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'attempt, experiment, trial' perhaps another word, and yet compare Lat. peto 'rush at, attack; demand, claim; seek, strive after'), OE. firen (*pterenă 'attack, onslaught: violence, crime; accusation') 'violence; crime, sin; torment, suffering,' OHG. firina 'crime, sin,' Goth. fairina ‘guilt, blame,' fērja ‘éyKábeTOS, spy,' *pterion- 'one who crouches or lies in wait,' OHG. fāra 'Lauer, Nachstellung, Betrug, Gefährdung, Gefahr,' OE. fær '(sudden) danger, calamity, attack,' færan ‘alarm, terrify,' ON. fár 'calamity, disaster, mischief; plague,' forr (*forha- from *ptr-ko-) 'hasty,' Goth. faurhts 'furchtsam,' OE. forht 'timid; terrible,' forhtig ‘afraid, humble,' fyrhto 'fear, fright,' fyrhtan 'frighten,' etc.

10. Gr. πTaiw 'make to stumble or fall; stumble, trip, fall; fail,' TTαLOTÓS 'liable to fail,' πтaîσμa ‘a stumble, mistake; failure, misfortune, defeat': Lith. paīkas 'stupid' (*ptǝiqo'ready to fall; cowering, timid'), OE. fæge 'on the point of death, doomed to death, fated; dead; damned, accursed; afraid, cowardly,' ON. feigr 'fated to die,' OHG. feigi, MHG. veige 'der vom Schicksale zum Tode oder Unglücke bestimmt ist; verwünscht, verdammt; biegsam, schlank; Tod oder Unheil bringend; furchtsam, feige,' NHG. Tirol. feig 'almost ripe, of fruit' ('ready to fall'), base *ptā-i-, whence also *ptāi-g-, ptig'falling; cringeing, cowering' in ON. feikn 'verderblich; Verderben,' NIcel. 'portent, enormity,' OHG. feihhan ‘Arglist, Betrug,' OE. facen 'deceit, fraud, treachery; injury, malice, crime,' facne 'deceitful, treacherous; wicked,' făcian 'try to get, aspire to, petere,' gefic 'deceit, treachery,' ficol 'cunning, tricky,' NE. fickle 'changeable'; NIcel. feiminn 'shy, bashful, timid,' feimni 'bashfulness,' ON. feima 'mulier pudibunda,' OS. fêmea, OFris. fāmne, OE. fæmne 'woman, virgin.'

11. Gr. πтоlā, Att. *πτóα (*πтwflā) ‘abject fear, terror, fright; passionate excitement,' TTоLÉ, TTоéw 'terrify, scare; flutter, excite': Lat. pavēre 'tremble or quake with fear, be afraid; fear, dread,' pavor 'fear, dread, alarm,' MIr. uath 'terror; terrible,' Welsh uthr 'terrible,' Corn. uth, euth 'terror' (cf. Walde2, 566 with lit.).

12. Lat. patĕre 'stretch out, extend; lie or stand open; be clear, plain,' petīlus (stretched) 'tenuis et exilis,' OPruss. pettis

'Ofenschaufel, Schulterblatt,' Lith. petys 'shoulder,' base *petē-, *pete-i-, *ptēi-: Goth. fera (*ptēirā 'expanse') 'side; region,' OHG. fēra, fiara 'Teil, Seite,' fiaren, fieren ‘eine Richtung geben, wenden, wozu (zi) bringen,' Lett. pë're 'Stirn' (cf. Mikkola, Urslav. Gramm. 59).

UNIVERSITY OF CHICAGO

ZUR METHODIK DER LITERARGESCHICHT

LICHEN FORSCHUNG

VON AUGUST C. MAHR

Motto: Das größte Genie würde nicht sehr weit kommen, wenn es alles aus sich schöpfen wollte. Was ist denn ein Genie, wenn es nicht die Fähigkeit besitzt, alles, was ihm nahe kommt, sich nutzbar zu machen?-Goethe (zu Soret) 17. Februar 1832.

SCHON

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CHON gelegentlich seiner Wiener Antritts vorlesung hatte Erich Schmidt festgestellt, daß es Leute gibt,,, die Kunstwerke wie Cadaver secirt, Dichter wie Schuldenmacher mißhandelt und ihre, philologisch-historische Methode' zum Mantel ihrer Schwung- und Gedankenlosigkeit gemacht haben.“1 Im Verlauf seiner Ausführungen sagt er dann: Wir fassen Entlehnung, Reminiszenz u. dgl. mit Scherer. . . . in einem sehr weiten Sinn, denn, die Produktion der Phantasie ist im wesentlichen eine Reproduktion. Aber alle ähnlichen Vorstellungen finden sich zusammen in der Seele des Menschen, sie verketten sich unter einander, sie verstärken sich gegenseitig. Wenn ein Dichter eine Begebenheit darstellt, so wirken alle Begebenheiten ähnlicher Art, die er jemals erlebt, von denen er jemals gelesen. Wie die Kunstgeschichte etwa den Gottvatertypus oder die Abendmahlsdarstellung im Laufe der Entwicklung verfolgt, so verfolgen wir z. B. den Typus des Heldenvaters oder die Gruppe: ein Mann zwischen zwei Frauen." Er schließt diesen Abschnitt mit den Worten: Aber das liegt noch sehr im Argen." Hier ist von Scherer und Schmidt deutlich der Weg gewiesen, den die Methode zur Zeitigung wesentlicher Ergebnisse wandeln muß. Erich Schmidt hat ja ein Menschenalter lang auch persönlich lehrend Hunderten von jungen Literarhistorikern den Pfad gewiesen, der zum Leben führt. Dennoch finden wir bis zum heutigen Tag in Büchern und Zeitschriften eine Menge von Erzeugnissen ödester Geistlosigkeit, in denen ohne die geringste Rücksichtnahme auf die schöpferische Ehre der Dichter von,, Benutzung “,,, Entlehnung ",,, Beeinflussung “,

