todesahnungen beunruhigen, sehen wir ihn am Ende von freudiger Hoffnung auf Rückkehr belebt und erheitert. 1-9. Todesahnungen beängstigen den Dichter. 1. Ibitis, Messala] aus der Schaar O utinam memores ipse cohorsque mei: Delia non usquam; quae me cum mitteret urbe, Illa sacras pueri sortes ter sustulit: illi Cuncta dabant reditus: tamen est deterrita numquam, der Angeredeten wird einer als der würdigste hervorgehoben. 2. cohors] der Prätor, der in die Provinz gieng, oder der Feldherr, der ins Feld zog, nahm sich aus Rom theils zu seiner Unterstützung, theils zu seiner Unterhaltung einen Kreis befreundeter junger Männer mit, die cohors praetoria oder praetoris. 3. Phaeacia] das Land der Phäaken, später Corcyra, heute Corfù genannt. ignolis] dem Dichter unbekannt, fremd. Auf diese Worte spielt Ovid am. III, 9, 47 s. an: sed tamen hoc melius, quam si Phaeacia tellus ignotum vili supposuisset humo. 6 ss. Die Asche des Todten ward mit Wein und Milch besprengt, dann getrocknet und mit Wohlgerüchen versehen in einer Urne aufbewahrt; dies zu thun war Pflicht der nächsten Verwandten. So sammelt Properz die Ueberreste seines Vaters V, 1, 127 s.: ossaque legisti non illa aetate legenda patris, und bittet seine Geliebte Cynthia ihm selbst nach seinem Tode diesen Liebesdienst zu erweisen; vgl. Nr. IX, 11 s. 7. Die Wohlgerüche des Ostens heissen eigentlich Syrisch, weil sie auf dem Wege von Indien und Arabien aus den Häfen Syriens nach Rom gebracht wurden; doch sagte 5 10 man oft fälschlich Assyrisch statt Syrisch. 8. sepulcra] für das eine Grabmal des Tibull, ist dichterisch; vgl. Prop. Nr. XXIV, 27 ss. " 9-22. Warum habe ich mich nicht durch Delia's Warnungen und meine Ahnungen von der Reise abhalten lassen?" 9. non usquam] steigert das vorausgehende non hic V. 5. 11. Wahrsagende Knaben (sortilegi) standen in Rom überall auf den belebten Strassen. sustulit] wird stehend vom Ziehen des Loses aus der Kiste gebraucht. 12. trinis] wiederholt das ter von v. 11; „drei günstige Loose zusammen gaben erst Sicherheit." Voss. Vgl. Verg. buc. 8, 75: numero deus impare gaudet. 13. reditus] weil wiederholt glückliche Rückkehr durch das Los verheissen ward; doch lieben die Dichter überhaupt den Plural dieses Wortes; Ovid her. X, 103 sagt Ariadne zu Theseus: nec tibi quae reditus monstrarent, fila dedissem. XIII, 157: per reditus corpusque tuum, mea numina, iuro. Hor. od. III, 5, 50 ss. heisst es von Regulus: non aliter tamen dimovit obstantis propinquos et populum reditus morantem, quam si clientum longa negotia diiudicata lite relinqueret. Quin fleret nostras respueretque vias. Aut sciat egressum se prohibente deo. Quidve, pie dum sacra colis, pureque lavari Nunc, dea, nunc succurre mihi (nam posse mederi 14. respuere] eigentlich ausspeien vor unheimlichen Dingen, dann verwünschen. 15. mandata dare] die letzten Aufträge geben, stehend vom Verreisenden oder Sterbenden gebraucht. 16. Aehnlich heisst es bei Ovid von Ceyx, der von seiner Gemahlin Alcyone Abschied nimmt, met. 11, 461: quaerente moras Ceyce. 18. Am Sonnabend, dem Sabbathtage, durften die Juden nicht verreisen; in Rom gab es bereits damals so viel Juden (Cic. pro Flacco 28, 67; Hor. sat. I, 9, 69), dass ihre religiösen Gebräuche von den Römern nachgeahmt wurden. Ovid a. a. I, 415 s.: quaque die redeunt, rebus minus apta gerendis, culta Palaestino septima festa Syro. sacram diem] ist Subject. 20. Vgl. Ovid am. I, 12, 3 ss.: omina sunt aliquid: modo cum discedere vellet, ad limen digitos restitit icta Nape; missa foras iterum limen transire memento cautius atque alte sobria ferre pedem; met. 10, 452 ter pedis offensi signo est revocata. Auch Cic. de divin. 40 erwähnt die pedis offensio. 23-34. „Rette mich, Isis!" 23. Der Cultus der ägyptischen Isis hatte sich in Rom schon längst eingebürgert. tua Isis] deine Lieblingsgöttin. 24. Die hier erwähnten aera sind die sogenannten sistra (σɛiorqα), eine Art Klapper, die, aus dünnen Metallstäbchen zusammengesetzt und mit einem Griff versehen, an den Isisfesten hin- und hergeschüttelt wurde. 27. posse mederi] scil. te. 28 s. Die von der Krankheit Genesenen weihten der Göttin Votivtäfelchen. Delia hatte gelobt vor der Tempelthür Loblieder zu Ehren der Göttin zu singen, inmitten der Priesterschaar (v. 32: turba Pharia, v. Pharos, einer Insel bei Alexandria, statt der ägyptischen Schaar"). 29. votivas noctes] Delia hatte dem Dienst der Isis mehrere Nächte gelobt; so auch bei Prop. III, 28° 61 s. redde etiam excubias divae nunc, ante iuvencae, votivas noctes; und III, 33, 1 s.: tristia iam redeunt iterum sollemnia nobis: Cynthia iam noctes est operata decem. 30. lino tecta] der Isis durfte |