mane salutantum totis vomit aedibus undam, et patiens operum exiguoque adsueta iuventus, 475 Me vero primum dulces ante omnia Musae, unde tremor terris, qua vi maria alta tumescant 480 obicibus ruptis rursusque in se ipsa residant, quid tantum Oceano properent se tingere soles hiberni, vel quae tardis mora noctibus obstet. sin, has ne possim naturae accedere partis, 473. sancti patres, da steht noch das Alter in Ehren. 474. extrema vestigia, vgl. Ecl. IV, 6. Wenn die Gerechtigkeit längst die Städte verlassen hat, verweilt sie noch zuletzt, vor ihrem Scheiden von der Erde, bei dem einfachen Landvolk, d. i. hier wird die Gerechtigkeit am längsten bewahrt. 475. primum. In erster Linie mögen mich die Musen, die mir im Leben der ländlichen Natur vor allem lieb sind, freundlich in ihren Dienst aufnehmen, d. i. möge es mir vergönnt sein, in die Tiefen der Natur einzudringen. Ist mir dies versagt, so will ich mich wenigstens an den Schönheiten der Natur erfreuen. 477. caelique obstet giebt die Erläuterung, welche Musen ihm ante omnia dulces sind. 7 485 frigidus obstiterit circum praecordia sanguis: rura mihi et rigui placeant in vallibus amnes, flumina amem silvasque inglorius. o ubi campi Spercheosque et virginibus bacchata Lacaenis Taygeta, o qui me gelidis convallibus Haemi sistat et ingenti ramorum protegat umbra! 490 felix, qui potuit rerum cognoscere causas, atque metus omnis et inexorabile fatum 495 subiecit pedibus strepitumque Acherontis avari. aut coniurato descendens Dacus ab Histro, 484. frigidus sanguis. Das Blut galt auch als die Quelle des geistigen Lebens, praecordia, das Zwergfell als der Sitz nicht nur der Gemüthsbewegungen, sondern auch des Verstandes. 486. inglorius. Die kleinen ländlichen Gedichte bringen nicht den Ruhm wie ein erhabenes Lehrgedicht über das grossartige Schaffen der Natur. amem, ich will mich gern begnügen. o ubi. Dieser Ausruf drückt die Sehnsucht aus: O wo sind doch die Gefilde! 487. campi Spercheosque, ein v διὰ δυοῖν. bacchata, passivisch. Vgl. Aen. III, 125. 488. Haemi, vgl. Georg. I, 492. 490. felix avari, mit Bezug auf v. 475-482, wie fortunatus sorores zu v. 483-489. 494. Panaque 456. sorores, vgl. v. in ferrum, penetrant aulas et limina regum; 505 hic petit excidiis urbem miserosque penates, ut gemma bibat et Sarrano dormiat ostro; condit opes alius defossoque incubat auro; hic stupet attonitus rostris, hunc plausus hiantem per cuneos geminatus enim plebisque patrumque 510 corripuit; gaudent perfusi sanguine fratrum, exsilioque domos et dulcia limina mutant atque alio patriam quaerunt sub sole iacentem. hic anni labor, hinc patriam parvosque penates 525 parvos penates, den kleinen Hausstand. 515. meritos. Sie haben mitgeholfen das Erträgniss zu erzielen. 516. nec requies quin. Immer, ohne Unterlass bringt das Jahr dem Landmann ein Erträgniss. 518. oneret sulcos. Der Boden trägt Lasten von Früchten. Vgl. Georg. I, 49. 519. Sicyonia baca, vgl. Georg. 525. demittunt, ausmalend. vin Als Haupt der Familie veranstaltet er das Fest. Vgl. v. 297. 528. in medio. Mitten auf dem Grasplatz steht der Altar. Vgl. te libans, Lenaee, vocat pecorisque magistris 530 velocis iaculi certamina ponit in ulmo, corporaque agresti nudant praedura palaestrae. hanc Remus et frater, sie fortis Etruria crevit Sed nos immensum spatiis confecimus aequor, et iam tempus equum fumantia solvere colla. 529. Lenaee, vgl. v. 4. 530. certamina ponit. Er ordnet einen Wettkampf an. Vgl. Aen. V, 66. VIII, 639. in ulmo. Die Uĺme oder ein an derselben angebrachtes Zeichen diente als Ziel. 534. rerum, tritt öfters als Verstärkung zum Superlativ: die schönste der Welt. 535. arces, vgl. v. 172. Georg. I, 240. 536. Dictaei regis. Juppiter war nach der Sage auf dem cretensischen Berg Dicte geboren. 537. impia. Das Rind stand in der ältesten Zeit in so hoher Ehre, dass es ein ebenso grosses Verbrechen war, ein Rind, wie einen Menschen zu tödten. 538. aureus, vgl. Ecl. IV, 4. 541. spatiis, von der Rennbahn entnommen, die Räume, welche durchlaufen werden müssen. Vgl. Georg. I, 513. immensum spatiis aequor aequor immensis spatiis. = 5 P. VERGILI MARONIS LIBER TERTIUS. Te quoque, magna Pales, et te, memorande, canemus, pastor ab Amphryso, vos, silvae amnesque Lycaei. cetera quae vacuas tenuissent carmine mentes, omnia iam vulgata: quis aut Eurysthea durum aut inlaudati nescit Busiridis aras? cui non dictus Hylas puer et Latonia Delos Hippodameque umeroque Pelops insignis eburno, Liebling der Götter und oft zu deren Mahle zugelassen, tödtete seinen Sohn Pelops und setzte, um die Allwissenheit der Götter auf die Probe zu stellen, die zerstückelten Glieder den Göttern vor. Diese merkten den Betrug und berührten nichts; nur Ceres ass eine Schulter. Die Götter gaben dem Pelops das Leben wieder und setzten ihm statt der verlorenen Schulter eine elfenbeinerne ein. Später freite Pelops um die Hippodameia, die Tochter des Königs Oenomaus in Pisa, welcher jeden Freier zu einem Wettkampf zwang und tödtete, wenn er ihn besiegt hatte. Pelops bestach dessen Wagenlenker, dass er die Nägel an den Wagenrädern nicht einsetzte, so dass Õenomaus stürzte und umkam. 8. tentanda via est. Der Dichter macht von hier bis v. 48 eine Abschweifung, in welcher er abgehend von v. 1. 2 in allegorischer Weise ein grösseres Gedicht zur Verherrlichung Cäsars in Aussicht stellt. |