Ipse seram vites pangamque ex ordine colles, Quod superest vitae, per te et tua cornua, vivam, Vesanumque nova nequiquam in vite Lycurgum, Et tibi per mediam bene olentia flumina Naxon, 15. Vgl. Tib. Nr. I, 7. pangam ex ordine colles] ich werde Weinstöcke auf den Hügeln in Reihen anpflanzen. 17. spumare] wird sowohl vom Schäumen des Weines im Fasse wie im Becher gebraucht; vgl. III, 33, 39 s.: largius effuso madeat tibi mensa Falerno, spumet et aurato mollius in calice; Verg. Aen. I, 739: spumantem pateram. 18. Bei Verg. georg. 2, 7 s. wird Bacchus selbst zum Keltern des Weins eingeladen: huc, pater o Lenaee, veni nudataque musto tingue novo mecum dereptis crura cothurnis. 19. Bacchus (Διόνυσος κερατοquýs) trug Hörner als ein Zeichen seiner Stärke. 21. Iuppiter begab sich als Gott zur Semele, der Mutter des Bacchus, und tödtete sie mit den von den Cyclopen im Aetna geschmiedeten Blitzen; vgl. zu Nr. XIII, 27. 22. Nysa] eine alte Cultstätte des Bacchus; sein Zug nach Indien wird vielfach von den Dichtern erwähnt. 23. Lycurgus] der König von Thracien, wollte dem Bacchus den Eintritt in sein Reich nicht gestatten; vom Gott mit Wahnsinn bestraft, wüthete er mit einer Sichel gegen sich selbst. 15 20 25 24. Pentheus] der König von Theben, trat dem Bacchuscult gleichfalls entgegen und ward von der eigenen Mutter, deren beiden Schwestern und dem Schwarm der Bacchantinnen zerfleischt; vgl. Ovid met. 3, 711 ss. Lycurgus und Pentheus werden ihres gleichen Schicksals wegen oft neben einander erwähnt; so bei Ovid met. 4, 22; trist. 5, 3, 39 s. grata in] statt des Dativs. 25. Hygin. fab. 134: Tyrrheni, qui postea Tusci sunt dicti, cum piraticam facerent, Liber pater inpubis in navem eorum conscendit et rogat eos, ut se Naxum deferrent; als sie sich an ihm vergreifen wollen, Liber remos in thyrsos commutavit, vela in pampinos, rudentes in hederam: deinde leones atque pantherae prosiluerunt. qui ut viderunt, timentes in mare se praecipitaverunt: quos deus in mari in aliud monstrum transfiguravit; nam quisquis se praecipitaverat in delphini effigiem transfiguratus est. curva delphinum corpora] ist Apposition zu Tyrrhenos nautas; vgl. Ovid met. 3, 629 ss. curvi delphines] wie bei Ovid her. 17, 131. 27. Naxos] wo Bacchus die Ariadne fand, war ihm besonders heilig; dort strömten nach der Sage Unde tuum potant Naxia turba merum. Candida laxatis onerato colla corymbis Cinget Bassaricas Lydia mitra comas, Levis odorato cervix manabit olivo, Et feries nudos veste fluente pedes. Haec ego non humili referam memoranda cothurno, Tu modo servitio vacuum me siste superbo, Nr. XVII (c. 4, 23). Ergo tam doctae nobis periere tabellae, Bäche von Wein zu Ehren der Hochzeit des Gottes. 29. onerato] sc. tibi. corymbis] Epheu war dem Bacchus heilig. 30. Bassareus wird Bacchus nach einem Gewande Baooάga genannt. Lydia mitra] die Binde, wie sie die Lydier trugen; daher uTqOφόρος und χρυσομίτρης. Der Berg Tmolus in Lydien ward für die Geburtsstätte des Gottes gehalten. 31. Vgl. Tib. Nr. IV, 51. 32. Pollux 7, 59: Λυδῶν δὲ βασσάρα χιτών τις Διονυσιακὸς που δήρης. 33 ss. Dircaeae Thebae] so genannt von der Quelle Dirke. Die Handpauken_heissen mollia, weil sie von den Bacchantinnen geschlagen wurden; Pan spielte die Hirtenflöte im Gefolge des Bacchus; die phrygische Göttin Cybele (mit einer Mauerkrone auf dem Haupte dargestellt) schloss sich mit ihrem Schwarm vom Ida in Phrygien, wo sie verehrt ward, an; vgl. Cat. 63, 29 s.: leve tympanum remugit, 30 35 40 cava cymbala recrepant, viridem citus adit Idam properante pede chorus. 35. Ovid fast. 4, 219 s. heisst es von der Cybele: at cur turrifera caput est onerata corona? an primis turres urbibus illa dedit? 37 s. ergänze est zu crater; auro gehört zu fundens. 