Ara Philetaeis certet Romana corymbis, Et Cyrenaeas urna ministret aquas. Costum molle date et blandi mihi turis honores, Spargite me lymphis, carmenque recentibus aris Ite procul fraudes, alio sint aere noxae: 3. „Mein Gesang, der eines römischen Dichters, wetteifere mit dem der Alexandriner Philetas und Kallimachos, meiner Vorbilder"; vgl. zu Nr. XXXIV, 1 s. ara] vgl. IV, 10, 19: inde coronatas ubi ture piaveris aras. corymbis] die Dichter trugen dem Bacchus zu Ehren Epheukränze. 4. urna] das beim Opfer gebrauchte heilige Gefäss. Cyrenaeas] bei Cat. 7, 4 und wiederholt bei Kallimachos ist das y kurz. 5. blandi] den Göttern angenehm; so hostia blanda: Ovid fast. 5,300; blanda tura: Tib. Nr. IX, 2; turis honores: Tib. Nr. IV, 53. dare formelhaft von Opferspenden. 6. laneus orbis] die heilige wollene Binde, die beim Opfer um den Altar gewunden ward; vgl. Verg. buc. 8, 64: effer aquam et molli cinge haec altaria vitta. ter] eine heilige Zahl; vgl. zu Tib. Nr. III, 12. 7. recentibus] der Tempel war erst vor kurzem gegründet worden. 8. tibia] Flötenspiel begleitet die Opferhandlung: vgl. zu Tib. Nr. V, 78. 5 10 15 libet cadis] das Flötenspiel wird gleichsam wie eine Weinspende den Göttern dargebracht. 9. fraudes] = „die Betrüger"; das Abstractum statt des Concretums; ebenso wird soos gebraucht; virtus der tugendhafte Mensch; pestis: Cat. 77, 6. 10. novum iter] den Weg der elegischen Poesie, den Properz zuerst einschlug. laurea] als ein Zeichen der Gunst Apollos. pura] wie alles beim Opfer sein muss. 12. Calliope] vgl. zu Nr. XXXVII, 3; Nr. XXXIV, 54. = 13. ducuntur] das Bild ist vom Spinnen entlehnt; vgl. Hor. ep. II, 1,225 tenui deducta poemata filo. 15. Athamanus] Epirotisch, von dem dort wohnenden Volk der Athamanen. Phoebi portus] ein Hafen der unter dem Schutze des Apollo steht. Dieser Gott hatte einen Tempel bei Actium; vgl. Strabo 10, 2, 7 (p. 451): ἀρξαμένοις γὰρ ἀπὸ τοῦ Αμβρακικού κόλπου προς τόν ἐστιν Ακαρνάνων χωρίον τὸ Ακτιον, ὁμωνύμως δὲ λέγεται τό τε ἱερὸν τοῦ ̓Ακτίου Απόλλωνος καὶ ἡ ἄκρα ἡ ποιοῦσα τὸ στόμα τοῦ κόλπου, ἔχουσα καὶ λιμένα ἐκτός. fugiens] sich tief ins Land hinein erstreckend. Qua sinus Ioniae murmura condit aquae, Huc mundi coiere manus: stetit aequore moles Non ille attulerat crines in colla solutos Aut testudineae carmen inerme lyrae, 17. Iuleae carinae] die Julische Seemacht, d. h. die des Augustus, der zur Julischen Familie gehörte. pelagus] ist Apposition zu sinus, ebenso monumenta und via. 18. votis non operosa via] Apollo lässt sich leicht durch Gelübde bewegen günstige Fahrt zu gewähren. 20. aequa avis] gleiche Gunst der Götter. 5, 2 (p. 485): ἦν γὰρ τὸ πάροιθε φορητὰ κυμάτεσσί τε Δᾶλος παντοδαπῶν τε ἀνέμων ῥιπαῖσιν. 29. nova flamma] eine bis dahin nicht gesehene Lichterscheinung. 31 s. Apollo erschien nicht als Gott der Dichter und Sänger mit wallenden Locken und der Lyra; vgl. Tib. III, 4, 27: intonsi crines longa cervice fluebant. testudineae] so heisst die Leier, weil Mercur sie zuerst aus der Schale einer Schildkröte angefertigt haben sollte. 33. Apollo zürnte dem Agamemnon, weil dieser seinen Priester beleidigt hatte; vgl. Hom. Il. I, 43 ss.; Agamemnon war ein Nachkomme des Pelops. 