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878 M5

B83

VORWORT.

Die vorliegende Ausgabe ist nach den Grundsätzen der ,,Bibliotheca Gothana" gearbeitet. Dem Schüler wird für die richtige Auffassung und Übersetzung des Einzelnen weit gehende Hilfe geleistet; dagegen sind weder eingehende Inhaltsangaben am Anfang noch fortlaufende Nachweisungen des Gedankenzusammenhangs innerhalb der Satiren gegeben. Die Erklärungen sind möglichst kurz und einfach gehalten. Erörterungen, die dem Schüler keinen unmittelbaren Nutzen gewähren, sind vermieden. Belege aus andern Autoren sind nur höchst selten beigebracht; nur auf die Horazischen Belegstellen ist stetig verwiesen.

Gute Dienste haben mir bei der Herstellung der Ausgabe die Kommentare von Heindorf (Breslau 1815), Orelli, Düntzer, Krüger, Fritzsche und Schütz geleistet. Am meisten verdanke ich Heindorf. Manches in meiner Erklärung ist wörtlich oder mit geringen Änderungen von ihm entlehnt. Bei der Feststellung des Textes ist die Ausgabe von

Petschenig (Prag und Leipzig 1883) zugrunde gelegt. Für

die Orthographie war wesentliche Übereinstimmung mit der Ausgabe der Oden von Rosenberg geboten.

Naumburg a. S., den 28. Juli 1887.

K. O. Breithaupt.

EINLEITUNG.

Die Satire ist eine auf römischem Boden erwachsene Dichtungsart. Das Wort satira, ohne Zusammenhang mit dem griechischen Zárvoos und daher nicht satyra zu schreiben, vielmehr in der älteren Zeit satura geschrieben und mit dem Adjektivum satur stammverwandt, bedeutet,, Allerlei, Gemisch". Gedichte unter dem Titel saturae gab zuerst der durch seine Annalen be-kannte Dichter Q. Ennius (239-169 v. Chr.) heraus, vier oder sechs Bücher. Es waren Gedichte mannigfaltigen Inhalts in verschiedenen Versmafsen, Jamben, Trochäen, Sotadeen, daktylischen Hexametern. Der Name saturae sollte ganz allgemein,,vermischte Gedichte" bezeichnen. Saturae in diesem allgemeinen Sinne schrieb auch des Ennius Schwestersohn M. Pacuvius (220-130 v. Chr.). Zu einer besonderen Dichtungsart prägte die satura der römische Ritter C. Lucilius (gest. 103 v. Chr.) aus, indem er in 30 Büchern in dem Tone des gewöhnlichen Gesprächs gehaltener, zum gröfseren Teil in Hexametern, zum geringeren in Trochäen und Jamben abgefafster saturae, obwohl dieselben, ihrem Namen entsprechend, ebenfalls noch sehr mannigfaltigen Inhalts waren und insbesondere zahlreiche Darstellungen eigner Erlebnisse des Lucilius enthielten, doch vornehmlich mit Witz und Spott und scharfem Tadel freimütig kritisierende Besprechungen des Lebens, der Sitten, der politischen und litterarischen Bestrebungen seiner Zeitgenossen gab. Lucilius schuf damit die Satire in dem noch heute üblichen Sinne des Wortes, wenn er auch, da eben ein Teil seiner saturae noch solche der früheren Art waren, den Begriff derselben noch nicht vollkommen fixierte. Die äussere Form der Lucilischen saturae hatte manche Mängel. Dem Lateinischen waren griechische Wörter und Phrasen beigemengt, der HORAT. SAT. I. II.

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