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doctrine of evolution) 23 to storm the most exalted realms of life's mysteries.

Dehmel's merit lies then in that he showed the possibilities of a life-affirming attitude, in the face of the realization of actual conditions, of the paradoxes and sufferings welling up around us on all sides. And while his optimistic outlook does not involve the direct linear progression of Condorcet, Renan, Turgot, Spencer, yet viewed from the point of view of the individual, it had all the more force, when it pronounced with Nietzsche and George the gospel of the spherical growth: "Be yourself."

"Horch, wie der knospige Wipfelsaum

sich sträubt, sich beugt, von Baum zu Baum;
mein Sohn, in deinen Wiegentraum

zornlacht der Sturm-hör zu, hör zu!

Er hat sich nie vor Furcht gebeugt!

horch, wie er durch die Kronen keucht;

Sei Du! sei D u!"

COLLEGE OF THE CITY OF NEW YORK

23 Compare H. Slochower, "Mensch und Gott," Geisteskultur, Berlin, OctoberNovember, 1926.

ZUM LAUTWANDEL â: ió: iá IM ALTNORDISCHEN

DIES

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VON ALBERT MOREY STURTEVANT

IESES schwierige Thema ist schon von vielen behandelt worden, am eingehendsten und klarsten aber von Professor Otto von Friesen, der in seinem höchst wertvollen Beitrag, Om behandlingen af urn. ai i ställningen framför u, u (Uppsala, 1901), den Übergang eines germanischen ai vor u zu â im Altnordischen klar an den Tag gelegt hat. Die früher herrschende Ansicht, daß ein germanisches ai vor u zu â wurde, welches dann erst infolge des i (j)-Umlautes in â überging, ist jetzt selbst von Noreen 1 aufgegeben worden, der in der ersten und zweiten Auflage seiner altisl. und altnorw. Grammatik 2 diese Ansicht vertrat. Auch Holthausen, Falk und Torp,' Sophus Bugge 5 und andere Gelehrte vertreten die Ansicht, daß dieses â erst infolge der Wirkung des i (j)-Umlautes entstanden sei, indem das ai vor u zuerst vorhistorisch zu â wurde.

Gegen den Lautwandel ai vor u zu â bringt von Friesen die folgenden Einwendungen vor; 1) daß es durchaus nicht sicher sei, ob viele von den vermeintlichen *wi (d.h. aiui-)-Stämmen jemals die i-Endung im Urgermanischen besaßen, und 2) daß viele andere von diesen *wi-Stämmen niemals die i-Endung hätten haben können. 1) Als Beispiel für den ersteren Fall erwähnt er unter anderen das altn. slær. Man dürfe bei slær keinen *wi-Stamm voraussetzen, da die anderen germanischen Sprachen keine Spur des i-Umlauts aufweisen. Das Ags. hat regelmäßig slâ(w), Ahd. Alts. sleo. Das Ags. weist freilich auch ein slaw auf. Wenn diese Form richtig ist, kann man möglicherweise ein *slaiuia als Grundform annehmen, aber slaw läßt sich auch als Analogiebildung nach dem Verbum slawan 1 Altisl. Grammatik3, § 93, 3; § 97, 3.

=

2 Erste Aufl., § 88, 3. Zweite Aufl., § 57, 3.

Altisl. Elementarbuch, § 32.

"Dansk-Norskens Lydhistorie, § 69, 1, S. 132. 'Ark. f. Nord. Fil., II, 208 ff.

Vgl. Bosworth-Toller, Angs. Dict.

(aus *slaiuian) oder nach dem Substantiv slæwþ f. (i),, sloth,' , torpor ganz gut erklären. 2) Als Beispiel für den letzteren Fall erwähnt er unter anderen das altn. snær. Got. snaiws, ags. snâ(w), ahd. alts. snêo waren sämmtlich reine waStämme, und nichts deutet darauf hin, daß sie jemals *wiStämme gewesen wären.

=

Von Friesens Einwendungen gegen den Lautwandel ai vor u zu â scheinen mir in beiden Fällen (1, 2) ganz richtig zu sein. Die Anhänger der früher herrschenden Ansicht über den Lautwandel aiu zu âw (d.h. âw aus *aiu, aber âw erst aus *aiui) sind dazu gezwungen, entweder gewissen Wörtern eine falsche Grundform beizulegen, oder sich auf eine Analogiebildung zu stützen, indem sie dann zur Erklärung des i-Umlautes voraussetzen müssen, daß im Altn. die ursprünglich reinen waStämme durch Analogiewirkung in die wi-Stämme hinübergetreten wären. Die Voraussetzung einer solchen Analogiewirkung wird unnötig, wenn man mit von Friesen annimmt, daß das ai vor u ohne die Mittelstufe â zu â wurde (d.h. aiu > æiu > au > aw). Dieses & blieb dann vor einem i der Endung immer unverändert. Dieser Lautwandel des ai vor u zu â läßt sich nach von Friesens Darlegung nicht mehr bestreiten.