34. Zur Strafe sandte Apollo eine Pest in das Lager der Griechen (Dorica, wie Nr. XXII, 16; Verg. Aen. 6, 88). rogi] die Scheiterhaufen, auf denen die Todten verbrannt wurden. Aut qualis flexos solvit Pythona per orbes Et nimium remis audent prope: turpe Latinos Quodque vehunt prorae Centaurica saxa minantes, Frangit et attollit vires in milite causa; Quae nisi iusta subest, excutit arma pudor. Tempus adest, committe rates: ego temporis auctor 35 40 45 50 46. regia vela] die Schiffe der Königin Cleopatra. 47. alis] = velis. centenis] von einer unbestimmt grossen Zahl, wie Tib. IV, 1, 113; II, 4, 45: centum annos; sonst ducenti oder sexcenti. 49 s. Vorn am Schiff malte man Schreckbilder an (pictos metus); so auch Centauren, welche Felsblöcke schleudern; vgl. Verg. Aen. 10, 195 s. ingentem remis Centaurum promovet: ille instat aquae, saxumque undis immane minatur: wozu Servius bemerkt: aut nomen navis, aut qui erat in navi pictus. quodque] und was das anbetrifft, dass.. 51. causa] vox media; die gerechte oder ungerechte Sache. 53. ego temporis auctor] „ich bestimme die Zeit zum Beginn des Kampfes." 54. laurigera] vom Lorbeer des Siegers. Dixerat, et pharetrae pondus consumit in arcus: 'Sum deus; en nostri sanguinis ista fides.' 55 60 Di melius! quantus mulier foret una triumphus, 65 Ductus erat per quas ante Iugurtha vias. Actius hinc traxit Phoebus monumenta, quod eius Bella satis cecini: citharam iam poscit Apollo Warum der Plural arcus? 56. post arcus] nach dem Pfeile, der dem Bogen Apollos entflog. 57. fide Phoebi] dem Versprechen des Phoebus gemäss; vgl. V. 39. 59. Caesar sieht vom Stern der Venus herab dem Kampfe zu; Idalius heisst dieser nach einem der Göttin auf Cypern geweihten Haine; vgl. zu Cat. Nr. XV, 12. 60. fides] die Thaten des Augustus leisten Bürgschaft dafür, dass er göttliche Macht besitze. sanguinis] obwohl Augustus nur Adoptivsohn war. der 61. Triton, ein Meergott, auf einer Meermuschel bläst. marinae deae] die Nereiden. 62. circa libera signa] die römischen Feldzeichen heissen erst jetzt, nach der Schlacht bei Actium, in Wahrheit freie. 63. cymba] in Wahrheit floh Cleopatra mit 60 Schiffen aus der Schlacht; vgl. Hor. od. I, 37, 13; vix una sospes navis ab ignibus; Nr. XLI, 51. 70 64. hoc unum] ergänze petit aus Idem eine Absicht bezeichnenden moritura. Sie will wenigstens sich selbst tödten, nicht auf Befehl des Siegers sterben. 65. di melius] die Götter haben es besser gefügt; sie ist vor dem Triumphe gestorben. Wie klein (quantus) wäre auch der Triumph gewesen ein Weib da gefangen aufzuführen, wo früher ein Iugurtha im Triumphzug gegangen war. 66. vias] namentlich die Sacra Terque lavet nostras spica Cilissa comas. Bacche, soles Phoebo fertilis esse tuo. Gaude, Crasse, nigras siquid sapis inter harenas: Sic noctem patera, sic ducam carmine, donec Nr. XLIII (c. 4, 18). Clausus ab umbroso qua ludit pontus Averno, 33, 15: an tibi non satis est fuscis Aegyptus alumnis? 79. Im Jahre 20 v. Chr. hatten die Parther endlich die dem Crassus abgenommenen Feldzeichen zurückgesandt. 80. signa Remi] statt Romuli: vgl. zu Nr. II, 9. reddat und dabit] scil. Parthus. 81. pharetris Eois] die Völker des Orients, die meist als Bogenschützen ausgezeichnet waren. 83. Crassus ward jenseits des Euphrat erschlagen. nigras harenas] nicht der Sand ist schwarz, sondern die Einwohner des Landes sind von der Gluth der Sonne geschwärzt; vgl. v. 78: fusca |