Billeder på siden
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glaube ich, es ist nichts in mir, an dem ich Dich nicht hätte teilnehmen lassen. Ich weiß wol, daß es so wenig ist, und daß eine andere Dir so viel, viel mehr hätte geben können. Aber keine wird Dich so lieben können, keine wird so glücklich darüber sein können wie ich, ganz Dir zu gehören, als

Deine kleine

Valborg.

Montag.

Tausend Dank für Dein kleines Billet mit den wenigen tröstenden Zeilen. So habe ich Dir doch Unrecht getan, in Bezug auf Hedwig. Aber Du mußt zugeben, daß ich oft Grund habe auf der Hut zu sein. Du bist so unberechenbar, wenn es sich um Frauen handelt.

Valborg.

Dienstag.

Ich hatte mich schrecklich darauf gefreut, heute mit Dir zusammen zu sein und nun endete es mit Miß. stimmung. Das Abendessen, das Du mit Hulda und mir im Alerandra-Café einnahmst, weckte ja Deine Lebensgeister merklich. Vielleicht war es eine Reaktion nach der Spannung, in der Du den ganzen Abend während der Vorstellung gewesen warst, daß Du so ausgelassen wurdest. Aber wenn Du so leichtfertig, so jungenhaft, so wild bist, daß es über alle Grenzen geht, so fühle ich mich zurückgestoßen, ja ich will es Dir ehrlich sagen, mein Freund, dann geniere ich mich vor mir selbst, daß es mein Geliebter ist, der sich so kindisch benehmen, so leichtfertige Scherze über das machen kann, was für mich die süßeste Erinnerung sein sollte, so daß er niemals in Gegenwart anderer darauf anspielen oder es berühren dürfte, wenn er bei solchem Bockshumor ist. Ich mußte an das denken, was die fleine Italienerin in Klampenborg mir eines Abends sagte: als ihr Bruder, der Kapellmeister so sehr „aufgeräumt" war: Mein Bruder ist immer so wild.

Du mußt nicht glauben, daß dies eine Engherzigfeit von mir ist, jede Frau würde so empfinden. Ich habe Dich so oft gebeten, anders zu sein, Dein Be

nehmen etwas zu mäßigen, sowol Deine Freudenäußerungen als Deine Zornesausbrüche und Du sagst ja, daß Du fast alles tun willst, um das ich Dich bitte, warum erfüllst Du denn nicht diese meine Bitte? Oder ist das „fast" ein so weiter Begriff, daß es ungefähr alles das ausschließt, um das ich bitten könnte?

Ich sagte das nur, weil ich am liebsten immer nur schöne Erinnerungen an Dich haben möchte und überhaupt alles, was ich vermag, dazu tun will, Dich so vollkommen als möglich zu machen.

Verstehst Du, mein allerteuerster Freund?
Ganz Deine

Valborg.

Mittwoch.

Ja, das war allerdings ein wahrer Genuß, gestern abend mit Dir zusammen im Kunstverein zu sein! Wenn Du in einem Zimmer mit jungen Damen bist, machst Du zuweilen Versuche, „Dich gut auszunehmen“, die wirklich überwältigend sind.

Es war ein Genrebild ersten Ranges, wie Du leicht angelehnt an dem Sofa standest, auf dem die beiden schwarzhaarigen jungen Mädchen Karen und Emma Liisberg saßen. Die beiden Damen müssen sich ja glücklich darüber gefühlt haben, Gnade vor Deinen Augen gefunden zu haben! Und Du bist ja auch so gut mit ihnen bekannt, denn ich weiß, Du hast im vorigen Jahre auf einer Landpartie fünf Minuten mit ihnen gesprochen! Aber vielleicht hast Du seitdem die Befanntschaft kultiviert!

Deine Worte später ohne Wirkung auf mich blieben. Ich war aus der Stimmung gekommen, so daß Deshalb wollte ich nicht, daß Du mich nach Hause begleiten solltest.

Daß Du dadurch Gelegenheit bekamst, Deinen schwarzäugigen Donnas die Cour zu schneiden, war Dir gewiß so schrecklich unangenehm!! V.

(Fortsetzung folgt.)

Freie Litterarische Gesellschaft.··

Dienstag, den 3. Februar, Abends 29 Uhr wird im Saal B des
Architekten-Hauses, Wilhelmstr. 92

Dr. Bruno Wille über Bola's Weltanschauung vortragen.

Der Vorstand.

J. A.: Jul. Konst. v. Hochlin.

Nach dem Vortrage geselliges Zusammensein in den unteren Räumen des Architektenhauses.

Eintrittskarten à 2 h.

in den Buchhandlungen von Axel Juncker, Potsdamerftr. 138; Hermann Lazarus, Friedrichstr. 66; sowie an der Abendkasse, wo auch Eintrittskarten für Familienangehörige zu 0,50 Mk. erhältlich find.

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Anzeigen werden die zweispaltige Petitzeile oder deren Raum mit 30 Pf. berechnet. Bei Wiederholungen Rabatt.

Verantwortlicher Redakteur: Franz Philips, Potsdam, Hodißstr. 14. Magazit für Litteratur-Verlag, Berlin.
Druck von A. W. Haun's Erben, Berlin und Potsdam.

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