Die Untersuchungen von Friesens über den Lautwandel ai vor u ergeben weiter das folgende Resultat:

Urn. aiu

a) aiu > æiu > âu, wenn sich das u (w, v, ƒ geschrieben) in literarischer Zeit bewahrte.

b) aiu > œiu > øy, wenn das u nach Synkope des folgenden Sonanten in den Auslaut oder in antekonsonantische Stellung

trat.

a) Das u bewahrte sich in literarischer Zeit (ums Jahr 1200) im Inlaut zwischen Vokalen (außer vor u: o), wo es zuerst in bilabiales ₺, später in labiodentales w überging.7

b) Wo das u aber in den Auslaut oder vor konsonantische Endung trat, fiel es sehr früh weg, lautete aber, ehe es wegfiel, das æi zu øy um; so z.B. Nom. Akk. sg. *fraiua > *fræiu > *fræiu 7 Vgl. Noreen3, § 242; ‘§ 250.

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> *frøy, Nom. sg. *saiuiR > *sæiuR > *søyr. Formen wie már (got. mawi), Mädchen aus *mauiô, snýr, es schneit ' aus *sniuiR > *snîuR und mýle, Ball' Dat. sg. aus *miuilê > *mîulê deuten gleichfalls darauf hin, daß das u in den betreffenden Stellungen regelrecht wegfiel. Als Beispiel für den u-Umlaut eines ai, nachdem das u regelrecht weggefallen war, führt von Friesen weiter das altnorw. (v)øyk (altisl. veyk) an, Präteritum von vikua, aus *vaiku > *væiku > vøyk. Einen gleichen Lautwandel nimmt er in den betreffenden Stellungen bei den aiu-Stämmen an.

8

Die lautgesetzliche Entwicklung von fræ n. war also nach von Friesen die folgende:

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Durch Ausgleich trat dann das & der Stammsilbe in die Kasus ein, wo ein øy lautgesetzlich vorlag, sodaß schließlich das als Stammvokal in der Flexion zur Herrschaft gelangte; z.B. frá, frás, fráwe, fræ usw. und sær, sæwar, sæwe, sá usw.

Von Friesen nimmt an, daß das lautgesetzlich entwickelte â in die übrigen Kasus schon vor der Zeit eingetreten sei, wo das Vgl. Noreen3, § 74, 16; § 77, 15.

intervokalische u zu bilabialem ₺ oder labiodentalem w geworden war, sonst hätte die schließliche Ausgleichung ein *sæfr Nom. sg., *saf Akk. sg. usw. (vgl. ræfr, Fuchs,' u.a.) ergeben.

Wo nun das u der Stammsilbe aiu- in den Auslaut oder in antekonsonantische Stellung trat, fiel dasselbe (s. oben-már, snýr, mýle, vøyk, usw.) regelrecht weg. Hier wurde aber nach von Friesen das schon regelrecht weggefallene u: u durch analogische Einführung des noch regelrecht bewahrten u der übrigen Kasus ersetzt, aber schon ehe letzteres zu bilabialem ₺ geworden war, also schon vor dem Jahre 1200. Zu dieser Annahme ist er ja genötigt, um den Diphthong ió aus au zu erklären. Das auf diesem Wege neu entstandene âu ging weiter ums Jahr 1100 in den steigenden Diphthong ió über. Das alte *sauR wurde zu *søyr, das neu entstandene *sâuR zu siór. Ums Jahr 1100 könnte man also die folgende Flexion von sær mit neu entstandenen Formen erwarten:

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Diese Flexion von sær ist in der Rimbeygla (aus dem Ende des 12. Jahrhunderts) tatsächlich belegt, daher ist wohl anzunehmen, daß diese Formen in ió schon vor dem Jahre 1200 entstanden waren und hierdurch gewinnt die von von Friesen auf lautlichem Wege vorgeschlagene Erklärung des ió starke Bekräftigung, indem seine Annahme voraussetzt, daß in diesen Fällen das u analogisch eintrat, schon ehe dasselbe zu bilabialem (d.h. schon vor dem Jahre 1200) geworden war.

Diese lautliche Entwicklung des Diphthongs ió (aus dem neu entstandenen âu) hat ihre besonderen Schwierigkeiten; erstens die Wiederherstellung des u vor konsonantischer Endung und im Auslaut, wo das u der Stammsilbe aiu- schon regelrecht geschwunden war, und zweitens den Übergang dieses neu entstandenen au in ió. Soweit es überhaupt möglich ist, hat von Friesen, wie mir scheint, beide Schwierigkeiten zufriedenstellend gelöst.

'Da es sich um einen alten i-Stamm (*sajuiR) handelt, sollte die e: i-Endung im Dat. sg. fehlen.

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