1 Charakteristiken, Berlin, 1886, I, 496 f.

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ja von,, Plagiat" die Rede ist. Solchen Arbeiten ist es zuzuschreiben, daß bei einem Teil des gebildeten Laienpublikums die Literaturwissenschaft in einen Ruf gekommen ist, der 1912 die auf einem Berner Universitätsvortrag beruhende kleine Schrift Harry Mayncs Dichtung und Kritik notwendig machte. Diese vorzügliche Abhandlung trägt den Untertitel Eine Rechtfertigung der Literaturwissenschaft (München, 1912) und ist, wie es im Vorwort heißt, bestimmt,, nicht zur Belehrung der Fachgenossen, sondern zur Aufklärung von Literaturfreunden, die der Literaturwissenschaft ferner stehen." Obwohl seit ihrer Abfassung wiederum vierzehn Jahre ins Land gegangen sind, werden mir nicht nur die,, Literaturfreunde, die der Literaturwissenschaft ferner stehen ", sondern auch die,, Fachgenossen mit Betrübnis zustimmen, wenn ich meine obige Behauptung wiederhole, nämlich, daß es nach wie vor nicht wenige sogenannte literaturgeschichtliche Veröffentlichungen gibt-nicht nur in der Goetheliteratur, von der Maync im besonderen spricht!— deren Verfasser sich anscheinend ohne die leiseste Ahnung vom Wesen des künstlerischen Schaffensvorgangs an die Aufstöberung von Zusammenhängen zwischen Dichtwerken heranmachen, und dann auch zu dementsprechenden Ergebnissen gelangen.

Auf dem Gebiet der Dramenforschung scheint mir dieser Mißbrauch häufiger zu begegnen als auf anderen. Es mag daran liegen, daß hier der Aufbau des Kunstwerks offener zu Tage tritt als im Roman oder der Novelle, und daher stärker zur Behandlung lockt.

Ich habe die Absicht, im folgenden an Hand des Schillerschen Don Carlos einiges praktisch Methodische auszuführen, was vielleicht besser als allgemeine Hinweise dem einen oder andern nützliche Winke geben könnte, wie der Weg zu wesentlichen Ergebnissen zu finden, und wie darauf zu wandeln ist.2

Das Licht auf dem Weg liefert uns der oben von Erich Schmidt zitierte Scherersche Grundsatz:,, Die Produktion der Phantasie ist im wesentlichen Reproduktion. Aber alle ähn

2 An dieser Stelle sei auf das mustergültige Lehrbuch der literargeschichtlichen Methodik verwiesen, das in seiner Art einzig dasteht: Gustave Rudler, Les techniques de la critique et de l'histoire littéraires en littérature française moderne. Oxford, 1923.

lichen Vorstellungen finden sich zusammen in der Seele des Menschen, sie verketten sich unter einander, sie verstärken sich gegenseitig. Wenn ein Dichter eine Begebenheit darstellt, so wirken alle Begebenheiten ähnlicher Art, die er jemals erlebt, von denen er jemals gelesen." Außerdem leite uns ein Satz Harry Mayncs in dem oben angeführten Aufsatz (S. 32): „, Alle Stoffe und Motive aller Literaturen lassen sich ja letzten Endes auf einen nicht allzu großen eisernen Fond, eine beschränkte Zahl von Typen zurückführen; man kann von einer Biologie der einzelnen Stoffe sprechen, die eine Art Eigenleben führen und bald in diesem, bald in jenem Dichter eine Wiederkunft feiern." Dann führt Maync eine Reihe solcher Stoffe auf und bringt im Anschluß daran ein Briefzitat Gottfried Kellers an Hermann Hettner vom 26. April 1854, das höchst bemerkenswert ist:,, Es wäre der Mühe wert, einmal eine Art Statistik des poetischen Stoffes zu machen und nachzuweisen, wie alles wirklich Gute und Dauerhafte eigentlich von Anfang an schon da war und gebraucht wurde, sobald nur gedichtet und geschrieben wurde.“ 3

Wie der Leser im Verlauf meiner Ausführung sehen wird, gehe ich noch einen Schritt weiter: Nicht nur Stoff- und Motivtypen können aufgestellt werden, sondern auch Typen dramatischer Situationen. Wie wir dazu gelangen, zeige unser konkreter Fall. Über die Entstehung weniger Dramen der Weltliteratur haben wir so viele authentische Angaben zur Verfügung wie über Schillers Don Carlos. Wenn ich ihn als Beispiel wähle, bestimmt mich hierzu außerdem Schillers eigner Hinweis auf den Zusammenhang mit Shakespeare und Leisewitz in dem Brief an Reinwald vom 14. April 1783 aus Bauerbach:,, Karlos hat, wenn ich mich des Maßes bedienen darf, von Shakespeares Hamlet die SeeleBlut und Nerven von Leisewitz' Julius und den Puls von mir.“ Unter,, Seele" muß Schiller hier die innere Haltung der Welt gegenüber verstehen, denn eine andere Gemeinsamkeit läßt sich zwischen Carlos und Hamlet kaum feststellen. Beiden liegt es—

3 Ich verweise im Zusammenhang mit dieser Stelle auf die verdienstvolle Arbeit A. R. Krehbiels, Gottfried Keller's Attitude toward Literary Criticism and Theory ("University of Iowa Monographs ", Humanistic Studies, Vol. 1, Number 7, 1918), in der allerdings die obige, sehr bedeutsame Stelle nicht gewürdigt ist.

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