Caroli Ludovici Struve ... opuscula selecta ed. J.T. Struve

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Side 418 - Hause, Daß ich von dem Gaste nichts vernahm ? Ach, so hält man mich in meiner Klause! Und nun überfällt mich hier die Scham. Ruhe nur so fort Auf dem Lager dort, Und ich gehe schnell, so wie ich kam. Bleibe, schönes Mädchen! ruft der Knabe, Rafft von seinem Lager sich geschwind: Hier ist Ceres', hier ist Bacchus' Gabe, Und du bringst den Amor, liebes Kind!
Side 419 - Und der alten Götter bunt Gewimmel Hat sogleich das stille Haus geleert. Unsichtbar wird Einer nur im Himmel, Und ein Heiland wird am Kreuz verehrt; Opfer fallen hier, Weder Lamm noch Stier, Aber Menschenopfer unerhört.
Side 418 - Nach Korinthus von Athen gezogen Kam ein Jüngling, dort noch unbekannt. Einen Bürger hofft' er sich gewogen; Beide Väter waren gastverwandt, Hatten frühe schon Töchterchen und Sohn Braut und Bräutigam voraus genannt. Aber wird er auch willkommen scheinen, Wenn er teuer nicht die Gunst erkauft? Er ist noch ein Heide mit den Seinen, Und sie sind schon Christen und getauft. Keimt ein Glaube neu, Wird oft Lieb und Treu Wie ein böses Unkraut ausgerauft.
Side 416 - Kopf, Eile nun und gehe Mit dem Wassertopf. Walle! walle! Manche Strecke, Daß, zum Zwecke, Wasser fließe, Und, mit reichem vollem Schwalle, Zu dem Bade sich ergieße. Seht er läuft zum Ufer nieder, Wahrlich ist schon an dem Flusse, Und mit Blitzesschnelle wieder Ist er hier mit raschem Gusse. Schon zum zweitenmale! Wie das Becken schwillt! Wie sich jede Schale Voll mit Wasser füllt! Stehe! Stehe! Denn wir haben Deiner Gaben Vollgemessen! Ach ich merk es, wehe! wehe! Hab ich doch das Wort vergessen!
Side 418 - Denn er sieht, bei seiner Lampe Schimmer Tritt, mit weißem Schleier und Gewand, Sittsam still ein Mädchen in das Zimmer, Um die Stirn ein schwarz/ und goldnes Band. Wie sie ihn erblickt, Hebt sie, die erschrickt, Mit Erstaunen eine weiße Hand.
Side 420 - Und schon wechseln sie der Treue Zeichen: Golden reicht sie ihm die Kette dar, Und er will ihr eine Schale reichen, Silbern, künstlich, wie nicht eine war. Die ist nicht für mich; Doch, ich bitte dich, Eine Locke gib von deinem Haar.
Side 418 - Mutter wacht; Sie empfängt den Gast mit bestem Willen, Gleich ins Prunkgemach wird er gebracht. Wein und Essen prangt, Eh er es verlangt: So versorgend wünscht sie gute Nacht. Aber bei dem wohlbestellten Essen Wird die Lust der Speise nicht erregt; Müdigkeit läßt Speis...
Side 420 - Heftig faßt er sie mit starken Armen, Von der Liebe Jugendkraft durchmannt: Hoffe doch, bei mir noch zu erwarmen, Wärst du selbst mir aus dem Grab gesandt! Wechselhauch und Kuß! Liebesüberfluß! Brennst du nicht und fühlest mich entbrannt?
Side 421 - Gibt es hier im Hause solche Dirnen, Die dem Fremden gleich zu Willen sind? So zur Tür hinein. Bei der Lampe Schein Sieht sie — Gott! sie sieht ihr eigen Kind. Und der Jüngling will im ersten Schrecken Mit des Mädchens eignem Schleierflor, Mit dem Teppich die Geliebte decken; Doch sie windet gleich sich selbst hervor. Wie mit Geists Gewalt Hebet die Gestalt Lang und langsam sich im Bett empor. Mutter! Mutter!
Side 417 - Wird's im Saal und auf den Stufen. Welch entsetzliches Gewässer! Herr und Meister! hör mich rufen! Ach, da kommt der Meister! Herr, die Not ist groß! Die ich rief, die Geister, Werd ich nun nicht los. „In die Ecke, Besen! Besen! Seid's gewesen. Denn als Geister Ruft euch nur, zu seinem Zwecke, Erst hervor der alte Meister.

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