39. cothurnus] eigentlich die Fussbekleidung des tragischen Schauspielers, bezeichnet die erhabene Sprache der Tragödie; dann überhaupt den höheren Ton der Poesie; vgl. Prop. III, 34, 41: Aeschyleo cothurno. 40. In erhabenem Tone, wie Pindar, der berühmte griechische Dithyrambendichter, seine Lieder schrieb. 41. Vgl. Tib. I, 2, 1 ss.: adde merum vinoque novos conpesce dolores, occupet ut fessi lumina victa sopor; neu quisquam multo perfusum tempora Baccho excitet, infelix dum requiescit amor. XVII. Das Schreibtäfelchen des Dichters ist auf dem Rückweg von der Freundin, wahrscheinlich der Scripta quibus pariter tot periere bona. Et quaedam sine me verba diserta loqui. Vulgari buxo sordida cera fuit. I puer, et citus haec aliqua propone columna, Nr. XVIII (c. 1, 14). Tu licet abiectus Tiberina molliter unda Wer Cynthia, verloren gegangen. 1. ergo] vgl. zu Nr. IX, 1; c. 3, 10. 4. non signatas] concessiv; „auch ohne Siegel erkannte man sie als die meinigen, da ich sie schon lange im Gebrauch hatte." 8. sordida] von vielem Gebrauch. cera] die Täfelchen (tabellae), auf denen man mit dem Griffel (stilus) schrieb, bestanden aus hölzernen (buxo) mit Wachs überzogenen Platten; es waren in der Regel mehrere Tafeln, daher der Plural. 12 ss. Worte der Cynthia, die sie als Antwort auf das Täfelchen geschrieben haben könnte. Lesbia Mentoreo vina bibas opere, Et modo tam celeres mireris currere lintres Nam sive optatam mecum trahit illa quietem, Tum mihi Pactoli veniunt sub tecta liquores, Cynthia gilt mir mehr", schreibt 1. abiectus Tiberina unda] „hingestreckt am Tiberstrande"; ein localer Ablativ, der sich öfter bei Properz findet, so III, 13, 45: illis formosum iacuisse paludibus. abiectus] medial; vgl. Ovid her. 7,1: udis abiectus in herbis. Tullus hatte wahrscheinlich am Tiber eine Villa. 2. Mentor] ein Künstler, der namentlich als Verfertiger von Trinkgefässen berühmt war; diese wurden selbst geradezu Mentor genannt; so Iuven. 8, 104: rarae sine Mentore mensae. 5. Abhängig von mireris V. 3. intendat] augeat, spatia nemoris extendat, arboribus denset: Bur mann. = 9. illa] Cynthia, was sich aus meo amori V. 7 ergiebt. པ་ 10 15 20 quietem trahere] wie somnos ducere: Verg. Aen. 4, 560. 11 s. Vgl. zu Tib. Nr. VI, 15; Prop. Nr. VIII, 32; c. IV, 18, 28. „Bin ich bei Cynthia, so dünke ich mich der reichste Mensch zu sein." 15. Ist Cynthia mir hold, so verschmähe ich alle Reichthümer der Welt, denn" u. s. w.; vgl. Mimnermos: τίς δὲ βίος, τί δὲ τερπνὸν ἄτερ χρυσῆς Αφροδίτης; τεθναίην ὅτε μοι μηκέτι ταῦτα μέλοι. 16. tristi] vgl. zu Tib. Nr. XII, 22. 19. Arabium limen] von arabischem Marmor. Aller Reichthum schützt nicht gegen die Leiden der Liebe. 20. Vgl. Tib. I, 2, 75 s.: quid Tyrio recubare toro sine amore secundo prodest? toro subire] gebräuchlicher wäre torum subire. 22. variis] bunt. Quae mihi dum placata aderit, non ulla verebor B. Nr. XIX (c. 1, 12). Quid mihi desidiae non cessas fingere crimen, Quantum Hypanis Veneto dissidet Eridano, Cynthia nec nostra dulcis in aure sonat. Invidiae fuimus: num me deus obruit? an quae Non sum ego qui fueram: mutat via longa puellas. 24. Alcinoi munera] wie reiche Geschenke der Phäakenkönig Alcinous dem Odysseus machte, ist aus der Odyssee bekannt. XIX. Cynthia ist dem Dichter untreu geworden und weilt fern von Rom, vielleicht in Baiae, wohin er c. I, 11, 27 ss. folgende Worte an sie gerichtet hatte: tu modo quam primum corruptas desere Baias; multis ista dabant litora discidium, litora quae fuerant castis inimica puellis; ah pereant Baiae, crimen amoris, aquae! Gleichwohl, schreibt er einem Freunde, werde ich ihr treu bleiben." " 1 s. Was wirfst du mir vor, dass ich in Folge meiner Liebe zur Cynthia unthätig dahin lebe?" 4. Hypanis] ein Fluss im Lande der Scythen, der heutige Bug. 'HqıSavós ist der griechische Name für den Padus (Po). Vgl. Ovid met. 15, 285: Scythicis Hypanis de montibus ortus; er galt als Grenze zwi 5 10 |